- Waste Management ist der größte private Abfallentsorger.
- Der Umsatz stieg um 14,8 Prozent auf 6,44 Milliarden USD.
- Die Margenprognose wurde auf 29,6 bis 30,2 Prozent angehoben.
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Waste Management: Ein oft teurer Wert für die Ewigkeit
Der nach Marktkapitalisierung größte private Abfallentsorger der Welt, Waste Management, bietet Anlegerinnen und Anlegern einige starke Vorteile. Zum einen gilt der Titel als defensiv. Die Aktie behauptet sich also auch in marktschwachen Phasen wie beispielsweise im April. Zum anderen ist das Unternehmen ein Dividendenwachstumswert und belohnt vor allem einen langfristigen Anlagehorizont.
Auf den ersten Blick erscheint die Dividende mit einer Rendite von 1,5 Prozent nicht attraktiv, doch wer bereits vor 10 Jahren eingestiegen ist darf sich aufgrund einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7,7 Prozent über eine Einstiegsrendite (Yield on Cost) von knapp 6,1 Prozent freuen.
Ein Nachteil der Aktie: Sie ist aus einer fundamentalen Perspektive betrachtet oft recht teuer. Doch nach den am Montagabend vorgelegten Quartalszahlen sowie einer Korrektur in den vergangenen Wochen hat sich die Bewertung etwas relativiert. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, hier zuzuschlagen!
Umsatz unter den Erwartungen, Teilrückzug
Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die Erlöse um starke 14,8 Prozent auf 6,44 Milliarden US-Dollar. Hierbei handelt es sich aber nicht um organisches Wachstum allein, sondern auch die Auswirkungen des Zukaufs von SteriCycle, einem Spezialisten für Krankenhausabfälle. Nichtsdestotrotz verfehlte Waste Management (Waste Management Aktie) die Schätzungen um 60 Millionen US-Dollar und sorgte so für die erste Enttäuschung.
Das Management machte hierfür ein weniger dynamisches Wachstum des Abfallaufkommens sowie geringere Preise für recycelte Materialien verantwortlich. Bei privaten Haushalten war das Abfallaufkommen sogar rückläufig, da Waste Management damit begonnen hat, sich aus margenschwächeren Geschäften zurückzuziehen.
Auch der Gewinn enttäuscht, höhere Einmalbelastungen
Auch beim Gewinn lieferte das Unternehmen eine Enttäuschung. Anstatt der erwarteten 2,01 US-Dollar pro Aktie (Non-GAAP) legte Waste Management ein Ergebnis um 3 Cent darunter ab. Gegenüber dem Vorjahresergebnis von 1,96 US-Dollar je Anteil gelang so nur eine Steigerung von 2 Cent.
Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn (ohne Bereinigungen) landete mit 603 Millionen US-Dollar sogar um 20,7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis von 760 Millionen US-Dollar. Der Grund hierfür waren höhere Zinskosten sowie höhere Abschreibungen und Kosten aus der Stilllegung von Geschäften. Der operative Ertrag kletterte dagegen von 1,68 auf 1,72 Milliarden US-Dollar.
Margenprognose angehoben, Jahresziele bekräftigt
Trotz der geringfügigen Enttäuschungen beim Umsatz und Gewinn hielt das Unternehmen an seiner Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest. Angepeilt wird ein bereinigtes EBITDA in Höhe von 7,475 bis 7,625 Milliarden US-Dollar, der freie Cashflow soll sich auf 2,8 bis 2,9 Milliarden US-Dollar belaufen.
Die Margenprognose hingegen wurde geringfügig angehoben. Nach bislang 29,6 bis 29,9 Prozent werden nun 29,6 bis 30,2 Prozent angepeilt – eine Folge des Rückzugs aus margenschwächeren Geschäften.

Enttäuschung nach den Zahlen, Aktie fällt deutlich
An der Börse überzeugten die von Waste Management vorgelegten Zahlen nicht. Den erweiterten Handel beendete die Aktie mit einem Minus von 3,4 Prozent und wechselte damit gegenüber dem Stand vor einem Jahr das Vorzeichen. Hier steht nun ein Verlust von knapp 1 Prozent zu Buche. Gegenüber dem Jahreswechsel liegen die Anteile hingegen noch geringfügig im Plus.
Aus charttechnischer Perspektive ist die Aktie erkennbar angeschlagen. Sie notiert unter beiden gleitenden Durchschnitten, die mit einem Death Cross Ende September außerdem ein Verkaufssignal geliefert haben. Behalten die nachbörslichen Verluste am Dienstag ihre Gültigkeit, könnte schon bald der Unterstützungsbereich zwischen 205 und 200 US-Dollar gefordert sein.
Fazit: Bewertung jetzt unter dem historischen Mittel – zuschlagen!
Während die verfehlten Erwartungen sowie die schwache Kursreaktion ein Ärgernis für bereits investierte Anlegerinnen und Anleger ist, könnte für interessierte Investoren die Gelegenheit zum Einstieg bestehen.
Der Grund für diese Annahme ist die Bewertung, die nach der Korrektur in den vergangenen Wochen unter den historischen Mittelwert gefallen ist. Für das laufende Geschäftsjahr ist Waste Management mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 29,2 bewertet. Das liegt um 2,4 Prozent unter dem 5-Jahres-Mittel von 29,9.
Noch größere Abschläge sind beim Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis sowie beim Kurs-Buch-Verhältnis zu finden, die eine Unterbewertung um etwa 8 Prozent suggerieren. Das ist angesichts der überschaubaren Volatilität der Aktie eine ausreichend große Sicherheitsmarge. An der Wall Street wird der faire Wert auf 251,73 US-Dollar geschätzt, was gegenüber dem nachbörslichen Kurs eine Upside von etwa 20 Prozent impliziert.
Autor: Max Gross, Ariva Redaktion
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