Sitzt Osama in der Falle?

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danjelshake:

Sitzt Osama in der Falle?

 
22.02.04 10:32

Zeitung: Elite-Einheit wartet auf Zugriffsbefehl


Amerikanische und britische Spezialkräfte haben einem Pressebericht zufolge den Anführer der Al-Qaida-Organisation, Osama bin Laden, im Nordwesten Pakistans eingekreist. Die Sicherheitskräfte hätten bin Laden und etwa 50 seiner Anhänger in einem nur rund 16 Quadratkilometer großen Berggebiet nördlich der Städte Khanozai, Murgha und Quetta nahe der afghanischen Grenze ausgemacht, berichtete die britische Zeitung "Sunday Express" unter Berufung auf einen US-Geheimdienstmitarbeiter. "Er ist eingekesselt", zitierte die Zeitung den Mitarbeiter. US-Spezialkräfte seien "absolut zuversichtlich", dass bin Laden nicht entkommen könne.

Der Al-Qaida-Anführer habe sich vor etwa einem Monat zu seinem jetzigen Aufenthaltsort im schwer zugänglichen Toba-Kakar-Gebirge begeben, berichtete das Blatt weiter. Er sei gemeinsam mit dem früheren Taliban-Regierungschef Mullah Mohammed Omar aus einem rund 240 Kilometer südlich liegenden Gebiet gekommen.

Den Angaben zufolge wird das derzeitige Aufenthaltsgebiet von einem geostationären Aufklärungs-Satelliten überwacht, während die in dem Areal postierten Spezialkräfte auf den Zugriffsbefehl warten.

Der "Sunday Express" berichtete weiter, bin Laden sei durch die Zusammenarbeit paramilitärischer Einheiten des US-Geheimdienstes CIA und Armee-Spezialkräften ausfindig gemacht worden. Geografen und Bodenexperten hätten außerdem die im vergangenen September ausgestrahlte bislang letzte Videobotschaft des Gesuchten ausgewertet und die Bilder der Toba-Kakar-Region zugeordnet.

Die Zeitung meldete zudem, in der vergangenen Woche habe auch ein "hochrangiges Mitglied" der US-Republikaner dem Blatt anvertraut, dass bin Laden in einem "beherrschbaren Gebiet" lokalisiert worden sei.

(N24.de, AFP, AP)

rose d.:

da bin ich ja mal gespannt ...

 
22.02.04 11:17
gab ja schon so oft gerüchte um osama ... ;(
danjelshake:

ich auch!

 
22.02.04 11:32
ehrlich gesagt, wünsch ich es bush nicht, dass bin laden in seiner (hoffentlich letzten) amtszeit erwischt wird.
bush hat sicherlich nicht weniger leute auf dem gewissen als bin laden, nur bei bush ist es gerechtfertigt, weil er der "mächtigste" mann der welt ist und keine sich traut die klappe aufzumachen.
bin laden muss bestraft werden, das ist klar, aber nicht so lange bush noch im amt ist.
Timchen:

Die Welt ist so verrückt, das ist schon wieder

 
22.02.04 11:37
richtig gut.
Jetzt macht der gute, alte Osama den Wahlkämpfer für den Bush. Womöglich lässt sich Bush noch kurz vor der Wahl als Fallschirmjäger verkleidet in Pakistan absetzen um ihn persönlich abzuholen.
Das wird dann die fünfte Jahreszeit für die Amerikaner sein.

timchen
catweazle:

und wenn schon,

 
22.02.04 12:02
glaubt irgendjemand ernsthaft daran, dass mit der Verhaftung von Osama der weltweite Terror ein Ende hat ?!
Wenn die USA nicht von Ihrem Weltherrschaftsdenken ablassen und allen Anderen glauben Ihren Willen aufdrängen zu müssen, wird es nie Ruhe geben.
Für mich ist Bush ebenso ein Verbrecher wie Osama, und eine Bedrohung für den Weltfrieden obendrein.
Waleshark:

Aber eins ist auch klar..

