Deutsche Telekom auch im 1. Halbjahr 2002 weiter auf Wachstumskurs
Konzernumsatz um fast 15 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro gesteigert – Steigerung des Konzern-EBITDA bereinigt um Sondereinflüsse um 7,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro – Cash-flow aus Geschäftstätigkeit steigt um 40,8 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro – Konzernfehlbetrag bei minus 3,9 Milliarden Euro im Wesentlichen durch Abschreibungen aus neukonsolidierten Gesellschaften – Konzern-fehlbetrag ohne Sondereinflüsse bei minus 3,1 Milliarden Euro – Reduzierung der Nettofinanzverbindlichkeiten auf 64,2 Milliarden Euro – T-Mobile EBITDA um rund 1,2 Milliarden Euro auf mehr als 2,5 Milliarden Euro gesteigert
21. August 2002 -- Die Deutsche Telekom hat auch im 1. Halbjahr 2002 ihren Wachstumskurs fortgesetzt und in einem schwierigen Umfeld positive Ergebnisse erzielt. Der Umsatz im Konzern konnte um fast 15 Prozent auf 25,8 Milliarden Euro (Vorjahreshalbjahr 22,5 Milliarden Euro) gesteigert werden. Dabei legte der Auslandsanteil am Umsatz auf 33 Prozent nach 27 Prozent zu. Das Konzern-EBITDA stieg ohne Sondereinflüsse um 7,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Bedingt vor allem durch Abschreibungen aus neukonsolidierten Gesellschaften lag der Konzernfehlbetrag bei minus 3,9 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereinflüsse betrug der Konzernfehlbetrag minus 3,1 Milliarden Euro. Die Sachinvestitionen wurden – als Teil eines umfangreichen Maßnahmenpakets zur Reduzierung der Verbindlichkeiten des Konzerns – gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 17,6 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gesenkt. Diese Reduzierung der Investitionen hat ebenso wie die Verbesserung der operativen Ertragskraft deutlich zum Anstieg des Cash-flow aus Geschäftstätigkeit um 40,8 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro beigetragen.
Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Helmut Sihler nannte die Ergebnisse angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung ermutigend und insgesamt sehr zufriedenstellend. Die Deutsche Telekom verfüge zudem über starke und ausbaufähige Marktpositionen. "Wir kennen unser Ziel und wir sehen den Weg dahin deutlich vor uns. Durch die gemeinsame Anstrengung aller Verantwortlichen und insbesondere auch aller Mitarbeiter im Unternehmen werden wir dieses Ziel trotz ungünstiger Rahmenbedingungen auch erreichen", erklärte Sihler.
Zu den vordringlichen Aufgaben des Vorstandes der Deutschen Telekom zählte Sihler die Überprüfung der Strategie des Unternehmens. Ein wichtiges Ziel werde hierbei auch die Weiterentwicklung der operativen Stärken sein. Die Veröffentlichung von Ergebnissen dieses Überprüfungsprozesses kündigte Sihler für November an.
Das bereits angelaufene Programm zur Verbesserung des Unternehmensergebnisses mit Maßnahmen zur Einsparung und Effizienzsteigerung unter dem Namen E3 werde nachhaltige Verbesserungen durch Sachkostenreduzierungen und Personalabbau in der Größenordnung von 1,5 Milliarden Euro erbringen. Der neue Vorstandsvorsitzende bekräftigte das Ziel, die Netto-Finanzverbindlichkeiten der Deutschen Telekom bis Ende des Jahres 2003 auf 50 Milliarden Euro zurückzuführen. Unter anderem auch dank des verbesserten Cash-flows sei es bereits gelungen, die Netto-Finanzverbindlichkeiten im 2. Quartal 2002 um 3,1 Milliarden Euro auf 64,2 Milliarden Euro zu verringern. Finanzvorstand Dr. Karl-Gerhard Eick betonte: "Unsere Nettoverschuldung ist im Jahresvergleich um fast sieben Milliarden Euro gesunken, was unsere bereits erzielten Fortschritte beim Abbau der Nettoverschuldung demonstriert".
