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Ryanair fliegt jetzt mit der Boeing 737 Max und benennt den Krisenjet einfach um
...Der Großkunde Ryanair gehört zu den wenigen Fluggesellschaften, die in der Zwischenzeit ihre Bestellungen für die 737 Max nicht storniert oder reduziert haben, sondern nach dem Flugverbot sogar noch aufgestockt haben. Doch Ryanair nennt das Flugzeug nicht beim Namen, vermeidet den Begriff Boeing 737 Max, sondern bezeichnet es laut einer Pressemitteilung "Gamechanger" oder technisch kurz "Boeing 737-8200".
Dabei handelt es sich um das Problemflugzeug mit dem einzigen Unterschied, dass die Jets für Ryanair und die Tochterfirma Malta Air einen weiteren Notausstieg zwischen Tragfläche und Hecktür haben. Das ist auch erforderlich, weil der Billigflieger noch mehr Passagiere in die Kabine presst: Statt mit 189 in der derzeitigen 737-Flotte ist die Max-Version mit 197 Sitzplätzen ausgestattet.
Der neue Flugzeugtyp ist vor allem für die Airline ein "Gamechanger", weil die Jets "helfen, die Kosten zu senken, den Treibstoffverbrauch zu reduzieren und die Lärm- und CO2-Emissionen zu senken", heißt es in der Pressemitteilung. So kann der Billigflieger noch billigere Tickets anbieten.
Aber seine Passagiere verkauft Ryanair für dumm, indem sie den umstrittenen Flugzeugtyp, der von manchen Passagieren bewusst gemieden wird ("Ich steige nie in eine Boeing 737 Max"), einfach umbenennt und bei der Flugauswahl auf der Buchungsseite den genauen Namen nicht angibt. Noch bleibt in diesem Sommer bei einer Flotte von 450 Jets der Anteil der zwölf Flugzeuge vom Typ 737 Max gering.
Die Treibstoffersparnis basiert auf der neuen Triebwerksgeneration, mit der die Boeing 737 Max ausgestattet wurde – und damit begannen die Probleme. Weil es sich bei dem "neuen" Flugzeug um eine Weiterentwicklung der seit 1967 gebauten Boeing 737 handelt, konnten die im Durchmesser viel größeren LEAP-Triebwerke nicht wie die Vorgängergeneration einfach unter der Tragfläche befestigt werden, sondern weiter vorne und höher. Dadurch verlagerten sich Schwerpunkt und Flugeigenschaften der Maschine.
Um kritische Flugsituationen zu vermeiden, führte Boeing das Maneuvering Characteristics Augmentation System (MCAS) ein, ein automatisches Trimmsystem, mit dem die Piloten nicht vertraut gemacht wurden. Die Fehlfunktion dieser Software gilt auch als Absturzursache der Unglücke in Indonesien und Äthiopien: Das Steuerungsprogramm hatte die beiden Maschinen Richtung Boden gelenkt, ohne dass die Crew wirksam eingreifen konnte.