 
22.02.04 12:55
..bei Bekanntgabe der Festnahme werden die Kurse explodieren,wenn auch
nur kurzfristig. Und wie diese verrückte Welt nunmal ist, wird Bush nach
der Gefangennahme von Saddam und eventuell Osama noch für den Friedensnobelpreis
vorgeschlagen. That`s Live.
Grüße vom Waleshark
geldschneider:

Osima bin Laden contra Bush

 
22.02.04 13:31
Einen gemeingefährlichen terroristen gleichzusetzen mit George Bush, ist typisch für den immer weiter zunehmendem Antiamerikanismus in Deutschland!

Bereits vor Bush, war die Weltpolitik der Amerikanaer nicht anders. Doch Bush wird auf einmal als der große Verbrecher hingestellt, der nicht besser sei, als ein terroristenanführer, der die ganze Welt in Schrekcen versetzt und den größten Börsenrutsch der vergangenen Jahre auslöste, und nciht wenige Menschen in den Ruin trieb.

Von den Menschenleben, die Osima Bin Laden ausgelöscht hat, gar nicht zu schweigen!
Und die Terrorangst beherrscht die ganze Welt!

Frage, wollen wir mit Osima bin Laden leben, dem schlimmsten Feind der Zivilisation, oder wollen wir uns mit Bush arrangieren, der die Weltmacht USA repräsentiert?


n1608:

Bin mal gespannt, wie sie Osama

 
22.02.04 13:35
sicher lokalisiert 6 Monate eingekesselt halten wollen. eine frühere festnahme macht doch keinen sinn, zumindest aus wahltaktischen gründen nicht.
geldschneider:

Diese Frage interessiert mich auch!

 
22.02.04 13:53
Halte es für sehr unwahrscheinlich, daß man osima bin Laden, falls er das wirklich ist, und es den wirklich gibt, einkreisen kann, ohne daß der entkommen kann.

Ich glaube nicht daran.

Deshalb gleube ich eher daran, daß man einen Mann als Osima bin Laden ausgeben wird!  
danjelshake:

also ich gebs zu ich denke antiamerikanisch

 
22.02.04 14:05
... ich habe nichts gegen das amerikanische volk, sondern ausschließlich gegen die aroganz der politiker.
und die amerik. politik mit dem terrorismus zu vergleichen is gar nicht soo abwägig.
wobei du recht hast geldschneider... das bezieht sich nicht nur auf bush.
wer hat mit napalm ganze dörfer ausgerottet? wer warf 2 atombomben ab, obwohl der krieg gewonnen war. der einzigste grund war doch nur, eine solche waffe am menschen zu testen.
wer entwickelt die gefährlichsten waffend er welt?? nicht irgendwelche terroristen, sondern die weltmacht nr. 1 USA
ich bin mir sicher, das bush durch seine 2 kriege mehr zivile todesopfer ("kolateralschäden")
aufweisen kann, als bin laden in seiner gesamten "karriere" als terrorist.
catweazle:

geldschneider,

 
22.02.04 14:10
die Frage, ob es den 11.9. unter einem Präsidenten wie Clinton gegeben hätte muß man auch stellen.
Der hat sich wenigstens auch mal um die Nahost-Problematik gekümmert.
Bush findet doch auf einer Landkarte nicht einmal Israel. Er hat vor seiner Wahl den amerikanischen Kontinent nur einmal Richtung Ausland verlassen ( Mexico ).
Und so jemand hat Weltführungsansprüche ?
In wieviele afrikanische Staaten müßte die USA einfallen um sie von Tyrannei, Unterdrückung und Bürgerkrieg zu befreien ? Macht aber keiner, haben ja auch kein Öl...
Ich bin nicht von blindem Antiamerikanismus befallen, dafür war ich schon zu oft dort und habe viele Freunde dort, doch Bush ist mir ein Dorn im Auge und deshlb once again :
Für mich ist Bush ebenso ein Verbrecher wie Osama, und eine Bedrohung für den Weltfrieden obendrein !
danjelshake:

bin absolut deiner meinung catweazel

 
22.02.04 14:19
die usa meinen nur dort helfen zu müssen, wo sie vorteile von einem krieg, bzw invasion hätten.
irak - öl
afghanistan - opium

warum geht niemand gegen all die anderen diktatoren auf unserer welt vor???  
BeMi:

Man merkt hier,

 
22.02.04 14:25
dass einige Clinton verklären und keinen blassen
Schimmer von seiner damaligen Politik haben (vielleicht zu jung?).
Aber wenn man hier "einzigste" schreibt, muss man schon
sehr ungebildet sein. Junger Abiturient? Pisa?

