, dass es sich hier vielleicht um ein riesen Mißverständnis handelt. Vielleicht ist es doch nur eine reine Verlängerung der Fälligkeitsfristen bis 2026 + Option für 2x 12 Monate.
Ich habe mir die EQS vom 15.12.2022 (7:00 Uhr) nochmal genau und im englischen Original angeschaut.
Grundlegend gliedert sich diese in 2 wesentliche Bestandteile.
1. The Maturity Extension Transaction will result in: [also das, was unmittelbar als Konsequenz eintreten würde, wenn diese in Kraft teten würde]
2. The Maturity Extension Transaction contemplates the equity re-organisation of the Group: [die Beschreibung der Reorganisation der Gruppe]
Hierbei ist zu beachten, dass der ganze zweite Teil erst nach dem Ersten kommt und dass man das Wort "contemplates" auch mit "in Betracht ziehen" bzw. "in Erwägung zienen" übersetzen kann.
Im ersten, unmittelbar eintretenden Abschnitt geht es vor allen Dingen um
- die Fristverlängerung
- die Refinanzierung der SEAG Facilities
- die Geldgeber
- usw.
und jeztzt kommt meiner Meinung nach der entscheidende letzte Punkt:
- A “solvent distribution regime” to facilitate an efficient distribution of the Group’s assets at fair value directly to financial creditors, subject to any legal and regulatory restrictions, IF DEPT HAS NOT BEEN DISCHARGED IN FULL AT EXTENDED MATURITY (or following any earlier acceleration). The regime includes limited recourse terms and “solvent liquidation” provisions for the benefit of SIHNV (including any new ultimate parent of the Group) and its subsidiaries.
[demnach tritt die solvente Verteilungsregelung NUR DANN in Kraft, wenn Steinhoff die Schulden auch nach Ablauf der verlängerten Fälligkeitsfristen nicht vollständig bezahlen kann]
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Erst der zweite Teil der Gliederung beschreibt dann, wie das Ganze ablaufen würde.
- Also die 80/20 Verteilung des zurechenbaren Eigenkapitals
- Den geplanten Share Pledge, wenn wir der voranstehenden Regelung nicht an der HV zustimmen
- Das geplante Wegfallen der bisherigen Listung an der Börse ohne finanzielle Kompensation der Aktionäre
Aber ich sehe es tatsächlich so, dass diese Regelungen zwar jetzt schon beschrieben und getroffen werden, jedoch erst dann in Kraft treten, wenn Steinhoff auch am 30.06.2026 bzw. nach ablauf der 2-maligen Verlängerungsfrist noch immer nicht vollständig alle Schulden zurückbezahlen kann.
Das würde zumindest auch erklären, warum sich das Management freut, uns diese News mitteilen zu dürfen, weshalb die Gläubiger nicht alle sofort hoch erfreut waren und sofort ihre Zustimmung erteilt haben und wieso Steinhoff denkt, dass es das Beste für die Gruppe ist, um die verborgenen Schätze nach und nach und vor allen Dingen zum richtigen Zeitpunkt heben zu können (vgl. vorläufige Absage des Matress IPOs, usw.). Auch würde es Steinhoff nochmal Zeit geben, um ggf. doch noch andere (Bank-) Finanzierungsangebote einholen zu können und die Gläubiger ggf. noch vor der eigentlichen Fälligkeitsverlängerungsfrist auszahlen zu können.
Wie komme ich darauf? Der letzte Punkt des 1. Teils der Gliederung beinhaltet folgenden Hinweis: "if debt has not been discharged in full at extended maturity (OR FOLLOWING ANY EARLIER ACCELERATION)
Kann es also sein, dass wir hier einen riesigen Zenober um Nichts veranstalten? Haben wir uns von den "plötzlich" wieder massiv auftretenden Bashern (Shortseller Teenies und deren massiven Follower-Schaar) total verunsichern lassen. Werden wir zum Gegenschlag ermutigt und schaden uns bei Ablehnung des Vorschlags am Ende nur selbst? Ist das genau das, was die Shorties wollen, um Ihren maximalen Gewinn einzufahren? Dass Steinhoff am Ende tatsächlich delisted wird, weil wir selbst durch Ablehnung des Vorschlags dafür gesorgt haben?
Morgen werden wir hoffentlich die Wahrheit erfahren. Aber denkt mal darüber nach...
Am Ende ist vielleicht doch alles nur ein riesiges Mißverständnis. Was das wohl für den Kurs bedeuten würde...
Grüße BT