Web-Weihnachten: Süßer die Kassen nie klingeln

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Web-Weihnachten: Süßer die Kassen nie klingeln

 
09.12.01 12:54
8. Dez. 2001 Volle Kassen soll das Weihnachtsgeschäft den Online-Händlern bescheren. Die großen Patzer der Vergangenheit wie Lagerhaltung und Logistik haben die Internet-Shops in diesem Jahr weitgehend im Griff. Jetzt besteht die Kunst eher darin, sich mit unterschiedlichen Strategien ein möglichst großes Stück vom Umsatzkuchen zu sichern.

Dabei zählen vor allem die guten alten Kaufmannstugenden wie richtiges Sortiment, richtige Preise, richtige Präsentation und richtiges Marketing. Doch um das Konsumverhalten richtig einschätzen zu können, ist langjährige Handelserfahrung nötig - Wissen, das die Old Economy der neuen Konkurrenz im Web manchmal voraus hat. Der Co-Shopping-Anbieter Letsbuyit.com half sich bei der Sortimentsgestaltung mit einem Trick aus diesem Dilemma: Er befragte einfach 10.000 Mitglieder online nach ihren Weihnachtswünschen. In der Hoffnung, dass aus Wünschern Käufer werden, verhandelte Letsbuyit dann bestmögliche Preise mit seinen Lieferanten.

Marketingschlacht vor Weihnachten

Auch in Sachen Werbung muss sich die New Economy deutlich mehr bemühen als die etablierten Marken. Während beispielsweise Tchibo.de für seinen Online-Shop nur durch die Einblendung der URL in seine üblichen Werbespots wirbt und sich allein damit in das letztjährige GfK-Ranking der zehn größten deutschen E-Commerce-Anbieter im November und Dezember katapultierte, konzentrieren Online-Shops wie Amazon, BOL, Primus Toyzone oder MyToys.de den Löwenanteil ihres gesamten Marketingbudgets auf das vierte Quartal des Jahres.

Doch die Investition lohnt sich, wie Oliver Beste, Geschäftsführer von MyToys.de, erzählt: "Vom ersten Tag der TV-Werbung an merken wir eine Verdoppelung bzw. Verdreifachung der Umsätze", so Beste. Außerdem versuchen mittlerweile fast alle großen Internet-Shops, mit gedruckten Katalogen auch in der realen Welt Präsenz zu zeigen. Denn die Wiederanschlussraten bestehender Kunden mit gedrucktem Papier seien deutlich höher als mit E-Mail-Newslettern, wie der MyToys-Chef erzählt.

Rabatte als Motor des E-Commerce

Den Wegfall des Rabattgesetzes instrumentalisiert Amazon verstärkt zu Werbezwecken: Im November und Dezember verschickte das Online-Warenhaus Gutscheine in Höhe von zehn bis 30 Mark an ausgewählte Bestandskunden, um sie zum Einkauf in ausgewählten Sortimenten zu verführen. Auch wenn Amazon-Sprecherin Christine Hoeger für diese Aktion keine Responseraten verraten will - der Erfolg dürfte nicht gering sein. Schließlich preisen Marktforscher wie Forrester Bonus- und Rabattsysteme schon länger als Motor für den E-Commerce-Markt an.

Zielgruppe Last-Minute-Käufer

Letztlich spielt für den erfolgreichen Web-Umsatz zu Weihnachten auch eine Rolle, wie lange Online-Shops ihrer Kundschaft noch eine Bestellmöglichkeit einräumen. Denn Last-Minute-Käufer generieren in der Regel noch mal kräftig Umsatz. Bis zum 18. Dezember wollen fast alle E-Commerce-Anbieter noch eine pünktliche Lieferung garantieren.

Danach greifen unterschiedliche Strategien: Während Oliver Beste von MyToys auf seiner Webseite klar und deutlich publizieren will, dass nach dem 18. Dezember keine Liefergarantie mehr übernommen werden kann, will Primus Toyzone selbst am 24. Dezember noch bis 10.00 Uhr ein Produktspezial mit 1.000 Produkten anbieten, die noch rechtzeitig bis zum Abend ausgeliefert werden können. Gerade hiervon erhofft sich Geschäftsführerin Barbara Franke einen großen Run. Die Kosten für die Logistik sollen nur zum Teil auf den Kunden umgelagert werden: "Wir sehen das als Marketingkosten", so Franke.

Viel Arbeit für die Paketdienste

Insgesamt gehen die Online-Shops positiv gestimmt in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts und planen deutlich höhere Umsätze als noch im Jahr 2000: So rechnet MyToys.de damit, die Aussendungen in Spitzenzeiten von 64.000 Päckchen täglich auf 100.000 Päckchen zu steigern. Amazon will sich durch das Weihnachtsgeschäft gar in die Gewinnzone vorarbeiten und plant einen Peak von 100.000 Paketen pro Tag im Vergleich zu 64.000 Paketen im Vorjahr. Ob das die Investoren freundlich stimmt? Das nächste Jahr wird es zeigen.

Gruß
Happy End
faznet.de
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Einzelhandel: Umsatzplus im Adventsgeschäft

 
09.12.01 13:13
Berlin, 09. Dez (Reuters) - Die Einzelhändler haben eine insgesamt positive Bilanz des bisherigen Adventsgeschäfts gezogen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) teilte am Wochenende mit, rund zwei Drittel der von ihm befragten Unternehmen hätten am zweiten Adventssamstag höhere Umsätze als am ersten Adventssamstag verzeichnet. Etwa 70 Prozent der Händler hätten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein gleiches oder besseres Ergebnis erzielt. Drei von zehn befragten Einzelhändler hätten entsprechend von gesunkenen Umsätzen berichtet.

Renner im Weihnachtsgeschäft sind nach HDE-Angaben Artikel der Unterhaltungselektronik wie MP3-Player, Mini-Discs, CDs und Spielekonsolen. Die Kunden kauften zudem auch traditionelle Spielwaren wie Plüschtiere und Puppen. Viel verkauft worden seien auch Küchenartikel und Sportbekleidung.


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