HINTERGRUND: teamwork soll durch Insolvenzplanverfahren saniert werden
PADERBORN (dpa-AFX) - Die im Neuen Markt notierte teamwork information management AG soll mittels eines Insolvenzplanverfahrens saniert werden. Wie teamwork am Donnerstag in einer Pflichtveröffentlichung mitteilte, sollen dem IT-Dienstleister durch zwei Kapitalerhöhungen rund 3,5 Millionen Euro zugeführt werden. Die Aktionäre sollen darüber hinaus noch eine Optionsanleihe zeichnen können, die dem Unternehmen weitere 1,3 Millionen Euro zuführen würde.
Die teamwork-Aktien waren am Donnerstagnachmittag kurz vor Veröffentlichung der Pflichtmitteilung während einer Stunde vom Handel ausgesetzt. Gegen 18.55 Uhr verbuchten sie ein Plus von 20,00 Prozent auf 1,80 Euro. TEAMWORK SCHAFFTE IM 3. QUARTAL 2001 SPRUNG IN GEWINNZONE
Nach einem unter Plan verlaufenen dritten Quartal sowie "unzureichenden Mittelzuflüssen" hatte das Unternehmen im November 2000 seine Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben. Das Insolvenzverfahren wurde im Januar diesen Jahres eingeleitet.
Das Unternehmen setzte nach Genehmigung durch die Gläubigerversammlung seine Gechäftstätigkeit in vollem Umfang fort. Im dritten Quartal 2001 schaffte teamwork mit einem positiven Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 11.000 Euro den Sprung in die Gewinnzone. TEAMWORK: MARKTUMFELD NICHT ALLZU SCHLECHT
Das Marktumfeld sei nicht allzu schlecht, sagte die teamwork-Verantwortliche für Investor Relations Sabine Brummel der dpa-AFX nach Ankündigung des Insolvenzplanverfahrens. Schließlich seien in den vergangenen Wochen auch Kursgewinne im NEMAX All Share zu verzeichnen gewesen. "Es handelt sich auch nicht um eine Kapitalerhöhung in einem völlig unrealistischen Umfang."
Mit Hilfe der Kapitalmaßnahmen soll das Unternehmen entschuldet und mit positivem Eigenkapital ausgestattet werden. Nach dem Börsengang hatte teamwork mit Akquisitionen im In- und Ausland eine Expansionsstrategie verfolgt und dabei auf eine Kapitalerhöhung im Sommer 2000 spekuliert. Diese hätte aber angesichts des Niedergangs am Neuen Markt nicht mehr die erforderlichen Gelder eingespielt. BRUMMEL: ZEITGEWINN MIT EINSTWEILIGER VERFÜGUNG
Auch nach der im Oktober gegen die Deutsche Börse erwirkten Einstweiligen Verfügung wegen derer neuen Ausschlussregeln droht dem IT-Dienstleister der Rauswurf aus dem Marktsegment Neuer Markt. Mit der Einstweiligen Verfügung habe man jedoch sehr viel Zeit gewonnen, sagte Brummel. Ein Berufungsverfahren würde sich über mehrere Monate hinziehen. "Bis dahin haben wir mit einiger Wahrscheinlichkeit den Insolvenz-Status bereits überwunden." Ein Penny-Stock sei die Aktie schon jetzt nicht mehr.
Seit dem 1. Oktober kann die Börse gemäß ihren eigenen Regularien Aktien im Wert von weniger als einem Euro, so genannte Penny Stocks, sowie Aktien zahlungsunfähiger Unternehmen leichter aus dem Wachstumssegment Neuer Markt ausschließen. /hi/bi
Good Trades !