Sinkende Zinseinnahmen und mehr Rückstellungen für drohende Kreditverluste haben den Gewinn der Bank of America (Bank of America Aktie) im zweiten Quartal 2023 gedrückt. Das zweitgrößte Finanzinstitut der USA verdiente im Zeitraum April bis Juni unter dem Strich 6,9 Milliarden Dollar (Dollarkurs). Dies entspricht einem Rückgang von fast 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Großbank am Dienstag mitteilte. Der Gewinn pro Aktie lag bei 83 Cent nach 88 Cent im Jahr zuvor.
Trotz dieser Rückgänge konnte das Unternehmen seine Erträge um ein Prozent auf 25,4 Milliarden Dollar steigern. Die Anleger reagierten positiv auf die Nachrichten: Die Aktie legte im frühen Handel um rund 1 Prozent zu. Konzernchef Brian Moynihan äußerte sich zuversichtlich zur Geschäftsentwicklung und betonte, dass das Team „ein weiteres starkes Quartal bei einem wachsenden Kundenstamm“ produziert habe. Allerdings sanken die Nettozinserträge um drei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar.
Für das vierte Quartal stellte die Bank Nettozinserträge von 14,5 Milliarden Dollar in Aussicht – mehr als Analysten erwartet hatten. Zudem wurden höhere Rückstellungen für drohende Kreditverluste gebildet: Im zweiten Quartal wurden 1,5 Milliarden Dollar zurückgestellt, im Vergleich zu 1,1 Milliarden Dollar im Vorjahr.
Investmentbankgeschäft als Erfolgsfaktor
Besonders gut lief es im Investmentbankgeschäft. Dank einer robusten US-Konjunktur gingen Unternehmen wieder verstärkt an den Kapitalmarkt, gaben Aktien aus und emittierten Anleihen, was die Geschäfte der Banken unterstützte. Auch das Fusions- und Übernahmegeschehen erlebte nach einer langen Durststrecke wieder eine Belebung. Bei der Bank of America stiegen die Gebühreneinnahmen im Investmentbanking um 29 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar im zweiten Quartal.
Morgan Stanley profitiert ebenfalls von Investmentbanking-Erholung
Auch Morgan Stanley konnte von der Erholung im Investmentbanking profitieren. Der Nettogewinn des Instituts stieg im zweiten Quartal auf 3,1 Milliarden Dollar, verglichen mit 2,2 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen im Investmentbanking erhöhten sich um 51 Prozent auf 1,62 Milliarden Dollar. Bessere Konjunkturaussichten, die Erwartung von Zinssenkungen in den USA und steigende Aktienmärkte führten nach einer fast zweijährigen Durststrecke an der Wall Street zu mehr Übernahmen, Verkäufen von Schuldtiteln und Aktienemissionen. Auch andere Großbanken wie Goldman Sachs (Goldman Sachs Aktie), JPMorgan und Citi verzeichneten zuletzt deutliche Zuwächse in diesem Geschäft. Laut der Finanzplattform Dealogic stiegen die weltweiten Erträge im Investmentbanking im ersten Halbjahr 2023 um 17 Prozent auf 41,6 Milliarden Dollar.
Kostenanstieg und Risikovorsorge belasten Gewinn der Bank of America
Die Bank of America sah sich im zweiten Quartal auch mit höheren operativen Kosten und einer gestiegenen Kreditvorsorge konfrontiert. Die gesamten Erträge stiegen im Jahresvergleich um rund ein Prozent auf 25,4 Milliarden US-Dollar, unterstützt durch höhere Gebühren in der Geldanlage und im Investmentbanking. Der Nettozinsüberschuss fiel derweil um 3 Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn von 6,9 Milliarden Dollar übertraf dennoch die Erwartungen der Analysten. Dies führte zu einem Anstieg der Aktie im vorbörslichen US-Handel um 2,3 Prozent. Die operativen Kosten stiegen um 2 Prozent auf 16,3 Milliarden Dollar. Für Kreditverluste legte die Bank 1,5 Milliarden Dollar zurück – mehr als im Vorjahreszeitraum und auch mehr als im ersten Quartal 2023.
Konzernchef Brian Moynihan hob die Ertragszuwächse bei Geschäftskunden, Wohlhabenden und an den Finanzmärkten hervor.
Quellen: dpa AFX, manager-magazin
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