Xerox:US-Börsenaufsicht holt zu einem neuen Schlag

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Xerox:US-Börsenaufsicht holt zu einem neuen Schlag

 
11.04.02 08:11
Aus der FTD vom 11.4.2002 www.ftd.de/xerox
Xerox: US-Börsenaufsicht holt zu einem neuen Schlag aus
Von Nicola Liebert, New York

Xerox kommt unter erneuten Beschuss durch die US-Börsenaufsicht SEC. US-Medienberichten zufolge hat die SEC zwei ehemalige Manager des Kopiererherstellers sowie den früher für Xerox zuständigen KPMG-Buchprüfer davon in Kenntnis gesetzt, dass möglicherweise ein Verfahren gegen sie eingeleitet wird.
Die Mitteilung gibt den Betroffenen die Möglichkeit, sich gegen die Anschuldigungen zur Wehr zu setzen. Die SEC ermittelt seit fast zwei Jahren gegen Xerox wegen des Verdachts der Bilanzfälschung. In der vergangenen Woche einigte sich Xerox mit den SEC-Ermittlern auf einen Vergleich, wonach der Kopiererkonzern zehn Mio. $ Strafe zahlt und im Gegenzug eine Schuld nicht offen zugeben muss. Zugleich kündigte das Unternehmen an, Umsatz in Höhe von rund zwei Mrd. $ rückwirkend von 1997 bis 2000 neu zu verbuchen. Xerox sagte jedoch nichts dazu, wie sich das auf die Ergebnisse auswirkt. Im Sommer 2001 hatte Xerox schon einmal seine Bilanzen für die Jahre 1998 bis 2000 nach unten korrigiert.


Härteres Durchgreifen


Offenbar will sich die SEC damit nicht zufrieden geben. Das "Wall Street Journal" zitiert anonyme Quellen, wonach sich der ehemalige Xerox-Aufsichtsratschef Paul Allaire und der Ex-Finanzchef Barry Romeril persönlich verantworten sollen. Im Gefolge des Enron-Skandals dürfte dies ein erstes Anzeichen für eine härteres Durchgreifen der SEC sein. Ähnlich wie im Falle Enrons, dessen Burchprüfungsfirma Arthur Andersen Teil der Ermittlungen wurde, so richtet sich auch jetzt die Aufmerksamkeit der SEC mit auf Xerox-Buchprüfer KPMG. KPMG-Sprecher George Ledwith wies diesen Vergleich weit von sich: "Wir haben die richtigen Fragen gestellt und sind gegenüber Xerox hart geblieben." Vor einem Jahr hatten sich die Buchprüfer geweigert, den Jahresbericht abzusegnen, und Änderungen in der Buchführung durchgesetzt. Ein halbes Jahr später feuerte Xerox KPMG.


Probleme waren zunächst nur in den Büchern der Xerox-Tochter in Mexiko aufgetaucht. Versuche des Unternehmens, den Fall auf Mexiko zu begrenzen, waren allerdings gescheitert. Die SEC-Vorwürfe konzentrieren sich auf die Art, wie Xerox Einnahmen aus dem über mehrere Jahre laufenden Kopiererleasing zu schnell als Gewinne verbucht und dadurch das Ergebnis künstlich aufgeblasen hat.
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