In Berlin endet mit dem Beginn der Ausstrahlung terrestrischen Digitalfernsehens womöglich die Ära von Schüssel und Kabel. 24 Kanäle soll man künftig empfangen können - selbst mit der Zimmerantenne in Topqualität.
Bis zum Sommer nächsten Jahres soll der terrestrische Fernsehempfang über gewöhnliche Antennen im Großraum Berlin-Potsdam vollständig auf das digitale DVB-T-Format umgestellt werden.
Eine entsprechende Vereinbarung schlossen sechs überregionale und regionale TV-Sender mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) in Berlin. Die Vertreter von privaten und öffentlich-rechtlichen Programmanbietern sprachen von einem "historischen Augenblick". Die Hauptstadtregion ist das erste deutsche Ballungsgebiet, in dem die bisher analoge Ausstrahlung von Fernsehprogrammen komplett durch einen digitalen Übertragungsweg abgelöst wird.
Die Zahl der ohne Kabelanschluss oder Satellitenschüssel empfangbaren Sender solle damit von zwölf auf mindestens 24 steigen, sagte MABB-Direktor Hans Hege. Als echtes "Überallfernsehen" seien diese zudem mit kleinen mobilen Geräten an jedem Ort in sehr guter Bildqualität zu empfangen.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen nannte DVB-T einen "Meilenstein in die digitale Zukunft". Der Chef von RTL Television, Gerhard Zeiler, sagte, die Einführung der neuen Technik sei für alle Sender auch ein strategisches Bekenntnis zur Vielfalt der Verbreitungswege. Nach Angaben Pleitgens sollen beim schrittweisen Ausbau der DVB-T-Versorgung 2003 der Großraum Köln-Bonn und 2004 das Ruhrgebiet folgen.
Set-Top-Box: Einziger zusätzlicher Aufwand
Zum Empfang von DVB-T-Programmen können herkömmliche Geräte und Antennen weiter verwendet werden. Allerdings ist die Anschaffung eines Zusatzdecoders erforderlich. Diese so genannte Set-Top-Box wird zwischen Antenne und Fernsehgerät angeschlossen. Sie soll ab Herbst zu einem Ladenpreis von unter 200 Euro erhältlich sein, erklärte Hege.
Die Umstellung in Berlin-Potsdam ist der Beginn einer bundesweiten DVB-T-Einführung. Die Bundesregierung hatte 1998 beschlossen, die Fernsehübertragung per Funk bis spätestens 2010 vollständig zu digitalisieren. Voraussetzung für den Umstieg ist eine von den Ministerpräsidenten der Länder beschlossene Ergänzung des Rundfunkstaatsvertrages, der die Landtage aber noch zustimmen müssen. Durch die Änderung des Staatsvertrages sollen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF von der Pflicht entbunden werden, ihren Versorgungsauftrag durch die analoge terrestrische Übertragung zu erfüllen. Außerdem müsse die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn noch Anträge zur Digitalisierung der Ausstrahlungskapazitäten genehmigen und den Sendernetzbetrieb ausschreiben, sagte Hege.
Er zeigt sich zuversichtlich, dass DVB-T vor allem wegen seiner mobilen Nutzungsmöglichkeiten einen festen Platz neben Kabel- und Satellitenempfang einnehmen, diese aber nicht als Hauptübertragungswege für TV-Programme ablösen werde. Für DVB-T spreche auch, dass die Nutzer über die allgemeine Rundfunkgebühr hinaus keine weiteren laufenden Kosten tragen müssten.
Der Vereinbarung mit der MABB für Berlin-Potsdam, wo bereits seit 1997 ein DVB-T-Pilotbetrieb läuft, wird von den Sendern ARD, ZDF, SFB, ORB, ProSiebenSat.1 und RTL Televison getragen. Technisches Ziel ist ein DVB-T-Betrieb mit leistungsstarken Sendern, deren Programme auch innerhalb von Häusern und Wohnungen ohne Anschluss einer Haus- oder Gemeinschaftsantennenanlage störungsfrei empfangen werden können. Allerdings werde es in den kommenden Monaten zu Beeinträchtigungen beim analogen Empfang kommen, sagte Hege. Aus technischen Gründen lasse es sich in der Übergangszeit nicht vermeiden, dass einzelne Sender vorübergehend nur in verminderter Qualität beziehungsweise gar nicht mehr zu empfangen seien.
