Ohne Cash gehts nicht(Opa Bernecker Ratschläge)

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cap blaubär:

Ohne Cash gehts nicht(Opa Bernecker Ratschläge)

 
10.09.01 10:20
Hans Bernecker: Ohne Crash geht es nicht
Mails/Nachrichten vom 10.09.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
heute morgen fällt mir ???'Fair Lady'??? ein. Warum? 'Die Sprache macht den
Menschen, die Herkunft macht es nicht'. Wenn Sie die Presse über das
Wochenende mit Ruhe gelesen haben, haben Sie den Eindruck, daß die Welt
untergeht, die große Rezession bevorsteht, alles natürlich von einigen
Präsidenten oder Premiers abhängt, und die Wortwahl ist derart dramatisch,
daß ich keinen Vergleich in der Vergangenheit finde. Weder in der Kuba-Krise
1961, in der ersten Ölkrise 1974 und zuvor natürlich in den verschiedenen
Berlin-Krisen etc. etc. Damit wird ein Klima aufgebaut, das in keinem
Verhältnis zur tatsächlichen Lage steht. Am meisten erstaunt bin ich
darüber, wie wenig differenziert die an sich seriöse Presse sich dieser
Themen annimmt. Nach einem Freitag wie dem letzten ist einiges richtig zu
stellen:

Die erneute Schwäche des Dow Jones hat auch mich überrascht. Sie basiert auf
einer Art Umkehreffekt zum Nasdaq, der nur 1 % verlor. Ursache ist eine
Aktie, die mir etwas auf dem Magen liegt, nämlich General Electric. Schon
unmittelbar nach Ankündigung seines Rücktritts habe ich gesagt: 'ex Welch
ist GE nicht mehr GE'. Ferner erscheint mir die undifferenzierte negative
Bewertung der Fusion HP/Compaq wie ein Menetekel. Ich habe 20 Artikel dazu
gelesen und in keinem einzigen eine betriebswirtschaftlich sinnvolle
Begründung gefunden. 95 % Polemik. Konkret:

Ohne einen Crash kommen wir aus dieser Marktlage nicht raus. Nun muß es
nicht gleich ein 1.000-Punkte-Crash werden, aber aus dieser Lage heraus ist

ein breiter Boden nicht möglich, also eine 'Spitze' nach unten, und dazu
gehört ein saftiger Durchrutscher mit hohen Umsätzen und entsprechender
Begleitmusik. Was ich dazu aus der Sicht der Hedge Funds in London erfahren
habe, bestätigt mich in dieser Ansicht. Die Wahrscheinlichkeit eines solchen
Herganges taxiere ich auf 90:10.

Konsequenz für Sie: Es mag sein, daß am Freitag bei 1,435 Mrd Stück Umsatz
dies schon ein Teil davon war. Um so besser. Am schwierigsten ist auch, daß
einige andere große Titel neben GE in eine technische Schieflage geraten
sind. Vom Gewicht her macht mir weiterhin Microsoft die größte Sorge. Ich
hatte das schon mehrfach erwähnt, nachdem der Ausbruch über 70 $ nicht
gelungen war, was ich als indikativ bezeichnet hatte.

Heftig umstritten ist mein Rückzug aus Japan. Natürlich kann man daran alle
möglichen Kombinationen knüpfen und letztlich wird Japan es irgendwie
'hinkriegen'. Nur: Im Moment halte ich es für nicht mehr akzeptabel, Geld in
Tokio zu binden. Sie werden es in Kürze wo- anders nötiger und sicherer
einsetzen können.

In Deutschland geht das Tohuwabohu um die Verkäufe von Dt. Telekom in die
nächste Runde. Nach meinen Informationen bereiten zwei weitere 'Neuaktionäre
' die Plazierung vor. Ungewöhnlich kreativ betätigen sich dabei die
Rechtsberater, die eine Umgehung der Sperrfristen suchen und natürlich auch
finden. Motto: 'Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter'.

Für so manchen Neubörsianer ist es schwierig, eine solch kritische Lage zu
überstehen. Unter den eingangs erwähnten Umständen ist die Panik
verständlich. Altbörsianer kennen das Thema: In kritischen Lagen wie der
jetzigen, in der der Markt fundamentale Fakten nicht mehr wahrnimmt oder
völlig falsch beurteilt, ist es in der Regel richtiger, das Ganze
'auszusitzen' als hektisch zu verkaufen. Das gilt natürlich nur für die
fundamental einwandfreien Titel. Nicht müde werde ich aber darauf
hinzuweisen:

Aktien, die einwandfrei überbewertet sind, bleiben gefährlich. Ich erwähne
ausdrücklich keine Namen, aber alle sind in der AB genannt worden. Bevor
nicht alle diese Titel auf dem Boden der Tatsachen gelandet sind, hat der
Markt kein Gleichgewicht. Daß angesichts der allgemeinen Labilität der eine
oder andere Blue Chip quasi mitgenommen wird, ist leider auch eine Tatsache.
Dabei fällt mir ein besonders interessantes Ereignis ein: 1974 (erste
Ölkrise) wollte niemand mehr VW kaufen. Die Aktie kostete damals 50 DM für
nominal 50 DM. VW galt als pleite. Ich habe sie damals wohlbegründet
empfohlen. In vier Jahren wurden daraus 350 DM.

Das Ganze klingt wie eine Einleitung für eine schwierige Woche, was es auch
ist. Doch was Sie daraus machen und wie Sie unverändert auch richtig fahren,
lesen Sie in der nächsten AB. Nachdenken ist wichtiger als schnelles
Handeln. Ich wünsche Ihnen damit einen guten Wochenstart.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

keine neuen Stöße

 
10.10.01 10:14
Hans Bernecker: Ohne Neuigkeiten keine neuen Anstöße
Mails/Nachrichten vom 10.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
wenn es keine Neuigkeiten gibt, verfügt die Börse auch über keine neuen Anstöße. Das war gestern in New York recht deutlich zu spüren. Die einzige Nachricht, die die Gemüter bewegte, war die mögliche Gewinnwarnung von Motorola. Ein Berliner würde sagen: "Olle Kamellen". Darin steckt nunmehr wirklich nichts Neues. Gleichwohl: Bis nicht sämtliche Zahlen der bekannten Unternehmen für 9 Monate vorliegen, traut sich niemand, etwas Entscheidendes zu tun. Das gilt auch für Sie.

Kleine Anmerkung am Rande: Zum Jahresende wird der Nasdaq 100 umgebaut. Interessant ist, daß (vorbehaltlich der Bestätigung) Titel wie Broadvision und sogar CMGI Aufnahmen finden und ferner über 9 Bio-/Gen-Titel als Kandidaten gelten. Ich werde darüber in der AB noch berichten, aber lesen Sie dazu auch, was ich in der nächsten AB dazu schreibe.

In Deutschland gibt es ebenfalls nicht viel Neues. Bis auf eines: Die Investorengruppe, die als weißer Ritter bei FAG Kugelfischer gegolten hat, zog sich gestern zurück. Ich meine aber, daß Sie noch nicht Kasse machen sollten. Die Logik spricht dafür, daß INA noch einen "Schnaps" drauflegen muß. Negativ: Der Entscheid des Verwaltungsgerichtes Münster in Sachen "letzte Meile" beeinträchtigt die Marktposition von Deutsche Telekom im Ortsnetz. Gravierend ist das nicht, da dies nicht unentgeltlich erfolgen darf, also Wettbewerber eine Gebühr zahlen müssen. Auf die Erträge schlägt das insgesamt nur gering durch. Positiv dagegen: Die Deutsche Post bestätigt ihre bisherige Gewinnerwartung. Das läuft auf die Zahlen hinaus, die ich anläßlich meiner Empfehlung vor einigen Wochen schon gegeben hatte. Käufe eilen gleichwohl nicht.

Bitte übersehen Sie nicht: Wenn sich im DAX und MDAX nicht viel tut, ist der intelligente und etwas weiter denkende Investor dennoch gefragt. Die zum Teil extrem niedrigen Kurse einiger Spezialitäten mit hervorragendem Hintergrund sind für diejenigen ein Investment wert, die bis 2003 oder 2004 denken und damit eine 100 %-Chance nutzen wollen.

Für beide Märkte gilt: Gibt es den einen oder anderen kleinen Crash-Tag, der von einer Nachricht in Nahost entsteht, so ist das die nächste Kaufgelegenheit. Denn Sie haben es inzwischen schon gelernt: Bleiben Sie gelassen, suchen Sie die Chance, wie nervöse Märkte sie produzieren, aber lassen Sie sich nicht von Stimmungen hinreißen.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

afterc(r)ashparty

 
11.10.01 10:27
Hans Bernecker: Die After Crash Rally rollt!
Mails/Nachrichten vom 11.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
gestern war ich etwas zu vorsichtig, weil ich den Ticker auf dem Flughafen diktiert habe, ohne die Charts in der Hand zu haben. Das war ein schönes Beispiel dafür, wie man ohne die Beachtung der wichtigsten technischen Indikatoren im Moment nicht weiterkommt. Heute morgen habe ich diese Charts nachgesehen, und ich hätte es genau so eingeschätzt, wie es gestern gelaufen ist: Verhaltener Anfang in Europa, ebenfalls verhaltener Anfang in New York, aber deutlich zunehmende Dynamik im Tagesverlauf. Daraus wurden im DAX + 3 %, im Dow Jones + 2,1 % und im Nasdaq 3,6 bzw. 4,9 %. Es geht also in Schüben weiter, wofür ich schon einmal das Wort Tennisball-Effekt benutzt habe, was aber gelegentlich auch mißverstanden worden ist. Ich bleibe also zunächst bei dem Begriff "Schüben", und vor 8 Tagen wählte ich noch ein anderes Wort: "After crash-Rally". Genau das ist es.

