Sarah Nazari
Sarah Nazari Der britische Industriekonzern Rolls-Royce hat mit seinen Geschäftszahlen für das Jahr 2024 die Erwartungen übertroffen und damit einen kräftigen Kurssprung ausgelöst. Die Aktie legte nach Veröffentlichung des Jahresberichts am Donnerstag im frühen Handel um rund 15 Prozent zu. Über das gesamte Jahr hinweg ist das Papier bereits um etwa 80 Prozent gestiegen – ein deutlicher Umschwung für ein Unternehmen, das lange Zeit an der Börse kaum Beachtung fand.
Die Finanzkennzahlen des Unternehmens spiegeln die starke Geschäftsentwicklung wider. Der bereinigte operative Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent auf 2,5 Milliarden Pfund (etwa drei Milliarden Euro). Gleichzeitig erhöhte sich die operative Rendite von 10,3 auf 13,8 Prozent, während der Umsatz um 14 Prozent auf 17,8 Milliarden Pfund wuchs.
Konzernchef Tufan Erginbilgic zeigte sich optimistisch und betonte, dass die Ergebnisse die Fortschritte der vergangenen Jahre bestätigen. Für das laufende Geschäftsjahr 2025 peilt Rolls-Royce einen weiteren Gewinnanstieg auf bis zu 2,9 Milliarden Pfund an. Mittelfristig sollen sogar 3,6 bis 3,9 Milliarden Pfund bei einer operativen Rendite zwischen 18 und 21 Prozent erreicht werden.
Ein bedeutender Meilenstein für Aktionäre ist die angekündigte erste Dividendenzahlung seit fünf Jahren. Neben der Ausschüttung plant das Unternehmen zudem Aktienrückkäufe in Höhe von einer Milliarde Pfund, um den Unternehmenswert weiter zu steigern.
„Wir bewegen uns mit Tempo und Intensität“, erklärte Erginbilgic und stellte klar, dass die gesetzten mittelfristigen Ziele nur ein Zwischenstopp auf dem Wachstumspfad des Unternehmens seien.
Ein wesentlicher Treiber des Erfolgs ist die gestiegene Nachfrage in drei Schlüsselbereichen des Unternehmens:
Die SMR-Technologie könnte für Rolls-Royce langfristig ein wichtiger Wachstumstreiber werden. Im Vergleich zu herkömmlichen Kernkraftwerken werden diese Reaktoren in Fabriken vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt, was die Bauzeit und Kosten reduziert. Ein einzelner SMR von Rolls-Royce soll 470 Megawatt Leistung liefern und damit etwa 450.000 Haushalte mit Strom versorgen können.
Trotz des positiven Ausblicks bleibt eine große Herausforderung bestehen: Lieferkettenprobleme in der Triebwerkproduktion. Airlines wie Virgin Atlantic und British Airways mussten im vergangenen Jahr einige Flugrouten streichen, da Rolls-Royce die Triebwerke nicht rechtzeitig liefern konnte. Konzernchef Erginbilgic sprach von einem „nach wie vor schwierigen Umfeld für die Lieferkette“, das auch 2025 eine Hürde bleiben dürfte.
Rolls-Royce hat mit seinem Jahresergebnis ein starkes Signal an die Investoren gesendet. Das Unternehmen profitiert von einer robusten Nachfrage in der Luftfahrt, der Rüstungsindustrie und dem wachsenden Markt für Mini-Atomkraftwerke. Mit einem klaren Wachstumskurs, der Rückkehr zur Dividendenzahlung und strategischen Investitionen bleibt der Konzern auf einem positiven Pfad – auch wenn Herausforderungen in der Lieferkette weiter bestehen.
Quelle: handelsblatt.com
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