Die weltgrößte Fast-Food-Kette McDonald’s steht vor einer doppelten Herausforderung: Ein deutlicher Rückgang im wichtigen Heimatmarkt USA und verfehlte Gewinnprognosen belasten das vierte Quartal 2023. Während international Wachstum verzeichnet wurde, drückt vor allem eine E. coli-Kontamination im Oktober auf die Bilanz.
Im vierten Quartal 2023 meldete McDonald’s einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze im US-Markt um 1,4 Prozent. Dies markiert den stärksten Einbruch seit fast fünf Jahren – ein Wert, der selbst die pessimistischen Erwartungen der Analysten (minus 0,4 Prozent) übertraf. Ursache dafür war vor allem ein E. coli-Ausbruch im Oktober, der den Verkauf des beliebten Quarter Pounder Burgers (in Deutschland bekannt als Hamburger Royal TS) in etwa einem Fünftel der 14.000 US-Filialen vorübergehend stoppte.
Zusätzlich zeigten sich die US-Konsumenten angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten sparsamer. Zwar nahmen die Restaurantbesuche leicht zu, jedoch gaben die Kunden pro Besuch weniger aus – ein klares Zeichen dafür, dass die hohe Inflation und steigende Lebenshaltungskosten das Konsumverhalten beeinflussen.
Auf internationaler Ebene konnte McDonald's hingegen positive Ergebnisse präsentieren. Die vergleichbaren Umsätze in den internationalen Entwicklungs- und Wachstumsregionen legten um 4,1 Prozent zu. Insbesondere im Nahen Osten und in Japan verzeichnete das Unternehmen deutliche Zuwächse. Der globale Umsatzanstieg um 0,4 Prozent übertraf die Erwartungen der Analysten, die einen Rückgang um 0,63 Prozent prognostiziert hatten.
Trotz dieses globalen Wachstums blieb der Konzern jedoch hinter seinen finanziellen Zielen zurück. Der Quartalsumsatz lag mit 6,39 Milliarden US-Dollar unter den Marktschätzungen, ebenso wie der bereinigte Gewinn pro Aktie von 2,83 US-Dollar, der unter den erwarteten 2,90 US-Dollar blieb. Insgesamt fiel der bereinigte Nettogewinn um fünf Prozent auf 2,04 Milliarden US-Dollar.
Neben den direkten Auswirkungen der E. coli-Krise auf den US-Markt nannte McDonald's die generelle Kaufzurückhaltung der Verbraucher als weiteren Grund für das schwache Ergebnis. Die hohen Lebensmittel- und Energiekosten, die seit dem Beginn der globalen Inflationswelle viele Haushalte belasten, wirkten sich auch auf den Fast-Food-Sektor aus. Besonders in den USA, dem größten Markt des Unternehmens, setzen Kunden zunehmend auf preiswertere Angebote oder verzichten ganz auf zusätzliche Ausgaben.
Zudem spielt die strategische Entscheidung von McDonald’s, sich weiterhin auf digitale und automatisierte Bestelllösungen sowie Lieferdienste zu fokussieren, eine Rolle in der Kostenstruktur. Diese Maßnahmen tragen zwar langfristig zur Effizienzsteigerung bei, bringen aber kurzfristig höhere Investitionen mit sich.
Trotz der verfehlten Erwartungen im vierten Quartal bleiben die mittelfristigen Aussichten für McDonald’s stabil. Der Konzern plant, weiterhin in die Expansion auf internationalen Wachstumsmärkten zu investieren, insbesondere in Asien und dem Nahen Osten. Zudem setzt McDonald’s verstärkt auf technologische Innovationen, um die Kundenerfahrung zu verbessern und die Betriebsabläufe effizienter zu gestalten.
Dennoch könnte das schwierige Umfeld in den USA das Wachstum im Jahr 2024 bremsen. Die anhaltend hohe Inflation und eine mögliche konjunkturelle Abkühlung dürften den Wettbewerb um die Konsumausgaben weiter verschärfen. Das Unternehmen wird sich daher darauf konzentrieren müssen, durch gezielte Preisanpassungen und Sonderaktionen die Kundennachfrage zu stimulieren, ohne dabei die Gewinnmargen zu gefährden.
McDonald’s hat im vierten Quartal 2024 mit einem starken Rückgang im US-Markt und verfehlten Gewinnzielen zu kämpfen. Während internationale Märkte Stabilität bieten, bleibt der Heimatmarkt eine Herausforderung. Das Unternehmen wird seine strategischen Anpassungen konsequent fortführen müssen, um in einem zunehmend angespannten Marktumfeld langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die positiven Entwicklungen im nahen Osten und darüber hinaus insbesondere in Japan lassen jedoch hoffen.
Quellen: ariva.de/handelsblatt.com/rtr
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