RegTP legt niedrige Preise für Line-Sharing fest

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RegTP legt niedrige Preise für Line-Sharing fest

 
18.03.02 16:11
Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) hat am heutigen Montag ihre Entscheidung im so genannten Line-Sharing-Verfahren verkündet. Anbieter, die den schnellen Internet- und Datenzugang DSL über eine Ortsnetz-Leitung anbieten wollen, die auch weiterhin parallel dazu von der Deutschen Telekom für einen Telefonanschluss genutzt wird, müssen dafür 4,77 Euro pro Monat an den ehemaligen Monopolisten bezahlen. Das Entgelt ist damit vergleichsweise niedrig: Die komplette Teilnehmeranschlussleitung (TAL) kostet 12,48 Euro im Monat. Das monatliche Überlassungsentgelt im Line-Sharing ist nun erst einmal bis zum 30. Juni 2003 genehmigt. Den Preis für die einfache Übernahme, ohne zusätzliche Schaltarbeiten beim Endkunden, legte die RegTP auf 85,61 Euro fest; die Telekom hatte 153,44 Euro beantragt. Das genehmigte Kündigungsentgelt beträgt 72,10 Euro gegenüber den 117,73 Euro, die die Telekom verlangte.

Durch das geringere Entgelt sinken die Fixkosten der DSL-Anbieter, die bislang die komplette Leitung anmieten mussten. Der Anbieter QSC hatte als erster Anbieter einen Line-Sharing-Vertrag mit der Telekom geschlossen. Auf Antrag von QSC hatte die RegTP die Entgeltforderung der Telekom überprüft. Ursprünglich hatte die Telekom für das Line-Sharing rund 2 Euro mehr als für die komplette Teilnehmeranschlussleitung verlangt. Mit der Entscheidung der Regulierungsbehörde muss die Telekom allen Providern die Leistung nun zum festgelegten Preis anbieten. Es ist zu erwarten, dass diese Entscheidung zu mehr Wettbewerb und zu niedrigeren Preisen bei DSL-Anschlüssen führt.

Darauf hofft beispielsweise Andreas Gauger, Vorstandssprecher des Internet-Dienstleisters 1&1, der auch als Weiterverkäufer des DSL-Anschlusses der Telekom auftritt: "Für uns als Reseller ist die Entscheidung, die zu mehr Wettbewerb führen wird, auf jeden Fall von Vorteil", kommentierte er gegenüber heise online. Nicht ganz so zufrieden gibt sich QSC, die das Entgeltverfahren bei der RegTP ausgelöst hatten: "Die Regulierungsbehörde nennt einen Preis, der deutlich unter den von der Deutschen Telekom geforderten 14,65 Euro liegt. Obwohl der Line-Sharing-Preis im europäischen Vergleich akzeptabel erscheint, ist der Abstand zu dem genehmigten T-DSL-Preis der Deutschen Telekom von 8,61 Euro bei weitem zu gering. Insofern fühlt sich QSC in seiner Strategie bestätigt, mit seinen hochwertigen Leistungen vorrangig den Geschäftskundenmarkt zu adressieren", meinte Bernd Schlobohm, Vorstandsvorsitzender von QSC.

Wenig begeistert zeigte sich erwartungsgemäß die Deutsche Telekom: "Wir sind mit dieser Entscheidung nicht glücklich", meinte Telekom-Sprecher Ulrich Lissek gegenüber heise online. "Die Infrastruktur-Anbieter werden wieder einmal bestraft." Die Telekom lasse den Spruch der Regulierungsbehörde jedenfalls durch die Rechtsabteilung prüfen; eine Entscheidung, ob man den Spruch der RegTP vor Gericht anfechten werde, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefallen. (uma/c't)



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