Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse


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S&P 100 kein aktueller Kurs verfügbar
 
Libuda:

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse

6
31.12.06 17:14
Im neuen Jahr verkürzt sich die Amtzeit der weltweit größten Investitionsbremse George Busch und seines Ku-Klux-Clans jeden Tag um 24 Stunden. Wenn die Welt nicht mehr so belogen wird wie von dieser Bande, die in den USA die Regierung ist, werden sich die Risikoprämien, die immer extrem hoch sind, wieder abbauen. Das gibt den Aktienkurse in den nächsten zwei Jahren erheblichen Schwung.

Zu den Lügereien von Bush und seinem Ku-Klux-Clan ein Beispiel, das mit jetzt in der FTD lesen konnte:

"CIA findet im Iran keine Beweise für Atomwaffen

Dem US-Geheimdienst CIA liegen bislang keine stichhaltigen Beweise für die Entwicklung von Atomwaffen im Iran vor. Ein streng geheime Analyse der CIA widerspreche Annahmen der Regierung in Washington über den Stand eines Atombombenprogramms, schreibt deramerikanische Starjournalist Seymour Hersh in einem Artikel für die nächste Ausgabe des Magazins "The New Yorker". In dem gestern vorab veröffentlichten Text heißt es, die CIA hben Satellitendaten gesammelt, Wasserproben und Rauch aus Schornsteinen von Fabriken sowie Kraftwerken untersucht und in Geheimoperationen Spürgeräge im Iran platziert. Aber dabei sei keine bedeutsame Radioaktivität festgestellt worden, schreibt Hersh. Ein ranghoher Geheimdienstmitarbeiter habe die Existenz der Analyse bestätigt und erklärt, dass das Weiße Haus den Erkenntnissen ablehnend gegenüberstehe. Die CIA-Studie warne die Regierung vor der Annahme, weil nichts gefunden worden sei, habe der Iran sein geheimes Atomwaffenprogramm nur gut verborgen."

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Heisenberg:

Das Nuklearprojekt...

2
31.12.06 17:30
...des Iran läuft ja ganz öffentlich ab und kann jederzeit zur Entwicklung von Atomwaffen mitgenutzt werden. Und das ist genau das, was der Iran will. Die wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie nicht versuchen würden, für den Notfall ein paar Atombomben auf Raketen mit mittlerer Reichweite raufzustecken. Klar haben die jetzt noch keine Bombe und vermutlich arbeiten sie noch nicht mal daran, jedenfalls nicht direkt. Aber die Technologien, an denen sie jetzt arbeiten, sind zivil und militärisch nutzbar.
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J.B.:

Nun, die CIA könnte auch einmal Recht haben

 
31.12.06 18:20
aber das wird dem Kollegen Bush egal sein, denn der will für die amerikanische Zukunft auch noch die Kontrolle über die immensen iranischen Öl-Vorkommen!!

Ich hab mich immer gefragt, wie so ein abgedrehter Typ Präsident werden konnte, der ist doch zu gar nix zu gebrauchen!!



mfg J.B.


PS: Noch schlimmer allerdings ist, dass die ganze Welt dabei zusieht und nix unternimmt!!
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Libuda:

Treffen sich drei amerikanische Chirurgen, die

 
31.12.06 19:25
mit ihren Fähigkeit prahlen.

Prahlt der erste: Ich hatte einen Speerwerfer als Patienten, dem habe ich einen Arm angenäht und der wurde sechs Wochen später US-Meister im Speerwerfen.

Kontert der zweite: Das ist doch gar nichts, ich habe einem Sprinter ein Bein angenäht und vier Wochen später hat er bei Olympia den 100-Meter-Lauf gewonnen.

Worauf der dritte antwortet, das waren bei Euch doch alles Kleinigkeiten: Ich habe einen Cowboy zusammengeflickt, bei dem war nur noch der Sattel und der Cowboyhut übrig - und der ist heute der amerikanische Präsident.
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Heisenberg:

Der Bush...

 
31.12.06 19:27
...ist doch weg vom Fenster, der wird gar nichts mehr anstellen.  
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Libuda:

Sagen wir einmal

 
31.12.06 19:50
die Wahrscheinlichkeit ist kleiner geworden.

Das ist aber noch nicht in den Aktienkursen eingepreist - und daher werden wir in den nächsten Jahren sehr viel höhere Kurse sehen, als sich das viele vorstellen können. Und das ist ganz normal und berechtigt, da sich die Gewinne pro Aktie in den letzten Jahren sehr stark erhöht haben. Und das ist nicht zyklisch, sondern von Dauer, da die höchsten Produktivitätssteigerungen der letzten 60 Jahre der Grund sind.

Das Renten-KGV ist fast doppelt so hoch wie das Aktien-KGV, was im historischen Zeitvergleich absurd ist, denn in 80% der Zeitabschnitte lag in den letzten 100 Jahren das Aktien-KGV über dem Renten-KGV, im Schnitt lag das Aktien-KGV in den letzen 100 Jahren leicht über dem Renten-KGV.

Daraus folgt, dass heute in den Aktien enorme Risikoprämien eingepreist sind, selbst wenn wir berücksichtigen, dass aufgrund der extrem hohen durchschnittlichen Weltsparrate und der nach der Überinvestitionkrise 2000 noch nicht sehr hohen Investitioen die Kapitalmarktzinsen gedrückt werden.
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Anti Lemming:

DOW JONES ist nach Fed-Modell 11,3 % überteuert

2
01.01.07 21:52
Libuda, es stimmt nicht, dass in USA das "Renten-KGV...fast doppelt so hoch wie das Aktien-KGV" sei, wie Du es im letzten Posting behauptest.

Das Aktien-KGV des DOW JONES liegt zurzeit bei 24,25 (siehe unten)

Das Renten-KGV bei 10-jährigen US-Staatsanleihen liegt bei 100/4,65 % = 21,5
(4,65 % ist der aktuelle Zins auf 10-jährige US-Treasuries, siehe aktuelle Zinskurve im nächsten Posting nach diesem)

Der DOW ist daher, gemessen am Renten-KGV, um rund 11,3 % überteuert.

Laut Fed-Modell würde der "faire Wert" des DOW lediglich liegen bei

12510 (aktueller DOW-Wert) x 21,5/24,25 = 11091

Das sind 1419 Punkte oder 11,3 % unter dem aktuellen Stand.

Entsprechende Rückschläge sind bei den "US Big Caps" sind daher vorprogrammiert. SINKEN die Gewinne der US-Firmen, weil sich die US-Wirtschaft wie befürchtet eintrübt (mit einer sanften Landung rechnet selbst die Fed), so erhöht sich das DOW-KGV noch weiter. Dann könnte die Korrektur auch 20 % oder mehr betragen.
(Verkleinert auf 86%) vergrößern
Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 74505
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Anti Lemming:

Aktuelle US-Zinskurve

 
01.01.07 21:54
10-jährige US-Staatsanleihen rentieren zurzeit mit ca. 4,65 %. Daraus errechnet sich ein aktuelles Renten-KGV von 21,5 (siehe letztes Posting).
Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 74506
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Anti Lemming:

Weltrisiken werden größer

 
01.01.07 21:59
Das meinen zumindest die vom renommierten (und tendenziell Bullen-freundlichen) Wall Street Journal interviewten Experten:

http://www.ariva.de/board/245194?pnr=2996311#jump2996311

Man beachte darin die roten Hervorhebungen (von mir), insbesondere in den Unterpunkten "US Stocks", "emerging markets" und "private equity funds".
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Libuda:

Nicht alles, was im Internet steht stimmt

 
01.01.07 22:03
deine Quelle ist unseriös und falsch - manches kriminell. Vielleicht kannst Du sie auch einmal nennen.
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Malko07:

Es mutet schon fast missionarisch an,

 
01.01.07 22:06
dass laufend der gleiche Sermon (#7) über den DJIA transportiert wird, wohl wissend, dass der DJIA den Aktienmarkt nicht mal ansatzweise repräsentiert. Auch wenn man es als seine "Aufgabe" ansieht, kann man den Crash nicht herbeibeten!
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Libuda:

Ich meine die Aussagen zum KGV

 
01.01.07 22:07
vielleicht solltest Du Dir Deine Information von Thomson Financial holen, der wohl anerkanntesten Institution und nicht von selbternannten Propheten des Weltuntergangs, die derartigen Scheiss seit drei Jahren lügen und viele Anleger um unzähliges Geld gebracht haben.
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Anti Lemming:

Libuda

 
01.01.07 23:11
Meine Berechnungen in Posting 7 habe ich selber angestellt, externe Daten sind lediglich das DOW-JONES-KGV von 24,25 und der US-Zinssatz auf 10-jährige-Staatsanleihen, aus dem sich das Renten-KGV von 21,5 errechnet.

Meine Berechnungen in # 7 sind offenbar korrekt, da sich Deine Kritik nicht an der Berechnung, sondern an den Zahlen aufhängt.

Zu den Zahlen: Dass die US-Rendite auf 10-jährige bei 4,65 % liegt, zeigt klar die Grafik in # 8. Da wird Thomson auch keinen anderen Wert liefern können. Daraus errechnet sich ein Renten-KGV von 21,5.

Das DOW-JONES-KGV findest Du hier:

bigcharts.marketwatch.com/quickchart/...asp?symb=djia&sid=1643

Es liegt nach Schlussstand 2006 bei 24,16.

Das KGV des SP-500 liegt übrigens bei 19. Auch für den breit gefächterten SP-500 ist daher Deine Aussage, das Renten-KGV sei fast doppelt so hoch wie das Aktien-KGV (# 6), um fast den Faktor 2 (!) falsch. Folglich sollten sich auf Deine Kursprognosen als um den Faktor 2 überhöht erweisen.

Solltest Du andere Werte für das DOW-JONES-KGV, das SP-500-KGV und das US-Renten-KGV haben (was ich bezweifle), bitte ich um Richtungstellung mit Link-Angabe. Solltest Du hingegen Fehler in meiner Berechung in # 7 finden, so bitte ich um diesbezügliche Details.

Vollmundiges Geschwafel kann korrekte Berechnungen auf der Basis korrekter Zahlen nun einmal nicht entkräften. Das nützen auch Proleten-Bonmots wie "derartigen Scheiß" usw. herzlich wenig.


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Libuda:

Deine Lügengeschichtichen, Leserverarschung

 
02.01.07 11:07
und Verdrehungen werden auch durch Verweise auf Links wie bigchart nicht besser, solange Du nicht pulbizierst, auf welche Weise die zweifelhaften Ergebnisse dort zustande gekommen sind. Als unverschämt finde ich, dass Du hier die Leser permanent belügst, dass es außer der von Dir herausgesuchten Daten keine anderen gäbe. Die Werte zu den KGV's sind bei den einzelnen Quellen unterschiedlich. Welche Du Dir dabei heraussuchst dürfte den Lesern klar sein.

Nehmen wir den relevanten Index S+P 500, wo Du mit einem KGV von 19 hantierst und dabei eine dubiose Quelle zitierst. Ich gehe davon aus, dass z.B. Bloomberg eine solidere Quelle ist. Und da können die Leser einmal vergleichen, was jemand wie Anti-Lemming anrichtet, der so tun, als gäbe es nur Werte, die er mit seinem Weltuntergangsfilter aussucht.

Im folgenden Text kann man nachlesen: "The S&P 500 rose to 17.8 times earnings per share for the past 12 months. The price-earnings ratio hit bottom in July at 16.5 times, the lowest since November 1995, according to Bloomberg data." Und das sind die Daten von 2006. Da wir uns inzwischen in 2007 befinden und man, da Börse die Zukunft antizipiert, obwohl ein Weltuntergangsprophet wie Du am liebsten die Zahlen von 2005 nimmt, weil er dann höhere KGV-Werte bekommt, man selbst Ende 2006 mit den 2007er Werten arbeiten muss, reduzieren sich die obigen Zahlen noch einmal um ca. 8% (die von mir unterstellte Steigerungsrate der Gewinne. Das bedeutet, dass der S+P momentan mit einem KGV von 16,5 bewertet wird - und das bei einem Renten-KGV von 25. Selbst bei Anstieg der Kapitalmarktzinsen auf 5% ist mit einem Renten-KGV von 20 noch einiges an Luft. Nur bei einem Anstieg der Kapitalmarktzinsen auf 6% in 2007, wäre keine Luft mehr vorhanden. Und für diesen Anstieg sehe ich momentan keine Anzeichen, sondern ich halte einen Mittelwert von 4,5% für realistisch und liege damit etwas über dem Konsensus.




Gains in U.S. Stocks May Extend Into 2007 on Rates, Takeovers

By Nick Baker

Dec. 27 (Bloomberg) -- U.S. stocks overcame a housing slump, a manufacturing slowdown and falling profit forecasts this year to have their biggest annual gain since 2003. Lower interest rates from the Federal Reserve and a record pace of takeovers may lift prices next year.

Shares climbed from their lowest level relative to profits in a decade, pushing the Dow Jones Industrial Average to an all- time high, after the Fed stopped raising borrowing costs. Policy makers lifted rates 17 times in two years to contain inflation.

Mergers and acquisitions in the U.S. totaled $1.76 trillion, breaking a record set in 2000, according to data compiled by Bloomberg. BellSouth Corp., pursued by AT&T Inc. in the world's biggest deal this year, and Phelps Dodge Corp., the target of the largest bid among the country's raw-material producers, paced the market's gains.

``The Fed cutting interest rates and inflation abating should allow for the market to be valued higher,'' said David Chalupnik, who helps oversee almost $100 billion as head of equities at First American Funds in Minneapolis. ``Stocks can't get too cheap because you'll get more offers.''

The Dow industrials climbed 16 percent through yesterday to 12,407.63, its fourth straight annual advance. The 30-stock average had 21 record closes this year and first exceeded the January 2000 peak in October.

All 10 industry groups in the Standard & Poor's 500 Index rose at least 5 percent, the first time that's happened since 1997. Telephone and energy companies led the gains. The index added 14 percent, its biggest advance since 2003, to 1416.90.

Worldwide Slump

The Nasdaq Composite Index trailed the Dow and S&P 500, rising 9.4 percent to 2413.51. Bigger losses during a global equity slump in May and June, triggered by concern that U.S. rates had become too high and would trim economic growth too much, contributed to the performance.

From May 8, when stocks peaked worldwide, to June 13, when they hit bottom, the Nasdaq fell 12 percent. The Morgan Stanley Capital International World Index dropped by the same amount. The S&P 500 lost 7.7 percent, the largest decline in three years, during the period.

Stocks rebounded after Fed policy makers left the target rate on overnight bank loans unchanged at 5.25 percent on Aug. 8. The end of rate increases touched off an 11 percent rally in the S&P 500 through the end of 2006.

``The Fed paused at a rate before they had done any real damage to the economy,'' said David Joy, chief market strategist at RiverSource Investments, a unit of Ameriprise Financial Inc. in Minneapolis that oversees $152 billion.