Die Rückkehr zur Normalität habe ich vielfach beschrieben. Da aber jeden Tag und ohne ersichtlichen Grund weitere Eindeckungen von Leerpositionen nötig sind, die man nicht voraussehen kann, umgekehrt aber auch Long-Positionen aufgebaut werden, werden Sie in den nächsten Wochen erleben, daß die eine oder andere Aktie plötzlich um 2 oder 3 % oder gar 10 % (Nasdaq) zulegt, ohne daß es einen wirklich neuen Aspekt gibt. Es reicht zudem schon, daß es keine Negativ-Nachrichten gibt. Ergo bleibt es dabei:

An starken Tagen kaufe ich ungern, aber an schwachen sofort. Das gilt insbesondere für die Technik-Titel, wo bekanntlich ein Dollar auch schon einmal 10 % ausmachen können. Im Hintergrund steht nach wie vor die Frage der sog. fairen Werte. In der morgigen AB zeige ich Ihnen dies am Beispiel von Sun Microsystems. Typisch: Ich hatte die ersten Kaufüberlegungen bei 14 $ diskutiert. Daraufhin hat das Management vor 14 Tagen die Prognosen erneut nach unten reduziert. Der Kurs fiel daraufhin auf ein Tief von 7,91, inzwischen über 9 $. Der faire Wert liegt irgendwo zwischen 5,50 und 7,50 $, aber er muß nicht auf den letzten Punkt erreicht werden. Es bedarf also immer noch der "Adjustierung" der Kurse an den Stand, den das Management für die firmeneigenen Zahlen vorgibt. Das wird sich in den nächsten Wochen mit den 9-Monats-Zahlen noch häufig so abspielen. Indes:

Die After crash-Rally rollt. Ich verweise deshalb auf alle meine letzten Empfehlungen, die mehr oder minder im gleichen Trend liegen. Nämlich einen Erholungstrend, aber noch keinen fundamentalen neuen Trend. Darüber wird im Frühjahr zu diskutieren sein.

In Frankfurt läuft es nach gleichem Muster. Bei + 3 % im DAX, aber nur mageren + 0,3 % im MDAX gab der VDAX um 6 % nach. Er ist das berüchtigte Fieberthermometer, und dies zeigt an, daß das Fieber fällt. Schauen Sie gleichwohl jeden Abend ins Fernsehen und lassen sich den militärischen Stand von Afghanistan erläutern. Mich interessiert dies nicht, wenn es um Börse geht. Medienberichte spektakulärer Art gibt es demnächst noch jede Menge. Das war im Falle Vietnam nicht anders. Hier gilt ebenfalls, was ich im letzten Brief beschrieben habe, den Sie bitte noch einmal zur Hand nehmen.

Mit einem Wort: Nutzen Sie das Erholungspotential, und zwar konsequent. Interessieren Sie sich nicht dafür, welcher Analyst die eine oder andere Aktie abstuft oder hochstuft. Die jüngsten Beispiele sind RWE oder Daimler vor 3 Tagen, und was daraus wird, sahen Sie schon gestern. Ich halte das für stilistische Stil-Übungen oder fast eine Art Arbeitsbeschaffungstätigkeit in den Analyse-Büros der Banken. Doch kreativ oder gar weitsichtig ist dies gewiß nicht. Ergo: Nehmen Sie die AB 40 zur Hand, vergleichen Sie die heutigen Aktienkurse der relevanten Werte mit den Zielkursen, die ich genannt habe und Sie wissen damit, was Sie zu tun haben.

Für Trader: Ich habe es oben schon erwähnt und Sie können es heute nachvollziehen. In dieser beschriebenen Erholungsphase möchte ich nochmals auf den Daily-Brief hinweisen. Wenn überhaupt, dann jetzt! Bitte anrufen unter 0211 - 864 17 - 0 oder Fax 0211 - 322 77 20 oder aber info@bern-stein.de.

Das wär's für heute mit der Bitte: An die Arbeit. Es ist eine Menge zu tun, um die Verluste von gestern morgen wieder auszugleichen. Ich rechne damit, daß wir bis Weihnachten einen guten Teil davon erledigen können.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 


Karlchen_I:

@Cap: Der Bernecker übertreibt es aber nun...

 
11.10.01 10:50
langsam mit seiner Altersweisheit. Drei Schritte vor und einer zurück? Soltte sich mal ansehen, was bei der Asienkrise Ende 1998 passierte. Beim Nasdag war es damals:
ein Schritt vor nach dem Crash und dann zwei Schritee zurück.

Ohne Cash gehts nicht(Opa Bernecker Ratschläge) 436497chart.yahoo.com/c/5y/_/_ixic.gif" style="max-width:560px" >
cap blaubär:

Hoffnung?????

 
12.10.01 10:17
Hans Bernecker: Strategie oder Taktik?
Mails/Nachrichten vom 12.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
war das alles nötig, so werden Sie heute fragen. Der DAX ist wieder da, wo er vor dem Anschlag war, und ganz knapp gilt dies auch für den Dow Jones. Die Schlagzeilen klingen wieder anders, immerhin noch spannend, aber weniger dramatisch. Natürlich ist damit das ganze Thema nicht erledigt, aber ich rufe das in Erinnerung zurück, was ich Ihnen in den Tagen danach auf dieser Seite geschrieben habe. Sie behalten bitte im Gedächtnis: Den einen oder anderen schwarzen Tag werden wir auch noch erleben. Also war es nötig?

Ja, absolut, denn es war der gewünschte und ideale Schlußpunkt einer Baisse, die am 10. März 2000 begann und am 21.09.2001 beendet wurde. Weiter gedacht: Hätte es den Tag von New York nicht gegeben und seine Folgetage, wäre die Bodenbildung sehr viel mühsamer verlaufen, und es ist keineswegs Theorie zu unterstellen, daß wir dann weitere 2 oder 3 Monate eine indifferente Börse gehabt hätten, in der sich alle Kommentatoren und Berater sehr schwer getan hätten, ich eingeschlossen. Andererseits: Nach 60 % DAX-Rückgang in dieser genannten Zeit steckt eine Menge mehr Power in den Märkten als Sie ahnen. Deshalb bleibe ich beim Wort, welches ich als Überschrift gewählt hatte: After-Crash-Rally oder Erholungspotential. Ich hoffe jedenfalls, daß Sie mir darin wenigstens ein Stück gefolgt sind. Denn:

Die heutige Markttechnik an der Wall Street zeigt auf der Daily-Basis sogar einen Sprung über 9500 für den Dow und auf der Weekly-Basis sogar eine bis 10 000. Ob das erreicht wird, wird sich in den nächsten 8 Tagen entscheiden. Wir sind dann wieder in der alten Range, die Sie kennen und aus der wir durch das Attentat herausgefallen waren. Das bedeutet:

Jetzt geht es um Technik und um die Frage, wohin die auf 2 Bill $ (!) angeschwollene Fonds-Liquidität marschiert? Andererseits auch, was die Shorter nun tun werden. Das sind zwei Kräfte, die niemand genau kalkulieren kann. Mit Gewinn je Aktie, Gewinnwarnungen etc. hat das nichts zu tun. In dieser Phase zählt auch nicht die Frage um den fairen Wert eines Titels, die ich Ihnen zum Beispiel in der heutigen AB für Sun Microsystems darstelle. Dieser Sachverhalt bleibt gültig, wird aber jetzt von der Technik zeitweilig überspielt. Damit Sie klar sehen:

Diese Aktie war auf 7,50 $ abgestürzt, inzwischen schon 9,60 $ und sie kann jederzeit bis 15/16 $ steigen. Das sind die mehrfach beschriebenen 100 % von unten, aber ebenso klar ist: Dann ist diese Aktie bereits wieder teuer. Es geht also zunächst immer nur um das Erholungspotential. Über den Rest reden wir später. Ich erwähne dies deshalb immer wieder, um Ihnen die Besonderheit der Situation zu erklären. Eine Kaufempfehlung gebe ich deshalb heute nicht. Schauen Sie sich die Kriterien an, die ich in den letzten 4 Wochen in der AB ausführlich erläutert habe, auf die Sie vermutlich auch gar nicht richtig geachtet haben, weil Ihnen die Psychologie oder Angst näher saß als der Rock.

Die deutsche Szene sieht exakt genauso aus. Auf der Daily-Basis hat der DAX noch den genannten Spielraum, der allerdings kleiner ist als auf der Weekly-Basis. Allerdings reicht er noch bis etwa 5500/5700 für die nächsten Wochen. Da die Daily-Basis aber nahe an der Spitze ist, passiert das nicht in den nächsten 8 Börsentagen. Dafür hatte ich Ihnen im Brief Nr. 40 die Zielkurse genannt. Dabei bleibt es. Davon sind übrigens fast die Hälfte schon wieder "im Sack". Da jedoch der VDAX sehr vorsichtig zurückkommt und gestern bei 32 landete, besteht insgesamt der auf der Weekly-Basis dargestellte Spielraum nach oben. Ich nehme an, daß 70 % aller DAX- und MDAX-Werte davon betroffen sein werden.

Für das Wochenende gebe ich Ihnen eine Preisfrage auf: Kriege gewinnt man mit richtiger Strategie, Schlachten mit richtiger Taktik. Den Unterschied zwischen beiden lesen Sie bei Clausewitz. Strategie betrifft also Ihr Portfolio auf die Sicht 2003/2004. Die Taktik Ihrer aktuellen Schritte für die eine oder andere Disposition. Wie dies in modernster Form realisiert wird, zeigt Ihnen Stockguard, worauf ich schon hingewiesen habe. Entscheiden Sie sich zu dieser Prüfung jetzt und nicht in 8 Wochen, wenn der DAX weit über 6000 steht. Die Weichen werden jetzt gestellt und dies bitte zügig. Nehmen Sie dazu mit meinem Büro Kontakt auf.

Gehen Sie bitte in das kommende Wochenende nicht mit euphorischen Gedanken, aber mit durchaus realistischer Hoffnung.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 
cap blaubär:

inderruheliegtdieKraft

 
15.10.01 10:39
Hans Bernecker: Schwierige Woche steht bevor
Mails/Nachrichten vom 15.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
eine schwierige Woche steht bevor. Markttechnisch ist die Korrektur vom Freitag noch nicht beendet. Die Märkte haben aus dieser Sicht Luft nach unten. Das ist nicht ausgeprägt, aber doch deutlich zu beachten bzw. unverkennbar. Fundamental:

Über 30 Gewinnberichte großer Unternehmen stehen in dieser Woche allein in New York bevor. Unter anderem Intel, General Motors, Texas Instruments, Microsoft, Boeing, Ford, Gillette, Coca-Cola, IBM etc. Es läßt sich leicht denken, daß dies für einige Überraschungen in beide Richtungen sorgen wird. Allerdings bin ich nicht der Meinung, daß dies lediglich im negativen Sinne zu sehen ist. Denn wie positive Aussichten wirken, zeigte die vergleichsweise kleine Juniper Networks am letzten Freitag mit einem Riesensprung um rd. 26 %, als nach den vielen Gewinnwarnungen auch einmal ein Pluszeichen vorausgesagt wurde.

Umrahmt wird das Ganze durch die Konsumentenpreise für September und den Konjunkturindex der FED/Philadelphia für das produzierende Gewerbe.

Auf der europäischen Seite werden SAP, Philips und Nokia die Akzente setzen. Letztere erst am Freitag. Heute, am Montag, tagt der Aufsichtsrat der Commerzbank, worüber es schon eine Menge Meinungen in der heutigen FAZ gibt. Lesenswert!