Ciao
Bernd Mi
danjelshake:

ich denke clinton ist ganz einfach

 
22.02.04 14:32
ein diplomat gewesen. bush dagegen zwingt jedem seine meinung auf und wenn's nich klappt, kratzt er sich wieder ein.
kannst du denk mal an das "alte eurpoa" ...das alte europa hat von anfang an gesagt, dass die rechnung nicht aufgehen wird.
bush hat sein ding trotzdem durchgezogen und erst nachher gemerkt, dass es doch schwieriger ist, ein land mit einer völlig anderen mentalität zu "demokratisieren"
schau dir an, was aus dem irak geworden ist.
das bekommen die amis nie wieder in den griff.

jetzt ist das alte europa wieder gut genug um finanzielle unterstützung abzustauben... jetzt kurz vor der wahl, sind wir wieder seine freunde und es gab niemals einen streit ;)
jaa nee is klar... mr. president

BeMi:

Verklärung?

 
22.02.04 14:38
Auch in der Aussenpolitik hatte Clinton oft eine wenig glückliche Hand. Zu Beginn seiner ersten Amts- jahre schien sich Clinton kaum für Aussenpolitik zu interessieren, und der Präsident liess sich nur selten an den frühmorgendlichen Briefings seines damaligen Sicherheitsberaters Anthony Lake blicken. Seither hat er hinzugelernt. Auch hat Nachfolger Samuel Berger, der seit 1997 das Amt führt, einen besseren Kontakt zu Clinton: Sie sind beide pragmatisch denkende Opportunisten, beide ungemein schlaue Politiker. So wussten zum Beispiel beide zu Beginn des vergangenen Jahres, dass die öffent- liche Meinung Amerikas keine Leichensäcke aus Kosovo dulden würde. Deshalb ignorierten sie bewusst Pentagon-Ratschläge und entschieden sich dazu, den Militäreinsatz gegen Serbien auf eine zähe Bombardierung aus der Luft zu reduzieren. Sie verrieten praktisch ihre Pläne dem Gegner, indem sie ankündigten, sie würden keine Bodentruppen einsetzen. Diese politische Botschaft an Kongress und Öffentlichkeit war ihnen wichtiger als Geheimhaltung, wichtiger als Loyalität den Nato-Alliierten gegenüber. Clinton und sein Sicherheitsberater wollten daheim keinen Krach. Dieses egoistische Interesse stand über allen anderen. Später dann konstruierte Berger mit ein paar willigen Leuten im Pentagon die neue Doktrin der präzisen Schläge ohne Risiko für amerikanische Soldaten, eine Doktrin, die an den Haaren herbeigezogen ist und von Militärfachleuten als lächerlich abgetan wird.

Als Versager in die Geschichte eingehen?

Heute stehen Präsident Clinton, Sandy Berger, Madeleine Albright und Bills Schulfreund Strobe Talbott, der Russlandkenner im Hause, unter grossem Druck, hat sich doch ihre opportunistische Politik, Moskau durch Milde zu einem demokratischen Gehaben zu bewegen, klar als erfolglos erwiesen. Und es bleibt nur noch ein Jahr, bis die nächste Regierung Clinton und seiner Mannschaft ganz sachlich völliges Versagen in den wichtigsten aussenpolitischen Herausforderungen wird ankreiden müssen.