Prices and Earnings

Share prices advanced even as a slump in housing caused concern that American consumers will have less money to spend. Home resales fell for seven straight months, according to the National Association of Realtors.

Forecasts suggest the U.S. economy is slowing. The economy will expand 2.5 percent in 2007, below the 3.1 percent for this year, according to the median estimates in a Bloomberg News survey of economists. Manufacturing contracted in November for the first time since 2003, according to a survey by the Institute of Supply Management.

Analysts expect 9.2 percent earnings growth next year at S&P 500 members, according to Thomson Financial. Earnings have risen at least 10 percent for 13 consecutive quarters, tying the longest streak since the 1950s. That includes a third-quarter increase of 19 percent, the biggest since 2004.

Investors are paying more for the profits. The S&P 500 rose to 17.8 times earnings per share for the past 12 months. The price-earnings ratio hit bottom in July at 16.5 times, the lowest since November 1995, according to Bloomberg data.

`In the Newspaper'

``You have to get the Fed starting to cut interest rates'' for stock valuations to increase more, RiverSource's Joy said. Price-earnings ratios have declined every year since 2003, the first full year of the current bull market. They peaked during the so-called Internet bubble at 35.8 in May 1999.

Mergers and acquisitions, which this year topped 2000's record $1.63 trillion, may also lift stocks. AT&T's $84.6 billion offer for BellSouth helped phone companies lead the S&P 500 for the first time since at least 1990. The industry group's index, the worst performer in 2005, rose 30 percent.

``It's tough to knock stocks down when they could show up in the newspaper as takeover candidates,'' said Paul Moomaw, who helps oversee $1 billion at Hester Capital Management in Austin, Texas. ``That helps put a floor on valuations.''

Shares of BellSouth surged 70 percent as AT&T made its bid. Phelps Dodge, the world's third-largest copper producer, gained 65 percent as Freeport-McMoRan Copper & Gold Inc. offered cash and stock valued at $25.4 billion.

Waiting for Signals

Fed policy may also make investors willing to pay more for stocks. Economists in a Bloomberg survey expect the central bank to reduce its target rate to 4.75 percent next year, though some investors don't see that happening.

``There's a huge amount of uncertainty -- more than the market would like to admit -- on what's going to happen with the Fed and interest rates,'' said Edgar Peters, who oversees $21 billion as chief investment officer at PanAgora Asset Management in Boston. ``The Fed has not sent any signals at all that they anticipate cutting interest rates anytime in the near future.''

Yet money managers are optimistic about the U.S. market's prospects, according to Russell Investment Group, which oversees more than $180 billion. Some 37 percent of the investors Russell surveyed said U.S. stocks are undervalued, the most since the poll began in 2004.

Canada's S&P/TSX Composite Index advanced for a fourth straight year, mirroring the U.S. rally, as raw-material and technology companies led its 13 percent gain.

`Everybody's Hoping'

The MSCI Latin America Index, which has also risen every year since 2003, gained 36 percent this year. Peru's General Index almost tripled and was the best-performing measure among 81 tracked by Bloomberg worldwide.

``Everyone acknowledges that you've got slower economic growth, that the pace of earnings growth will be less than in past years,'' Brett Gallagher, who helps oversee $45 billion as co-head of global equities at Julius Baer Investment Management in New York, said in an interview. ``What everybody's hoping for is higher valuations.''

To contact the reporter on this story: Nick Baker in New York at nbaker7@bloomberg.net .

Last Updated: December 27, 2006 00:49 EST
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Anti Lemming:

Libuda - Schönrechnungen, Leserverarschung

 
02.01.07 11:25
Selbst bei "deinem" KGV für den SP-500 von 16,5 (faktisch liegt es bei 19, im Sommertief 2006 lag es mal kurz bei 16,5) ist Deine Aussage in # 6, "das Renten-KGV ist fast doppelt so hoch wie das Renten-KGV", grob falsch und liegt fast um den FAKTOR 2 (!) daneben. Solche unhaltbaren Behauptungen aufzustellen halte wiederum ich für Leserverarschung.

10-jährige US-Anleihen haben aktuell eine Rendite von 4,65 %. Daraus errechnet sich ein Renten-KGV von 21,5. Wie du auf 25 kommen willst, bleibt Dein Geheimnis. Das erhielte man, wenn die Rendite der 10-jährigen bei 4 % läge. Zur Veranschaulichung unten noch einmal der aktuelle US-Zinschart der 10-jährigen.

Das Dow Jones-KGV von 22,16 liegt in jedem Fall ÜBER dem aktuellen Renten-KGV.

Du kannst nicht die 10-y-Anleihen-Renditen von 2004 mit den hochgerechneten Gewinnen von 2008 verrechnen, außer du willst hier allen (und dir selbst) was vormachen. Äpfel sind nicht gleich Birnen - schon gar nicht, wenn sie aus unterschiedlichen Jahrgängen kommen.
Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 74550
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lindsay:

S+P KGV

 
02.01.07 11:37
Lohnt sich meiner Meinung nach nicht über die tatsächlichen KGV zu streiten. Zum überwiegenden Teil sind die Zahlen von US-Gesellschaften eh manipuliert und auf jeden Fall immer durch irgendwelche Sonderposten verfälscht. Wichtig ist doch nur, was geglaubt wird. Bloomberg-Zahlen sind deshalb schon eine Basis für solche Überlegungen.
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all time high:

@ all

 
02.01.07 11:54
eines ist wirklich interessant.

Egal wie jemand die indizes sieht, ob fallend oder steigend, jede seite findet genügend "material" um seine einschätzung zu bestätigen.....

Ps. eintreten tut natürlich meistens etwas ganz anderes....., bei mir zumindestens.

mfg
ath
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Libuda:

Dreist sind Aussagen von Anti-Lemming

 
02.01.07 12:16
wie das KGV im Dow beträgt auf jeden Fall 21,... oder ähnlich. Er tut so als hätte er eine Standleitung zum lieben Gott, dabei hatte er sich nur das System ausgesucht, das aufgrund seiner zweifelhaftesten Konzipierung die ungünstigsten Werte ausrechnet. Am besten nimmt man dazu Werte, die ein Computerprogramm einer Internetseite ausrechnet. Es wird nicht offengelegt, ob hier Betriebsergebnisse zugrunde gelegt werden oder der unbereinigte Gewinn, ob hier die Ergebnisse des laufenden Quartals hochgerechnet werden oder andere Zeiträume gelten. Am besten lassen sich die Leser verarschen, wenn man nicht das Betriebsergebnis wählt, was eigentlich die richtige Größe ist, und dann noch zusätzlich die jeweiligen Quartalsergebnisss nimmt und sie auf das Jahr hochrechnet. Da bekommt man dann sehr leicht die gewünschten Werte, wenn z.B in einen Index nur 30 Werte einfließen und z.B. Genereal Motors oder ein anderer Wert über einen hohen außerordentlichen Verlust in einem Quartel die Gewinnsumme aller Werte im Dow z.B. durchaus auch einmal halbiert oder um 2% reduziert.