Wall Street konkret: Die Rückkehr in die alte Range oberhalb von 9.400 ist im ersten Anlauf nicht geglückt. Die eingangs erwähnten Fakten/Zahlen müssen es also bringen. Das wird mühsam. Sollte es nicht gelingen, verzögert sich die gesamte Markterholung um einige Zeit. Ich schaue darauf mit einem

gewissen Unbehagen. Bessere Zahlen der Unternehmen müssen her! Anders geht es nicht. Und zwar insbesondere die der großen Firmen. Positiv: Der Rückblick auf die vergangene Woche ist aus meiner Sicht positiv, aber nicht euphorisch. Bei gutem Umsatz um durchschnittlich 1,25 Mrd Stück überwiegen
die Positivkorrekturen in den bekannten Relationen, aber nicht so eindeutig, wie dies wünschenswert ist. Mein Eindruck:

Der Nasdaq müßte in den kommenden 5 Börsentagen doppelt so viel zulegen, um den Dow Jones bzw. S&P 500 aus der undurchsichtigen Lage herauszuführen, die ich oben bezeichnet habe. Man kann es auch anders formulieren: Der Nasdaq ist der notwendige Turbo für die schweren Indizes. Darauf ist in dieser Woche zu achten. Mithin ist eine Kaufempfehlung vor dem genannten Hintergrund heute undiskutabel.

Der deutsche Markt steckt in einer ähnlichen Situation. Ich bin zwar nicht der Meinung, daß das Erholungspotential voll erschöpft ist. Ganz kurzfristig stimmt das, gilt aber nur in der Daily-Abgrenzung, also für ein paar Tage. Das sollte für Sie nicht ausschlaggebend sein. Es sei denn, Sie nutzen den
Daily-Trading-Brief als Unterlage. Für den mittleren Zeitabschnitt (weekly) reicht dagegen das Erholungspotential weiter. Das ergibt sich auch aus der Analyse des VDAX. Meiner Meinung nach ist das ganze Erholungspotential erst dann ausgeschöpft, wenn die Kurse von Ende August/September wieder erreicht sind. Wenigstens für 2/3 aller relevanten Titel. Dafür besteht noch guter Raum.

Die Bankaktien geraten unter immer mehr Kritik. Ergänzend zum erwähnten Commerzbank-Termin stuft nun auch Merrill Lynch die Deutsche Bank herab, obwohl die Gewinnprognosen nicht geändert werden. Die Begründung liegt darin: Von 46 E. bis 63 E. ging alles zu schnell, also muß der Titel nochmals auf ca. 55 E. (meine Ansicht) zurückfallen. Unter ganz kurzen Gesichtspunkten mag das stimmen, daß aber eine Adresse wie ML sich zu derart kurzatmigen Einstufungen entschließt, ist schon merkwürdig. Morgan Stanley senkt übrigens die Prognose für Aixtron, was meine Meinung zum Börsenwert dieser Aktie unterstreicht, siehe letzte AB. Wenn die WestLB heute bei Epcos zu "Gewinnmitnahmen" rät, ist dies genauso merkwürdig wie das Urteil von ML in Sachen Dt. Bank. Hier meine ich schon vorab: Sollte diese Aktie nochmals auf 42 E. zurückkommen, ist sie ein Kauf. Dazu mehr in der nächsten AB. Übrigens: Zu SAP (Donnerstag) gehen die Schätzungen für den Gewinnanstieg bis zu 73 % (!). Das wäre ein Hammer. Bitte dazu die letzte AB auf Seite 4 nachlesen und das Tradingpotential in diesem Zusammenhang nachrechnen.

Auf der Europa-Ebene gibt es heute ersten Aufschluß darüber, ob Marconi überleben wird oder nicht bzw. unter welchen Vorzeichen. Ich komme darauf zurück. Nur zur Erinnerung: Diese Aktie des größten englischen Telekomausrüsters sackte von 1.276 Pence auf 13 Pence (!) und sprang inzwischen wieder auf 28 Pence. Also lustiges Jo-Jo-Spiel und eine Sache für hartgesottene Spekulanten, aber auch für Leute, die ein bisschen weiter denken als nur vier Wochen. Natürlich keine Sache für solide Investoren, die Sicherheit suchen.

Resümee für Sie: "Ruhige Hände" und keine Hektik. Es bleibt der simple Rat: Wirkliche Schwächephasen sind Kauftage im längerfristigen Aufwärtstrend. In solchen Fällen bringt es auch nicht viel, mit Limits zu arbeiten. Orientieren Sie sich an der Markttechnik des DAX bzw. der anderen Indizes.

Herzlichst, Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Lungenfacharzt Opa Bernecker

 
16.10.01 10:30
Hans Bernecker: Ausatmen
Mails/Nachrichten vom 16.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
nichts ist besser als ein paar ruhige Tage, damit die aufgeregten Gemüter sich beruhigen. Die Verrücktheiten um Milzbrand erscheinen mir wie die um BSE. Erinnern Sie sich noch? Eine ganze Nation spielte verrückt und heute redet kein Mensch mehr darüber. Das Schönste gab es gestern in Chemnitz: Ein alter Herr erhielt einen Brief mit dem Aufdruck 'Gift', eilte zur Polizei und was stellte sich heraus? Es war eine Werbeschrift einer amerikanischen Firma für Sexheftchen. Ob das Ganze nun stimmt oder nicht, ist egal, bezeichnend ist es gleichwohl.

Die Liste der prominenten Unternehmen, die in dieser Woche ihre Gewinne vorlegen, ist sehr lang. Auf Anfrage ergänze ich deshalb: Heute kommen IBM, Intel, Johnson & Johnson sowie Kraft. Am Mittwoch folgen AMD, AOL, Time Warner, Apple, Citigroup, Ford, Morgan, Pfizer, Philip Morris und Texas Instruments. Am Donnerstag sind Merrill Lynch, Bellsouth, Boeing, Ebay, Eli Lilly, Gateway, General Motors, McDonald's, Microsoft, Nortel Networks, Sprint, Coca-Cola, Sun Microsystems und Merck fällig. Also alles, was Rang und Namen hat und für Stimmung sorgt. Was sagen die Analysten?

Sie rechnen nach der letzten Umfrage von gestern mit einem Rückgang der Gewinne um 22 % im gesamten S&P 500. Im Schlußquartal dieses Jahres sollen es noch einmal minus 11,6 % werden. Für die ersten drei Monate 2002 sind es dann nur noch 0,4 % Rückgang. Das wäre laut gleicher Umfrage (First Call/Thomson Financial) die längste Schwächephase für die Gewinne seit 1969/1970. Erst für das 2. Quartal 2002 wird dann ein Gewinnplus von 16,2 % vorausgesagt. Dennoch ist es eine Übertreibung. Ich fahre in der Statistik fort. Die Prognosen der Analytiker sind zu negativ. Von den 53 Unternehmen im S&P 500, die bereits ihre Zahlen offengelegt haben, haben 28 die Schätzungen positiv übertroffen und 21 haben sie immerhin erfüllt. Lediglich 4 Gesellschaften schnitten schlechter ab. Die letzten Zahlen schließlich, die ich schon erwähnt hatte und nun ergänze: 2 Bill $ sind geparkt in Geldmarktfonds und 1 Bill $ in Bondfonds, wobei dieses Geld aus Aktien stammt. Bitte merken Sie sich diese Zahlen allesamt.

Folge für Sie: Warten wir die Ergebnisse ab und schauen wir anschließend, wo der Markt hin will.

In Frankfurt sind die Banken dran. Das gab es in der deutschen Geschichte noch nie: Entlassungen. Die Cobank fängt an und die anderen werden Schritt für Schritt folgen. Meine Abstinenz gegenüber allen Banken halte ich aufrecht. Sie gilt seit dem Frühsommer. Andererseits: Wenn der wirkliche Ausverkauf einsetzt, gehe ich auf die Käuferseite. Wann, bleibt noch offen. Aber so ganz schließe ich nicht aus, daß die bisherigen Tiefstkurse bei den Banken zwar nicht exakt, aber annähernd getestet werden können.

Siemens macht es in der Industrie vor. Das wäre eigentlich schon längst überfällig gewesen. Hier gilt jedoch: Je früher, umso besser und pro 10.000 Arbeitsplätze, die bei Siemens abgebaut werden, steigt der Gewinn je Aktie um durchschnittlich 20-25 %, wie gestern in München inoffiziell vorgerechnet wurde, aber natürlich nicht publiziert werden kann. Sie wissen: Siemens arbeitet nach wie vor mit einem unverhältnismäßig großen Mitarbeiterüberhang und liegt mit 31,1 % Lohnquote weit über dem Durchschnitt der internationalen Konkurrenz. Es müßten 26-27 % sein.

Aufschlußreich ist, was einige Kapitalmarktexperten zum DAX sagen. Sie lesen es in der heutigen FAZ. Alle diese Prognosen möchte ich allerdings hinterfragen. Erwähnenswert sind sie dennoch, weil dabei Elliott-Wave und andere Theorien zum Tragen kommen. Die schlechteste Prognose kommt von Wieland Staud mit möglichem Risiko bis 3.300. Die anderen liegen etwa auf der Basis des Tief nach dem Crash, also 3539 am 21.09. Ich teile diese Ansicht nicht.

Meine Empfehlung für heute: Aus der kurzfristig überkauften Daily-Marktlage resultiert das unverändert leichte Risikopotential, das für heute und morgen gültig bleibt. Es würde nur dann ausgehebelt, wenn es zu riesigen positiven Überraschungen in New York käme, etwa aus den oben bezeichneten Gewinnen. Aber weglaufen tut Ihnen keine Aktie. Simpel ausgedrückt: Der Markt hat eingeatmet, er muß jetzt ausatmen und wieder Atem holen. Frühestens in der
nächsten Woche. Beim Erholungspotential wie beschrieben bleibt es dennoch.

Bis dahin

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 


n1608:

@cap, @alle - Daily-Trading-Brief

 
16.10.01 10:36
hat einer von euch die möglichkeit, diesen brief ins board zu stellen? würde mich schon interessieren, was opa bernecker & consorten hier so zum besten geben.

danke im vorraus n1608
cap blaubär:

nööööö aber lass Ihn Dir doch 2Wo für lau kommen o.T.

