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Trotz starker Zahlen und Dividende: TUI-Aktie verliert an Boden!

Europas größter Reisekonzern hat sich am Mittwoch mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr zu Wort gemeldet. Die Aktie kann davon nicht profitieren.
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TUI: Trotz Wiedereinsetzung der Dividende kein Kursfeuerwerk

Der Reisekonzern TUI hat die Corona-Pandemie operativ und finanziell endgültig hinter sich gelassen. Nach einer zeitweise kritischen Situation ist das Unternehmen nach am Mittwoch vorgelegten Zahlen endgültig in die Gewinnzone zurückkehrt – auch zugunsten der Anlegerinnen und Anleger, die sich wieder über eine Dividende freuen dürfen.

Am Markt reagieren Investoren jedoch verhalten und mit Gewinnmitnahmen auf das Zahlenwerk. Der Grund hierfür ist ein Ausblick unter den Erwartungen.

Umsatz und Profitabilität weiter verbessert

Trotz eines geringfügig schwächeren vierten Quartals als noch im vergangenen Jahr konnte TUI sein Umsatzergebnis für das Gesamtjahr von 23,167 auf 24,179 Milliarden Euro und damit um 4,4 Prozent verbessern. Dieser Anstieg war nicht zuletzt einer wachsenden Kundenzahl zu verdanken, die um 5 Prozent auf 34,7 Millionen Reisende kletterte.

Gleichzeitig legte das bereinigte EBIT um 9,0 Prozent zu. Nach 1,275 Milliarden Euro im Vorjahr erzielte TUI nun 1,459 Milliarden Euro. Der daraus erzielte, auf die Anteilseignerinnen und -eigner entfallende Nettogewinn kletterte um 129 Millionen Euro auf 636 Millionen Euro. Das entspricht pro Aktie einem Ergebnis von 1,34 Euro.

Dank der höheren Erträge konnte außerdem die Verschuldung um 336 Millionen Euro auf 1,305 Milliarden Euro reduziert werden. Diesen finanziellen Spielraum sieht das Management als ausreichend an, um eine "Starter-Dividende" von 0,10 Euro je Aktie auszahlen. Ab dem Geschäftsjahr 2026 sollen dann 10 bis 20 Prozent des bereinigten Ergebnisses ausgeschüttet werden.

Unter den Schätzungen: Ziele für 2026 überzeugen nicht

Neben den Ergebnissen für das abgelaufene Jahr präsentierte das Unternehmen auch seine Ziele für das kommende Jahr sowie darüber hinaus. Für 2026 wird ein Umsatzanstieg von 2 bis 4 Prozent erwartet. Angesichts von Margenverbesserungen soll das EBIT-Ergebnis wie im zurückliegenden GJ überproportional um 7 bis 10 Prozent steigen.

Über 2026 hinaus soll das bereinigte EBIT mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 7 bis 10 Prozent steigen. Gleichzeitig soll der Verschuldungsgrad auf unter 0,5 gesenkt werden. Hierfür will das Unternehmen gezielt auf Synergieeffekte und margenstarke Geschäftsbereiche wie Kreuzfahrten setzen.

Aktie unter Druck, insgesamt aber in guter Verfassung

Trotz des zufriedenstellenden Abschneidens im vergangenen Jahr und der wiedereingesetzten Dividende kann TUI vor dem Leitzinsentscheid am Mittwochabend nicht überzeugen. Die Aktie verlor am Vormittag rund vier Prozent an Wert und kämpfte zwischenzeitlich um den Verbleib oberhalb der Marke von 8 Euro.

Dabei könnten die Verluste zur Wochenmitte den Auftakt zu einem ausgedehnteren Pullback bilden, denn die technischen Indikatoren haben sich zuletzt etwas eingetrübt. Insbesondere im Trendstärkeindikator MACD deutet sich ein Crossing und eine Abschwächung der Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate an.

Unterhalb von 8 Euro verfügt das Papier aber über zahlreiche Unterstützungen. Vor allem zwischen 7,50 und 7,70 Euro ist TUI gut abgesichert. Für einen Bruch dieser Zone bräuchte es schon eine gravierende Verschlechterung des Gesamtmarktumfeldes.

Fazit: Chance auf höhere Kurse, aber mit Restrisiken

Nach der mittlerweile dauerhaften Rückkehr in die Gewinnzone kann sich auch die Bewertung wieder sehen lassen. Für das kommende Geschäftsjahr wird das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 6,1 geschätzt. Das liegt deutlich unter dem Branchenmittel. Auch das Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis macht mit 0,5 einen sehr guten Eindruck und liefert überzeugende Argumente für einen steigenden Aktienkurs.

Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger einerseits die zyklische Natur der Tourismusbranche nicht unterschätzen und andererseits sind die Margen von TUI trotz Verbesserungen noch immer äußerst gering und anfällig für Kostenanstiege wie zum Beispiel bei Treibstoff. Das könnte auch zukünftige Dividenden limitieren.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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