Nicolas Fuchs
Nicolas Fuchs Der chinesische Automobilhersteller BYD (Build Your Dreams) hat 2024 einen neuen Meilenstein gesetzt: Mit einem Gesamtabsatz von 4,25 Millionen Fahrzeugen erzielte das Unternehmen ein Wachstum von beeindruckenden 41 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum verdeutlicht die Stärke des Unternehmens, insbesondere in einem globalen Marktumfeld, in dem viele westliche Hersteller mit Absatzrückgängen kämpfen.
BYD hat sich insbesondere im chinesischen Heimatmarkt als Marktführer etabliert und westliche Hersteller wie Volkswagen (VW Aktie), Nissan und Stellantis weit hinter sich gelassen. Dieser Erfolg wird unter anderem durch staatliche Subventionen für Elektroautos begünstigt. Seit 2022 hat BYD die Produktion von Verbrennerfahrzeugen vollständig eingestellt und konzentriert sich auf Elektroautos sowie Plug-in-Hybride.
Im Dezember 2024 erreichte BYD mit 509.440 verkauften Fahrzeugen seinen bislang stärksten Monatsabsatz. Rund 40 % der Verkäufe entfielen auf reine Elektroautos, der Rest auf Plug-in-Hybride. Im Gesamtjahr belief sich der Absatz reiner Elektrofahrzeuge auf 1,76 Millionen Einheiten, womit BYD seinen Abstand zum Marktführer Tesla weiter verringerte.
Tesla, der amerikanische Konkurrent, wird seine Absatzzahlen für das vierte Quartal in Kürze vorlegen. Um das selbst gesetzte Ziel von 1,81 Millionen Fahrzeugen zu erreichen, müsste Tesla mindestens 515.000 Elektroautos im letzten Quartal ausgeliefert haben – ein neuer Quartalsrekord. Analysten gehen davon aus, dass Tesla diese Marke erreicht oder knapp verfehlt.
Während BYD im chinesischen Markt weiterhin dominiert, bleibt das Auslandsgeschäft des Unternehmens hinter den Erwartungen zurück. Vom Ziel, 500.000 Fahrzeuge außerhalb Chinas zu verkaufen, ist BYD noch deutlich entfernt. Insbesondere in Europa könnten mögliche Strafzölle den Marktzugang weiter erschweren. In den USA sind chinesische Fahrzeuge aufgrund hoher Importzölle kaum präsent.
Auch in Brasilien, einem der größten Auslandsmärkte von BYD, gibt es Hindernisse. Medienberichte werfen dem Unternehmen vor, Arbeiter beim Bau eines neuen Werks für Elektroautos unter „sklavenähnlichen Bedingungen“ beschäftigt zu haben. Diese Anschuldigungen könnten den Ruf des Unternehmens beeinträchtigen und die globale Expansion bremsen.
Mit dem starken Wachstum 2024 hat BYD nicht nur Tesla, sondern auch etablierte Automobilhersteller wie Ford und Honda in Bezug auf den Gesamtabsatz überholt. Experten erwarten, dass der Umsatz des Unternehmens erstmals die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten könnte.
BYD setzt seinen Erfolgskurs fort, doch Herausforderungen in Überseemärkten und mögliche regulatorische Hürden könnten die Dynamik im Auslandsgeschäft bremsen. Gleichzeitig zeigt sich, dass die strategische Fokussierung auf Elektrofahrzeuge und Hybridmodelle dem Unternehmen einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen scheint.
Quellen: handelsblatt.com/bloomberg
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