Dax auf höchstem Stand seit Mai 2002
Starke Firmengewinne beflügeln den Dax
Deutsche Großkonzerne haben im ersten Halbjahr überraschend hohe Gewinne erzielt. Gestern setzten die Allianz, Lufthansa und der Chemie- und Pharmakonzern Bayer die Serie sehr guter Ergebnisse fort. Alle drei Konzerne hoben ihre Gewinnprognose deutlich an. Insgesamt haben bereits elf der dreißig Dax-Konzerne die Erwartungen der Analysten übertroffen. Heute werden die Deutsche Telekom, RWE und Tui den Prognosen zufolge ebenfalls höhere Ergebnisse ausweisen. Die Börse reagierte mit Kursgewinnen.
HB DÜSSELDORF. Der Deutsche Aktienindex, in dem die 30 größten deutschen Konzerne notiert sind, kam nahe an die Marke von 5 000 Punkten heran. Das ist der höchste Stand seit Mai 2002.
Bislang sei die Berichtssaison der Dax-Konzerne „unerwartet positiv“ verlaufen, bilanziert Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Die vielen guten Unternehmenszahlen seien nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass eine neue Managergeneration verstärkt kostenorientiert denke. „Die Unternehmensführung ist in den letzten Jahren ergebnisorientierter geworden“, sagte Pieper dem Handelsblatt. Als Beispiele nannte er VW-Chef Bernd Pischetsrieder und den künftigen Vorstandsvorsitzenden von Daimler-Chrysler, Dieter Zetsche. Gerade in der Autoindustrie wirke sich jetzt auch die Zurückhaltung der Tarifpartner im vergangenen Jahr positiv aus.
Für weiter gut laufende Geschäfte der Unternehmen sprechen auch wichtige volkswirtschaftliche Daten. Das gestern veröffentlichte Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin prognostiziert für das dritte Quartal einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Motor der Erholung bleibe die Industrie. Nach Einschätzung des DIW signalisieren die Auftragsdaten und die bessere Stimmung für die Sommermonate eine weiter steigende Industrieproduktion vor allem bei Investitionsgütern.
Auch der Konjunkturchef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, Roland Döhrn, rechnet für das zweite Halbjahr 2005 mit einer „leichten Wachstumsbeschleunigung“. Günstig für exportorientierte Konzerne wirkt sich darüber hinaus das gute Auslandsgeschäft aus. Nach Berechnungen der Bundesbank stiegen die Exporte von April bis Juli gegenüber dem ersten Quartal um 2,1 Prozent.
Die starken Konzerngewinne trieben den Dax bereits gestern nahe der 5 000-Punkte-Marke. Bankexperten stimmen überein, dass ausländische Anleger die Rally vorantreiben. Sie setzen auf Reformen und Wachstum in Deutschland nach der vorgezogenen Bundestagswahl. Seitdem Bundeskanzler Gerhard Schröder am 22. Mai überraschend Neuwahlen angekündigt hatte, erzielte der Dax seinen gesamten Jahresgewinn.
Dennoch sehen die fünf größten deutschen Banken nach einer aktuellen Handelsblatt-Umfrage den Dax zum Jahresende durchschnittlich nicht höher als bei 4 940 Zählern. Darin spiegelt sich Skepsis nach der knapp 20-prozentigen Rally in gut zwei Monaten wider.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 11. August 2005, 07:10 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Starke Firmengewinne beflügeln den Dax
Deutsche Großkonzerne haben im ersten Halbjahr überraschend hohe Gewinne erzielt. Gestern setzten die Allianz, Lufthansa und der Chemie- und Pharmakonzern Bayer die Serie sehr guter Ergebnisse fort. Alle drei Konzerne hoben ihre Gewinnprognose deutlich an. Insgesamt haben bereits elf der dreißig Dax-Konzerne die Erwartungen der Analysten übertroffen. Heute werden die Deutsche Telekom, RWE und Tui den Prognosen zufolge ebenfalls höhere Ergebnisse ausweisen. Die Börse reagierte mit Kursgewinnen.
HB DÜSSELDORF. Der Deutsche Aktienindex, in dem die 30 größten deutschen Konzerne notiert sind, kam nahe an die Marke von 5 000 Punkten heran. Das ist der höchste Stand seit Mai 2002.
Bislang sei die Berichtssaison der Dax-Konzerne „unerwartet positiv“ verlaufen, bilanziert Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Die vielen guten Unternehmenszahlen seien nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass eine neue Managergeneration verstärkt kostenorientiert denke. „Die Unternehmensführung ist in den letzten Jahren ergebnisorientierter geworden“, sagte Pieper dem Handelsblatt. Als Beispiele nannte er VW-Chef Bernd Pischetsrieder und den künftigen Vorstandsvorsitzenden von Daimler-Chrysler, Dieter Zetsche. Gerade in der Autoindustrie wirke sich jetzt auch die Zurückhaltung der Tarifpartner im vergangenen Jahr positiv aus.
Für weiter gut laufende Geschäfte der Unternehmen sprechen auch wichtige volkswirtschaftliche Daten. Das gestern veröffentlichte Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin prognostiziert für das dritte Quartal einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Motor der Erholung bleibe die Industrie. Nach Einschätzung des DIW signalisieren die Auftragsdaten und die bessere Stimmung für die Sommermonate eine weiter steigende Industrieproduktion vor allem bei Investitionsgütern.
Auch der Konjunkturchef des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, Roland Döhrn, rechnet für das zweite Halbjahr 2005 mit einer „leichten Wachstumsbeschleunigung“. Günstig für exportorientierte Konzerne wirkt sich darüber hinaus das gute Auslandsgeschäft aus. Nach Berechnungen der Bundesbank stiegen die Exporte von April bis Juli gegenüber dem ersten Quartal um 2,1 Prozent.
Die starken Konzerngewinne trieben den Dax bereits gestern nahe der 5 000-Punkte-Marke. Bankexperten stimmen überein, dass ausländische Anleger die Rally vorantreiben. Sie setzen auf Reformen und Wachstum in Deutschland nach der vorgezogenen Bundestagswahl. Seitdem Bundeskanzler Gerhard Schröder am 22. Mai überraschend Neuwahlen angekündigt hatte, erzielte der Dax seinen gesamten Jahresgewinn.
Dennoch sehen die fünf größten deutschen Banken nach einer aktuellen Handelsblatt-Umfrage den Dax zum Jahresende durchschnittlich nicht höher als bei 4 940 Zählern. Darin spiegelt sich Skepsis nach der knapp 20-prozentigen Rally in gut zwei Monaten wider.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 11. August 2005, 07:10 Uhr
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