Wenn es doch klingeln würde: Die Börsenwoche

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das Zentrum d.:

Wenn es doch klingeln würde: Die Börsenwoche

 
03.06.01 18:16
FRANKFURT, 1. Juni. Haben sich die Anleger zu früh gefreut? Die Kurserholung scheint beendet zu sein, bevor sie richtig angefangen hat. Seit April haben sich zwar die Aktienmärkte vor allem bei den Technologiewerten deutlich von ihren Tiefständen entfernt. Doch in dieser Woche fand der Aufschwung zunächst ein Ende, die Anleger werden wieder nervös. Die Warnungen des wichtigen amerikanischen Computer- und Softwarekonzerns Sun Microsystems und des französischen Mobilfunkausrüsters Alcatel vor einem Gewinneinbruch haben die Märkte wieder darin erinnert, daß die Zeit der Ergebnisrevisionen noch nicht vorbei ist.

Die kommenden Wochen an den Aktienmärkten werden von Analysten eher skeptisch gesehen. Die Ertragssorgen bei den Unternehmen kommen wieder auf die Tagesordnung. Weitere Gewinnrevisionen sind angesichts des noch trüben Wirtschaftsumfeldes wahrscheinlich und dürften die Märkte belasten. Die Konjunktursorgen nehmen vor allem in Europa zu, was die gesunkenen Auftragseingänge sowie die Verschlechterung des Geschäftsklimas in Deutschland und in dieser Woche auch in Frankreich anzeigten. Die Akteure in den Vereinigten Staaten schließlich dürften bald merken, daß die den Kursen zugrundeliegende Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung übertrieben ist. Noch halten sich negative und positive Wirtschaftsdaten in Übersee die Waage. Eine Verbesserung der Wirtschaftslage in Amerika erwarten viele Beobachter jetzt frühestens im vierten Quartal. Die hohe Inflationsrate im Euro-Raum hat zudem die Aussichten auf rasche weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank zunichte gemacht. Die technische Situation weist ebenfalls nicht auf einen ungebremsten Kursaufschwung hin. Wichtige Widerstandslinien konnten nicht überwunden werden, Gewinnmitnahmen setzten ein.

Vor diesem Hintergrund sind weitere Kursgewinne in den kommenden Wochen keineswegs sicher. Der Deutsche Aktienindex könnte unter die Marke von 6000 Punkten fallen und alte Jahrestiefstände testen. Der Dow Jones, der seinen Aufschwung knapp unter seinem alten Höchststand vom März 2000 unterbrochen hat, dürfte ebenfalls unter Druck stehen. Mittelfristig hellen sich die Perspektiven für den Aktienmarkt jedoch wieder auf. In einigen Monaten könnten die Zinssenkungen in Amerika allmählich Wirkung entfalten, zur Stützung der Wirtschaft beitragen und die Zahl weiterer Gewinnrevisionen der Unternehmen reduzieren. In Europa könnte die Zinssenkungsphantasie mit zurückgehenden Inflationserwartungen wieder angeregt werden. Analysten gehen davon aus, daß die Teuerungsraten durch nachlassende Sondereinflüsse wie hohe Benzin- und steigende Nahrungsmittelpreise infolge der Maul- und Klauenseuche sinken werden.

Vor diesem Hintergrund raten Beobachter, sich zunächst mit Engagements in Aktien zurückzuhalten und erst die erwarteten Kursrückschläge zum Einstieg zu nutzen. Jetzt Gewinne zu realisieren, um später billiger nachzukaufen, dürfte für die meisten Standardwerte zu riskant sein, denn die erwartete Korrektur dürfte für diese Titel nicht groß genug ausfallen. Das Risiko, zu spät wieder einzusteigen, ist dabei zu groß. Allenfalls in Titeln des Neuen Marktes oder einigen Standardwerten aus dem Technologiesektor könnte diese Strategie erfolgreich sein.

