Der Countdown läuft: In 13 Tagen ist es so weit, der Euro wird für die Bürger der zwölf Mitgliedstaaten der Währungsunion Realität. Für den Integrationsprozess der Europäischen Union bedeutet die Einführung der neuen Währung ein Meilenstein - auch wenn Großbritannien, Dänemark und Schweden bislang aus politischen Gründen von einer Teilnahme absehen. Rund 300 Millionen Europäer bezahlen demnächst mit demselben Geld; das kommt einer Revolution gleich, von der die Gründerväter der Union allenfalls nur geträumt haben dürften.
Antrieb der bisherigen Integration der Europäischen Union war bislang immer hauptsächlich die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die Einführung der Einheitswährung ist zweifellos der bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung. Als sich Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg 1951 zur Montanunion zusammenschlossen, galt es zunächst die Folgen des Zweiten Weltkriegs zu überwinden.
Verträge von Rom
Sechs Jahre später wurde die Europäische Gemeinschaft formal gegründet. 1957 unterzeichneten dieselben sechs Staaten in Rom die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). Zehn Jahre später wurden die drei Verträge schließlich zur Europäischen Gemeinschaft zusammengefasst. Und 1969 forderte der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt auf dem EU-Gipfel in Den Haag eine einheitliche europäische Währung.
Grundsätzlich war dieses Ziel schon zuvor formuliert worden, ernsthaft an eine Realisierung glaubte damals aber niemand. Als die Weltwirtschaft Anfang der 70er Jahre aber in ernste Turbulenzen geriet, schweißte dies auch die EG enger zusammen.
1972 vereinbarten die Mitglieder der EG, dass ihre Währungen nicht mehr als 2,25 Prozent nach oben und unten von den Leitkursen abweichen dürfen, um größere Schwankungen zu verhindern. Väter der so genannten Währungsschlange waren der damalige deutsche Finanzminister Helmut Schmidt und sein französischer Kollege Valery Giscard D'Estaing, die beide wenig später zu Staats- und Regierungschefs ihrer Länder avancierten.
Auf dem EU-Gipfel in Bremen 1978 wurde die Vereinbarung der Währungsschlange in das Europäische Währungssystem (EWS) gegossen, das als Vorläufer der Währungsunion gilt. Damit wurde auch der Ecu eingeführt, der als Recheneinheit das Umtauschverhältnis der verschiedenen Währungen stabiler gestalten sollte.
Ein langer Prozess und sein Ende
Mit dem Beschluss wuchs die Wirtschaft der EG, der zwischenzeitlich auch Großbritannien, Irland und Dänemark beigetreten waren, immer enger zusammen. Das Währungssystem machte es deshalb notwendig, die Finanzpolitik untereinander enger zu koordinieren. Auf Grund dieser Entwicklung beschloss die EG 1986, mit dem Beitritt Griechenlands 1981 sowie Spanien und Portugals mittlerweile aus zwölf Staaten bestehend, den freien Austausch von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital, die so genannten vier Freiheiten des Binnenmarktes.
Vollendet wurde dieser Prozess schließlich mit dem Vertrag von Maastricht 1992. Auf der historischen Konferenz in der niederländischen Kleinstadt beschlossen die Staats- und Regierungschef, noch bis zum Jahr 2000 eine gemeinsame Währung einzuführen. Für den Beitritt zur Währungsunion wurden die so genannten Maastricht-Kriterien formuliert. Um an der gemeinsamen Währung teilnehmen zu können, musste ein Land die Inflation unter zwei Prozent, das Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandprodukts und die Staatsverschuldung auf unter 60 Prozent halten.
(Quelle: alle Teile des Reports: manager-magazin.de)
So long,
Calexa
Antrieb der bisherigen Integration der Europäischen Union war bislang immer hauptsächlich die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Die Einführung der Einheitswährung ist zweifellos der bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung. Als sich Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg 1951 zur Montanunion zusammenschlossen, galt es zunächst die Folgen des Zweiten Weltkriegs zu überwinden.
Verträge von Rom
Sechs Jahre später wurde die Europäische Gemeinschaft formal gegründet. 1957 unterzeichneten dieselben sechs Staaten in Rom die Verträge zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom). Zehn Jahre später wurden die drei Verträge schließlich zur Europäischen Gemeinschaft zusammengefasst. Und 1969 forderte der damalige deutsche Bundeskanzler Willy Brandt auf dem EU-Gipfel in Den Haag eine einheitliche europäische Währung.
Grundsätzlich war dieses Ziel schon zuvor formuliert worden, ernsthaft an eine Realisierung glaubte damals aber niemand. Als die Weltwirtschaft Anfang der 70er Jahre aber in ernste Turbulenzen geriet, schweißte dies auch die EG enger zusammen.
1972 vereinbarten die Mitglieder der EG, dass ihre Währungen nicht mehr als 2,25 Prozent nach oben und unten von den Leitkursen abweichen dürfen, um größere Schwankungen zu verhindern. Väter der so genannten Währungsschlange waren der damalige deutsche Finanzminister Helmut Schmidt und sein französischer Kollege Valery Giscard D'Estaing, die beide wenig später zu Staats- und Regierungschefs ihrer Länder avancierten.
Auf dem EU-Gipfel in Bremen 1978 wurde die Vereinbarung der Währungsschlange in das Europäische Währungssystem (EWS) gegossen, das als Vorläufer der Währungsunion gilt. Damit wurde auch der Ecu eingeführt, der als Recheneinheit das Umtauschverhältnis der verschiedenen Währungen stabiler gestalten sollte.
Ein langer Prozess und sein Ende
Mit dem Beschluss wuchs die Wirtschaft der EG, der zwischenzeitlich auch Großbritannien, Irland und Dänemark beigetreten waren, immer enger zusammen. Das Währungssystem machte es deshalb notwendig, die Finanzpolitik untereinander enger zu koordinieren. Auf Grund dieser Entwicklung beschloss die EG 1986, mit dem Beitritt Griechenlands 1981 sowie Spanien und Portugals mittlerweile aus zwölf Staaten bestehend, den freien Austausch von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital, die so genannten vier Freiheiten des Binnenmarktes.
Vollendet wurde dieser Prozess schließlich mit dem Vertrag von Maastricht 1992. Auf der historischen Konferenz in der niederländischen Kleinstadt beschlossen die Staats- und Regierungschef, noch bis zum Jahr 2000 eine gemeinsame Währung einzuführen. Für den Beitritt zur Währungsunion wurden die so genannten Maastricht-Kriterien formuliert. Um an der gemeinsamen Währung teilnehmen zu können, musste ein Land die Inflation unter zwei Prozent, das Haushaltsdefizit unter drei Prozent des Bruttoinlandprodukts und die Staatsverschuldung auf unter 60 Prozent halten.
(Quelle: alle Teile des Reports: manager-magazin.de)
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Calexa