Am Euro-Geldmarkt gab es in der zurückliegenden Woche einige Bewegung. Dispositionsschwierigkeiten im Zusammenhang mit dem langen Osterwochenende und dem Mindestreserveultimo am folgenden Mittwoch zogen den Tagesgeldsatz in Richtung 2,70%, bevor er nach einer massiven Liquiditätszufuhr im Offenmarktgeschäft kurzzeitig auf 2,30% absackte. Mit Beginn der neuen Mindestreserveperiode hat sich die Lage normalisiert; heute morgen wurde das Tagesgeld zu Sätzen um 2,55% gehandelt. Die längerfristigen Termingeldsätze folgten der Tendenz an den Anleihemärkten. Bei wieder lebhafterer Leitzinssenkungsphantasie verbilligte sich das 12-Monatsgeld im Wochenverlauf um sieben Stellen auf 2,43%. Die EURIBOR-Futures implizierten heute morgen per Juni einen 3-Monatsgeldsatz von 2,38% und per September von 2,27%.
Bei andauernder Konjunkturskepsis in den USA und Europa, festem Euro und wechselhaften Vorgaben von den Aktienbörsen tendierten die Euro-Anleihen im Berichtszeitraum überwiegend fester. Neue, aus Finanzmarktsicht wichtige Konjunkturindikatoren für die Euro- Region gab es in der vergangenen Woche nicht. Der heute morgen veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sank entgegen den Prognosen von 88,1 im März auf 86,6 im April (Erwartungskomponente: 94,9 nach 97,2); das (absehbare) Kriegsende im Irak hatte offensichtlich keinen durchgreifenden positiven Effekt auf die Stimmung der Unternehmen. Die Verbraucherpreise in Deutschland fielen vorläufigen Angaben zufolge im April um 0,2 v.H. gegenüber dem Vormonat und profitierten dabei von den niedrigeren Rohölpreisen; die Vorjahresrate verringerte sich von 1,2 auf 1,1 v.H. Die OPEC beschloss am Donnerstag eine Erhöhung ihrer offiziellen Förderquoten um 0,9 auf 25,4 Mio Barrel pro Tag und legitimierte damit einen Teil ihrer auf ca. 1,7 Mio Barrel geschätzten Überproduktion; die ab dem 1. Juni gültige Regelung gilt für die zehn OPECStaaten ohne den Irak. Die Rohölnotierungen lagen heute morgen bei 23,45 USD je Barrel Brent.
Die tiefe Verunsicherung über die weitere Konjunkturentwicklung in den USA sorgte im Berichtszeitraum für weitere Kursgewinne bei den US-Treasuries. Tendenziell begünstigt wurde der Markt zudem durch die Ängste im Zusammenhang mit der "Lungenseuche SARS sowie dem Atomwaffenstreit mit Nordkorea. Die für Mai anstehende Versteigerung neuer Staatsanleihen über insgesamt 58 Mrd USD schreckte dagegen wenig; die angekündigte Verlängerung der Amtszeit von Notenbankpräsident Greenspan für weitere vier Jahre bis Mitte 2008 überraschte kaum. Der jüngste Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) stützte die Erwartung, dass die Fed weiter abwarten werde. Die wirtschaftliche Aktivität sei anhaltend schleppend gewesen; für eine abschließende Beurteilung der Auswirkungen des Irak-Krieges auf die Wirtschaft sei es noch zu früh; heißt es in dem Bericht. Die neuen Wirtschaftsdaten waren gemischt. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten waren erneut schlechter als erwartet; die Auftragseingänge für langlebige Güter verzeichneten einen überraschenden Anstieg um 2,0 v.H. (Vormonat: -1,5 v.H., ohne Militärgüter: +1,3 nach -3,2 v.H., zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge: +3,2 nach -2,5 v.H.). Das am Freitag veröffentlichte (annualisierte) BIP-Wachstum im ersten Quartal war mit 1,6 (nach +1,4) v.H. schwächer als zuletzt erwartet (privater Verbrauch: +1,4 nach +1,7 v.H., Investitionen: -4,2 nach +2,3 v.H., Staatsverbrauch: +0,9 nach +4,6 v.H.). Das Verbrauchervertrauen der University of Michigan für April wurde von 83,2 auf 86,0 revidiert (Vormonat: 77,6). Der Absatz neuer Eigenheime erhöhte sich im März um 7,3 (Vormonat: von -8,1 auf -3,3 v.H. korrigiert).
Ausblick:
Am Mittwoch spricht Notenbankpräsident Greenspan vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses über die Lage der Wirtschaft und den Kurs der Geldpolitik. Deutlichere Hinweise auf baldige Handlungsabsichten der Fed (der Offenmarktausschuss tagt am 6. Mai) wären eine große Überraschung. Die wichtigsten Indikatoren für die USA sind in dieser Woche das Verbrauchervertrauen des Conference Board und die ISM-Einkaufsmanagerindices (wir rechnen insbesondere beim Konsumentenvertrauen mit einer signifikanten Verbesserung), ferner die persönlichen Einkommen und Ausgaben, die Bauausgaben und die Auftragseingänge für März (auch hier erwarten wir vergleichsweise positive Daten) sowie der Arbeitsmarktbericht für April (unseren Schätzungen zufolge hat sich der Beschäftigungsabbau von -108.000 auf ca. -20.000 verlangsamt). Die zahlreichen in dieser Woche anstehenden Klimaindikatoren für die Euro-Region (darunter die von der EUKommission vorgelegten Stimmungsindikatoren, das Geschäftsklima in Frankreich sowie die Reuters- Einkaufsmanagerindices) lassen nach den bislang für einige EWU-Länder vorliegenden-enttäuschenden Umfrageergebnissen aus Konjunktursicht wenig Erfreuliches erwarten. Die Euro-Anleihen dürften sich allerdings auch in dieser Woche vornehmlich an den Vorgaben aus den USA sowie den Aktienbörsen orientieren.