Empfohlen wird, derzeit noch in defensive Branchen zu investieren und später, wenn sich wirtschaftliche Besserungserscheinungen zeigen, in konjunkturabhängige Aktien umzuschichten. Auf einigen Empfehlungslisten stehen zum Beispiel die Deutsche Post oder der Touristikkonzern Preussag. Pharmaaktien, klassische defensive Werte, haben sich in den vergangenen Monaten bereits gut entwickelt und sind für viele schon zu teuer. Bei hohem Risiko seien auch einige Technologiewerte interessant. Finanzwerte könnten davon profitieren, daß sich die Kapitalmärkte mittelfristig wieder stabilisieren dürften. Auch die Verstärkung des Altersvorsorgegeschäfts werde ihnen zugute kommen. Die Zinssenkungsphantasie dürfte die Finanzwerte ebenfalls stützen. Von Engagements in Großchemie oder Stahlunternehmen wie Thyssen-Krupp wird noch abgeraten. Insgesamt sollte die Aktienquote jetzt nicht mehr reduziert werden. Denn zum einen sind die mittelfristigen Aussichten für die Aktienmärkte gut, zum anderen die Perspektiven am Rentenmarkt wenig lukrativ. Experten erwarten kaum Kursbewegung bei langfristigen Anleihen und geringes Potential im kurz- und mittleren Laufzeitenbereich.

DYRK SCHERFF

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.06.2001, Nr. 127 / Seite 25  
1Mio.€:

Hallo dZdM sehr interessant ! Gruss :-) o.T.

 
03.06.01 18:22
Dr.UdoBroem.:

Schließe mich 1Mio. an. o.T.

 
03.06.01 18:25
das Zentrum d.:

Und nochmals vielen Dank ! :o) o.T.

 
03.06.01 19:06
das Zentrum d.:

Händler-Tagebuch - interessanterweise habe ich

 
03.06.01 19:12
zu obigen Artikel noch einen anderen gefunden. Die Frage ist: Wer behält Recht?


Händler-Tagebuch
„Schnäppchen mit gebrauchten Wertpapieren“ Wenn es doch klingeln würde: Die Börsenwoche 343204www.faz.de/IN/INtemplates/faznet/inc/in/...A9F0B1}&mode=file1" style="max-width:560px" >

 

2. Juni 2001 Und wieder einmal haben wir eine aufregende Woche hinter uns, in der wir wieder mit Spannung auf die Zahlen in USA gewartet haben. Es gab zwar keine negative Überraschung, jedoch ist eine Trendwende in Sachen Konjunktur noch nicht absehbar.

Wir rechnen weiterhin mit einer Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank Fed, wobei die Tendenz eher Richtung 25 Basispunkte (das ist ein Viertelprozentpunkt) geht. Auch die EZB (europäische Zentralbank) wird über kurz oder lang die Zinsen senken. So wird die Börse wird wieder einmal nach oben schießen und viele werden den Zug nicht rechtzeitig bekommen haben.

Dax und Nemax in der Stabilisierungsphase

Bisher sind Dax und Nemax nur in einer Stabilisierungsphase und könnten im negativen Falle nach wie vor die alten Tiefstände testen. Es sieht aber alles danach aus, dass wir in den nächste Wochen weiter freundliche Börsen sehen werden. Im Dax ein ganz wichtiger Termin wird der 15. Juni sein, an dem ja wieder einmal großer Eurex-Tag ( Verfalltag an der Terminbörse Eurex) ist und außerdem die neue Verkettung der Deutschen Telekom zum Schlusskurs festgestellt wird.

Die kommende Woche beginnen wir mit einem „schwachsinnigen“ Arbeitstag am Pfingstmontag, da wir nur sehr dünne Umsätze sehen werden. Im Laufe der Woche wird es dann unter anderem die VW-Hauptversammlung geben und einige andere wichtige Meldungen, die auch diese Woche wieder spannend machen werden.

Ein Schnäppchen mit  „gebrauchten Wertpapieren“

Am Freitag ging es erst einmal nach unten, obwohl die Vorgaben aus den USA ganz gut waren. Ich hatte einige gute Orders, die mir die Woche versüßt haben. Unter anderem habe ich heute in Cor Insurance Technologies (ein Neuer Markt Wert) ein schönes Schnäppchen gemacht. Nachdem die Company am Morgen eher schlechte Ertragszahlen berichtet hatte, wurde die Aktie zu deutlich abgestraft. Ich habe dann 10.000 Aktien unter acht Euro gekauft und dieselbe Stückzahl für mehr als neun Euro wieder in den Markt einfließen lassen. An- und Verkauf von neuen und gebrauchten Wertpapieren, wie er am meisten Spaß bringt. Wie immer freue ich mich auf die nächste Woche -ausgenommen Pfingstmontag!!

