CAD: Optimismus wächst, aber die Risiken sollten nicht vergessen werden
In der vergangenen Woche haben wir auf diesen Seiten darauf hingewiesen, dass bei einzelnen Zentralbanken im kommenden Jahr bereits wieder erste Zinserhöhungen gepreist werden. Eine dieser Zentralbanken ist die Bank of Canada, auch wenn der Zeitpunkt (Oktober-Sitzung) noch in weiter Ferne erscheint. Ob und vor allem wann die BoC im kommenden Jahr die Zinsen erhöht, dürfte aber vor allem von zwei Faktoren abhängen:
Gibt es in den kommenden Wochen einen Durchbruch in den Verhandlungen mit den USA? Wir hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass man wohl in keinem anderen Land außerhalb der USA einen derart starken Einfluss der US-Zölle sieht wie in Kanada. Das wird nicht nur an den Stimmungsindikatoren deutlich, auch die US-Exporte haben sich bisher nicht von dem Schock erholt, auch wenn es in den letzten Monaten erste Anzeichen einer Verbesserung gab (wie übrigens auch bei anderen realwirtschaftlichen Zahlen, siehe unten). Teilweise konnten andere Länder die niedrigeren US-Exporte auffangen, dies gelang aber beileibe nicht vollständig – wie das bei anderen von US-Zöllen betroffenen Ländern der Fall war. Dies sollte auch nicht überraschen, die USA sind für Kanada einfach ein deutlich wichtigerer Exportmarkt als für den Großteil des Rests der Welt. Die Bank of Canada dürfte in den kommenden Monaten vor allem darauf achten, ob sich die Erholung bei den US-Exporten so fortsetzt. Mittlerweile dürften die meisten Firmen die Zölle internalisiert haben, sollte es daher zu keiner erneuten bösen Überraschung kommen, dann dürfte auch der Bedarf nach einem Leitzins im leicht expansiven Bereich sinken.
Viel dürfte auch von der Inflation abhängen. Zuletzt hat die kanadische Gesamtrate im Jahresvergleich zweimal nach oben überrascht. Die beiden meistbeachteten Kernraten – der Trimmed Mean und der Median – verharren seit einer ganzen Weile um das obere Ende des Zielbandes der BoC von 3%. Dies war selbst dann der Fall, als die Gesamtrate Anzeichen geliefert hat, nachhaltig unter die 2% zu fallen. Zuletzt ging es aber auch für die Gesamtrate aufgrund von Basiseffekten wieder über die 2%. Für die heutigen Novemberzahlen geht der Konsens von keinen wirklichen Neubewertungen aus, die Zahlen dürften ähnlich ausfallen wie auch im vergangenen Monat. Sollte es so kommen, dürfte das vermutlich nicht ausreichen, um die Zinserhöhungsspekulationen weiter zu befeuern. Es wäre aber eben auch kein Signal, dass derartige Erwartungen ausgepreist gehören.
Für den CAD ist das eine schwierige Situation. Es ist durchaus möglich, dass sich die Situation im Konflikt mit den USA bis Oktober in eine Richtung entwickelt, die eine etwas restriktivere Geldpolitik erfordert. Kommt es zu keinen bösen Überraschungen, rechnen auch wir mit einer Erholung, da die expansivere Wirkung der Zinssenkung langsam in der Realwirtschaft ankommen dürfte. Gleichzeitig sorgt der leicht expansive Leitzins eben auch dafür, dass die Inflationsrisiken steigen.
Einziges Problem ist nur: Bis Oktober kann viel passieren. Momentan scheint der Markt recht optimistisch zu sein, dass sich bis dahin alles entspannt. Wir hatten eigentlich erst im ersten Quartal mit derart niedrigen USD-CAD-Niveaus gerechnet. Worauf ich hinaus will: Angesichts der erratischen Natur des derzeitigen US-Präsidenten sollte sich kein Marktteilnehmer zu sicher sein, dass sich auch alles entspannt. Wir rechnen zwar weiterhin mit niedrigeren USD-CAD-Niveaus im kommenden Jahr. Nur wollen wir eben auch unsere Leser für die Risiken sensibilisieren.
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