Steuerreform bringt Deutschland Fusionswelle

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Luki2:

Steuerreform bringt Deutschland Fusionswelle

 
26.05.01 16:45
26.05.2001 16:13

FOKUS 1 - Monti - Steuerreform bringt Deutschland Fusionswelle

' Berlin, 26. Mai (Reuters) - EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti rechnet im kommenden Jahr mit einer Fusionswelle in Deutschland. Mit der Steuerbefreiung von Veräußerungsgewinnen von Beteiligungen an Kapitalgesellschaften würden Unternehmen ermutigt, Minderheits- und Überkreuzbeteiligungen abzustoßen, sagte Monti der "Welt am Sonntag" in einem vorab verbreiteten Interview. Die erwartete Fusionswelle in Deutschland werde den Wettbewerb intensivieren und das Wettbewerbsumfeld stärken. Sollten die Fusionen aber eine Größe annehmen, die auch die Europäische Union (EU) berühre, dann werde die Kommission diese überprüfen. Die Bundesregierung hat unterdessen nach Angaben des Finanzministeriums die Kabinettsabstimmung über das so genannte Übernahmegesetz vertagt, das Firmenzusammenschlüsse regelt. Monti sagte, oft seien die Überkreuzbeteiligungen einem funktionierenden Wettbewerb nicht zuträglich. Auch Mega-Fusionen müssten nicht unbedingt zu negativen Ergebnissen führen. "Gefährlich wird es nur dann, wenn Fusionen und Übernahmen in einer starken und dominierenden Marktstellung gipfeln." Monti sprach sich gegen eine Verlängerung des Briefmonopols der Deutschen Post  bis 2007 aus. "Die Preise für Postdienstleistungen werden sich auf die Lebenshaltungskosten der Bürger und die Produktionskosten von Unternehmen niederschlagen." Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sagte am Samstag in Berlin, die ursprünglich für kommenden Mittwoch vorgesehene Verabschiedung des Übernahmegesetzes sei abgesetzt worden. Das Gesetz solle aber noch vor der Sommerpause vom Kabinett verabschiedet werden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtete vorab, eine frühzeitige Festlegung der Bundesregierung könnte die parallel laufenden Verhandlungen über die entsprechende europäische Richtlinie in Brüssel erschweren. Der Europäische Rat und das Parlament haben danach bis zum 6. Juni Zeit für einen Kompromiss. Umstritten in dem deutschen Gesetzentwurf ist die Möglichkeit, dass Hautversammlungen Vorratsbeschlüsse fassen können, damit sich der Vorstand gegebenenfalls gegen eine Übernahme des Unternehmens zur Wehr setzen kann. Eine erneute Befragung der Aktionäre wäre dann nicht mehr nötig. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, sagte dem Magazin, der Gesetzentwurf bedeute einen tief greifenden Eingriff in die Eigentumsrechte der Aktionäre. Sobald ein Unternehmen einen solchen Vorratsbeschluss fasse, werde die Schutzvereinigung Musterklage erheben, sagte Hocker. brs/kad '

Quelle: Reuters
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