Studie - US-Börsen verloren 1,1 Billionen Dollar wegen Krieg~
- Von Michael Kahn -
San Francisco, 22. Mär (Reuters) - Bereits vor Beginn des
Irak-Krieges hat die Erwartung des Konflikts an den
US-Aktienmärkten einer Studie zufolge Kapital in Höhe von 1,1
Billionen Dollar vernichtet.
Die Auswirkungen des Krieges auf die US-Börsen seien zu 95
Prozent bereits in den Kursen berücksichtigt, ergab die in der
Nacht zum Samstag (MEZ) veröffentlichte Untersuchung der
Universitäten Stanford und Harvard weiter.
In der abgelaufenen Handelswoche hatte das führende
US-Börsenbarometer Dow Jones wegen zunehmender Hoffnungen auf
ein rasches Kriegsende rund 8,4 Prozent zugelegt. Das war der
höchste Wochengewinn des Standardwerte-Indexes seit Oktober
1982. Der Krieg hatte am Donnerstagmorgen begonnen.
Die Märkte hätten in der vergangenen Woche insbesondere auf
die Dauer des Militärkonflikts spekuliert, sagte der
Wirtschaftswissenschaftler Eric Zitzewitz von der Universität
Stanford. "Die Kosten des Kriegs sind bereits seit einer Weile
eingepreist."
HANDEL MIT "SADDAM-WERTPAPIEREN"
Um den Einfluss der Kriegsängste auf den Handel an der Wall
Street einzuschätzen, hatten die Wissenschaftler die
Wertentwicklung eines neuen Finanzinstruments beobachtet, an der
sich die Wahrscheinlichkeit einer Absetzung des irakischen
Präsidenten Saddam Hussein und damit eines Kriegsbeginns der USA
gegen Irak ablesen ließ. So bietet die irische
Internet-Wettbörse Tradesports den Handel mit so genannten
"Saddam Securities" an. Der Besitzer erhält zehn Dollar per
Anteilsschein, wenn Saddam bis zu einem bestimmten Datum
abgesetzt wird. Das "Saddam-Wertpapier" für März wurde am
Freitag zuletzt mit 7,80 Dollar gehandelt. Die geschätzte
Wahrscheinlichkeit, dass der irakische Präsident bis Ende des
Monats aus dem Amt gedrängt wird, kann demnach mit 78 Prozent
bestimmt werden. Am Donnerstag betrug der Schlusskurs noch 6,50
Dollar und damit die geschätzte Wahrscheinlichkeit 65 Prozent.
Anfang des Monats war das Papier mit lediglich 1,70 Dollar
gehandelt worden.
- Von Michael Kahn -
San Francisco, 22. Mär (Reuters) - Bereits vor Beginn des
Irak-Krieges hat die Erwartung des Konflikts an den
US-Aktienmärkten einer Studie zufolge Kapital in Höhe von 1,1
Billionen Dollar vernichtet.
Die Auswirkungen des Krieges auf die US-Börsen seien zu 95
Prozent bereits in den Kursen berücksichtigt, ergab die in der
Nacht zum Samstag (MEZ) veröffentlichte Untersuchung der
Universitäten Stanford und Harvard weiter.
In der abgelaufenen Handelswoche hatte das führende
US-Börsenbarometer Dow Jones wegen zunehmender Hoffnungen auf
ein rasches Kriegsende rund 8,4 Prozent zugelegt. Das war der
höchste Wochengewinn des Standardwerte-Indexes seit Oktober
1982. Der Krieg hatte am Donnerstagmorgen begonnen.
Die Märkte hätten in der vergangenen Woche insbesondere auf
die Dauer des Militärkonflikts spekuliert, sagte der
Wirtschaftswissenschaftler Eric Zitzewitz von der Universität
Stanford. "Die Kosten des Kriegs sind bereits seit einer Weile
eingepreist."
HANDEL MIT "SADDAM-WERTPAPIEREN"
Um den Einfluss der Kriegsängste auf den Handel an der Wall
Street einzuschätzen, hatten die Wissenschaftler die
Wertentwicklung eines neuen Finanzinstruments beobachtet, an der
sich die Wahrscheinlichkeit einer Absetzung des irakischen
Präsidenten Saddam Hussein und damit eines Kriegsbeginns der USA
gegen Irak ablesen ließ. So bietet die irische
Internet-Wettbörse Tradesports den Handel mit so genannten
"Saddam Securities" an. Der Besitzer erhält zehn Dollar per
Anteilsschein, wenn Saddam bis zu einem bestimmten Datum
abgesetzt wird. Das "Saddam-Wertpapier" für März wurde am
Freitag zuletzt mit 7,80 Dollar gehandelt. Die geschätzte
Wahrscheinlichkeit, dass der irakische Präsident bis Ende des
Monats aus dem Amt gedrängt wird, kann demnach mit 78 Prozent
bestimmt werden. Am Donnerstag betrug der Schlusskurs noch 6,50
Dollar und damit die geschätzte Wahrscheinlichkeit 65 Prozent.
Anfang des Monats war das Papier mit lediglich 1,70 Dollar
gehandelt worden.