Ich habe Euch hier einmal die KGV's der Dow-Wert für 2007 aus Euro am Sonntag angeführt, die auf der weltweit angesehendsten Adresse für Gewinnschätzungen Thomson Financial (nicht Anti-Lemming wie der Euch einen erzählen will) beruhen. Thomson Financial sammelt wiederum von den renommiertesten Institutionen (auch da ist Anti-Lemming nicht dabei) und bildet daraus Durchschnittwerte:

1. 3M = 16

2. Alcoa = 10

3. Altria = 15

4. American Express = 18

5. AIG = 11

6. AT&T = 14

7. Boeing = 16

8. Caterpillar = 11

9. Citigroup = 12

10. Coca Cola = 19

11. Dupont = 15

12. Exxon = 12

13. General Electric = 17

14. General Motors = 6

15. Hewlett Packard = 16

16. Home Depot = 13

17. Honeywell = 15

18. IBM = 15

19. Intel = 18

20. Johnson & Johnson = 16

21. J.P Morgan = 12

22. McDonanls = 17

23. Merck = 17

24. Microsoft = 18

25. Pfizer = 11

26. Procter & Gamble = 19

27. United Technologies = 16

28. Verizon = 15

29. Wal Mart = 14

30. Walt Disney = 20

Ich gehe einmal davon aus, dass diese Zahlen von Thomson Financial die Lügengeschichten von Anti Lemming enttarnen. Ich finde es allerdings schlimm, dass hier jemand die Leser dieses Boards so grenzenlos belügt, um seine Fantastereien zu rechtfertigen. Der daraus für die Leser in 2006 entstandene Schaden dürfte enorm sein - denn die haben, wenn sie ewig währenden Weltuntergangs-Sing-Sang von Anti Lemming gefolgt sind, die Kursgewinne in den letzten Jahren verpasst.




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Anti Lemming:

Libuda

 
02.01.07 12:25
Du kannst es drehen und wenden wie du willst, Deine Aussage in # 6, dass "das Renten-KGV fast doppelt so hoch ist wie das Aktien-KGV", ist und bleibt grottenfalsch, selbst nach den KGV-Daten aus Euro am Sonntag.

Der Fehler liegt bemerkenswerterweise bei einem Faktor 2! Das ist schon keine Bagatelle mehr, sondern geht in Richtung "Urkundenfälschung".
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Libuda:

Lenke nicht von Deinen gezielten Datenfälschungen

 
02.01.07 19:21
ab, die den einen oder anderen hier auf diesem Board in den letzten Jahren viel Geld gekostet haben dürfte. Deine Fälschungen in Sachen Dow sind ja nun hinreichend bewiesen. Nach Thomson Financial liegt nicht einer der 30 Dow-Werte in 2007 über einem KGV von 20, der Durchschnitt vermutlich um 15 und du faselst von Werten weit über 20.

Deine Lügerei erstreckt sich aber auch auf den Renten-Bereich, wo Du irgendwelche Bildchen mit Zahlenwerten einstellst, die suggerieren sollen, dass das der richtige Wert sei - auch da spielst Du mit gezinkten Karten, vielleicht gezielt oder weil Du fachlich unterbelichtet bist.

Die Dow-Theorie vergleicht nämlich nicht die US-Umlaufrendite generell mit den Aktienkursen, sondern zieht die für sichere Staatsanleihen heran. Und genau diese Rendite steht auch im Zentrum der Untersuchungen, die über 100 Jahre zurückgreifen. Wer heute eine Anleihe kauft und 4% Zinsen bekommt, erhält für 1000 Dollar auch noch in 10 Jahren 40 Dollar wie heute auch. Wer dagegen Aktien kauft, dessen Gewinne steigen: statt 40 Dollar Gewinn heute pro 1000 Dollar gekaufter Aktien, ergibt sich 10 Jahren ein Gewinn von 80 Euro (7% nominales Wachstum unterstellt) von diesen für 1000 Dollar gekauften Aktien. Auf der anderen Seite sind die Ertragsschwankungen (das Risiko) bei Aktien höher. Und das ist genau der Ansatz der Dow-Theorie: Die besagt nämlich, dass der Nachteil der Aktien durch die höheren Ertragsschwankungen in etwa ausgeglichen wird, dass ich bei Aktien in zehn Jahren den doppelten Gewinn bei gekauften Aktien haben, während bei Renten immer noch die selbe Zinssumme nach 10 Jahren anfällt wie beim Kauf. Dass das so ist, schließt man daraus, dass das Renten-KGV (und zwar das für sichere Staatsanleihen) in den letzten 100 Jahren in etwa dem Aktien-KGV entsprach. Wobei in sehr viel längeren Zeiträumen das Aktien-KGV war und es auch im Durchschnitt leicht über dem Renten-KGV lag.

Dass es momentan extrem anders ist, zeigt die nachwievor vorhandene Unterbewertung von Aktien, die im wesentlichen ein Ursache der Blase nach oben war, der eine Blase nach unten folgte, die noch nicht korrigiert ist.
Antworten
Anti Lemming:

Wie Du an dem Bildchen in # 15 erkennst

 
02.01.07 19:40
handelt es sich um den aktuellen Chart der Rendite der 10-jährige US-Staatsanleihen - also exakt jene Anleihen, die für das Renten-KGV laut Fed-Modell heranzuziehen sind. Und da ergibt sich nun mal bei 4,65 % Rendite ein Renten-KGV von 100/4,65 = 21,5. Ich habe auch noch keine Quelle gesehen, die die aktuelle Rendite der US-10y-Treasuries NICHT mit 4,65 5 beziffert.

Das von Dir genannte Renten-KGV von 25 ergibt sich bei einer Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen von 4 %. Die Rendite beträgt aber 4,65 %, nicht 4 %. Daher stimmt dein Renten-KGV von 25 nicht.

Beim Dow muss man natürlich unterscheiden zwischen dem aktuellen KGV und dem geschätzten für 2007 und 2008. Bei Schätzungen weiß niemand, ob sie eintreffen werden. Normalerweise rechnen Analysten aktuelle Gewinne linear in die Zukunft hoch. Daher ergibt sich nach diesen Schätzungen ein niedrigeres "forward"-KGV als das KGV von 2006 (das exakt bekannt ist). Das forward-KGV von 2008 ist daher niedriger als das forward-KGV von 2007, und dieses wiederum ist niedriger als das - bekannte - von 2006.

Da wir uns hier im Bereich von Schätzungen bewegen, sind auch Irrtümer möglich - zumal sich in USA eine deutliche Abschwächung des Wachstums abzeichnet. Es könnte daher gut sein, dass die Gewinnextrapolation der 2006-Gewinne auf 2007 und 2008 zu hohe Gewinne ergibt. Fallen die Gewinne kleiner aus als erwartet, so werden die KGVs HÖHER ausfallen, als es den Schätzungen für 2007 und 2008 entspricht.

Das von mir genannte KGV von 24,16 basiert auf den bekannten (und daher nicht mit Schätzungsunsicherheit behafteten) Zahlen von 2006, die definitiv feststehen. Es ist IMHO auch systematisch, das aktuelle KGV (und nicht das geschätzte zukünftige) mit dem AKTUELLEN Renten-KGV zu verrechnen. Sondern vergleicht man Äpfel und Birnen verschiedener Jahrgänge, was als Ergebnis einen beschwipsten Verschnitt ergibt. Prost Neujahr.

Antworten
J.B.:

Libuda

3
02.01.07 20:19

Keine Aktie im Dow Jones hat ein KGV von über 20!!

Aha, dann schau Dir das einmal an!!