Es ist Verzweiflung in den billigen Ausreden, mit denen das Grüppchen Aussenpolitiker um Clinton ihr Handeln in der Russland- und in der Chinapolitik zu begründen versucht. Der neue amtierende Präsident Russlands, Putin, wird geschont, die Revanchegelüste eines Teils der gedemütigten russischen Öffentlichkeit, die Putin voll ausnützt, werden flattiert, damit sie dem eher amerikafreundlichen Putin die Stange halten.

Die Tschetschenen, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen, werden von Clinton wie Wegelagerer abgetan. Die Menschenrechtsfrage wird totgeschwiegen, nicht nur in der Russland-, sondern auch in der Chinapolitik. Bei China waren allein Handelsinteressen und die politische Unterstützung durch die Wirtschaft massgebend. Bei Russland ist es die Angst vor einer mutigen Politik, die Angst vor einem totalen Schiffbruch der Aussenpolitik, durch welchen Clinton in der Geschichte definitiv der Platz eines Versa- gers zugewiesen würde. Der Suchende nach einem bleibenden Denkmal scheint sich tüchtig verirrt zu haben.

catweazle:

BeMi,

 
22.02.04 14:44
wer hier Andere beim Meinungsaustausch aufgrund irgendwelcher Grammatikfehler belächelt kann auch nicht besonders tolerant sein...
Ich jedenfalls freue mich über jeden ( jungen ) Menschen, der sich überhaupt noch mit solchen Dingen auseinander setzt und sich eine eigene Meinung bildet.
Die jungen Abiturienten und die Pisa-Schüler mit solchen statements zu brüskieren halte ich für überheblich und selbstgefällig.
BeMi:

Bin ich auch, das ist eben in Deutschland

 
22.02.04 14:49
die neue Realität.

Ciao
Bernd Mi
danjelshake:

kann es sein, das du eine abneigung gegen clinton

 
22.02.04 14:49
hast?
immerhin hatte die nato die befehlsgewalt in serbien und nicht die amerikaner.
ich glaube auch kaum zu vergleichen mit dem irakkrieg.
weltweiter handelsinteressen vertritt bush meiner meinung gar keine. es ist viel mehr damit beschäftigt schutzzölle zu erheben, um die eigene wirtschaft anzukurbeln, was ja auch kläglich in die hose ging.
meiner meinung nach hat die gesamte familie bush nicht allzuviel grips im kopf.
der papa war auch nicht besser und hat im irak nur das öl gesehn um die eigenen reserven der usa in 20-30 jahren teuer zu verkaufen... darauf läuft doch alles hinaus.
BeMi:

danjelshake, ich

 
22.02.04 14:53
will keineswegs Bush verteidigen und Clinton
angreifen, aber vor einer sinnvollen Diskussion kommt
normalerweise die Information.

Ciao
Bernd Mi
geldschneider:

Bush ist nicht der Außenminister!

 
22.02.04 14:54
Das wr von Anfang an klar, daß er nicht der Mann ist, der von Land zu Land hetzen wird!
Macht das Schröder??

auch nicht!
Bush und Schröder haben Außenminister. Freilich, hat nur der President in Amerika zu entscheiden ob es Krieg gibt oder nicht!
Die Vietnam Kriege waren aber nicht unter Bush? Oder ?

Und dem Terroismus den kampf anzusagen, ist nicht falsch. Die Politik mit israel ist seit Jahrzehnten eine verkorkste Angelegenheit, und da ist Bush der falsche Mann.
Ihn dewegen mit bin Laden gleichzusetzen, das scheint eine neue Antikampagne gegen USA insbesondere gegen Bush zu sein!

