Ein König hatte eine Tochter, die war über alle Maßen schön, aber dabei so stolz und ubermüthig, daß ihr kein Freier gut genug war. ....
Der alte König aber, als er sah, daß seine Tochter nichts tat als über die Leute spotten und alle Freier, die da versammelt waren, verschmähte, ward er zornig und schwur, sie sollte den ersten besten Bettler zum Mann nehmen, der vor seine Türe käme. ...
So ward sie mit einem Spielmann verheiratet. Und als das geschehen war, sprach der König »nun schickt sich nicht, daß du als ein Bettelweib noch länger in meinem Schloß bleibst, du kannst nun mit deinem Manne weiter ziehen«. ...
Sie musste eine halte Zeit überstehen. Doch zum Schluss gibt sich der Bettler als König zu erkennen: Er sprach ihr freundlich zu, »fürchte dich nicht, ich und der Spielmann, der mit dir in dem elenden Häuschen gewohnt hat, sind eins: dir zu Liebe habe ich mich so verstellt«. ..... und die rechte Freude fing jetzt erst an