Dax setzt Talfahrt fort
20. Jun
Schlechte Vorgaben aus den USA und eine neue Umsatzwarnung von Nokia geben den deutschen Standardwerten keine Chance. Der Dax ist schwach in den neuen Tag gestartet.
Die deutschen Standardwerte leiden am Donnerstag unter einer ganzen Reihe belastender Faktoren. Der Dax startete entsprechend schwach in den Tag.
Der finnische Handyhersteller Nokia gab am Morgen seine zweite Umsatzwarnung binnen weniger Wochen ab, was besonders den Technologiewerten zusetzte. Epcos, Infineon und SAP gehörten zu den größten Verlierern. Die Telekom litt unter neuen Zweifeln an ihrer Immobilienfinanzierung.
Die Vorgaben von den USA waren schlecht. Die Wall Street hatte am Vorabend als Reaktion auf einen neuen Selbstmordanschlag in Jerusalem und einem Vergeltungsangriff der israelischen Armee nachgegeben. Die Nasdaq sackte bis Handelsschluss um minus 2,92 Prozent und 1497,94 Punkte ab. Der Dow Jones ging mit minus 1,38 Prozent und 9572,09 Zählern aus dem Handel. Dem Nikkei gelang in Tokio ein Plus von 1,3 Prozent.
Umstellung auf Streubesitz
Für Umschichtungen bei Indexfonds dürfte die Umstellung des Dax am Montag auf Streubesitz sorgen. Die Deutsche Börse gab am Mittwochabend die neue Gewichtung der einzelnen Aktien im Dax bekannt. Deutlich stärker werden Siemens und Deutsche Bank. Allianz und Deutsche Telekom rutschen ab. Das Wertpapier mit der stärksten Gewichtung ist nach den neuen Regeln die Siemens-Aktie mit 11,50 Prozent, gefolgt von der Deutschen Bank mit 9,88 Prozent. Anschließend kommen DaimlerChrysler mit 8,93 Prozent, Eon mit 8,27 Prozent und Allianz mit 8,17 Prozent. Nach den alten Regeln war die Allianz-Aktie das am stärksten gewichtete Papier, gefolgt von Siemens, DaimlerChrysler, Deutsche Telekom und Deutsche Bank.
Kritik an Immobilienbewertung der Telekom
Der Bundesrechnungshof zweifelt nach einem Bericht der «Financial Times Deutschland» an der Bilanz der Deutschen Telekom |DTE 9,88 0,20%| . Dies gehe aus einem geheimen Bericht der Behörde hervor, der dem Haushaltsausschuss des Bundestages zugeleitet wurde, berichtete das Blatt am Donnerstag unter Berufung auf Kreise des Haushaltsausschusses. Im vorigen Jahr hatte die Telekom nach heftigen Protesten von Anlegern ihre Grundstücke um fast 2,5 Milliarden Euro abwerten müssen. Die Gebäude seien aber nicht abgewertet worden, kritisiert der Rechnungshof laut dem Bericht.
Commerzbank erwartet neue Gewinne
Die Commerzbank |CBK 16,81 1,27%| ist nach eigenen Angaben in der Vermögensverwaltung wieder auf dem Weg in die Gewinnzone. Sobald die Verkäufe der Asset Management-Töchter Jupiter und Montgomery abgeschlossen seien, werde die Bank hier wieder profitabel sein, sagte Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller in einem Interview der «Börsen-Zeitung». Groß genug für einen Alleingang hält Müller die Commerzbank im Investment Banking. Die Bank wolle ihr Firmenkundengeschäft mit dem eigenen Investment Banking flankieren und nicht Türöffner für amerikanische Investmentbanken spielen. (nz)
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