Zertifikat so weit unter Basiswert ?

Hallo,
bin mit Zertifikaten noch nicht ganz vertraut. Was bedeutet das, wenn der Kurs des Zertifikates so weit unter dem Basiswert liegt wie bei diesem hier WKN: CZ0251. Deutet das vielleicht darauf hin, dass man dem Zertifikat nicht wirklich vertraut, weil z.B. der Emitter, hier Commerzbank, nicht vertrauenswürdig zu sein scheint (hat immerhin nach dem Rettungspaket des Bundes Ausschau gehalten). Oder bedeutet das, dass es einfach ein schlechtes Zertifikat ist, und deshalb der Wert nur bedingt nachgebildet wird (im Gegensatz bspw. zu WKN: DB3DNA).

Vielen Dank für die Antworten

würde die Frage hier nicht beantworten wollen, sondern Dir den Tip geben, dich GRUNDSÄTZLICH erstmal mit dem Konstrukt Zertifikate auseinanderzusetzen z.B. unter
www.xmarkets.de/DE/showpage.asp?pageid=587

viel Spass beim lesen.

Danke für die rasche Reaktion. Ich hätte vielleicht dazu schreiben müssen, dass sich meine Frage lediglich auf Index-Zertifikate bezieht, so wie CZ0251 und DB3DNA . Bei deinem Link bei der Deutschen Bank steht da lediglich, dass deren Index-Zertifikate exakt den Basiswert abbilden, was weder bei DB3DNA von der Deutschen Bank, noch bei CZ0251 der Fall ist - bei CZ0251 mittlerweile sogar extra davon abweicht.

Vielen Dank für weitere Antworten
Matthias

der Basiswert ist der Brent crude oil future. Endlos Zertifikate auf den Ölpreis bilden nie "exakt den basiswert nach" denn der Ölfuture endet jeden Monat und der Emittent muss jeden Monat versuchen seine Positionen zu schliessen und neue long positionen im nächsten Future aufzubauen. DAbei treten Rollverluste bzw. Gewinne auf. denn wenn der emmitent den alten kontrakt (November) glattstellt, sagen wir mal für 54$ und den neuen Kontrak (Dezember) kauft, sagen wir mal für 58$ dann steht der oilprice auf ariva.de, den du dir wahrscheinlich ansiehstt plötzlich 4$ höher, das Zertifikat allerdings nicht.. Die Rollverluste sind meisstens relativ klein, aber über viele Monate kann das Zertifikat dánn deutlich schlechter performen als der "Basiswert" der ja eigentlich keiner ist, sondern jeden Monat ein anderer Future. Ausserdem ist das Zertifikat währungsgesichert, dafür wird der emittent eine Gebühr verlangen, die ebenfalls den Preis des Zertifikates beeinflusst... woran der niedrige Preis jetzt genau liegt  kann ich dir auch nicht sagen, jedenfalls nicht an der Commerzbank und auch nicht daran, dass es ein"schlechtes" Zert ist, denn den brent-crude-continiuous preis kann man nie genau nachbilden, wegen den beschriebenen rollverlusten.. lies dir halt die genaue Beschreibung des commerzbank zertifikats durch, die oben gepostete xmarkets Seite finde ich sinnlos, denn da findest du keine infos über dieses spezielle zertifikat, es ist ja kein index zertifikat. (siehe angehänge Grafik mit Forwardkurve)

...übrigens ein Hebelzertifikat, der Preis berechnet sich also (Preis Basiswert) - (Strike) ... das ist dir hoffentlich klar.. nur das DB-Zert ist 1 zu 1.

Vielen Dank an Trader0001!!!
Jetzt weiß ich auch ein wenig, was ein Tracker-Zertifikat ist (das sollten dann ja beide sein). Das es sich bei CZ0251 um ein Hebelprodukt handelt, versteh ich jetzt mit der Strike-Angabe. Auf der Commerzbank-Homepage selbst habe ich das nirgends ausdrücklich gesehen, da ist auch nicht von einem Strike die Rede und auch nicht bei anderen Chats, aber bei ariva - sind die alle so ungenau oder ist ariva ungenau? Wenn es ein Hebelprodukt wäre, dann wär natürlich klar, weshalb der Preis fürs Zertifikat jetzt so weit unter dem Basispreis liegt - wenn ichs richtig verstehe ist der prozentuale Abstand zum Strike und die Risikobewertung dann wohl maßgebend für das Maß des Hebel, dem die Kursentwicklung dann unterliegt.?

