Scheint so...
Zeitung: Siemens will defizitäre Handy-Sparte verkaufen
Sonntag 12 Dezember, 2004 14:04 CET
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Eine Vorentscheidung sei gefallen, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" und verwies auf Quellen aus dem Unternehmen. Siemens war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Das Geschäft mit Mobiltelefonen hatte Siemens im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003/04 einen Verlust von 152 Millionen Euro gebracht. Der scheidende Konzernchef Heinrich von Pierer hatte jüngst schon eine Bestandsgarantie öffentlich nicht mehr geben wollen. Sein Nachfolger Klaus Kleinfeld, zuletzt Chefstratege des Münchener Konzerns, drängt ebenso auf klare Verbesserungen in der gesamten Kommunikationssparte, zu der auch der Handy-Bereich zählt. Branchenexperten sehen wegen der Verluste und der strukturellen Probleme derzeit allerdings keinen möglichen Interessenten an dem mit weltweit 7,6 Prozent Marktanteil viertgrößten Handyhersteller. Analysten monieren vor allem eine zu langsame Entwicklung und hohe Kosten.
Lothar Pauly, der Chef der seit Oktober fusionierenden Kommunikationssparten des Technologiekonzerns, übte sich in einem Reuters-Interview jüngst aber noch in Optimismus: "Wir denken, dass wir mindestens so schnell wie der Markt oder sogar noch schneller wachsen können", sagte er. Der weltweite Handyabsatz werde 2004 um etwa 25 Prozent auf rund 600 Millionen Stück zulegen. 2005 rechne er noch mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent. "Wir haben es die ganzen Jahre über geschafft, beim Wachstum den Markt zu übertreffen. Das sollten wir fortsetzen können."
Der Münchener Konzern büßte zuletzt allerdings stetig Marktanteile ein. Einer jüngst veröffentlichten Studie von Strategy Analytics zufolge droht das Unternehmen von der bisherigen Nummer fünf der Branche, LG Electronics aus Südkorea, überholt zu werden.
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