Bis zum Sommer nächsten Jahres soll der terrestrische Fernsehempfang über gewöhnliche Antennen im Großraum Berlin-Potsdam vollständig auf das digitale DVB-T-Format umgestellt werden.
Eine entsprechende Vereinbarung schlossen sechs überregionale und regionale TV-Sender mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (MABB) in Berlin. Die Vertreter von privaten und öffentlich-rechtlichen Programmanbietern sprachen von einem "historischen Augenblick". Die Hauptstadtregion ist das erste deutsche Ballungsgebiet, in dem die bisher analoge Ausstrahlung von Fernsehprogrammen komplett durch einen digitalen Übertragungsweg abgelöst wird.
Die Zahl der ohne Kabelanschluss oder Satellitenschüssel empfangbaren Sender solle damit von zwölf auf mindestens 24 steigen, sagte MABB-Direktor Hans Hege. Als echtes "Überallfernsehen" seien diese zudem mit kleinen mobilen Geräten an jedem Ort in sehr guter Bildqualität zu empfangen.
Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen nannte DVB-T einen "Meilenstein in die digitale Zukunft". Der Chef von RTL Television, Gerhard Zeiler, sagte, die Einführung der neuen Technik sei für alle Sender auch ein strategisches Bekenntnis zur Vielfalt der Verbreitungswege. Nach Angaben Pleitgens sollen beim schrittweisen Ausbau der DVB-T-Versorgung 2003 der Großraum Köln-Bonn und 2004 das Ruhrgebiet folgen.
Set-Top-Box: Einziger zusätzlicher Aufwand
Zum Empfang von DVB-T-Programmen können herkömmliche Geräte und Antennen weiter verwendet werden. Allerdings ist die Anschaffung eines Zusatzdecoders erforderlich. Diese so genannte Set-Top-Box wird zwischen Antenne und Fernsehgerät angeschlossen. Sie soll ab Herbst zu einem Ladenpreis von unter 200 Euro erhältlich sein, erklärte Hege.
Die Umstellung in Berlin-Potsdam ist der Beginn einer bundesweiten DVB-T-Einführung. Die Bundesregierung hatte 1998 beschlossen, die Fernsehübertragung per Funk bis spätestens 2010 vollständig zu digitalisieren. Voraussetzung für den Umstieg ist eine von den Ministerpräsidenten der Länder beschlossene Ergänzung des Rundfunkstaatsvertrages, der die Landtage aber noch zustimmen müssen. Durch die Änderung des Staatsvertrages sollen die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF von der Pflicht entbunden werden, ihren Versorgungsauftrag durch die analoge terrestrische Übertragung zu erfüllen. Außerdem müsse die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post in Bonn noch Anträge zur Digitalisierung der Ausstrahlungskapazitäten genehmigen und den Sendernetzbetrieb ausschreiben, sagte Hege.
Er zeigt sich zuversichtlich, dass DVB-T vor allem wegen seiner mobilen Nutzungsmöglichkeiten einen festen Platz neben Kabel- und Satellitenempfang einnehmen, diese aber nicht als Hauptübertragungswege für TV-Programme ablösen werde. Für DVB-T spreche auch, dass die Nutzer über die allgemeine Rundfunkgebühr hinaus keine weiteren laufenden Kosten tragen müssten.
Der Vereinbarung mit der MABB für Berlin-Potsdam, wo bereits seit 1997 ein DVB-T-Pilotbetrieb läuft, wird von den Sendern ARD, ZDF, SFB, ORB, ProSiebenSat.1 und RTL Televison getragen. Technisches Ziel ist ein DVB-T-Betrieb mit leistungsstarken Sendern, deren Programme auch innerhalb von Häusern und Wohnungen ohne Anschluss einer Haus- oder Gemeinschaftsantennenanlage störungsfrei empfangen werden können. Allerdings werde es in den kommenden Monaten zu Beeinträchtigungen beim analogen Empfang kommen, sagte Hege. Aus technischen Gründen lasse es sich in der Übergangszeit nicht vermeiden, dass einzelne Sender vorübergehend nur in verminderter Qualität beziehungsweise gar nicht mehr zu empfangen seien.