 
16.10.01 10:46
cap blaubär:

da isse

 
17.10.01 11:24
Hans Bernecker: Erholungsrally läuft, aber sehr differenziert
Mails/Nachrichten vom 17.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
viele Briefe, aber keine Erreger, das gilt für die politisch-psychologische Szene, an deren Lächerlichkeiten Sie sich gestern wieder einmal ergötzen konnten. Alle Medien sind natürlich eifrig dabei. Viele Berichte, aber wenig Bewegung, das galt gestern für New York und mithin auch die Europäer. Ich hatte gestern ausführlich über die anstehenden Firmenresultate berichtet. Das Ergebnis bis gestern abend: Sehr gemischt, aber prinzipiell besser als befürchtet. 16 % Gewinnanstieg bei Johnson & Johnson und immer noch 14 % für United Tech und überraschend gute Resultate einiger Großbanken (Wells Fargo und Bank One) sind wenigstens ein Lichtblick. Daß demgegenüber Charles Schwab den Gewinn halbierte, ist die typische Reaktion auf das Börsengeschäft. Wie ferner die Amis zur Sache gehen: Massive Entlassungen, um möglichst schnell wieder in die Gewinne hineinzuwachsen. Ganz typisch:

Commerce One kündigt der Hälfte seiner Belegschaft und der Kurs zieht daraufhin natürlich an. Broad Vision legte in drei Tagen gleich um 100 % zu. Wie dies vor dem Hintergrund einer an sich sehr vorsichtigen Tendenz für die Indizes läuft, zeigen Ihnen einige Daten, die schon beeindrucken. Ich nenne Ihnen die aktuellen Kurse gegenüber den Tiefstkursen: Siebel bereits 21,54 nach 12,24 $, Sun M. immerhin 9,61 nach 7,52 $. Microchip Tech schon 32,58 nach 19,38 $ und Juniper Networks bereits 22,95 nach 8,90 $ bzw. I2 Tech 5,69 nach 2,98 $ und selbst CMGI schon 1,66 nach 0,60 $ im Tief. Palm verdoppelte sich von 1,35 auf 2,71 $. Ich könnte Ihnen noch eine ganze Latte davon aufzählen. Ergo:

Die Erholungsrally läuft, aber sehr differenziert. Mit Limits kann man da nicht arbeiten. Hier ist einfach Marktgefühl notwendig und selbst ein Chart hilft nicht weiter. Diese 100 %-Potentiale gegenüber den Tiefstkursen habe ich mehrfach beschrieben. In der AB kann ich sie kaum nennen, weil zwischen Redaktionsschluß und Briefankunft bei Ihnen ca. 18 Stunden liegen, die dafür manchmal zu viel sind.

Bei den großen Titeln sieht es nicht anders aus: United Tech (siehe oben) entläßt 5.000 Leute, aber das wurde gestern mit Anstieg bis 55 $ honoriert. In der nächsten AB nenne ich Ihnen einige ebenfalls sehr solide Industrieaktien, die vielleicht nicht die ganz großen Renner sind, auf die Sie aber kaum verzichten können.

Die Meinungen über die amerikanische Tendenz gehen dennoch weit auseinander. Einige Analysten rechnen mit einem Test des Septembertiefs, was ich weiß Gott als mutig empfinde, möchte es Ihnen aber melden. Richtiger ist, was gestern bestätigt wurde und worauf ich schon hinwies: Der Nasdaq ist der Turbo für den Dow Jones. Er legt deutlich mehr zu und treibt damit den Big Board in die sehr wichtige Range oberhalb von 9.400 zurück. Bitte beachten Sie dazu die nächste AB. Wenn Sie diesen Zusammenhang nicht verstehen, wird es schwierig zu erahnen, was in den kommenden 6 Monaten bevorsteht.

Meine Linie sieht so aus: Es gibt immer wieder schwache Tage und dann erhalten Sie Aktien wie die oben genannten einige Prozent billiger und müssen kaufen. An festen Tagen laufen alle gemeinsam und Sie hinterher. Das wäre falsch. Orientieren Sie sich also am Verhalten des Nasdaq-Index und seiner Markttechnik.

In Frankfurt zeigte sich gestern das ganz ähnliche Bild: Leicht rückläufiger VDAX, aber deutlich festerer DAX, obwohl das im Endergebnis eigentlich gar nicht richtig sichtbar wurde, weil nur 6 Titel im DAX minimal nachgaben, aber 24 gut zulegten, in der Spitze Infineon mit +7,4 % und Preussag mit +7 % sowie HypoVereinsbank mit +5,7 %. Erfreulich: Bei Dt. Telekom fallen die Börsenumsätze langsam, aber nachhaltig und gestern erstmals um 10 Mio Stück. In der Krise waren es über 25 Mio Stück. Gleiches gilt für Daimler und Dt. Bank. Unglaublich niedrig ist dagegen der Börsenumsatz von Allianz mit nur noch 666.000 Stück im Xetra-Handel. Das bitte ich sehr zu beachten. Ferner registrieren Sie bitte:

Positivnachrichten der Firmen werden wieder honoriert. Gestern erhielt Dürr einen großen Auftrag aus China (110 Mio E.). Das ergab sofort +9 % im Kurs, allerdings bei einem Miniumsatz von nur 9.000 Stück. Tendenz für Sie:

95 % aller Geschäfte laufen im DAX und MDAX. Konzentrieren Sie sich weiterhin ausschließlich auf das Erholungspotential und auf sonst nichts. Wie sich dies im MDAX ergibt, lesen Sie in der nächsten AB.

Kurzer Blick auf die Europa-Szene: Philips legte gestern Katastrophenzahlen vor, aber es wird auch gehandelt. Damit ist die Kröte geschluckt, inzwischen 24,55 E. Das Tief lag bei 16,40 E. Ein weiterer Kauf. Alcatel zog mit, obwohl ich für diese Aktie ein Potential bis 21 E. sehe, aber damit noch warte, bis in den nächsten Tagen die Zahlen vorliegen. Nokia ist am Donnerstag dran, aber gestern schon 21,50 E. im Hoch nach 13,55 E. im Tief, was ziemlich genau meinem fairen Wert entsprach. Siehe dazu auch die letzte AB.

Werfen Sie in den nächsten Tagen einen Blick auf den Euro. Er läßt Luft ab. Damit ist sein Potential, das bis "vor New York" noch in Richtung 97 Cents für den Euro galt, nicht mehr realistisch. Inzwischen nur noch 90/91 Cents. Der Dollar gewinnt also wieder im gleichen Umfange wie die Portfolio-Investments in Dollar zunehmen. Mindestens ist dies indikativ.

Das wär's für heute, bis morgen.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker

Kicky:

sollte man jedenfalls lesen,danke capt.blaubär o.T.

 
17.10.01 11:53
cap blaubär:

Börsenschluckauf mit Nemaxpower/Nasdaqpower

 
18.10.01 10:34
Hans Bernecker: Morgen geht es weiter
Mails/Nachrichten vom 18.10.2001, Bernecker & Cie.

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Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte behalten Sie im Auge, daß es unverändert um die Erholungsphase, aber nicht um neue Trends mit Langfristcharakter geht. Wie weit reicht nun das Erholungspotential?

Der Dow Jones muß mindestens in die alte Range zurückkehren, die zwischen 9.500 und 10.800 liegt. Das ist bisher noch nicht geschafft. Der DAX hat einen Spielraum bis 5.000 und im günstigsten Fall auch 5.500. Im Hintergrund beider Indizes steht die Power, die aus Nasdaq bzw. Nemax kommt. Ob die Ziele schon im 1. Durchgang erreicht werden, ist unsicher, aber jederzeit möglich. Der Grund:

Wie nach jedem Kollaps gibt es eine komplizierte "Gemengelage" aus Short-Positionen und neuen Long-Positionen. Daraus resultiert ein echtes Wirrwarr an Zufälligkeiten in der Kursbildung. Gestern konnten Sie dies am Nasdaq gut verfolgen: Die bekannten Technologieaktien verloren satte 10 % und mehr, nachdem sie allerdings vorher auch 25 % und mehr zulegten. Das ist ein kleiner Teil der umstrittenen Tennisball-Effekte. Dafür gilt mein Rat: An festen Tagen bleiben Sie abstinent, an extrem schwachen Tagen sind Sie Käufer. Anders funktioniert das Ganze nicht. Beispiel Rambus: Von 4,90 Dollar ging es bis 11,70 Dollar, aber gestern auch wieder 8,90 Dollar. Das macht schon mal 22 % Tagesschwankung aus.

Die bis gestern vorgelegten Gewinnberichte gefallen mir. IBM - 20 %, Pfizer + 28 %, Philip Morris + 5,3 %, und AOL hält wenigstens die allerdings zuvor reduzierte Prognose. Damit kann ich insgesamt leben. Im Vorgriff auf die nächste AB:

Wie im Wildwestfilm kreisen die Geier über den amerikanischen Airlines. Gestern drohte United Airlines mit möglicher Insolvenz im nächsten Jahr, wenn man die Kosten nicht in den Griff bekommt. Auch das ist Wildwest, aber richtig. Wagen Sie darauf eine Spekulation in den Airlines? Die Kriterien dafür lesen Sie in der nächsten AB.

Mein Vorschlag: Fällt der Dow um 200 bis 300 Punkte zurück, gehen Sie auf die Käuferseite, vorher nicht.

Frankfurt sieht technisch stärker aus, weil das Erholungspotential, dessen Zielkurse ich im Brief Nr. 40 skizziert hatte, einheitlicher gestaltet ist. Fast 2/3 alle DAX-Aktien zeigen nämlich das gleiche Bild. Das ist der große Unterschied zum Dow. Bleiben Sie also stur und setzen Sie nur auf deren Werte und deren Erholungspotential, nichts anderes zählt. Ziel sind mithin die Kurse, die "vor New York" gegolten haben. Ich würde vorher keine Zwischengewinne realisieren. Womit die Linie klar ist:

Reizen Sie dieses mehrfach beschriebene Erholungspotential aus. Morgen geht es weiter.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Kartenzocker Opa B.

 
19.10.01 10:45
Hans Bernecker: Pokern Sie ruhig ein wenig
Mails/Nachrichten vom 19.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen meine Damen und Herren,
gestern erlebten Sie den Unterschied zwischen kurzfristiger Markttechnik und mittelfristigem Trend. In der heutigen AB, die Sie sicherlich vorliegen haben, habe ich dies erläutert. Seite 1 enthält den DAX auf der Weekly-Basis und auf Seite 2 die Daily-"Konfiguration". Dazu gehört die Erkenntnis: Der mittelfristige Trend geht zunächst bis an die Kurse "vor New York". Dazu gehören aber die technischen Korrekturen, die auch schnell einmal 10 % und mehr erreichen können. Ich rufe in Erinnerung: Der DAX kommt von 3650 (intraday) und erreichte inzwischen über 1000 Punkte Plus. Das bedarf nun einmal der Korrektur. Für alle anderen Indizes gilt das gleiche.