BOEING

Umsatz * (Mio $)60.627,70
Ebitda * (Mio $)4.568,35
Ebitda Marge (%)7,54
Nettogewinn * (Mio $)1.989,00
Gewinn/Umsatz Verhältnis (%)3,28
EPS * ($)2,54
P/E34,99
Cash Flow pro Aktie * ($)4,59
P/Cash flow19,36
Nettoverschuldung * (Mio $)1.853,00
Nettoverschuldung/Ebitda0,41
ROE * (%)17,81
P/BV *6,23
Dividenden * ($)1,20
Yield (%)1,35

INTEL

Umsatz * (Mio $)35.135,00
Ebitda * (Mio $)11.032,70
Ebitda Marge (%)31,40
Nettogewinn * (Mio $)4.936,00
Gewinn/Umsatz Verhältnis (%)14,05
EPS * ($)0,84
P/E24,29
Cash Flow pro Aktie * ($)1,45
P/Cash flow14,03
Nettoverschuldung * (Mio $)-4.867,00
Nettoverschuldung/Ebitda-0,44
ROE * (%)14,00
P/BV *3,40
Dividenden * ($)0,40
Yield (%)1,96

 

PROCTER & GAMBLE

 

Umsatz * (Mio $)75.485,90
Ebitda * (Mio $)18.657,05
Ebitda Marge (%)24,72
Nettogewinn * (Mio $)10.272,00
Gewinn/Umsatz Verhältnis (%)13,61
EPS * ($)3,02
P/E21,33
Cash Flow pro Aktie * ($)3,82
P/Cash flow16,85
Nettoverschuldung * (Mio $)29.129,10
Nettoverschuldung/Ebitda1,56
ROE * (%)15,52
P/BV *3,31
Dividenden * ($)1,24
Yield (%)1,92

 

 

Also bevor Du Andere User als Lügner hinstellst, solltest Du schon überprüfen was Sache ist!!

 

mfg J.B.

Antworten
Hobbypirat:

Selbst ein KGV von unter 20

 
02.01.07 20:25
würde ich nicht als preiswert erachten, da die kurzen Zinsen 5,25 bringen.
Und das wäre KGV 19,xx.
Libuda verdribbelt sich gewaltig.
Der Name Libuda ist blanke Blasphemie. Flankengottlästerung.
Antworten
J.B.:

Die 2 wirklich billigen Aktien sind

 
02.01.07 20:30
Aloca und Caterp. mit 10 und 7!! Aber auch das hat einen Grund!!


mfg J.B.
Antworten
Anti Lemming:

Kritik am Fed-Modell

2
02.01.07 20:39

US-Aktien sind fundamental deutlich überbewertet

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434 Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434von Claus Vogt
Claus Vogt ist Leiter Research der Berliner Effektenbank, Niederlassung der CCB Bank. mehr... Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434
Kontakt:
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Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434(030) 89021-372
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Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434Nachricht an den Autor
Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434
Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434Zur Webseite des Autors

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434Gerade bei der Fundamentalanalyse, die eigentlich sehr wenig Interpretationsspielraum lässt und sowohl theoretisch als auch empirisch sehr gut begründet und belegt ist, scheinen sich die Anleger über die extrem voneinander abweichenden Stellungnahmen der Analysten zu wundern - zu Recht. Schließlich sollte es bei der fundamentalen Bewertung nicht sonderlich schwierig sein, allgemein gültige Regeln aufzustellen. Dennoch herrscht ausgerechnet hier eine Vielzahl konkurrierender Darstellungen und Meinungen. Beispielsweise gehöre ich der kleinen Minderheit an, die von einer deutlichen Überbewertung spricht. Gleichzeitig können Sie zahlreiche Stimmen von Kollegen hören, die das ganz anders sehen. Wie ist das möglich?

Die meisten Analysten und Fondsmanager minimieren ihr persönliches Karriererisiko

Wer mit dem Strom schwimmt und immer mehr oder weniger bullish ist, minimiert sein Karriererisiko in der Finanzindustrie. Es ist für die eigene Karriere kein Problem, mit Prognosen oder Kundengeldern schief zu liegen, wenn fast allen Kollegen und Konkurrenten dasselbe Schicksal widerfährt. Wer sich hingegen gegen die große Mehrheit stellt und eine Außenseiterposition bezieht, fordert das Schicksal geradezu heraus. Henry Kaufman, einst einer der einflussreichsten Analysten an der Wall Street, formulierte diese Problematik in seinen Memoiren "On Money and Markets" (Von Geld und Märkten) folgendermaßen:

"Die meisten Prognosen fallen in eine enge Bandbreite, die von der Mehrheitsmeinung der Finanzgemeinschaft nicht abweicht. Im Großen und Ganzen spiegelt das die allzu menschliche Neigung wider, Risiken zu minimieren und Isolation zu vermeiden. Schließlich ist es sehr komfortabel, mit der Herde zu laufen. Auf diese Weise kann man nicht besonders hervorgehoben werden, wenn eine Prognose sich als falsch erweist, und man geht dem Neid und den Ressentiments aus dem Weg, die jene häufig auf sich ziehen, die öfter richtig liegen als falsch."

Mit anderen Worten, die meisten Analysten und Fondsmanager haben bewusst oder unbewusst das alles andere überragende Ziel, ihr persönliches Karriererisiko zu minimieren. Wenn die Märkte steigen und die Mehrheit bullish ist, dann werden sie eben auch bullish sein. Das fällt wahrscheinlich nicht allzu schwer, da ihre Entscheidungen und Veröffentlichungen anderer Leute Geld betreffen. Allerdings entbindet sie diese Vorgehensweise nicht von der Notwendigkeit, möglichst überzeugende - oder wenigstens irgendwelche - Argumente zu liefern, mit denen sie ihre Prognosen begründen können.

Wie kann man das bewerkstelligen in Zeiten deutlicher fundmentaler Überbewertung? Zwei Methoden sind besonders beliebt:
1) Statt absoluter Bewertungen werden relative Bewertungen verwendet.
2) Statt der Unternehmensgewinne der vergangenen 12 Monate werden Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre verwendet und zusätzlich werden keine GAAP-Gewinne (Generalyl Accepted Accountig Principles) prognostiziert, sondern mehr oder weniger beliebig definierte operationale Gewinne.

Relative Bewertungen

Im Lauf der großen Aktienspekulation Ende der 1990er Jahre erreichte die Methode der relativen Bewertung eine hohe Popularität. Die Vorgehensweise ist sehr simpel und mag an einem Beispiel verdeutlicht werden. Die fundamentalen Kennzahlen eines Unternehmens werden mit den fundamentalen Kennzahlen anderer Unternehmen verglichen. Das Unternehmen mit den relativ günstigsten Kennzahlen wird dann als vergleichsweise unterbewertet bezeichnet. Auf diese Art und Weise konnte und kann jede noch so absurde Bewertung beispielsweise eines dot.com-Unternehmens als Kaufgelegenheit konstruiert werden, solange es Unternehmen gibt, die noch absurder bewertet sind. Mit dieser Vorgehensweise können natürlich auch Branchen und Indizes verglichen werden, selbstverständlich auch international.

Humbug, oder: Das FED-Modell

Unter Finanzmarktstrategen extrem weit verbreitet ist der Vergleich des Aktienmarkts mit dem Rentenmarkt. Diese Methode ist unter dem Begriff "FED-Modell" bekannt. In diesem Modell werden die prognostizierten (operativen) Gewinne der im S&P500 enthaltenen Unternehmen mit der Rendite zehnjähriger Staatsanleihen verglichen. Um die beiden Größen vergleichen zu können, wird der Kehrwert des Kurs-Gewinn-Verhältnisses benutzt, also die Gewinnrendite. Sind die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen und die Gewinnrendite der Unternehmen gleich, dann sei der Markt fair bewertet. Ist die Gewinnrendite höher, dann sei der Aktienmarkt unterbewertet; ist die Gewinnrendite niedriger, dass sei er überbewertet. Diesem Modell zufolge sollen Aktien zurzeit um 32,4% unterbewertet sein.

Der Vorteil des Modells ist seine Einfachheit. Den Nachteil sehe ich darin, dass das Modell gerade heraus gesagt Humbug ist. Warum?

