Aktien Frankfurt: DAX zeitweise auf niedrigstem Stand seit Jahresbeginn 21.01 2003
FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Sog der amerikanischen Börsen hat der Deutsche Aktienindex DAX am Dienstag nachgegeben und mit 2.860,34 Punkten den tiefsten Stand seit Jahresbeginn markiert. Im späten Geschäft verlor der Index 0,8 Prozent auf 2.869,43 Punkte. Der MDAX sank um 0,3 Prozent auf 3.072,85 Punkte. Am Neuen Markt zeigte die Kurstafel für den NEMAX 50 ein Minus von 0,4 Prozent auf 380,64 Punkte.
Zuvor hatten der Konjunktur-Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung mit dem ersten Anstieg seit sieben Monaten und Gerüchte über ein Ende des Generalstreiks in Venezuela dem DAX zu Gewinnen verholfen.
Einen Verlust reichen Handel erlebten Anleger, die in Infineon investiert sind. Die Aktie sank am Tag der Hauptversammlung um 5,2 Prozent und kostete 7,32 Euro. Zwar konnte Konzernchef Ulrich Schumacher für das Kalenderjahr 2002, das sich nicht mit dem Geschäftsjahr deckt, ein Umsatzplus von 13 Prozent und sinkende Verluste vor Steuern und Zinsen bekannt geben. Jedoch bereitet die Liqudität des Chipherstellers den Anlegern Sorgen. Darüber hinaus erhöhte die französische Bank BNP Paribas ihre Verlustprognose für das Geschäftsjahr 2003.
Die Banken wurden in so genannte Sippenhaft genommen, nachdem der amerikanische Branchenriese Citigroup für das vierte Quartal einen Gewinneinbruch auf Grund hoher Sonderbelastungen bekannt gegeben hatte. Die zweitgrößte Schweizer Großbank Credit Suisse stellte nach vorläufigen Zahlen für das vierte Quartal einen Milliardenverlust in Aussicht. Die Aktien der deutschen Banken verloren zwischen 2,2 und 5,2 Prozent an Wert.
Eine Heraufstufung durch ABN Amro von "Sell" auf "Hold" verhalf der T-Aktie der Deutschen Telekom zu einem Gewinn von 2,3 Prozent auf 13,15 Euro. Spitzenreiter waren jedoch MAN , die 5,4 Prozent an Wert gewannen und auf 15,32 Euro stiegen. Der Markt honorierte die vorläufigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. Der Nutzfahrzeughersteller trotzte den Marktbedingungen und hielt Auftragseingang und Gewinn stabil.
Einziger Autotitel im Plus war BMW mit 0,6 Prozent auf 28,45 Euro. Zuvor hatte die Commerzbank den französischen Autohersteller Peugeot abgestuft, BMW aber als Spitzentitel der Branche hervor gehoben.
Im MDAX stiegen die Anteile des Graphitherstellers SGL Carbon um 18,3 Prozent auf 11,55 Euro. Sie profitierten nach Ansicht eines Händlers weiter von einem Großauftrag, den das Unternehmen am Montag von dem australischen Magnesiumverarbeiter Australian Magnesium Operations erhalten hatte./ak/so/