T-Mobile erneut wesentlicher Wachstumstreiber
Die Segmentberichterstattung entlang der vier Divisionen des Unternehmens weist erneut T-Mobile als wesentlichen Wachstumsträger des Konzerns aus mit rund 5,7 Millionen Neukunden in den Mehrheitsbeteiligungen der T-Mobile Gruppe im Vergleich zum 30. Juni 2001. Die Marktführerschaft konnte in Deutschland weiter ausgebaut werden. Auch VoiceStream in den USA war sehr erfolgreich und hat sich besser als geplant entwickelt. Allein im 2. Quartal konnte VoiceStream rund 526 000 Netto-Neukundenzugänge registrieren und damit überproportional am Wachstum des Marktes teilnehmen. Die Gesamtumsatzerlöse der T-Mobile stiegen um 53 Prozent auf 9,14 (5,97) Milliarden Euro, in erheblichem Maße bedingt durch im ersten Halbjahr 2001 nicht während der vollen Zeitspanne konsolidierte Unternehmen. Das EBITDA erhöhte sich in diesem Segment um 86 Prozent auf 2,56 Milliarden (1,38) Milliarden Euro.
T-Com steigert Gesamtumsatz
Bei T-Com konnte der im 1. Quartal verzeichnete leichte Umsatzrückgang gestoppt werden. Der Gesamtumsatz stieg im Halbjahr um ein Prozent auf 14,84 (Vorjahr 14,69) Milliarden Euro. Durch erfolgreiches Rebalancing konnten im deutschen Geschäft die Umsätze im Anschlussbereich kontinuierlich gesteigert werden und im 2. Quartal 2002 die Rückgänge bei den Verbindungsumsätzen erstmals durch Einnahmesteigerungen aus den Anschlussentgelten überkompensieren. Die erfolgreiche Vermarktung von T-DSL wurde weiter vorangetrieben und die Zahl der Anschlüsse mit 2,5 Millionen Ende des 1. Halbjahres im Vergleich zu einer Million Ende Juni 2001 mehr als verdoppelt. Die Zahl der ISDN-Kanäle betrug Ende Juni 21,5 Millionen, ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn 2002. Das EBITDA der Säule T-Com konnte mit 4,98 Milliarden Euro gegenüber 5,03 Milliarden Euro in der Vergleichszeit des Vorjahres praktisch stabil gehalten werden, was auf eine Steigerung des EBITDA im 2. Quartal 2002 um 6,9 Prozent gegenüber dem 1. Quartal zurückzuführen ist.
T-Systems gewinnt Großprojekte
Die Division T-Systems steigerte den Umsatz im 2. Quartal 2002 um knapp sieben Prozent, wodurch der Rückgang im 1. Quartal weitgehend aufgefangen werden konnte. Im 1. Halbjahr sank der Umsatz um 3,5 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dieser war im wesentlichen bedingt durch Rückgänge in der Sparte "Telecommunication Services" während sich die Sparte
"IT-Services" weiter positiv entwickelte. Das EBITDA wurde im 1. Halbjahr um 42,6 Prozent auf 509 (Vorjahreszeitraum 357) Millionen Euro gesteigert. Positiv auf das Geschäft der zu den großen Systemhäusern in Deutschland und Europa zählenden Divison wirkte sich die Gewinnung einer Reihe von Großprojekten aus, u.a. von der Bundesanstalt für Arbeit, von TotalFinaElf, BASF und ARD.
T-Online-EBITDA positiv
T-Online steigerte die Kundenzahl auf Konzernebene weiter auf 11,6 Millionen zum Ende des Berichtszeitraums. Der Umsatz des Segments T-Online (einschließlich DeTeMedien) wuchs um 22,2 Prozent auf 864 (Vorjahreszeitraum 707) Millionen Euro. Positiv war das EBITDA für die T-Online-Gruppe mit 82 (Vorjahreszeitraum minus 52) Millionen Euro, was zu einem deutlich gesteigerten Ergebnis vor Steuern von 40 (Vorjahr minus 79) Millionen Euro beitrug.
Im Bereich Sonstige ging der Umsatz durch Entkonsolidierungen und durch die forcierten Kostenreduktionen in anderen Bereichen, die zu niedrigeren Leistungsabforderungen führten, um 17,6 Prozent auf 1,92 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte EBITDA sank auf minus 171 Millionen Euro nach 539 Millionen Euro in der Vergleichszeit. Im EBITDA ist zudem ein negativer Sondereinfluss als Saldo aus den Veräußerungen der Beteiligungen an Satelindo und France Telecom enthalten.