- Die Gewinnschätzungen der Analysten sind regelmäßig falsch und fast immer zu hoch. Insbesondere die für die Kursentwicklung von Aktien so wichtigen Wendepunkte der extrem zyklischen Unternehmensgewinne entziehen sich den Prognosen der Analysten mit unerschütterlicher Beharrlichkeit.

- Dass die sehr unsichere Gewinnrendite einer Aktienanlage ausgerechnet dem Zinssatz wenig riskanter 10-jähriger Staatsanleihen entsprechen soll, kann ich nicht nachvollziehen. Müssten nicht riskante Unternehmensanleihen, deren Zinsen natürlich höher sind als die der Staatsanleihen, zu Vergleichszwecken verwendet werden?

- Die Duration (= Kehrwert der Dividendenrendite) des US-Aktienmarktes beträgt über 50. Müsste man korrekterweise nicht identische Durationen miteinander vergleichen? Also Anleihen zum Vergleich herangezogenen werden, die nicht nur 10 Jahre laufen, sondern über 50 Jahre?

- Ein weiterer methodischer Mangel ist der Vergleich heutiger Anleiherenditen mit geschätzten zukünftigen Gewinnrenditen. Methodisch korrekt wäre ein Vergleich zukünftiger Gewinnrenditen mit zukünftigen Anleiherenditen - die sich einer korrekten Prognose allerdings genauso entziehen wie die Gewinnrenditen.

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434
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Über die vergangenen 100 Jahre betrachtet hat das FED-Modell sehr bescheidene Prognoseerfolge zu verbuchen.

Und gewissermaßen als Nachtrag zu dem hier Gesagten drängt sich die Frage auf, wo die Verfechter des FED-Modells in den Jahren 1997 bis 2001 waren. In dieser Zeit zeigte das Modell mehr oder weniger deutliche Überbewertungen des US-Aktienmarkts an - und war entsprechend unpopulär.

Die fundamentale Überbewertung beträgt rund 50%

Die bekannteste Kennzahl der Fundamentalanalyse ist sicherlich das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Für diese Kennzahl liegen auch weit zurückreichende historische Daten vor. Diese bestehen aus den tatsächlich von den Unternehmen veröffentlichten Gewinnen.

Die Zeitreihen zeigen also die ausgewiesenen Unternehmensgewinne der jeweils vergangenen 12 Monate. Folglich muss man zu Vergleichszwecken auch heute die ausgewiesenen Unternehmensgewinne der vergangenen 12 Monate verwenden und nicht etwa geschätzte zukünftige Gewinne oder operationale oder anderweitig schön gerechnete Gewinne.

Wenn man diese korrekte Methode verwendet, dann kommt man aktuell auf ein KGV des S & P 500 Index von 18. Im historischen Vergleich ist das eine sehr hohe Zahl. Beispielsweise war das KGV in den USA im Jahr 1929 mit 19 nur unwesentlich höher. Nur ein Vergleich des aktuellen KGV mit den nie zuvor gesehenen Rekordwerten der größten Aktienblase aller Zeiten Ende der 1990er Jahre kann den Eindruck vermitteln, die Märkte seien auf dem gegenwärtigen Niveau günstig bewertet.

Die Überbewertung wird übrigens noch deutlicher, wenn Sie berücksichtigen, dass sich die Gewinnmargen der Unternehmen auf einem Rekordniveau befinden: Nie zuvor konnten die Unternehmen einen größeren Teil ihrer Umsätze als Gewinn verbuchen. Ich habe Sie bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass die Gewinnmargen "mean reverting" sind, also um einen langfristigen Mittelwert schwanken. Auf Zeiten hoher Gewinnspannen folgten Zeiten niedriger und umgekehrt.

Damit nicht genug, denn von den gängigen fundamentalen Bewertungskennzahlen zeigt das KGV zurzeit die geringste Überbewertung an. Das liegt an den ungewöhnlich hohen Gewinnspannen, da diese die Ertragskraft der Unternehmen überzeichnet. Laut Hedgefundmanager John P. Hussman betrüge das KGV des S & P 500 fast 25, wenn die Gewinnmargen der Unternehmen sich auf einem durchschnittlichen Niveau befänden. Passenderweise zeigen die anderen Klassiker der Fundamentalanalyse wie Kurs-Umsatz-Verhältnis, Dividendenrendite oder Kurs-Buchwert-Verhältnis unisono eine Überbewertung von rund 50% an.  Meine langjährigen Leser können sich vielleicht daran erinnern, dass ich im Februar 2001 erstmals zum Kauf von Gold- und Silberminen riet. Damit gehörte ich zu den Ersten, die den gerade erst beginnenden langfristigen Aufwärtstrend dieses Sektors erkannten bzw. prognostizierten. Seither habe ich meine damalige Kaufempfehlung immer wieder erneuert und begründet.

Neben geldpolitischen, fundamentalen und langfristigen Zyklusüberlegungen war ein von John P. Hussman entwickelter Indikator ein wichtiger Grund meiner bullishen Edelmetallaktienprognose des Jahres 2001. Und ebendieser Indikator befindet sich auch jetzt wieder in einer überaus bullishen Konstellation. Trotz der deutlichen Kursavancen des Edelmetallsektors seit meiner Erstempfehlung des Jahres 2001 signalisiert der Indikator erneut ein außerordentlich attraktives Chance-Risiko-Verhältnis der Edelmetallaktien.

Der Indikator setzt sich aus folgenden vier Bedingungen zusammen, die gleichzeitig erfüllt sein müssen:

1. Die US-Inflationsrate muss höher sein als vor sechs Monaten.

2. Die Zinsen amerikanischer Staatsanleihen müssen niedriger sein als vor sechs Monaten.

3. Der ISM-Einkaufsmanagerindex muss unter 50 stehen.

4. Der Goldpreis geteilt durch den XAU-Goldminenindex muss ein Ergebnis größer vier ergeben.

Wenn diese Bedingungen erfüllt waren, erzielte der Edelmetallsektor anschließend deutliche Kursgewinne. Laut Hussman beliefen diese sich im Durchschnitt auf annualisiert 124%.

Zurzeit sind alle vier Bedingungen erfüllt, da der Einkaufsmanagerindex kürzlich erstmals seit 2003 wieder unter 50 gefallen ist. Die charttechnische Situation des Goldpreises und der Goldminenindizes halte ich derzeit übrigens für sehr vielversprechend. Beide haben ihre im Mai begonnenen Korrekturen mit einem charttechnischen Kaufsignal beendet und versprechen spektakuläre Kursgewinne.

REZESSION IN DEN USA?

Lassen Sie mich mit folgenden Schlagzeilen amerikanischer Medien beginnen, die alle am 1. Dezember auf einer Übersichtsseite für Wirtschaftsnachrichten im Internet zu lesen waren:

- Chicago-Index der Einkaufsmanager auf 49,9 gefallen
- Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich angestiegen
- Einzelhandelsumsätze steigen weniger als erwartet
- Inflation bleibt hartnäckig hoch
- Wal-Mart sagt schwache Dezember-Umsätze vorher
- Verlust von H & R Block fast verdoppelt aufgrund schwacher Hypotheken
- 38.000 Arbeiter werden Ford verlassen

Außerdem wurde beim Auftragseingang langlebiger Güter der stärkste Rückgang seit sechs Jahren gemeldet. Und der Absatz neu erstellter Einfamilienhäuser lag im Oktober 26,7% unter dem Vorjahresniveau. Die Absatzzahlen für die Monate Juli bis September wurden deutlich nach unten revidiert. Schließlich fiel der ISM-Manufacturing Index unter 50. Er signalisiert damit eine Kontraktion des verarbeitenden Gewerbes. Damit gibt ein weiterer wichtiger Frühindikator eine Rezessionswarnung.

