Kurze aber wichtige Information für alle die nur auf die kurzfr. Performance bei Immofonds sehen und sich vielleicht nicht im klaren sind was Sie sich damit eingekauft haben...
Initiator
KanAm verblüfft mit eigenwilligen Berechnungsmethodens
Die offenen Immobilienfonds brechen derzeit alle Rekorde. Per Ende September haben die offenen Fonds insgesamtmit einem Mittelaufkommen von 14,4 Mrd. Euro bereits den Vorjahreswert eingestellt. Es mehren sich jedoch
kritischeStimmen,
die am Performance-Ausweis und der Bewertung zweifeln. Zwar besteht immer noch eine unzureichendeTransparenz, so dass der detaillierte Nachweis etwaiger Bewertungsprobleme schwierig ist, jedoch verweisen Fonds
fachleutezunehmend auf theoretische Überlegungen. So ist fraglich, wie seit 1990 bei einer Gesamtinflation von knapp
32% und einer Preisentwicklung von Gewerbeimmobilien (Quelle:
Bulwien) von lediglich knapp 22% offene Fondserhebliche Wertzuwächse ausweisen können. Im Klartext: Allein durch die Inflation wurden die Wertsteigerungen mehr
als aufgefressen. Notwendige Instandhaltungskosten sind in dieser Rechnung noch nicht einmal berücksichtigt.
Hartwig Heyser
von der Universität Freiburg ermittelt, dass bereits 33% des Mittelaufkommens der offenen Fondsausreichen, um alle neu vermieteten Büroflächen in Deutschland zu erwerben. Hinzu kommt, dass das Ausnutzen zyklischer
Chancen für offene Fonds recht schwierig ist, da sie sogar gezwungen sind, in Perioden mit antizyklischen Chancen
prozyklisch zu agieren, da die engen Marktsegmente, in die diese Fonds investieren, wesentlich von offenen Fonds
determiniert werden. Sie profitieren nicht von Renditeschwankungen, sondern nur von Mietschwankungen. Vor diesem
Hintergrund hat sich
Stefan Loipfinger die Rechenschaftsberichte von KanAm und iii-Fonds vorgenommen.Überschreitet KanAm die Fremdfinanzierungsgrenze nach KAGG?
Die Einwertungsgewinne der Münchener hattenbereits die Analysten verblüfft. Es ist schon faszinierend zu sehen, wie ein deutscher, auf Factory Outlet Center in USA
spezialisierter Initiator mit einem jungen offenen Immobilienfonds „echte Schnäppchen" in Europa tätigt. Nach Recherchen
der Zeitschrift „Capital" kaufte KanAm europäische Büroimmobilien angeblich bis zu 20% unter „Marktwert" ein. Die
Genialität dieser Deals verblüfft. Müssten die Immobilien auf Grund ihrer Größe (hohe zweistellige Millionen-Euro-
Beträge) theoretisch auf der Watchlist nahezu aller großen europäischen institutionellen Investoren gestanden haben.
Als junger Fonds nutzt KanAm
Fremdfinanzierungen zur Verbesserung der Performance durch Leverage-Effekte. Nach dem Gesetz für Kapitalanlagegesellschaften können bis zu 50% Kredite aufgenommen werden. Am
Stichtag des Rechenschaftsberichts waren im
KanAm grundinvest 627,4 Mio. Euro enthalten. Jedoch betrug die Summeder Kredite bereits 314,6 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung sonstiger Verbindlichkeiten und Rückstellungen als
Belastung im Sinne des KAGG ergäbe sich laut Fondsspezialist Loipfinger mit 343 Mio. Euro eine Quote von 54,7%.
Die Wertveränderungen aus nicht realisierten Gewinnen („Einwertungsgewinne") betrugen 14,2 Mio. Euro. Details
sind laut Loipfinger nicht nachzuvollziehen. Es ist unklar, wie bei diesen nicht realisierten Gewinnen die Erwerbsnebenkosten
berücksichtigt wurden. Es ist ebenfalls nicht nachvollziehbar, welchen Anteil die einzelnen Immobilien an den
Buchgewinnen haben. Denn anders als gewohnt, stellt KanAm laut Loipfinger die geografische Verteilung für die einzelnen
Investitionsländer nach Quadratmetern und nicht nach Verkehrswerten dar.
Als weiteren Beleg für eine eher überraschende Verhaltensweise eines offenen Fonds wertet Loipfinger die Behandlung
sog. latenter Steuern für mögliche Veräußerungsgewinne. Schließlich sind im Ausland
Veräußerungsgewinneregelmäßig
steuerpflichtig. Sofern die Einwertungsgewinne jemals realisiert werden können, fallen dann entsprechendeSteuern an. Da die Einwertungsgewinne in die Performance einfließen, müssen die dann anfallenden Steuern entsprechend
zurückgestellt werden, da sonst ein schiefes Bild des Fonds vermittelt wird. KanAm stellt aber nur noch Steuern
in einer Höhe zurück, „dass mehr als die Hälfte des im Ausland befindlichen Immobilienvermögens ohne steuerliche
Belastung und damit ohne negative Auswirkung auf die Fondsrendite veräußert werden kann."
Weiter moniert Loipfinger die
hohen Kosten, mit denen der Fonds belastet ist. Die um Zinsen, Bewirtschaftungskostenund ausländische Steuern korrigierten Erträge aus Liegenschaften von 12,3 Mio. Euro stehen 11,88 Mio. Euro für
Kosten der Verwaltung des Sondervermögens (4,98 Mio. Euro) und Objektankaufsgebühren (6,9 Mio. Euro) gegenüber.
Damit kommt die Performance des Fonds nach Platow-Überschlag fast ausschließlich aus den Einwertungsgewinnen.
Freundlichst,
Twinson_99
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