Die Wall Street muß die Gewinnberichte verkraften. Auf die Ergebnisse von gestern gehe ich nicht gesondert ein. Sie stehen in allen Zeitungen. Wichtig ist für Sie: Die Zahlen für das III. Quartal sind Geschichte. Die für das IV. Quartal sind die Gegenwart. Da und dort ist dies noch einzupreisen. Aber bedeutsam ist auch dies nicht. Interessanter ist der Ausblick für 2002. 76 % aller Unternehmen rechnen mit positiven Gewinntrends im kommenden Jahr. Und dies gilt sogar für die Chip-Produzenten. Deren hyperzyklisches Geschäft habe ich mehrfach kommentiert. Damit heißt die Konsequenz sehr kurz formuliert: Wenn die kürzliche Erholung bei einigen Titeln nicht schon 100 % überschritten hat, warten Sie lediglich darauf, daß sie noch einmal deutlicher zurückkommen. Am Beispiel einer so umstrittenen Aktie wie Broadvision: Ein erster Einkauf lag bei 3 $. Daraus wurden im Kollaps 0,71 $ und inzwischen 1,95 $ und gestern 1,75 $ mit der Möglichkeit 1,20 - 1,30 $. In Prozent gerechnet sind das wahnsinnige Differenzen. Im Markt gerechnet ist das wenig. Schließlich kommt diese Aktie von über 80 $ in 1999/2000. Mir ist es also völlig egal, ob Sie bei 1 $ oder 1,50 $ kaufen. Wichtig ist, daß Sie es tun, wenn auch hochspekulativ, aber dann per 2005/2007 denken und dafür aber 15 $ als durchaus seriöse Möglichkeit einkalkulieren können. Ähnliches gilt für andere Internet-Unternehmen oder solche der peripheren Industrie.

Damit möchte ich Sie nicht einseitig auf die Internet- oder High Tech-Seite locken, gebe Ihnen aber zu bedenken, wie weit man in solchen Titeln heute schon denken muß.

In Frankfurt war gestern SAP-Tag. Die Diskussion über den fairen Wert dieser Aktie nimmt nun endlich konkrete Formen an. Zwischen 80 und 100 E. lag meine Schätzung. Dem kommen nun die Analysten schon ziemlich nahe. Diese Aktie kann weiterhin "gespielt" werden, aber ein Investment ist es eben noch nicht. Schauen Sie in die Nr. 41 S. 4. Sie zeigt die Situation der Aktie im Markt und dies setzen Sie in Relation zu den Marktmeinungen. Meine ist die, die ich ebenfalls klar formuliert hatte: Der deutsche Markt ist dann sauber, wenn auch die teuerste Aktie auf dem Boden der Tatsachen gelandet ist. Das ist jetzt weitgehend der Fall. Fortsetzung davon in den nächsten Tagen.

Die Einschätzung aller anderen Technik-Aktien hängt damit ebenfalls zusammen, und ich verweise auch diesbezüglich auf die letzten AB's. Pokern Sie ruhig ein wenig um die niedrigsten Einkaufskurse. Infineon hat m. E. eine Chance bei 14,50 - 15,40 E. oder Epcos bei 45 E. Aber: Heute ist Wochenend-Börse und deshalb bin ich nicht scharf darauf, über die Anmerkungen in der AB hinaus neue Positionen einzugehen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker

cap blaubär:

IFO-Index und Rezessionsängste legen Sie bittebeis

 
22.10.01 10:23
Hans Bernecker: Positiver Grundtrend
Mails/Nachrichten vom 22.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
eine hochinteressante Börsenwoche liegt hinter uns; die kommende ist gewissermaßen der Qualitätstest für die Zahlen und Daten, die bis zum Freitag vorgelegt wurden. Der Eindruck trügt nicht: Ein sehr gemischtes Bild, aber im Ansatz wird erkennbar, mit welcher Konsequenz und Härte
die amerikanischen Firmen daran gehen, entweder Fehler der Vergangenheit oder aber auch die Einflüsse der jüngsten Ereignisse zu beseitigen bzw. zu überwinden. Dazu gehört natürlich eine gute Portion Mogelei, wie jeder erfahrene Analyst leicht erkennt, wenn Vorstände das eine oder andere
auf das Attentat von New York zurückführen, wofür es überhaupt keinen Grund gibt. So werden locker Ereignisse vom Juli oder August 'verbraten', lange bevor es den Fall in New York gab. Wie auch immer: Ich hatte Ihnen kürzlich
die Veränderungsraten für die Gewinnschätzungen an dieser Stelle zitiert. Ich möchte nicht leichtsinnig sein, bin aber darin mutig: Ich halte alle Schätzungen für zu vorsichtig. Es wurde ganz offensichtlich 'vorgebaut'.

Wall Street schloß bei 9204 und damit fehlen noch gut 200-300 Punkte für den Dow Jones, um in die alte Range zurückzukommen. Dafür stimmt allerdings der technische Rhythmus gerade noch, so daß ich nun darauf warte, daß dies
in nächsten 8 - 10 Börsentagen geschieht. Darauf deuten die bekannten zwei technischen Indikatoren auch hin, wenngleich es etwas wackelig aussieht.

Interessant ist am Nasdaq die Tatsache, daß die Relation New High/New Low sich auf einem ungewöhnlich niedrigen Niveau von 6 zu 11 bewegt. Das ist ein typisches Zeichen einer sehr ausgewogenen Bodenbildung. Umgekehrt: Wenn Titel wie Peoplesoft oder Parametric plötzlich davonspringen, zeigt Ihnen dies auch, wie positive Nachrichten auch richtig bewertet werden. Der Chef von Peoplesoft gab dazu übrigens ein interessantes Interview in einer europäischen Finanzzeitung. Beide Titel führe ich in der Dispoliste.

Meine Linie für diese Woche: Positiv im Grundtrend, aber noch nicht eilig, die Liquidität zu binden.

Frankfurt hat die SAP-Kröte letzte Woche geschluckt. Inzwischen mehren sich die Zurückstufungen. Lehman Brothers hat das Kursziel von 210 auf 150 E. gesenkt. Julius Bär war schon vorher dran und Merrill Lynch kommt heute morgen. Dazu kann man nur sagen: Auf welchem Stern haben die wohl
gelebt? Ich sehe das positiv. Der faire Wert für SAP liegt zwischen 80 und 100 E.,also bei rund 90 E. als Mittelwert. Das ergibt eine Börsenkapitalisierung von ca. 28 Mrd. E. und dies ist in Relation zu stellen zu etwa 7 Mrd. E. als
Umsatzschätzung für dieses Jahr. Eigentlich ist das die Obergrenze für einen Titel dieser Art, wobei ich darauf hinweise, daß nun auch Oracle und Siebel sehr viel vorsichtiger geworden sind. Die weiteren Details dazu in der
nächsten AB. Warum positiv? Mit SAP ist der letzte überbewertete Techniktitel im DAX auf dem Boden gelandet, wo er hingehört. Wie oft habe ich dies begründet? Damit ist aber auch der DAX relativ sauber.

IFO-Index und Rezessionsängste legen Sie bitte beiseite. Ob die EZB daraufhin die Zinsen senkt oder nicht, hat bestenfalls psychologische, aber keine sachliche Wirkung. Die beste Konjunkturstütze liegt immer noch in einem nachgebenden Euro, der bereits 0,89 $ erreicht hat. Ich hatte dies bereits angemerkt. Die europäische Konjunktur kann zyklisch lediglich der amerikanischen folgen und das bedeutet, daß vor dem 3. Quartal 2002 eine nachhaltig verbesserte Eurokonjunktur nicht möglich ist. Indes: Zyklische Gewinnschwankungen bei den Firmen sind weniger tragisch als Gewinneinbrüche struktureller Art.

Sie haben es jetzt leicht. Konzentrieren Sie sich nur auf das mehrfach beschriebene Erholungspotential und auf nichts anderes. Ein Trendpotential ist praktisch noch nicht sichtbar. Ich erwarte eine solche Möglichkeit erst im ersten oder zweiten Quartal nächsten Jahres. Daß aber im
Erholungspotential Power steckt, zeigten Ihnen schon die letzten drei Wochen. Einen interessanten Ausblick gibt dazu auch die Allianz mit dem Hinweis auf massive Beteiligungsdispositionen großer Konzerne im nächsten Jahr. Der Schlüssel ist die Steuerreform. Sie scheint fast in Vergessenheit geraten zu sein.

Die wichtigsten Termine heute: Aktionäre von FAG Kugelfischer müssen sich heute entscheiden. Verkaufen Sie über den Markt, um schnell an die Liquidität zu kommen. Peugeot berichtet heute über das dritte Quartal und ich hatte
in
der AB auf diese Aktie schon aufmerksam gemacht, wobei ich Renault noch vorziehe. In New York kommen drei Zahlen heraus: American Express, MMM (siehe letzte AB) und SBC Communications als beste Telekom-Aktie der USA.

Bitte vormerken: Morgen bringt Daimler die Zahlen für das dritte Quartal und die ersten neun Monate des Geschäftsjahres.

Das war's für heute ....

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 


cap blaubär:

Ruhe bewahren Fenster schließen

 
23.10.01 10:27
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Business as usual
Mails/Nachrichten vom 23.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Business as usual! Gelassenheit ist nicht Gleichgültigkeit und Ruhe bewahren hat nichts mit lahm zu tun. Die Nachrichten aus Afghanistan tröpfeln so dahin und die Hektik um Milzbrand wird genauso enden wie die von BSE und anderen. Wenn sie dann in Deutschland auftritt, ist Frau Künast dran. Das gibt wieder Schlagzeilen, aber substantiell wird auch daraus nichts. Warum schreibe ich das? Es war richtig, die Dinge mindestens auch richtig einzuordnen und keiner Panikmache zu folgen. Wer es dennoch tat, verlor Geld. Denn die Karawane zieht weiter.

Wall Street konkret: Die Gewinnberichte werden abgehakt. Selbst negative Ausblicke oder vorsichtige Prognosen wurden gestern mit Kursgewinnen belohnt. MMM hatte ich in der letzten AB empfohlen, gestern plus 5 %, obwohl im dritten Quartal der Gewinn um 21 % gesunken war. American Express meldeten einen Gewinneinbruch um 16 % und gewannen 3,4 %. Auf diese Aktie hatte ich kürzlich ebenfalls aufmerksam gemacht. Achten Sie nun sehr darauf, wie sich die Chiphersteller verhalten. Dazu gebe ich Ihnen in der nächsten AB eine geradezu sensationelle Grafik an die Hand und in diesem Falle sind die Könner gefragt: 'Was passiert in einem Weltmarkt nach einer Preisreduzierung um durchschnittlich 84 %?' Diese Frage beantwortet kein Börsianer, sondern können nur Marktkenner richtig einschätzen. Mit allen Konsequenzen für Kapazitäten, Lagerhaltung und Preisbildung, und erst dann geht es um die Frage der Aktienperspektive. Also bitte die nächste AB beachten.