Immerhin haben die Amerikaner uns damals befreit, im 2. Weltkrieg. Die Sowjets wären
mit uns anders verfahren!
Den Reichtum, den Deutschland heute hat, den haben wir den Amerkianern zu verdanken, sonst hätte es den freien Westen nicht gegeben! Sonst wären wir alle DDR geworden!

danjelshake:

das ist wohl war

 
22.02.04 14:56
aber bist du nicht auch der meinung das sich clinton geopolitisch gesehn diplomatischer verhalten hat (wenn auch nicht immer korrekt) als bush, der sich in der gesamten welt feinde gemacht hat? und nur die länder, die finanziell abhängig von den us sind, die selbe meinung vertreten, da es ja sonst zu einem embargo kommen könnte...
danjelshake:

das ist richtig geldschneider

 
22.02.04 15:02
aber die amerikaner haben das damals auch nicht gemacht, weil sie uns helfen wollten, sondern weil sie sich einen riesigen absatzmarkt aufbauen wollten was sie ja auch geschafft haben. sicherlich wär russland anders mit den besatzungszonen verfahren, ich komm selbst aus der "ddr" und weiß deswegen wie es war.
du kannst mitteleuropa aber nicht mit der mentalität der menschen im mittleren osten vergleichen. absolut net. warum wollen den so viele iraker saddam zurück? obwohl er ein tyrann war.
und seit es dem kampf gegen den terrorismus gibt, hat dieser sich besonders stark ausgeprägt.
wie oft gab es denn vor dem 11.9. anschläge? vielleicht 10-20 übers jahr verteilt... jetzt sind es soviel in einer woche...
catweazle:

es geht nicht um Außenminister

 
22.02.04 15:04
oder Präsident, vielmehr um einen geistigen Horizont, um die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können, sie zu verstehen, auch wenn sie einen anderen Lebensstil pflegen.
Die Bush´sche Glückseligkeit besteht offensichtlich darin, anderen sein Glücksverständnis aufzwingen zu wollen.
Mir gehts auch nicht um Sympathie oder Antipathie, wenn ein Politiker nur seinen job gutmacht.
Bush ist für mich der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort.
Und das Debakel hat schon damals mit der ( manipulierten ) Wahl angefangen !
BeMi:

geldschneider, sehr gut. Selbst das

 
22.02.04 15:11
Ehepaar Clinton und die Demokraten waren
entschieden für den Irakkrieg.
Der 11.09. war ein nationaler Schock. Bei uns
haben damals schon wenige RAF-Morde die Nation
schockiert und radikalisiert.
Ich möchte nicht wissen, was bei uns nach einem Ereignis
wie dem 11.09. los wäre.
Das ist ein massenpsychologisches Phänomen.

Ciao
Bernd Mi
BeMi:

Der friedliebende, stets nur verhandelnde Clinton

 
22.02.04 15:18
23. Dezember 1998  

Drei Tage Bomben auf Bagdad

Kurz vor seinem Armageddon hat Clinton noch einmal zugeschlagen:
Gerechte Bomben gegen Bagdad und eine Ladung Flugblätter für putschfreudige Militärs dazu.
"Gute Arbeit", finden Blair und die Bundesregierung.
Dabei würde Schröder lieber seine eigenen Interessen am Golf durchsetzen - wenn er welche hätte. Rußland und Frankreich machen's vor: Besser Geschäfte mit Saddam als Bomben mit Bill und Blair. Die Begeisterung über den Angriff durch USA und Großbritannien hält sich in Grenzen: Frankreich und Rußland wollen endlich wieder Geschäfte mit Saddam machen. Solange es ihn noch gibt. Von Dirk Hempel Einen Golfkrieg zu gewinnen ist gar nicht so schwer. Saddam Hussein macht vor, wie es geht: Sein Land habe "mit Gottes Hilfe den Sieg errungen", erklärte der irakische Präsident am Sonntag, nachdem USA und Großbritannien ihren viertägigen Raketenbeschuß beendet hatten
Vorerst zumindest. Denn obwohl man sich in London und Washington überzeugt gab, daß der Kriegseinsatz gegen den Irak ein Erfolg war, betonte US-Außenministerin Madeleine Albright sogleich, die Option weiterer Militäraktionen werde offengehalten - wenn Hussein weiterhin die Inspektionsteams der Vereinten Nationen (UN) bei ihrer Suche nach bakteriologischen oder chemischen Waffen im Irak behindere.