Alle diese Meldungen passen perfekt zu einer sich entwickelnden Rezession.

Eine positive Meldung gab es diese Woche auch: Die zweite Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im dritten Quartal 2006 wurde von ursprünglich 1,6% auf 2,2% angehoben. Nun ist das Wirtschaftswachstum bekanntlich kein Frühindikator, sondern ein nachlaufender, der keine Prognosekraft besitzt. Er gleicht also einem Blick in den Rückspiegel und sagt uns lediglich, was hinter uns liegt, aber nicht, was uns erwartet. Folglich ist diese Revision für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung bedeutungslos.

Die Inversion der US-Zinsstrukturkurve hat sich aufgrund der Rallye am Rentenmarkt weiter verstärkt. Und auch die EU-Zinsstrukturkurve zeigt in Teilbereichen eine leichte Inversion. Dabei ließ die Europäische Zentralbank wissen, dass die Anfang Dezember erfolgte Zinserhöhung wahrscheinlich nicht die letzte war. Die US-Zinsstrukturkurve war in der Vergangenheit ein extrem zuverlässiger Frühindikator der Wirtschaftsentwicklung. Er signalisiert weiterhin eine bevorstehende Rezession.

Ich sehe mich aufgrund der aktuellen Entwicklungen in meiner Rezessionsprognose bestätigt. Folglich betrachte ich die Diskrepanz zwischen der realwirtschaftlichen Entwicklung auf der einen Seite und dem Börsengeschehen auf der anderen als ebenso augenfällig und brisant wie im Jahr 2000. Entsprechend hoch beurteile ich die Risiken an den Aktienmärkten weltweit.

Die Bedeutung von Rezessionswahrscheinlichkeiten

Laut John P. Hussman habe James Montier von Dresdner Kleinwort in London kürzlich geschrieben, die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den kommenden 12 Monaten betrage derzeit rund 50%. Dabei stütze Montier sich auf ein von der US-Notenbank entworfenes Modell, das nicht nur die inverse Zinsstrukturkurve berücksichtigt, sondern auch das Niveau der kurzfristigen Zinsen. Hussman selbst verwendet ein Modell, das nicht nur diese beiden, sondern einige weitere Indikatoren beinhaltet, die in der Vergangenheit eine gute Prognosequalität aufwiesen wie Zinsdifferenzen

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434

verschiedener Risikoklassen, Baubeginne und den ISM-Einkaufsmanagerindex. Diese Modellversion kommt zu Ergebnissen, die sich mit meinen Erwartungen decken: Die Wahrscheinlichkeit einer in den kommenden sechs Monaten beginnenden Rezession in den USA betrage 79%; und die Wahrscheinlichkeit einer in den kommenden 12 Monaten beginnenden Rezession stolze 92%.

Ganz sicher ist eine Rezession in den kommenden 12 Monaten also nicht. Mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 8% wird es zu der allgemein erwarteten sanften Landung kommen.

Sollten Sie bei einer Wahrscheinlichkeit von 8% per Aktienkäufe auf eine sanfte Landung wetten? Die Antwort auf diese Frage ist nicht so einfach wie sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn selbst bei einer so geringen Wahrscheinlichkeit kann diese Wette sinnvoll sein. Allerdings nur dann, wenn eine ausreichende Sicherheitsmarge im Sinne der fundamentalen Unternehmensbewertung vorhanden ist, was derzeit eindeutig nicht der Fall ist. Diese Sicherheitsmarge wäre dann gegeben, wenn Aktien fundamental günstig bewertet wären, wenn also beispielsweise das Kurs-Gewinn-Verhältnis kleiner als 10 wäre bei gleichzeitig niedrigen oder wenigstens durchschnittlichen Gewinnmargen der Unternehmen. In diesem Fall würde eine normale Rezession nämlich kaum zu verheerenden Kursverlusten an den Aktienmärkten führen, und die langfristigen Erfolgsaussichten des Investments wären extrem attraktiv. In dieser Konstellation würde ich zu einem massiven Einstieg an den Aktienmärkten raten und wäre bereit, die mit einer Rezession einhergehenden Kursverluste auszusitzen.

Aufgrund der aktuellen und oben besprochenen sehr hohen fundamentalen Aktienmarktbewertung ist das Chance-Risiko-Verhältnis des Aktienmarkts überaus unattraktiv. Selbst wenn die unwahrscheinliche sanfte Landung gelingen sollte, würde das nicht automatisch zu attraktiven Kursgewinnen führen. Schließlich ist die sanfte Landung bereits in den Kursen berücksichtigt. Kommt hingegen die sehr wahrscheinliche Rezession, dann dürfte der Markt ähnlich wie in den Jahren 2000 bis 2002 eine heftige Kursanpassung an diese derzeit nicht eingepreiste Entwicklung erfahren.  An dieser Stelle lohnt sich wieder einmal ein Hinweis auf den Umgang mit Wahrscheinlichkeiten. Beispielsweise weiß jeder bessere Poker- oder Skatspieler, dass er sein Blatt den Wahrscheinlichkeiten entsprechend spielen muss, wenn sein Spiel langfristig erfolgreich sein soll. Er muss also zunächst die Wahrscheinlichkeiten kennen, die sich aus einem bestimmten Blatt ergeben

Dann muss er sein Spiel diesen Wahrscheinlichkeiten entsprechend aufziehen. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass der Spieler ein Blatt mit schlechter Gewinnwahrscheinlichkeit nicht spielt, beim Poker also frühzeitig passt und beim Skat das Blatt nicht ausreizt. Anfänger verstehen diese Vorgehensweise oft nicht. Sie reizen das Blatt voll aus und fühlen sich dann auch noch bestätigt, falls sie die Partie gewinnen. Dabei übersehen sie, dass sie mit genau diesem Blatt sagen wir in acht von zehn Fällen verlieren und nur in zwei gewinnen. Selbst wenn sie diese eine konkrete Partie gewinnen, müssen sie sich doch sagen lassen, falsch gespielt zu haben.

Genauso verhält es sich an der Börse. Wer hier Wetten abschließt, die ein schlechtes Chance-Risiko-Verhältnis aufweisen, handelt falsch. Daran ändert sich selbstverständlich auch dann nichts, wenn er die Wette gewinnen sollte.

Neues von der Immobilienblase: Die Preise fallen landesweit

Erinnern Sie sich noch an die Beteuerungen zahlreicher Strategen, es gebe keine US-Immobilienblase? Der damalige US-Notenbankpräsident Alan Greenspan versicherte vor dem Kongress sogar, es könne gar keine Immobilienblasen geben, weil die Transaktionskosten - auch emotionaler Art - zu hoch seien, die Verkäufer ausziehen müssten, weniger als zehn Prozent des Marktvolumens pro Jahr umgesetzt würden und kaum Arbitrage-Möglichkeiten bestünden. Etwas später erklärte er in einer Rede, dass die US-Immobilienpreise nicht landesweit fallen könnten, weil es keinen nationalen Immobilienmarkt gebe, sondern nur viele voneinander unabhängige Regionalmärkte.

Wie so oft hat sich auch diese Lageeinschätzung des unverantwortlich agierenden Opportunisten Greenspan, den viele als den größten Notenbanker aller Zeiten bezeichnet haben, als falsch herausgestellt. Seit August dieses Jahres ist der durchschnittliche (Median) Einfamilienhauspreis im Jahresvergleich rückläufig, und zwar landesweit. Im Oktober betrug der Kursrückgang immerhin bereits 3,45%. Ist es da nicht beruhigend zu wissen, dass der Pensionär Greenspan kürzlich verlauten ließ, das Schlimmste am US-Immobilienmarkt sei bereits vorüber?

