Touristikkrise kostet zehn Millionen Jobs

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Touristikkrise kostet zehn Millionen Jobs

 
18.03.02 06:03
Internationaler Branchenverband World Travel & Tourism Council (WTTC) rechnet jedoch noch 2002 mit einer Erholung
 
Berlin - Die Krise der Touristikindustrie in den vergangenen Monaten hat weltweit nach einer Studie des internationalen Branchenverbandes World Travel & Tourism Council (WTTC) zehn Millionen Arbeitsplätze gekostet. Allerdings rechnet auch der WTTC mit einer Erholung der Reisebranche noch 2002. Bereits im kommenden Jahr sei mit einem Umsatzwachstum von bis zu sechs Prozent zu rechnen, hieß es in der anlässlich der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin veröffentlichten Studie.

Etwa zwei Drittel der verloren gegangenen Arbeitsplätze könnte dann binnen kurzer Zeit wieder neu geschaffen werden, sagte WTTC-Präsident Jean-Claude Baumgarten. Nach Berech- nungen des Verbands hatten die USA und Deutschland die größten Umsatzeinbußen in Folge der Anschläge vom 11. September zu verzeichnen.

Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden des weltgrößten Reisekonzerns Preussag AG, Michael Frenzel, ist der Schock des 11. September überwunden. "In Deutschland hält die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung die Menschen aber immer noch davon ab, ihren Urlaub sofort zu buchen." Frenzel rechnet allerdings nicht damit, dass angesichts der anhaltenden Buchungsflaute die Preise demnächst sinken werden: "Wir haben nicht vor, an der Preisschraube zu drehen und damit unsere Renditeziel zu gefährden."
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Reisebranche macht sich Hoffnung auf

 
18.03.02 06:07
...ein Spätbucher-Jahr

Angst macht, dass im Juni Fussball-WM ist und viele Deutsche lieber zu Hause vor dem Bildschirm bleiben

Die Reiseveranstalter plagt seit Wochen ein Albtraum. Sie fürchten, dass in diesem Jahr Deutsche, Briten oder auch Skandinavier in einem Land ihren Urlaub verbringen werden, das in keinem Katalog beschrieben wird. Dieses Land heißt Balkonien. Angst macht, dass im Juni Fußball-Weltmeisterschaft ist und viele Deutsche lieber zu Hause vor dem Bildschirm bleiben.

Doch das Hauptgeschäft machen die großen Reiseveranstalter in den Schulferien. In den wenigen Wochen zwischen Juni und September machen viele bis zu zwei Drittel des Gesamtgeschäfts. Um die Buchungen für den Sommerurlaub anzukurbeln, räumen die beiden Branchenersten Familien bereits Rabatte ein.

Optimisten verweisen trotz der angespannten Lage immer noch darauf, dass es ein Spätbucher-Jahr wird, in dem die Umsätze des Vorjahres erreicht werden können. Sie stützen ihre Zuversicht auf Umfragen der Gesellschaft für Konsumforschung, wonach im vergangenen Oktober 26 Prozent der Deutschen weniger oder sogar wesentlich weniger Geld für Reisen ausgeben wollten. Drei Monate später waren es nur noch 22 Prozent.

Zudem versuchen die Veranstalter noch einmal massiv ihre Lieferanten wie Hoteliers oder Fluggesellschaften unter Druck zu setzen. Denn neben Rezession, und damit verbundener Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, sind die durch Kerosinzuschläge und Flugsicherheitsgebühren gestiegenen Reisepreise ein Grund für die Zurückhaltung der breiten Masse der Urlauber.

Pessimisten in der Branche erwarten spätestens nach Ostern Preiskämpfe und massive Last-Minute-Verkäufe. Denn bis dahin wird sich zeigen, wohin die Reise in diesem Jahr gehen wird. Klar ist bereits, dass sich viel mehr mit dem Auto oder der Bahn in den Urlaub aufmachen werden. Kroatien, Italien oder auch Bulgarien sind gut gebucht. Aber auch die Türkei, bleibt ein bevorzugtes Reiseziel der Deutschen. Erheblich weniger wollen dagegen nach Spanien, vor allem die Balearen sind lange nicht mehr so stark gefragt wie in den Vorjahren.

Ob die Pessimisten Recht behalten werden, ist allerdings nicht sicher. Erstmals drehen die Reisekonzerne angesichts flauer Buchungszahlen nur noch gezielt an der Preisschraube. Vor der ITB haben alle Chefs der großen Reiseveranstalter unisono davor gewarnt, das Produkt Urlaub zu verramschen.
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