Bei andauernder Konjunkturskepsis in den USA und Europa, festem Euro und wechselhaften Vorgaben von den Aktienbörsen tendierten die Euro-Anleihen im Berichtszeitraum überwiegend fester. Neue, aus Finanzmarktsicht wichtige Konjunkturindikatoren für die Euro- Region gab es in der vergangenen Woche nicht. Der heute morgen veröffentlichte Ifo-Geschäftsklimaindex für Westdeutschland sank entgegen den Prognosen von 88,1 im März auf 86,6 im April (Erwartungskomponente: 94,9 nach 97,2); das (absehbare) Kriegsende im Irak hatte offensichtlich keinen durchgreifenden positiven Effekt auf die Stimmung der Unternehmen. Die Verbraucherpreise in Deutschland fielen vorläufigen Angaben zufolge im April um 0,2 v.H. gegenüber dem Vormonat und profitierten dabei von den niedrigeren Rohölpreisen; die Vorjahresrate verringerte sich von 1,2 auf 1,1 v.H. Die OPEC beschloss am Donnerstag eine Erhöhung ihrer offiziellen Förderquoten um 0,9 auf 25,4 Mio Barrel pro Tag und legitimierte damit einen Teil ihrer auf ca. 1,7 Mio Barrel geschätzten Überproduktion; die ab dem 1. Juni gültige Regelung gilt für die zehn OPECStaaten ohne den Irak. Die Rohölnotierungen lagen heute morgen bei 23,45 USD je Barrel Brent.
Die tiefe Verunsicherung über die weitere Konjunkturentwicklung in den USA sorgte im Berichtszeitraum für weitere Kursgewinne bei den US-Treasuries. Tendenziell begünstigt wurde der Markt zudem durch die Ängste im Zusammenhang mit der "Lungenseuche SARS sowie dem Atomwaffenstreit mit Nordkorea. Die für Mai anstehende Versteigerung neuer Staatsanleihen über insgesamt 58 Mrd USD schreckte dagegen wenig; die angekündigte Verlängerung der Amtszeit von Notenbankpräsident Greenspan für weitere vier Jahre bis Mitte 2008 überraschte kaum. Der jüngste Konjunkturbericht der Fed (Beige Book) stützte die Erwartung, dass die Fed weiter abwarten werde. Die wirtschaftliche Aktivität sei anhaltend schleppend gewesen; für eine abschließende Beurteilung der Auswirkungen des Irak-Krieges auf die Wirtschaft sei es noch zu früh; heißt es in dem Bericht. Die neuen Wirtschaftsdaten waren gemischt. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten waren erneut schlechter als erwartet; die Auftragseingänge für langlebige Güter verzeichneten einen überraschenden Anstieg um 2,0 v.H. (Vormonat: -1,5 v.H., ohne Militärgüter: +1,3 nach -3,2 v.H., zivile Investitionsgüter ohne Flugzeuge: +3,2 nach -2,5 v.H.). Das am Freitag veröffentlichte (annualisierte) BIP-Wachstum im ersten Quartal war mit 1,6 (nach +1,4) v.H. schwächer als zuletzt erwartet (privater Verbrauch: +1,4 nach +1,7 v.H., Investitionen: -4,2 nach +2,3 v.H., Staatsverbrauch: +0,9 nach +4,6 v.H.). Das Verbrauchervertrauen der University of Michigan für April wurde von 83,2 auf 86,0 revidiert (Vormonat: 77,6). Der Absatz neuer Eigenheime erhöhte sich im März um 7,3 (Vormonat: von -8,1 auf -3,3 v.H. korrigiert).
Ausblick:
Am Mittwoch spricht Notenbankpräsident Greenspan vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses über die Lage der Wirtschaft und den Kurs der Geldpolitik. Deutlichere Hinweise auf baldige Handlungsabsichten der Fed (der Offenmarktausschuss tagt am 6. Mai) wären eine große Überraschung. Die wichtigsten Indikatoren für die USA sind in dieser Woche das Verbrauchervertrauen des Conference Board und die ISM-Einkaufsmanagerindices (wir rechnen insbesondere beim Konsumentenvertrauen mit einer signifikanten Verbesserung), ferner die persönlichen Einkommen und Ausgaben, die Bauausgaben und die Auftragseingänge für März (auch hier erwarten wir vergleichsweise positive Daten) sowie der Arbeitsmarktbericht für April (unseren Schätzungen zufolge hat sich der Beschäftigungsabbau von -108.000 auf ca. -20.000 verlangsamt). Die zahlreichen in dieser Woche anstehenden Klimaindikatoren für die Euro-Region (darunter die von der EUKommission vorgelegten Stimmungsindikatoren, das Geschäftsklima in Frankreich sowie die Reuters- Einkaufsmanagerindices) lassen nach den bislang für einige EWU-Länder vorliegenden-enttäuschenden Umfrageergebnissen aus Konjunktursicht wenig Erfreuliches erwarten. Die Euro-Anleihen dürften sich allerdings auch in dieser Woche vornehmlich an den Vorgaben aus den USA sowie den Aktienbörsen orientieren.