Pfund Sterling vor Richtungsentscheidung

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Talim_geht_fi.:

Pfund Sterling vor Richtungsentscheidung

 
14.04.11 13:58

Vereinigtes Königreich in der Stagflation: Die Wirtschaft in Großbritannien kämpft weiter mit einer schwachen Wirtschaftsdynamik und einer Inflation, die deutlich über dem Zielbereich liegt. Sollte das so bleiben, dürfte das Pfund abwerten.

Nachdem sich diese Woche die Arbeitslosenzahlen und Inflationsdaten für den Monat März nur leicht verbessert präsentierten, bleibt die Bank of England (BoE) weiter in einer schwierigen Lage. Zuletzt hatte die BoE die historisch niedrigen Zinsen von 0,5 Prozent aufrecht erhalten. Anders als die Europäische Zentralbank (EZB), die den ersten Zinsschritt damit begründete, dass die Inflation nachhaltig über das Ziel von 2,0 Prozent hinausschoss, hat die BoE nun schon das gesamte Jahr 2010 eine Inflation von mehr als 3,0 Prozent toleriert und in 2011 sogar von mehr als 4,0 Prozent. Das offizielle Inflationsziel der BoE sind 2,0 Prozent, ebenso wie das der EZB.

„Das Problem der englischen Wirtschaft ist das schwache Wachstum“, sagt Torsten Gellert, Managing Director von FXCM Deutschland. Im vierten Quartal verlor das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) 0,5 Prozent und auch für das BIP-Wachstum im ersten Quartal 2011 rechnen Analysten zwar mit einem Plus, allerdings von gerade einmal 0,7 Prozent. Die BIP-Zahlen werden am 27. April veröffentlicht.

Auch die Arbeitslosigkeit ist mit einer Quote von 7,8 Prozent für britische Verhältnisse immer noch sehr hoch. Von staatlicher Seite ist kaum ein Impuls zu erwarten; im Gegenteil dürften sich die Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen negativ auf das Wachstum auswirken. Die im Keller befindlichen Hauspreise dürften auch nicht dafür sorgen, dass der private Konsum anspringt, und der Außenhandel wurde während der von der Finanzindustrie geprägten Boomphase 2000-2008 sträflich vernachlässigt. Allerdings könnte eine fortwährende Abwertung des Pfunds britische Waren wieder wettbewerbsfähiger machen. „Das ist der große Vorteil, den die Briten aufgrund ihrer Entscheidung haben, nicht der Eurozone beigetreten zu sein“, sagt Gellert. „Die Abwertung der eigenen Währung ist eine Option, die Ländern wie Griechenland und Irland nicht mehr offen steht.“

„Der Kombination von hoher Arbeitslosigkeit, hoher Inflation und niedrigem Wachstum - von Ökonomen Stagflation genannt - ist nur schwer beizukommen“, erklärt Gellert. „Erhöht die BoE den Leitzins, würgt sie eventuell den schwachen Aufschwung ab. Erhöht sie ihn nicht, kann die Inflation weiter aus dem Ruder laufen.“ Die wenig entschlossene Position der BoE in diesem Punkt lässt sich in den Sitzungsprotokollen beobachten. Im Februar und März wurde zwar der Leitzins unverändert gelassen, jedoch gab es bei jeder Abstimmung auch Gegenstimmen. Einerseits forderten die Teilnehmer Leitzinsanhebungen von bis zu 50 Basispunkten, auf der anderen Seite des Spektrums gab es stattdessen Stimmen, die von der BoE forderten, weitere britische Staatsanleihen aufzukaufen – und damit noch mehr Liquidität in die Märkte zu pumpen.

Auch die Märkte sind unentschlossen. Der „Credit Suisse Übernacht Index Swap“ preist eine 42-prozentige Wahrscheinlichkeit für das Anheben der Zinsen durch die BoE um 25 Basispunkte beim nächsten Zinsentscheid im Mai ein; und um insgesamt 75 Basispunkte für die nächsten zwölf Monate. „Auch ein bei 1,25 Prozent liegender Zinssatz dürfte die Inflation aber kaum nachhaltig in den Zielkorridor um zwei Prozent zurückbringen“, lautet Gellerts Einschätzung. „Wer sich mittelfristig mit Euro oder US-Dollar gegen Pfund positionieren möchte, sollte eine klare Meinung haben, wie es mit der britischen Wirtschaft weiter geht und ob die BoE weiter eine hohe Inflation toleriert. Bleibt es bei einer Stagflation, dürfte das Pfund ebenfalls noch an Boden verlieren.“

Talim_geht_fi.:

Gellert kommentiert Gellert?

 
14.04.11 14:01
Wie wäre es wenn ich eine Kolumne schreibe, so tue, als wäre ich ein außenstehender Dritter und mich dann selbst zitiere und meine Expertisenwissen "ausführe, erkläre,..."

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