Die Forward-Kurve vom brent-Öl hab ich auch schon gefunden, konnte damit aber nicht viel anfangen. Woraus setzt sich diese rechnerisch zusammen?

Und jetzt das Wichtigste: wie kann man deiner Meinung nach am Besten an der Entwicklung des Rohölpreises partizipieren. Einen Hebel würde ich in dieser Zeit nicht unbedingt wagen, noch ist nicht heraus, wie sich die Weltwirtschaft entwickeln wird die nächsten Monate, mit einem Strike von 29$ (was die Verbraucher natürlich freuen dürfte) ist man dann ja alles los. Gibt es ein Zertifikat, das nicht den Future sondern direkt den aktuellen Ölpreis einer Sorte abbildet?

Vielen Dank und viele Grüße

ist aber das gleiche. der Hebel (Leverage) berechnet sich einfach aus Kurs des Underlying (Basiswert) durch Kurs des Zertifikates. Ein Hebelzert mit Strike 40$ ist bei einem ölpreis von 50$ eben 10$ wert (oder halt umgerechnet in EUR 10/1.26 = etwa 8€) durch den geringren kapitaleinsatz von nur 10$ für ein 50$-barrel oil hat man also einen Hebel von 5. Wie du schon richtig erkannt hast verfällt das zertifikat natürlich wertlos, wenn der oilprice auf 40$ sinken sollte. d.h dein eingesetztes geld ist weg. manche Zertifikate haben noch eine Knock-Out-schwelle (KO) und werden bei diesem kurs ausgeknockt, d.h zum Restwert zurückgezahlt. Wenn du jetzt long gehen willst, also Öl kaufen willst, musst dur dir halt ein Zertifikat raussuchen, Hebel ist eigentlich völlig egal, du musst dir nur vorher überlegen wieviel du maximal riskieren willst. du kannst z.B. für 1000€ ein 1:1 Zertifikat kaufen oder für 200€ ein 1:5 Zertifikat, also eins mit 5fachem Hebel kaufen, das kommt aufs selbe raus.. Du musst halt nur immer einn Stop Loss setzen, um nicht alles zu verlieren, weil es natürlich noch nicht sicher ist ob Brent-Öl jetzt wieder steigt, bei 50,75$ gibt es eine recht starke Unterstützung.. aber ob die auch noch gebrochen wird kann ich nicht vorhersagen ;-)
Die Zertifikate sind alle auf den Future, man muss also die eventuellen Rollverluste in kauf nehmen. Die Banken hedgen nun mal die Zertifikate über den oil future, die können sich ja nicht tonnenweise oil-fässer ins lager stellen ;-)
Such einfach nochmal im internet oder bei wikipedia nach Begriffen wie Forward-Kurve, Contango, Backwardation, Rollverluste...  dann wirst du schon verstehen wie das läuft...

Es wird mir klarer. Danke.

Nur zur Sicherheit:
Weshalb ich kein Zertifikat mit Hebel kaufen möchte ist wegen des Risikos des Totalverlustes. Wenn ich mir ein Tracker-Zertifikat wie DB3DNA ohne Strike mit einer Partizipation von 1:1 am Basiswert kaufe, dann geh ich doch genau das Risiko des Totalverlustes nicht ein (außer der Emittent geht pleite), oder? In sofern ist das ja dann doch ein Unterschied zu einem Hebel ob ich in einen Hebel 5 ein fünftes des Einsatzes investiere. Und bei Rohöl kann man ja davon ausgehen, dass egal wie tief der Rohölkurs fallen wird, und damit auch alle Open-End Tracker-Zertifikate ohne Strike, er in einer gewissen Zeit sich wieder erholen muss (Indien, China... sind 2 Mrd. Verbraucher), und ohne Strike hätte man sein Geld doch dann langfristig gesehen gut investiert.