Nasdaq-Gewinn gestern plus 2,63 % und damit erneut deutlich besser als der Dow Jones mit 1,88 %. Ich rufe den schon beschriebenen Turboeffekt des Nasdaq in Erinnerung. Der ist zwar kaum zu kalkulieren, aber effektiv da. Microsoft kratzte gestern an der 60-$-Marke. Wenn Sie dazu den jüngsten Spiegel lesen, wird einem 'ganz anders'. Eine hochinteressante Konstellation. Denn es wäre schon sensationell, wenn Microsoft der Einbruch ins Internet gelingt und dann eine Marktkapitalisierung von 330 Mrd $ (!) in den richtigen Rahmen gestellt werden muß. Wie man andererseits aus der Not Vorteile zieht, beschrieb gestern Applied Materials, die Sie kennen: Der weltgrößte Hersteller von Maschinen für die Chipindustrie will nach Angaben von Firmenpräsident Dan Maydan seine Umsätze in den nächsten vier Jahren auf 20 Mrd $ verdoppeln. Was besagt dies für diese Branche, wenn alle anderen nur über katastrophale Zahlen berichten? Die letzte Empfehlung für diese Aktie lag bei 40 $ und damit zu hoch, ich rate zu neuen Käufen. Details in Kürze. Auch Intel dürfte gestern den Boden verlassen haben. Inzwischen 25 $ nach dem Tief bei 18,96 $. Indes: Richten Sie Ihr Augenmerk weniger auf die ganz großen und mehr auf die mittleren Titel dieses Segments. Darüber schreibe ich in der nächsten AB.

Frankfurt läßt weiter in der Volatilität nach und legt vorsichtig zu. Wahrscheinlich etwas weniger dynamisch, aber nachhaltiger. Ich hatte das Korrekturpotential als Risiko bis 4300 bezeichnet bzw. 300 Punkte gegenüber der letzten Spitze. Alles zusammen ist immer nur eine 'Korrektur im Aufwärtstrend', was ich unterstreiche. Sie orientieren sich also nicht an einzelnen Limits, sondern nur an der Schwankung des DAX. Erfreulich dabei:

Die Titel, die wirklich ungerechtfertigt unter Druck geraten waren, sehen am besten aus. Die wichtigste Rolle spielen dabei die vier Technikaktien. Die BASF sollte im übrigen beim Gebot für Rhodia beim bisherigen Preis bleiben.
So gut ist diese französische Adresse nicht, die übrigens vor der Fusion von Rhone-Poulenc mit Hoechst zur Aventis seinerzeit ausgegliedert werden mußte, weil sie nicht ins Konzept paßte. Also ein Unternehmen mit schwieriger Struktur. Es wäre besser, wenn die BASF die Finger davon läßt. Ich selbst kenne den Laden ganz gut.

Heute wird es spannend: Daimler legt die Zahlen für das dritte Quartal und für neun Monate vor. Das gibt Diskussionen und ich nehme dazu in der nächsten AB Stellung.

Noch folgende Termine bitte beachten: Ciba bringt die Quartalszahlen, Dassault Systems in Paris, die ich für sehr wichtig halte, ferner GlaxoSmithKline, Amazon, Bristol-Myers Squibb und Exxon Mobil (alle für die gleiche Zeitabgrenzung).

Zu den Währungen: Der Euro bleibt weich und reicht bis 87 Cents nach unten. Mehr ist noch nicht zu sagen. Also bitte keine voreiligen Termindispositionen. Sogar ein Test des alten Tief bei rund 83 Cents würde ich nicht ausschließen, wenn die New Yorker Aktientendenz weiter stabil bleibt.

Ich wünsche Ihnen damit einen erfolgreichen Börsentag.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Sinneswandler

 
24.10.01 11:24
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Hohe Leerverkaufspositionen
Mails/Nachrichten vom 24.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
Das Erholungspotential eines Marktes drückt sich stets in Zufälligkeiten aus. Plötzlich sind die Akteure anderer Meinung und dann geht's rund. Sie können das jeden Tag verfolgen. Sogar Kurssprünge von 10 % und mehr in großen Titeln sind möglich allein deshalb, weil die eine oder andere Adresseplötzlich anderen Sinnes geworden ist. Noch problematischer sind die noch bestehenden Leerverkäufe. Welche Größenordnungen darin stecken, zeigen folgende Zahlen:

Die größte Leerposition besteht in Sprint. Die sogenannte
Short-Interest-Ratio mißt die Anzahl der Tage, um mit dem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen alle Leerpositionen zu decken. Im Falle Sprint sind es 1427 Tage. Bei Motorola 649, bei Nortel 510, bei Lucent 486, bei Wal-Mart 459, bei AT&T 442 und bei Hewlett Packard 387 Tage. Ich überlasse es Ihrer Phantasie, auszurechnen, was mit diesen Kursen passiert, wenn die Leerpositionen letztlich eingedeckt werden müssen. Diese Sanduhr läuft.
Übrigens: Die Bilanz für die Quartalsabschlüsse per gestern: 54 % liegen über den Prognosen der Analysten, 32 % trafen die Erwartungen. Bitte mit den letzten Zahlen vergleichen, die ich genannt hatte.

Am deutschen Markt bestehen derartige Positionen in diesem Umfang nicht. Es gibt aber keine genaue Statistik darüber. Ich hatte aber schon gelegentlich darauf aufmerksam gemacht, daß die hohen Umsätze bei einigen DAX-Aktien

darauf schließen ließen. Vor 14 Tagen war noch Daimler dran und zuvor Bayer, aber auch die Dt. Bank bzw. Siemens, Infineon und natürlich Dt. Telekom.Ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme, daß in diesen Titeln noch einiges im Rohr steckt, was mit fundamentalen Daten nur wenig zu tun hat.

Zurück zur Wall Street: Der Dow tut sich schwer damit, die Hürde 9400 zu packen. Gestern war Konsolidierungstag, mit allerdings niedrigem Umsatz von rund 1,1 Mrd Stück Umsatz und positiven Relationen in den bekannten technischen Indikatoren, die allerdings gegenüber dem Vortag schlecht
ausfielen. Zwei Ergebnisse waren für mich bedeutsam: Lucent und Xerox präsentierten die neuen Monatsergebnisse. Lucent meldet 8,8 Mrd $ Verlust bei allerdings nur 909 Mio $ operativen Minus. Der Rest entfällt auf Goodwill-Abschreibungen und Kosten der Umstrukturierung. Insbesondere gilt dies den Entlassungen. Der Quartalsumsatz fiel um 28 % und damit kommt für das ganze Jahr ein Resultat um 21,3 Mrd $ heraus, weil das Geschäftsjahr
nicht mit dem Kalenderjahr übereinstimmt. 46.000 Stellen wurden abgebaut. Das Ganze zeigt also den typischen Verlauf einer Sanierung. Damit bleibt es bei der bisherigen Einschätzung, aber ich warte mit neuen Käufen, bis der
Markt selbst ein Signal setzt. Beachten Sie bitte die oben genannten Leerverkäufe in Lucent. Xerox meldet 29 Cents Verlust je Aktie, was rund 211 Mio $ bedeutet. Bei einem Quartalsumsatz von 3,9 Mrd $ werden für das ganze Jahr 16 Mrd $ erwartet, aber das Sparpotential von 1 Mrd $ ist
bereits ausgeschöpft. Das müßte schwarze Zahlen im ersten Quartal 2002 ergeben, nachdem 11.000 Mitarbeiter entlassen sind. Also das gleiche 'in grün': Laufende Sanierung, wie üblich. Vielleicht erinnern Sie sich aber:

Beide Unternehmen wurden vor 6 Monaten und teilweise vor 3 Monaten noch als Pleitekandidaten eingestuft. Diesem Urteil bin ich nicht gefolgt.

Deutschland kann mit den Daimler-Zahlen leben und das massive Sanierungsprogramm der HypoVereinsbank nach Commerzbank zeigt, wohin es geht. Restrukturierung heißt schlanker und effizienter werden, um anschließend um so erfolgreicher im Markt bestehen zu können. Für manche
Analysten scheint dies schwer verständlich, mir allerdings verständlich für die Situation der Analyse-Teams, die mit solchen Fakten schwer umgehen können. Die HypoVereinsbank wird morgen die 9-Monats-Zahlen vorlegen. Die heutige Kommentierung der Daimler-Zahlen ist exemplarisch. Die Details dazu lesen Sie in der nächsten AB. Im übrigen aber: Thyssen widerspricht meiner zitierten Ansicht von Londoner Analysten, die ich in der letzten AB zum Anlaß genommen hatte, diese Aktie neu zu betrachten. Die Verwaltung teilt
mir mit, daß entgegen anderer Ansichten sämtliche Pensionsverpflichtungen in der Bilanz voll passiviert sind. Ich werde dies in der AB auch richtig stellen. Was an der Eigenkapitalquote jedoch nichts ändert.

Die Termine von heute: Dürr kommt mit 9-Monats-Zahlen. Ferner Software. In Zürich melden sich ABB und Adecco zu Wort. Im Falle ABB ist das allerdings eine schwierige Berechnung, weil dieser Elektrokonzern inzwischen im
Finanzergebnis das verdienen muß, was die Produktion in den Sand setzt. Überzeugend ist dagegen die erneut positive Bilanz von Adecco, dem weltgrößten 'Zeitarbeiter'.

Auf der Europaebene melden heute Akzo Nobel, Michelin und AstraZeneca sowie Volvo und in den USA wird es Eastman Kodak sein.

Resümee für Sie: Wir befinden uns im Aufwärtstrend, der nur kurzfristige technische Korrekturen zeigt. Der deutsche VDAX fiel bereits auf 33,5 und isi dafür das 'Fieberthermometer'. Das wär's für heute, bis morgen.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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Dixie:

Ja nicht wahr?