Dabei hört es sich in den Berichten aus dem Pentagon ganz so an, als sei das mühsame Ringen der Waffeninspekteure überflüssig. 97 konkrete Ziele hatten die US-amerikanischen und britischen Militärs ins Visier genommen, wie die Washington Post unter Berufung auf den Pentagon-Chef William Cohen berichtete: alles Anlagen, in denen die irakische Führung an ihrem neuen Raketenprogramm arbeite oder bakteriologische und chemische Kampfstoffe produziere. Ein knappes Drittel davon sei bei den Angriffen zerstört oder ernsthaft beschädigt worden "Von Beginn an haben wir darauf geachtet, uns realistische Ziele zu setzen", zitiert die Washington Post den Verteidigungsminister. Aber man sei in Washington bemüht, "die Ergebnisse nicht zu übertreiben oder überzubewerten, während Geheimdienstanalysten noch die ersten Daten auswerten". Die Begeisterung über die eigene Militäraktion ist aber kaum zu übersehen: "Gute Arbeit", befand der britische Premierminister Tony Blair, und Cohen stellte fest, das irakische Raketenentwicklungsprogramm sei um mindestens ein Jahr zurückgeworfen worden. Militärisch mag der Beschuß des Irak mit Cruise Missiles für USA und Großbritannien noch so erfolgreich gewesen sein, auf diplomatischer Ebene war er es nicht. Die Proteste in Palästina und Damaskus, wo Tausende auf die Straße gingen, um gegen den Angriff zu demonstrieren, US-amerikanische, britische und israelische Fahnen zu verbrennen sowie einen arabischen Rachefeldzug gegen Israel fordern, sind fast schon "normal". Und daß die Arabischen Staaten protestieren würden, war ebenfalls zu erwarten. Neu ist aber, daß sich die anglo-amerikanische Militärmacht innerhalb der UN in eine Minderheitenrolle gedrängt sieht. Obwohl sie sich darauf beruft, mit ihren Raketenangriffen der Weltorganisation Geltung zu verschaffen.

Weder UN-Generalsekretär Kofi Annan noch die ständigen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat mochten das ordnungspolitische Engagement von Clinton und Blair unterstützen. Statt dessen zog Rußland seine diplomatischen Vertreter aus Washington und London ab und Ministerpräsident Jewgenij Primakow beschwerte sich telefonisch bei der US-Regierung. Auch Frankreich und China zeigten ihren Mißmut und stellten vor allem die Linie von Richard Butler, dem australischen Chef der waffeninspizierenden UN Special Commission (Unscom), in Frage. Der französische Präsident Jacques Chirac fand, es sei nicht ausreichend auf eine "friedliche Konfliktlösung" hingearbeitet worden. Die Gegner der britischen und US-amerikanischen Geimeinschaftsaktion wollen sich lieber mit dem Irak einigen. Schließlich haben französische wie russische Firmen bereits Handelsverträge mit dem Irak geschlossen, von denen sie erst bei Aufhebung der Wirtschaftssanktionen profitieren können.

Ein übereifriger und kompromißloser Unscom-Chef, der zudem noch den USA und Großbritannien nahesteht, stört dabei, und deswegen forderte Chirac am Sonntag - kaum, daß die Beendigung des Angriffs gegen den Irak bekannt worden war -, ein "moderater" Ton müsse angeschlagen werden: Falls die Inspektionen überhaupt weitergeführt werden sollten, dann auf keinen Fall unter der Regie Butlers. Auch die Sanktionspolitik, die es dem Irak verbietet, Waffen oder Waffenteile im Ausland zu kaufen und ihm nur den begrenzten Ölverkauf gestattet, müsse nach Ansicht des französischen Präsidenten überprüft werden.

Rußland, China und Irak fordern das schon lange, und in den vergangenen Monaten hat der Irak mehrmals versucht, eigenmächtig "normale" Verhältnisse zu deklarieren. Erst am Sonnabend - als die vierte Angriffswelle der USA und Großbritanniens gegen den Irak lief - erklärte der Hussein-Vize Tahin Jassan Ramadan, die Inspektionen seien abgeschlossen.