Es wird Sie vermutlich nicht überraschen, dass ich Greenspans Lagebeurteilung einmal mehr nicht teilen kann. Zu vieles deutet darauf hin, dass wir erst am Beginn eines schmerzhaften Bereinigungsprozesses stehen, der typisch ist für geplatzte Spekulationsblasen.

Der für seine interessanten Veröffentlichungen geschätzte US-Ökonom Paul Kasriel von Northern Trust wirft in diesem Zusammenhang einen sehr instruktiven Blick in die Immobilienmarktgeschichte. Dazu verwendet er die in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung verwendete Größe "real residential investment" (reale Investitionen im Wohnungsbau), da diese Zeitreihe für die gesamte Nachkriegszeit vorhanden ist. In den vergangenen Immobilienzyklen betrug der durchschnittliche Rückgang der Investitionen im Wohnungsbau von Hoch zu Tief gerechnet 24,6%. Aktuell beläuft sich der Rückgang auf 7,9%. Sollten wir - wie Greenspan offensichtlich unterstellt - ausgerechnet im Anschluss an eine gewaltige Immobilienblase einen extrem unterdurchschnittlichen Rückgang der Investitionstätigkeit erleben? Wohl kaum.

John Mauldin zitiert in seiner wöchentlich erscheinenden Publikation "Thoughts from the Frontline" den mir bisher unbekannten Analysedienst Guerite Advisors mit einer anderen interessanten Beobachtung. In den sieben Immobilienzyklen seit 1959 sind die Baubeginne gemessen von Hoch zu Tief im Durchschnitt um 50,7% zurückgegangen. Wann immer sie um mehr als 25% gefallen sind, gab es anschließend eine Rezession - mit der Ausnahme des Zyklus von 1966/67. Damals verfehlte die US-Wirtschaft die Kriterien einer offiziellen Rezession um Haaresbreite. Eine Baisse an der Börse gab es allerdings.

Aktuell beträgt der Rückgang der Baugenehmigungen seit ihrem zyklischen Hoch vom Januar dieses Jahres 34%. Auch dieser Indikator spricht also gegen Greenspans Prognose - und signalisiert eine bevorstehende Rezession.

Ich könnte Ihnen noch zahlreiche weitere Erkenntnisse über den US-Immobilienmarkt vorstellen und den Zusammenhang von Immobilienzyklen und Rezessionen. Sie alle kommen zu demselben Ergebnis: Wir stehen erst am Anfang der Korrektur und müssen mit einer Rezession rechnen.

Das Gesamtmodell

Die fundamentale Bewertung des US-Aktienmarkts ist sehr hoch. Hier scheint das unwahrscheinliche Szenario einer sanften Landung eingepreist zu sein. Entsprechend hoch ist das Enttäuschungspotenzial, wenn dieses Szenario sich als Wunschdenken herausstellen sollte.

Die monetären Rahmenbedingungen sind sehr bearish für die Aktienmärkte. Das gilt insbesondere für die inverse Zinsstrukturkurve. Aber auch das Geldmengenwachstum ist für unsere auf maßloser Inflationierung basierenden Zeiten relativ gering. Die Geldmenge MZM wurde im Jahresvergleich um 4,3% ausgeweitet, M-2 um 4,7% und M-1 fiel um 0,7%. Die annualisierten Dreimonatszahlen zeigen noch keine signifikante geldpolitische Veränderung: MZM plus 7%, M-2 plus 4,9% und M-1 minus 2,8%. Das breit gefasste Geldmengenaggregat M-3 wird von der US-Notenbank nicht mehr erhoben.

Die Sentimentindikatoren zeigen ein relativ gemischtes Bild Die langfristigen sind überwiegend sehr bearish. Beispielsweise ist die Cashquote der US-Investmentfonds deutlich niedriger als am Top des Jahres 2000. Die Wertpapierkredite erreichten kürzlich 1,6% der gesamten Akteinmarktkapitalisierung. In März 2000 stieg diese Maßzahl auf 1,7%. Im Lauf der anschließenden Baisse halbierte sich diese Zahl. Auch der Volatilitätsindex befindet sich in der Nähe historischer Tiefstände und zeigt damit große Sorglosigkeit der Marktteilnehmer an.

Ein nicht ganz unbedeutender und mit den Finanzmärkten sehr vertrauter Mann teilt diese Sorglosigkeit

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offensichtlich nicht: US-Finanzminister Henry Paulson, der von Goldman Sachs zur US-Regierung kam. Medienberichten zufolge habe Paulson die nach dem Börsenkrach von 1987 vom US-Präsidenten ins Leben gerufene Arbeitsgruppe Finanzmärkte mit einer interessanten Aufgabe betraut. Sie solle eine Kommandozentrale aufbauen, damit die Regierung im Fall einer Finanzkrise zügig handeln könne - was immer das bedeuten mag.

Auch zahlreiche Manager (Insider) amerikanischer Unternehmen zeigen durch Ihre Handlungen eine deutliche Skepsis hinsichtlich der zukünftigen Aktienmarktentwicklung. Die Insider-Aktienverkäufe haben in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen. Das Verhältnis des Insider-Kaufvolumens (Anzahl der Stücke mal Preis) zum Verkaufvolumen ist unter den bisherigen Rekord des Jahres 2001 gefallen. Wenn ausgerechnet die Personen die ihre Unternehmen mit Sicherheit besser kennen als Sie oder ich, massiv Aktien verkaufen, sollten Sie dann kaufen?

Ein widersprüchliches Bild zeigen die eher kurzfristig orientierten Sentimentindikatoren. Der von Investors Intelligence ermittelte Sentimentindikator, der die US-Börsenbriefe auswertet, weist wieder eine sehr hohe Anzahl von Bullen und eine sehr geringe Anzahl von Bären aus. Bereits seit fünf Wochen liegt das Verhältnis von Bullen zu Bären über 2,5. Der Sentimentindikator der American Association of Individual Investors bestätigt diese große Zuversicht allerdings nicht. Dieser Indikator basiert auf einer nicht repräsentativen Umfrage unter Kleinanlegern per Internet. In Deutschland erreichte der Ifo-Geschäftsklimaindex mit 106,8 Punkten einen sehr hohen Stand. Werte über 100 Punkte fielen in der Vergangenheit mit wichtigen oberen Wendepunkten an der Börse zusammen. Der Index steht bereits seit Februar dieses Jahres über dieser wichtigen Marke. In der März-Ausgabe der Performance habe ich diesen Kontraindikator etwas ausführlicher besprochen. Da es sich um einen mittelfristigen Indikator handelt, gilt das damals Gesagte unverändert auch heute noch. Interessierte Leser können den Artikel in unserem Archiv nachlesen (siehe Link).

Fazit

Das Szenario einer sanften Landung der US-Wirtschaft wird immer unwahrscheinlicher. In der Vergangenheit ging jede Rezession mit einer Baisse am Aktienmarkt einher. Folglich sollten sie sich und ihr Wertpapierdepot auf eine Rezession und eine Baisse einstellen. Die durchschnittliche Baisse an der Wall Street dauerte 19,2 Monate und bescherte Kursverluste von 36,1%. Gold, Goldminenaktien und Staatsanleihen halte ich vor diesem Hintergrund für attraktive Investments auf Sicht der nächsten 12 bis 24 Monate, Aktien hingegen für überaus riskant.

Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434
Link:Weltrisiken werden kleiner - gut für Aktienkurse 2999434Berliner Effektenbank PERFORMANCE Archiv
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