 
24.10.01 11:43
Die ganze Zeit war es "Erholungspotenzial aber keine Trendwende" jetzt ist es plötzlich ein "Aufwärtstrend".
Der dreht sein Fähnchen auch nach dem Wind, wie alle Analysten..... ;-)
cap blaubär:

tuternicht

 
25.10.01 10:37
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Erholungsphase
Mails/Nachrichten vom 25.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
nichts ist so heiß, als das es nicht etwas kühler werden kann. Die Amerikaner sorgen sich bereits darüber, daß die Börse zu früh startet und mithin einem Kollaps entgegengeht, wenn die Konjunktur nicht schnellstens mitzieht. Ist diese Diskussion richtig? Nur zur Hälfte, denn:

Die amerikanische Konjunktur, das habe ich oft begründet, hätte vor Nov./Dez. 2001 nie anspringen können. Das ergibt sich aus dem Timelag von mind. 6 - 8 Monaten gegenüber dem entscheidenden Zinssignal, nämlich der Beseitigung der inversen Zinskurve. Das war im April der Fall. Durch die New
Yorker Ereignisse verlängert sich das Ganze um vielleicht 1 oder 2 Quartale. Dem entspricht wiederum die Kette der Gewinnschätzungen, die ich in der nächsten AB noch einmal skizziere. Das Ganze ist wirklich bündig. Aber:

Wir stecken jetzt in einer Erholungsphase. Dabei bleibt es. Von einem Konjunkturtrend zu sprechen, der den Aktien unterlegt werden kann, sind wir noch weit entfernt. Die beginnt nicht vor dem 1. oder 2. Quartal nächsten Jahres. Bitte achten Sie nach wie vor lediglich auf das Erholungspotential. Das gilt beiderseits des Atlantiks.

Die Wall Street lieferte gestern einen weiteren Beweis dafür. Die Analysten versuchen sich an den neuen Zahlen zu orientieren, obwohl ich gestehen muß, daß sie mich überhaupt nicht interessieren. Es stecken darin zu viele Einmaligkeiten wie Goodwill-Abschreibungen, Kosten der Restrukturierung, Abfindungen und auch kurzfristige Umsatzeinbrüche, die allesamt mit der Ertragsqualität der Unternehmen nicht viel zu tun haben. Nehmen Sie diese Zahlen zur Kenntnis und legen Sie sie beiseite. Das Erholungspotential hängt davon nicht ab.

Meine Empfehlungsliste deckt sich mit den Werten der Dispoliste. Konzentrieren Sie sich darauf, dort zuzukaufen, wo Sie eine Schieflage haben. Das gilt praktisch für alle Technologie-Titel. Dehnen Sie also Ihre Dispositionsliste nicht aus, sondern konzentrieren Sie sich auf eben diese Verbilligungen. Damit verdienen Sie das meiste Geld. Lesen Sie bitte nach, um wieviel gegenüber den Tiefstkursen von vor 4 Wochen die wichtigsten Titel schon zugelegt haben. Den größten Sprung schaffte Juniper Networks von 9 auf 26 $, aber diese Aktie kommt auch von 230 $. PMC Sierra sprang von 9,80 auf inzwischen 17 $, kommt aber auch von 210 $. Einer meiner Spekulationswerte und, wie ich meine, auch interessanten Zukunftsspekulation, Broadvision kommt von über 60 $, fiel auf 0,71 $ und notiert jetzt knapp bei 2 $. Lesen Sie diese Zahlen noch einmal. Ich komme auf diesen Titel demnächst noch zurück. So könnte ich Ihnen eine ganze Latte dieser Art vortragen. Verbilligen Sie Schritt für Schritt mit Augenmaß und denken Sie an den eingangs erwähnten Satz. Das gilt auch nach den gestrigen Zahlen für Compaq, Lucent und Xerox.

In Deutschland dominiert die Technologie ebenfalls. Wer gerade angeschoben wird, der steigt. Die absolut wichtigste Aktie ist für mich Dt. Telekom. Altes Thema? Ich bleibe hartnäckig dabei und avisiere dies schon für die AB der nächsten Woche, was Ihnen einige Augen öffnen dürfte. Alle Rechnungen zu dieser Aktie kennen Sie. Deshalb hat sie das unverändert größte Erholungspotential unter allen DAX-Aktien. Wann und wie Sie kaufen, ist mir egal. Irgendwo zwischen 16 und 20 E. ist alles akzeptabel. Zunächst geht es in Richtung 25 E. und inkl. hoher Volatilität notiert dieser Titel in 15 - 18 Monaten dort, wo er hingehört, nämlich beim fairen Wert über 45 E. France Telecom folgt wie ein Schatten oder ist sogar die Zugmaschine dafür. Beide Titel sind also fast deckungsgleich im Erholungspotential. Und Sie werden ferner beobachtet haben: Es gibt eine erstaunliche Parallelität zwischen Siemens, Alcatel, Nokia und Philips. Das hängt teilweise auch mit der
Erholung der Telekom-Titel zusammen. Für Sie gilt insgesamt:

Schauen Sie ausschließlich auf die Markttechnik jeder einzelnen Aktie. Sie ist entscheidend. Wird die eine oder andere von Analysten heruntergestuft, so warten Sie ein paar Tage, um dann zu kaufen. So geschehen bei Epcos und Infineon in der vergangenen Woche und nun sind diese Aktien die Marktfavoriten. Machen Sie sich über diese seltsame Logik Ihre eigenen Gedanken.

Am Neuen Markt verweise ich ausdrücklich auf meine bisherigen Empfehlungen. Ich fasse sie in der morgigen AB nochmals zusammen. Wichtig sind auch die Direkt-Banken/Discount-Broker, speziell Comdirect, die ich vor 8 Tagen empfohlen hatte. Inzwischen schon knapp 12 E. Das ist natürlich eine Spekulation, aber eine mit Grund.

Das wär's für heute, morgen geht es weiter, und Sie achten darauf: Gekauft wird immer, wenn es einen Tick leichter ist.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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Karlchen_I:

Der Bernecker....

 
25.10.01 12:21
Erst im April hatte er zum Einstieg in die DT Telekom geblasen, da stand der Kurs noch bei 30. Damals sah er einen fairen Wert von 60, heute sind es nur noch 45.
cap blaubär:

Opa Bernecker noch nicht erschöpft

 
26.10.01 10:14
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Erholungspotential noch nicht erschöpft
Mails/Nachrichten vom 26.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
das Erholungspotential ist zwar begrenzt, aber weiterhin ausreichend für interessante Gewinne. Gestern zeigte sich jedoch erneut, wie das Ganze funktioniert: Es gibt einerseits permanente Neigungen zu Gewinnmitnahmen der
kurzfristigen Spekulationen, aber andererseits wächst der Druck der Langfrist-Investoren, ihre Bestände aufzustocken. Das ist gewissermaßen eine Art Interessenkonflikt und kennzeichnend für die Lage der nächsten Wochen. Die Markttechnik, die ich Ihnen in der letzten AB (Nr. 42) gezeigt habe, ist sowohl in New York als auch in Frankfurt und übrigens auch Zürich marktbestimmend. Zum besseren Verständnis des Ganzen: Der Nasdaq wächst im Schnitt um 100 % mehr pro Tag als der Dow Jones oder der S&P. Gestern plus
3,80 % bzw. 2,52 %, aber der Dow Jones + 1,25 %. Bitte beachten Sie weiterhin diesen Turbo-Effekt, wie ich ihn genannt habe. Das gleiche können Sie übrigens auch in der Relation DAX gegen Nemax beobachten, wenn auch weniger zuverlässig.

Der Nachrichtenhintergrund hat sich in New York weiter verbessert. Gestern war Boeing derjenige, der die Schlagzeilen machte. Meine Rüstungsspekulation geht damit weiter, aber ich neige in der heutigen AB dazu, Teilgewinne
mitzunehmen. Ausnahme ist Boeing, wie bereits beschrieben. Käufe zwischen 33 und 35 $ akzeptiere ich weiterhin, während bei den anderen nach rd. 50 % Kursgewinn eine Konsolidierung ansteht. Denken Sie hier daran: Sell on good
news. Bitte aber nicht die gesamte Position auflösen.

Die amerikanischen Konjunkturdaten von gestern sollten Sie weiterhin ignorieren. Die Bilanz der 9-Monats-Daten zeigt weiterhin, was ich schon beschrieben habe: Einmal-Einflüsse überwiegen, so daß die innere Ertragsqualität der Unternehmen kaum erkennbar wird. Zu beachten ist jedoch:
Bis zur gestrigen Zählung liegen 58 % aller Ergebnisse über den Erwartungen der Analysten. Das drückt sich in der Markttechnik aus: Die bekannten Relationen liegen im Plus, teilweise allerdings nur knapp.

Die hohe Volatilität der Notierungen führt unweigerlich zu dem bekannten Rat: Kaufen Sie nicht an einem festen Tag. Haben Sie aber den Mut, an schwachen Tagen konsequent zuzugreifen. Ich werde Ihnen dies noch mehrfach schreiben. Die Differenzen sind so erheblich, daß Sie darauf unbedingt
Rücksicht nehmen müssen. Denn es macht schon einen Unterschied, ob ich eine Aktie wie Cisco bei 17 oder auch bei 15 $ kaufen kann. Ich bin deshalb nicht in der Lage, konkrete Limits zu nennen. Das würde an dieser Stelle zu weit gehen.

In Frankfurt ist die Situation ähnlich. Gestern leicht versteifter VDAX, aber damit erneut stark schwankende Kurse für gewöhnlich schwerfälligere Titel. Beispiel Bayer: - 7,7 % Rückgang auf die Nachricht eines Vergleiches in der Preisfrage für Ciprobay in den USA sind natürlich Unsinn. Aber damit haben Sie eben die Chance, diese Aktie noch einmal bei 29 - 32 $ zu erwischen. Hier liegt meine vermutete und schon genannte Kaufbasis. Wenn die
Hypovereinsbank massiv restrukturieren muß, so ist dies positiv und nicht negativ. Also gilt auch hier: 31/33 E. sind eine Chance. Allerdings muß ich einräumen: Meine sehr skeptische Einschätzung in Brief Nr. 42 bzgl. aller Banken werde ich möglicherweise revidieren müssen. Ich hatte bekanntlich die möglichen Risiko-Kurse deutlich tiefer angesetzt. Ob das noch zutreffen wird, stelle ich heute in Frage. Ich werde mich dazu in der nächsten oder
übernächsten Woche äußern. Was mir aber weiterhin sehr mißfällt: Die Ertragsqualität der deutschen Banken ist beängstigend verschlechtert worden. Die alte klassische Gewinnqualität wird sich auf absehbare Zeit nicht
wiederherstellen lassen. Das bedingt grundsätzlich ein tieferes KGV für alle. Ich hatte auf dieses Problem schon hingewiesen.

Die Technik-Aktien sind die Seele des Börsengeschäftes. Bitte die heutige AB, Seite 2, beachten. Auch hier gilt: Rückschläge um 10 % oder einen Tick mehr sind Kaufgelegenheiten, denn Sie müssen berücksichtigen: Epcos gewann von 30 auf 51 E., Infineon von 11,50 E. auf knapp 19 E., Siemens von 34 E. auf sogar 57 E. und SAP von 90,50 E. auf 126 E. Alle müssen also einen Teil dieser kurzen Gewinne wieder abgeben. Das ist dann die neue Kauf-Ebene. Ich vermute sie in der gleichen Reihenfolge bei 42/43 E., bzw. um 14/15 E. bzw. 46 E. und schließlich knapp unter 90 E. Hierbei behalte ich mir Korrekturen in den nächsten Tagen noch vor.

