Der Dax wird heute im frühen Handel wenig verändert gesehen. Die Wall Street schloß mehr oder weniger auf dem Niveau vom Freitag, auch aus Asien kommen keine eindeutigen Impulse. Das Wertpapierhaus Lang & Schwarz berechnete den Dax gegen 7.51 Uhr auf 6.131 Punkte. Am Montag war das Börsenbarometer bei knapp 6.128 Punkten aus dem Handel gegangen.
Dagegen könnte die Quartalssaison bei einzelnen Werten für Bewegung sorgen: Unter anderem legen Adidas, Tui, Münchener Rück, Freenet, IWKA und Mobilcom Zahlen zum ersten Quartal vor. Die Börsen in Rußland bleiben am Dienstag aufgrund eines Feiertages geschlossen.
Euro in Fernost etwas schwächer
Der Euro hat sich am Dienstag im fernöstlichen Devisenhandel etwas schwächer bei 1,2700 Dollar präsentiert. Am Vortag hatte die Gemeinschaftswährung noch einen neuen Ein-Jahres-Höchststand von 1,2788 Dollar markiert. Auch zur japanischen Währung gab der Euro ab: Er kostete im frühen Handel 141,40 Yen, nachdem er zeitweise einen Tiefstand von 141,25 Yen erreicht hatte - 0,4 Prozent schwächer als im späten amerikanische Handel am Montag.
Der Yen wiederum behauptete sich auch zur amerikanischen Währung: Ein Dollar kostete mit 111,35 Yen 0,3 Prozent weniger. Am Montag hatte der Dollar aber zeitweise sogar einen Tiefstand von 110,99 Yen markiert. Zur Schweizer Währung wurde der Euro bei 1,5600 Franken gehandelt; der Dollar notierte mit 1,2294 Franken.
Für die Stärke des Yen hatte ein Medienbericht gesorgt. Der Zeitung „Jiji Press“ zufolge wird die Bank von Japan ihre Einschätzung der Wirtschaftslage anheben und das Wort „Erholung“ durch „Expansion“ ersetzen. Ein solcher Schritt würde darauf hinweisen, daß die Währungshüter möglicherweise schon im Juli die Zinsen anheben könnten, berichtete das Blatt ohne Nennung von Quellen weiter. In den Vereinigten Staaten dagegen warteten die Anleger nach wie vor auf die Zinsentscheidung der Notenbank am Mittwoch.
Aktien in Tokio im späten Handel knapp behauptet
Mit knapp behaupteten Notierungen zeigen sich die Aktienkurse am Dienstag im späten Tokioter Handel. Gegen 6.15 Uhr MESZ verliert der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent oder 31 Punkte auf 17.261. Der Topix steht unverändert bei 1.755 Zählern. Rohstoffwerte und Titel mit einer stärkeren Abhängigkeit von den Devisenmärkten stehen unter Druck, während der Yen zum Dollar bei 111,5 Yen verharrt. Aktien von Metal Mining geben zwei Prozent auf 1.725 Yen nach. Japex-Titel sinken um 1,9 Prozent auf 8.650 Yen. Automobilwerte erholen sich von den Vortagsverlusten. So ziehen Honda-Papiere um 0,6 Prozent auf 8.300 Yen an.
Aktien in Hongkong etwas schwächer
Etwas leichter tendieren die Aktienkurse am Dienstag mittag (Ortszeit) in Hongkong. Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verliert der Hang-Seng-Index 0,4 Prozent oder 66 Punkte auf 17.236. Händler sprechen von einer Verschnaufpause des Marktes, der innerhalb von vier Sitzungen mehr als 600 Punkte gewonnen hat. Immobilienwerte stehen unter Druck, nachdem SHK Properties wegen einer Plazierung vom Handel ausgesetzt wurden. Henderson Land verlieren 2,1 Prozent und Sino Land 3,3 Prozent. Wharf büßen 3, 2 Prozent ein, während Hang Lung Properties um 4,3 Prozent nachgeben. Telekom-Werte profitieren von einer Umschichtung in den Sektor. China Mobile gewinnen 1,5 Prozent und China Unicom 3,4 Prozent. China Netcom steigen um 4,8 Prozent.
Nachbörsliche Meldungen aus Amerika
Etwas schwächer zeigten sich die Börsen an der Wall Street am Montag nach dem offiziellen Handelsende. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor 4,34 Punkte oder 0,25 Prozent auf 1.710,89 Punkte.
Die Aktien von Dell haben im nachbörslichen Geschäft bis 18.29 Uhr knapp sechs Prozent auf 24,87 Dollar nachgegeben. Zuvor hatte das Unternehmen seine Prognosen für das erste Quartal gesenkt. Dell erwartet nun nur noch einen Gewinn von 0,33 Dollar je Aktie, zuvor hatte man 0,36 bis 0,38 Dollar angepeilt. Der Umsatz wurde auf 14,2 Milliarden Dollar von zuvor 14,2 bis 14,6 Milliarden Dollar korrigiert. Die Durchschnittsprognose lag bisher bei 0,38 Dollar Gewinn je Aktie und 14,5 Milliarden Dollar einen Umsatz.
SanDisk-Titel büßten bis 18.28 Uhr 2,6 Prozent auf 62,99 Dollar ein. Der Datenspeicherhersteller will Wandelanleihen im Wert von einer Milliarden Dollar begeben. Mit den siebenjährigen Anleihen soll die Fertigung ausgebaut und die Forschung und Entwicklung beschleunigt werden.