Rußland und Frankreich bestärken Bagdad darin, weil sie verhindern wollen, daß die USA im Mittleren Osten Einfluß gewinnen. Traditionell zählen sowohl Frankreich wie Rußland die Region zu ihrem Einflußbereich. Bis zum Überfall auf Kuwait unterhielten beide Länder auch intensive wirtschaftliche Kontakte zur irakischen Regionalmacht, die ihrerseits ein hohes Erdölaufkommen anbieten kann.

Mit den jüngsten Luftangriffen hat sich aber offensichtlich auch die US-Taktik im Irak geändert: Im Süden des Landes wurden zwei Millionen Flugblätter in arabischer Sprache über irakischen Armeeeinheiten abgeworfen mit der Warnung: "Irakische Soldaten, Achtung, dies kann euer Leben retten! Bleibt in euren Positionen. Nur auf solche Einheiten, die das Bagdader Regime unterstützen, wurde gezielt." Offensichtlich setzt Washington auf eine Spaltung der Armee - zwischen enttäuschten und schlechtbezahlten Einheiten und Husseins Elitetruppe "Republikanische Garden". Clinton kündigte am Sonntag bereits eine Unterstützung potentieller Putschisten an: "Wir sind bereit, einer neuen Führung in Bagdad zu helfen."

Zwei bis drei Wochen vorher hatte man sich noch mit Exiloppositionellen in London zusammengesetzt, aber mit den irakischen Oppositionsgruppen hat die USA so ihre Probleme. Keine davon - auch nicht der maßgeblich vom CIA aufgebaute Irakische Nationalkongreß - hatte man für fähig gehalten, den Irak nach einem Sturz Husseins zusammenzuhalten. Und eine Destabilisierung durch Separation der Kurden im Norden oder der Schiiten im Süden lag nicht im Interesse Washingtons. Da war ein ohnmächtiger Saddam, ein "Hussein in the box" (Albright), das kleinere Übel.

Spätestens in der Woche vor der - ausgerechnet nach dem Beinamen von Hitlers Afrikavorkämpfer Erwin Rommel benannten - "Operation Wüstenfuchs" gab es Hinweise, daß Teile der Armee sich einen Sturz Husseins vorstellen könnten. Das Angebot Clintons und der ausdrückliche Hinweis, es seien nur Rüstungsanlagen und die Hussein-treuen "Republikanischen Garden", nicht aber die reguläre Truppen angegriffen worden, deuten jedenfalls in eine solche Richtung.

Nach einem Bericht der Washington Post hat der demokratische Senator Joseph Biden derartige Pläne bereits im Außenausschuß bestätigt. Husseins baldiges Ende sei "nicht nur eine vage Hoffnung", wird er zitiert.

In Bagdad hat man das längst auch bemerkt. Für Husseins Eliteeinheiten und den Geheimdienst Muhhabarat gilt nach Angaben irakischer Oppositioneller bereits seit Mitte November Alarmstufe G - die höchste überhaupt. Im Anschluß an US-Luftangriffe, hieß es damals, rechne das Regime mit Unruhen und Riots.

Während der jüngsten Bombardierung lieferte sich in Bagdad tatsächlich eine "Organisation der islamischen Aktion" Gefechte mit den "Republikanischen Garden". Die etwa 100 Islamisten waren mit Panzern angerückt, um einen TV-Sender einzunehmen, scheiterten aber

BeMi:

Sorry, es waren sogar

 
22.02.04 15:22
4 Tage Bombardierung, bevor Clinton auf internationalen
Druck die Bombardierung von Bagdad einstellen musste.

Ciao
Bernd Mi
BeMi:

Militärische Aktionen in der Regierungszeit

 
22.02.04 15:44
von Clinton gibt es noch viele.

J.F. Kennedy hat auch den Vietnamkrieg mit angefacht.
danjelshake:

nenn mal welche die mit den letzten 2 kriegen

 
22.02.04 15:52
zu vergleichen wären... zumindest ansatzweise.
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