Schönen Mittwoch wünsch ich

das 1:1 endlos Zertifikat wird natürlich nicht ausgeknockt, du kannst also einfach ewig lange warten bis öl wieder auf 100$ steigt ;-) allerdings ist es rein theoretisch auch möglich das öl auf 1$ fällt und so tief bleibt (was natürlich unwahrscheinlich ist, aber ausschliessen kann man es nicht) aber das wäre dann ähnlich wie ein totalverlust... Wenn du langfristig in öl investieren willst kannst du natürlich so ein 1:1 zertifikat kaufen, du solltest dir aber auch im klaren sein, dass wenn du keinen Stop loss setzt, das Zertifikat zwischenzeitlich seehr
tief fallen kann... ausserdem musst du die EUR/USD Schwankungen beachten, die ebenfalls den Kurs des Zertifikats beeinflussen, aber das DB3DNA ist so ein "Quanto" also währungsgesichert, da ist es egal...

habe übrigens heute früh bei 50,90$ Brent gekauft, bisher sieht es nach nach abprall aus, allerdings werde ich mich unter 50$ ausstoppen lassen, dann könnte es nochmal tiefer gehen, aber langfristig denke ich wird öl auch wieder steigen, wenn die Aktienmärke mitziehen..

schönen Gruss,
Trader0001 ^^

Hi Trader0001,

danke schon wieder, jetzt schein ich im richtigen Fahrwasser zu sein.
Wie hast du Brent gekauft, über Zertifikat oder Future. Kannst du mir etwas empfehlen?
Warum denkst du ist die 50er $-Marke so wichtig? Psychologisch, oder wegen irgendwelcher Massenkontrakte (Optionen ...) großer Häuser?

Wegen Währungsverluste/gewinne: ich denke der Euro wird wieder zulegen und teurer werden. Wenn man jetzt in Öl investiert, das ja mit $ gehandelt wird, ist es sicher vorteilhaft, ein Quanto zu haben, weil der Euro gerade billig ist -und umgekehrt: teurer Euro, besser ohne Quanto beim In-$-investieren. Oder?

viele Grüße
Matthias

nen Commerzbank Zertifikat mit Basis 40$ etwa.. den IPE-Future kannst du glaubich nicht direkt handeln als Privatperson, und Mindesteinsatz (Kontraktgröße) ist sicher so was bei 100.000$ oder 1000barrel oder so...
bin aber zum Glück gleich wieder ausgestiegen nach dem Anstieg gestern nachmittag...
die 50,50 war halt das Tief aus dem Januar 2007, ich dachte das hält erstmal... aber mittlerweile glaub ich das nicht mehr, bei dem Dow Absturz gestern. Es könnte doch noch auf die 40$ zugehen... erstmal abwarten.

zum EUR/USD: das hast du schon richtig erkannt ;-) wenn du denkst EUR/USD wird steigen ist ein Quanto besser, sollte EUR/USD fallen brauchst du keine währungssicherung... fragt sich nur ob es noch weiter fällt, man weiss es halt nicht ;-)

Gruß, Trader0001

DB3DNA finde ich sehr interessant, weil der die Basis Brent Crude Rohöl Future von den Zertifikaten, die ich gesehen habe, am besten nachbildet - dadurch irgendwie transparent. Ist quanto, man muss abwarten, was die Amerikanische u. Europaische Wirtschaft anstellt.
Vielen Dank nochmal für die gute Aufklärung. Einen Turbo würde ich persönlich wohl nie kaufen, nachdem ich 2000 bei der Internet-Ralley viel verdient, und kurz vor dem Totalzusammenbruch den Braten gerochen habe, und andere hab alles verlieren sehen. Das war schon ein stress. Aber dir viel Spass, ist mit Turbo dann ein richtiger Job.

Viele Grüße
und wenn du was tolles entdeckst, lass mich es gerne wissen