Wall Street schließt kaum verändert
Kaum verändert haben die amerikanische Aktien am Montag vor dem Hintergrund der anstehenden Fed-Zinsentscheidung am Mittwoch und einiger Fusionsmeldungen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) stieg um 0,1 Prozent oder sieben Punkte auf 11.584 Punkte. Der Nasdaq-Composite sank um 0,1 Prozent oder einen auf 2.345 Zähler. Der S&P-500-Index gewann 0,1 Prozent oder zwei Punkte auf 1.325. Umgesetzt wurden 1,56 (Freitag: 1,69) Milliarden Aktien. Es wurden 1.690 Kursgewinner und 1.618 -verlierer verzeichnet. Unverändert schlossen 159 Titel.
Händler zeigten sich insgesamt etwas überrascht über das positive Sentiment am Aktienmarkt. Nach den starken Kursgewinnen vom Freitag seien trotz des leicht gesunkenen Ölpreises deutlichere Gewinnmitnahmen erwartet worden. Ein großer Teil der Zurückhaltung sei gleichwohl auf die Sitzung des Offenmarktausschusses der amerikanischen Notenbank am Mittwoch zurückzuführen. Allgemein wird mit einer Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf dann 5,0 Prozent gerechnet. Als entscheidend gelten daher die Aussagen des Offenmarktausschusses zur künftigen Zinsentwicklung. Möglicherweise ist die Fed am Ende ihres zweijährigen Zinserhöhungszyklusses angekommen. Einige Beobachter warnen jedoch, am Mittwoch Klarheit über den künftigen Kurs zu bekommen. Wahrscheinlicher sei anhaltende Unsicherheit.
Die Konsolidierung in der amerikanischen Bankenbranche setzt sich fort. Am Sonntag bestätigte die Wachovia Corp, sie wolle die kalifornische Golden West Financial Corp für rund 25,5 Milliarden Dollar übernehmen. Wachovia werde im Zuge des Zukaufs Einmalbelastungen von 293 Millionen Dollar verbuchen. Jedem Aktionär der Golden West würden 1,051 Wachovia-Stammaktien sowie 18,65 Dollar in bar angeboten. Wachovia-Aktien gaben daraufhin um 6,7 Prozent auf 55,42 Dollar nach, während Titel von Golden West um 6,2 Prozent auf 74,90 Dollar sprangen.
Auch die Thermo Electron Corp und die Fisher Scientific International Inc werden sich wie erwartet zusammenschließen. Aus der Fusion im Volumen von 10,6 Milliarden Dollar gehe ein führender Anbieter von Laborprodukten sowie Erzeugnissen für den Bereich Life Sciences hervor, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Die neue Gesellschaft werde 2007 auf einen Umsatz von mehr als neun Milliarden Dollar und einen Cash-Flow von einer Milliarden Dollar kommen Die Synergien werden auf 200 Millionen Dollar geschätzt. Im Transaktionsvolumen von 10,6 Milliarden Dollar seien Nettoschulden von 2,2 Milliarden Dollar nicht enthalten, hieß es. Thermo-Aktien fielen um 2,3 Prozent auf 38,54 Dollar, während sich Fisher-Papiere um drei Prozent auf 75,95 Dollar verteuerten.
Aktien von Apple Computer profitierten zunächst vom positiven Ausgang eines Rechtsstreits um das Firmenlogo (siehe auch: Streit um den Apfel), gaben dann aber wieder nach und schlossen unverändert bei 71,89 Dollar. Intel-Papiere verbesserten sich um 3,1 Prozent auf 20,11 Dollar. Marktteilnehmer führten dies vor allem auf zwei positive Analystenkommentare zurück.
Amerikanische Anleihen im späten Handel wenig verändert
Kaum verändert zeigen sich die amerikanischen Anleihen am Montag im späten Geschäft. Die meisten Anleger hätten sich vor der Zinsentscheidung am Mittwoch zurückgehalten, hieß es. Im späten Geschäft fielen zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,50 Prozent um 3/32 auf 95-9/32 und rentieren mit 5,11 Prozent. Der ebenfalls mit 4,50 Prozent verzinste 30jährige Treasury steigt um 2/32 auf 89-22/32, die Rendite steht bei 5,18 Prozent.
Rick Klingman, Händler bei ABN Amro, sagte, daß die Märkte in Wartestellung verharren würden, zumal auch am Dienstag keine wichtigen Konjunkturdaten anstünden. Nach den schwachen Arbeitsmarktdaten vom Freitag sei der Markt überzeugter denn je, daß es zumindest zu einer Pause im Juni kommen werde und im Statement keine Hinweise über die künftige Politik zu finden sein würden, so Klingman. Dies würden auch jüngste Kommentare der Fed unterstreichen, denen zufolge die Zinsentscheidungen flexibel von den aktuellen Konjunkturdaten abhängen sollen. Wenn die Fed Flexibilität betonen sollte, rechnet Klingman bei der Rendite der Zweijährigen mit einer Bewegung Richtung fünf Prozent und bei den langfristigen Renditen mit einem Anstieg. Die Fed Funds Futures preisen derzeit für eine Zinserhöhung im Juni eine Wahrscheinlichkeit von einem Drittel ein.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters