Es gibt im Falle Steinhoff seit dem Bilanzskandal viele offene Fragen, die man zur Zeit nur durch Vermutungen oder Verschwörungstheorien beantworten kann. Was aber sehr unbefriedigend ist. Deshalb nachfolgend mal die Aufzählung der Fragen. Vielleicht erkennt ja jemand anders die Zusammenhänge.
Warum musste die Steinhoffaktie handelbar bleiben? Seit 5 Jahren kann jeder der möchte diese Aktie kaufen oder verkaufen. Seit 5 Jahren vergeht keine Sekunde, wo nicht mehrere Verkaufs- und auch mehrere Kaufangebote vorlagen. Dies konnte man sehr gut im Xetra Orderbuch ersehen und ist auch bei Tradegate nicht anders.
Warum ist der Wiese samt Sohn noch im Dezember 2017 aus dem Aufsichtsrat und allen Ämtern geflüchtet und Bruno Steinhoff ist erst im April 2018 zurückgetreten (seine Tochter sogar erst Ende 2018)?
Warum hat Steinhoff das Compliance Schild so hoch gehalten, dass Heather Sonn wegen einer Kleinigkeit (gegenüber dem was uns jetzt vorgeschlagen wird) gehen musste? Oder gab es andere Gründe dafür?
Warum hat man den amerikanischen Banken 49% von Matress Firm in den Rachen geworfen und dazu noch unverständlicherweise 2% den Managern? So dass Steinhoff kein Mehrheits Teilhaber mehr ist.
Warum hat Steinhoff im CVA ausser der Stundung der Schulden kein einziges Zugeständnis bei den Gläubigern erreicht? Haben sie es überhaupt versucht? Im Gegenteil Steinhoff hat alle wirtschaftlichen Güter freiwillig an die Gläubiger verpfändet und hohe Zinsen zugesagt, so dass man später nichtmehr zurück kann.
Wofür sind die überhaupt ins CVA gegangen? Was war der wirkliche Grund?
Warum hat man Step 2 überhaupt begonnen und durchgezogen, wenn Steinhoff genau wusste dass es auf eine Schließung von SIHNV hinaus läuft? Will man etwa jetzt immer noch die vereinbarten Summen an alle Kläger bezahlen? Sehr verdächtig ist mir, dass der Wiese schon sein Geld erhalten hat und andere noch nicht.
Warum hat Steinhoff auf der letzten HV solche im nachhinein unsinnigen Abstimmungspunkte aufgestellt, die dann angeblich knapp abgelehnt wurden?
War das alles nur Theater und der PIC hat sogar noch mitgespielt? Wir wissen doch alle, dass der PIC das Steinhoffmanagement kontrolliert. Wenn jetzt der PIC gegen einen Antrag des Managements stimmt, so muss dies nach meiner Meinung abgesprochen sein! Und wenn der LDP die Kleinanleger für dieses Abstimmungsergebnis verantwortlich macht, so ist dies für mich Schauspielerei und blanke Irreführung. Denn er weiß genau, dass diese ungewöhnliche Art der Anmeldung zur HV mindestens 26.000 Kleinanleger garnicht erreicht, bzw. von der Abstimmung abhält. Diese ca. 26.000 Kleinanleger sind online garnicht erreichbar! Sie können garnicht mit dem Computer so umgehen, dass sie sich anmelden könnten. Man sieht dies sehr gut daran, dass es auf Facebook nur ca. 3.000 Forumsteilnehmer gibt. Man erreicht diese Leute nur in Papierform bzw. durch Nachrichten von ihrer Bank. Ich kenne dazu einige Leute aus meinem Bekanntenkreis, die sich genau so verhalten. Das sind die typisch deutschen Kleinanleger und das weiß der Vorstand von Steinhoff ganz genau.
Und zum Schluss die EQS vom 15.12.2022.
Deren Formulierung ist bewußt so gewählt (davon kann man bei einem Unternehmen ausgehen) und lässt viele Fragen offen. Das dementsprechende Schreiben an die Gläubiger sieht garantiert viel anders aus, was uns als Aktionäre sehr benachteiligt.
Diese Frechheit und Dreistigkeit lässt darauf schliessen, dass der Vorstand sich sehr sicher fühlt und komplett gegen die Aktionäre arbeitet.
Alles in allem gibt es viele Ansatzpunkte für Klagen, auch nach der Umstrukturierung und so richtig vor Gericht vorgehen kann man erst, wenn sich die Person oder die Gruppe outet, die den größten Nutzen von diesen Vorgängen hat. Dann kann man Roß und Reiter benennen und für die Klagen Hinweise sammeln.
Ich habe die Befürchtung, dass dies noch nicht das Ende des Plans ist.
Meine Vermutung geht dahin, wenn die Gläubiger die 100% von Steinhoff haben, werden sie alles an den verkaufen, der der eigentliche Drahtzieher ist. Denn ca. 160 Gläubiger wollen Geld!
Spätestens nach der Umstrukturierung werden wir sehen, wer den Vorstand 5 Jahre lang manipuliert hat. Würde mich nicht wundern, wenn es dem LDP genauso wie dem Jooste geht (alle Besitztümer gesperrt und angeklagt). Nur die wahren Hintermänner werden meist nicht erwischt und wundern sich, was der LDP alles gemacht hat. Davon haben die nichts gewusst, wie der Wiese.
Und sollte sich herausstellen, dass schon wieder weiße Südafrikaner Drahtzieher und Übeltäter sind, dann sollte man sie endlich hinter Gittern bringen.
Alles nur meine Meinung