Dr.UdoBroem.:

Das Zinssenkungsblatt ist ziemlich ausgereizt.

 
03.06.01 19:39
Jetzt kommt es darauf an, dass die Zinssenkungen auch bei der Wirtschaft möglichst bald Wirkung zeigen.

Entscheidend wird sein, ob die weiterhin zu erwartenden negativen Unternehmensmeldungen zu einem Kursrückgang führen, oder ob sich die Überzeugung durchsetzt, dass es mittelfristig wieder bergauf geht, auch wenn in der nächsten Zukunft noch schlechte Meldungen kommen.

Wie schon im ersten Beitrag beschrieben, werden viele auch bei schwächeren Kusen nicht mehr verkaufen aus Angst, den anfahrenden Zug zu verpassen. Stattdessen rechne ich vermehrt mit "schnäppchenjägern".

Gruß Hans-Udo
das Zentrum d.:

Ich hoffe und wünsche mir das du Recht behältst ! o.T.

 
03.06.01 22:25
verdi:

in dieser "Vorausschau" sind 0,0000000000000000000

 
03.06.01 23:13
Infos,die verwertbar sind!

Leider!!

Trotzdem einen schönen Abend!!

verdi
Dr.UdoBroem.:

Wieso Vorausschau?

 
03.06.01 23:45
Hat doch niemand behauptet. Ist einfach eine kurze Analyse der derzeitigen Situation an der Börse.


Nicht mehr und nicht weniger.

PS Was für Infos erwartest Du denn?

Gruß Hans-Udo

verdi:

"Die Kurserholung scheint beendet zu sein,......"

 
04.06.01 00:02
das ist doch Mist!!

"Deutsche Aktienindex könnte unter die Marke von 6000...."

"Vor diesem Hintergrund raten Beobachter, sich zunächst mit Engagements in Aktien zurückzuhalten..."

"Empfohlen wird, derzeit noch in defensive Branchen zu investieren.."

"Auf einigen Empfehlungslisten stehen zum Beispiel die Deutsche Post oder der Touristikkonzern Preussag.."

usw.........

und ansonsten:"Vor diesem Hintergrund raten Beobachter.................."


.................................................................­.................................................................­...............................................................we­nn Du damit zufrieden bist!!?????
Dr.UdoBroem.:

@verdi

 
04.06.01 00:43
Ich sehe das eigentlich nur als ein "Stimmungsbild".
Die Formulierungen sind natürlich völlig schwammig, aber um sich ein Bild von der Stimmung die vorherrscht zu machen reicht es mir....

Gruß Hans-Udo
Reila:

Die Stimmung. Oder: Was glauben wir wirklich?!

 
04.06.01 03:07
Noch vor wenigen Monaten schauten wir auf die Charts und fragten uns täglich: Wie weit noch nach unten? Wir waren sicher, daß andere mehr von der Überbewertung einiger Aktien wußten als wir. Wir vermuteten den Tiefpunkt weit unter dem jeweils aktuellen Stand.
Nach erster Zinssenkung und verflogener Euphorie nahm wieder die Unsicherheit zu, von Zeit zu Zeit durch weitere Zinssenkungen und wenige positive Meldungen mit Hoffnungsfünkchen versehen.
Heute, wenn wir ehrlich sind, erwarten wir keinen dramatischen Kursverfall mehr, lediglich kleinere Rückschläge. Wir wissen, daß mindestens noch eine Zinssenkung folgen wird und wir glauben an die bald stärker werdende Wirkung der Liquidität. Meines Erachtens tun das die meisten Marktteilnehmer. Sie sind nicht mehr bereit, wie Hans Broemme sicher richtig bemerkt, ihre Aktien massenhaft abzustoßen. Die Erwartung positiver Marktentwicklung ist ganz klar stärker als die Angst vor einem Kursverfall. Die Psychologie ist wieder positiv. Deshalb wird es ab jetzt stetig, aber immer wieder mit kleineren Rückschlägen, bergauf gehen.

R.
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