Was Merck gestern vorlegte, ist schon beeindruckend. Das ist Ertragsqualität im Pharmageschäft. Damit eigentlich eine neue Kaufmöglichkeit um 39/40 E. Der Krieg bei MG Technologies wird über die Börse ausgetragen. Inzwischen
9,50 E. bei relativ hohen Tagesumsätzen von bis zu 400 000 Stück. Das ist für diese Aktie viel. Natürlich ist das Ganze eine Spekulation im Krieg von zwei Männern, aber vor dem Hintergrund, den ich Ihnen immer wieder beschrieben habe: Spekulieren Sie mit und nehmen Sie dies wörtlich. Die
Sneakers-Spekulation in Adidas und Puma geht weiter. Beide hatten sich die ganze Zeit über von der allgemeinen Stimmung abgekoppelt. Dabei sieht Puma im Moment besser aus, aber das ist nur relativ. Wie beim Sport: Einmal ist
der vorne, das andere mal der andere. Aber am Ende werden beide deutlich besser abschneiden. Puma gestern mit neuem Top-Kurs, aber ich halte auch 30/32 E. für möglich. Ab heute würde ich jedoch Adidas vorziehen und verweise auf die älteren AB's. Die Gründe für den gestrigen Puma-Sprung
lesen Sie heute in der Presse.

Insgesamt gehen Sie mit folgender Richtlinie in das Wochenende: Sowohl der DAX als auch der Dow Jones haben ihr Erholungspotential noch nicht ausgeschöpft, siehe oben. Bitte keine voreiligen Gewinnmitnahmen. Es ist einfach noch zu viel Liquidität in der Pipeline. Ich erinnere auch an die
offenen Leerpositionen in den USA, auf die ich vor 2 Tagen eingegangen bin. Bitte noch einmal nachblättern.

Zum Euro: Er verhält sich wie avisiert. Inzwischen unter 89 und ich hatte das Ziel in der AB mit zunächst 87 Cents angesagt. Ob das die letzte Unterstützung ist, bleibt im Moment noch offen. Dazu in der nächsten Woche mehr, wobei übrigens gilt: Eine EZB-Zinsentscheidung hat materiell ein
Null-Gewicht. Sie hat bestenfalls psychologische Bedeutung. Das hört man in Frankfurt ungern, ist aber eine Tatsache.

Das wär's für diese Woche. Ich wünsche Ihnen eine gute Laune, schönes Wetter und einen guten Sprung in die nächste Woche.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

Farbfotos von Ron Sommer

 
29.10.01 10:02
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Positive Woche
Mails/Nachrichten vom 29.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
je vorsichtiger der Trend läuft, desto stabiler bleibt er. Hochzufrieden schließe ich im Nachhinein mit der letzten Woche und stehe am Beginn der neuen. Es bleibt dabei: Wir befinden uns in der ersten Phase des Aufwärtstrends, der lediglich das Erholungspotential definiert, aber noch nicht das eigentliche Trendpotential, und damit sind die meisten Werte noch nicht 'fertig'. Passen Sie auf, was in den nächsten Tagen mit den Telekomaktien passieren wird. Das gilt vor allem in Europa. Dann können Sie vergleichen, was Sie in den vergangenen vier oder sechs Monaten so alles über diese Titel lasen und hörten, bis zu der Forderung 'Sommer muß weg' und was Sie darüber demnächst lesen werden. Es beginnt schon heute Morgen mit Farbfotos von Ron Sommer etc. Bei den Technologieaktien war es nicht
anders. Nachdem Epcos und Infineon und sogar SAP allseitig oder vielseitig 'heruntergestuft' worden waren, konnten Sie gelassen auf die Käuferseite gehen. Bei den Autotiteln kündigt sich Ähnliches an, nachdem diese bis vor zwei Wochen 'runtergemacht' worden sind. Kommentar überflüssig.

Aus New York: Die wichtige Linie 9.500 im Dow Jones wurde am Freitag überwunden. Zwar extrem knapp, aber immerhin. Die bekannten technischen Indikatoren wie A/D und new high/new low unterstützten das Ganze, während der Nasdaq einen Tick verlor. Jetzt heißt die neue Zielmarke 10.100 und ich schätze, daß wir diese kürzerfristig erreichen und überschreiten werden, falls nicht eine Horrornachricht aus dem militärischen Umfeld einen früheren Rückschlag bringt. Das läßt sich im Moment nicht anders sagen. Sicher ist aber schon: Eine echte Horrorzahl eines großen amerikanischen Unternehmens hinsichtlich Gewinnwarnung etc. steht nicht mehr bevor. Schon die jüngsten Nachrichten dieser Art wurden ignoriert. Ganz wichtig für Sie:

Achten Sie auf die Chipaktien, die Softwaretitel und demnächst auf die Hardware-Spezialisten. Anschließend sind die Netzwerkausrüster dran. In diesen Titeln liegt das größte Erholungspotential, nachdem alle reihenweise heruntergestuft worden sind, vielfach zu Recht, weil sie zu teuer waren, wie Sie wissen, aber nun eine extrem überverkaufte Marktlage aufweisen. Diese Besonderheit ist der Grund für die Erholung. Keineswegs die Frage, ob diese
Aktien schon billig seien. Dazu die Hintergründe in der nächsten AB. Ich lege Wert darauf, daß Sie diese 'Börsenmathematik' zumindest im Ansatz verstehen.

Deutschland hat immer noch eine Chance bis 5.200 und im günstigsten Falle 5.500 im DAX. Bitte nicht in drei Tagen, aber in zwei oder drei Wochen. Ich verändere deshalb die Zielkurse für die DAX-Aktien leicht oder passe sie an. An Verkäufe denke ich noch nicht. Hier gilt der eingangs erwähnte Satz: Der grundsätzliche Aufwärtstrend stimmt. Die technischen Korrekturen sind nur ein Bestandteil davon. Ich warne aber davor, in einem solchen Aufwärtstrend mit Puts zu bearbeiten, wenn Sie dabei nur diese kleinen technischen
Korrekturen ausloten wollen. Das ist gefährlich. Oberhalb von 5.200 ließe sich eher darüber diskutieren. Denn dann entsteht ein Rückfallrisiko bis zu 500/700 Punkten. Soweit zum Termingeschäft.

Die Termine von heute: Phoenix und Vossloh bringen die Zahlen für 9 Monate. Letztere warnte schon vor und nimmt die Prognose etwas zurück. In Zürich gilt Entsprechendes für ABB, auf die ich schon mehrfach hingewiesen habe. Das ordnen Sie ein in die Gruppe Alcatel, Ericsson, teilweise Marconi und auch Siemens sowie Nokia. Eine Besonderheit: Qiagen berichtet für 9 Monate. Jetzt können Sie selbst rechnen: Die Zahlen werden sehr gut ausfallen, rechtfertigt dies aber einen Börsenwert von 2,94 Mrd E.?

Die Analysten sehen vieles anders: Adecco, der weltgrößte Zeitarbeitsvermittler, wird trotz schlechter Zahlen hochgestuft. Die Deutsche Börse wird als Outperformer ebenfalls hochgestuft. Dagegen wird Renault nach dem Superergebnis der Tochter Nissan zurückgenommen. Das kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Siehe aber oben. Für Volvo werden die bisherigen Verkaufsempfehlungen zurückgenommen und Vodafone gilt als neuer Topfavorit. Das paßt in das oben skizzierte Telekombild. Bei Daimler warnen die Amerikaner vor Euphorie, während sie Toyota hochstufen. Interessant ist die verbesserte Meinung zu Karstadt-Quelle. Ich hatte dazu kürzlich schon Stellung genommen.

Insgesamt müßte dies also für eine positive Woche reichen. Damit verbleibe ich bis Morgen und wünsche Ihnen eine glückliche Hand.

Herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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cap blaubär:

watt kaufen??

 
30.10.01 09:35
Bernecker Textarchiv  

Hans Bernecker: Wo liegen die nächsten Käufe?
Mails/Nachrichten vom 30.10.2001, Bernecker & Cie.

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Guten Morgen, meine Damen und Herren,
was zu schnell steigt, fällt auch rasch. Diesbezüglich habe ich mich gestern gründlich geirrt. Die magische Linie um 9.500 im Dow Jones wurde zwar überschritten, aber im Laufe des Tages deutlich unterboten. Damit ist mein gestern geäußertes Kursziel von 10.000 zunächst einmal unmöglich bzw.
zeitlich verschoben. Der Dow fiel um 2,9 % und der Nasdaq (100) um 3,9 % (5,5 %). Das zeigt, daß Korrekturen im Aufwärtstrend stets plötzlich und scharf ausfallen. Normalerweise ist dies auch eine Trendbestätigung. Aber ich leugne nicht, daß mir das Ganze im Moment nicht so gut gefällt. Zu berücksichtigen ist allerdings, daß zwei Nachrichten besonders negativ wirkten, nämlich die Auftragsvergabe für 200 Mrd $ für den Kampfflieger, wobei Boeing gegen Lockheed Martin unterlag, und ferner der Verkauf von Hughes Electronic, was zu einem Abschlag für GM führte. Beides ist nicht so recht nachvollziehbar. Im Übrigen verteilten sich Gewinne und Verluste relativ gleich, so daß die Indexverluste ähnlich zu sehen sind wie auch im deutschen Markt, wo gestern 27 von 30 DAX-Aktien die gleichen Korrekturen aufwiesen. Auch das ist eine Bestätigung für den grundsätzlichen Aufwärtstrend, zeigt Ihnen aber ebenfalls, was ich wiederhole: An schwachen Tagen wird gekauft und nicht an festen. Dazu haben Sie jetzt Gelegenheit. Denn einige Tage wird diese Korrektur noch anhalten. Wo liegen dann die neuen Kaufkurse? Ich nenne sie in der nächsten AB.

Wall Street konkret: Wenn Sie sich das Kursblatt anschauen, so können Sie das eingangs Gesagte für fast jeden Titel nachvollziehen. Das kann man fast wahllos herausgreifen. Speziell gilt dies für die Technologieaktien, aber auch für große Unternehmen wie IBM. Schwankungsbreite bei IBM gestern rd.
3,50 $ während des Tages oder etwa 3 %. Es bleibt also bei einer hohen Volatilität. Mein Vorschlag ist daher der gleiche wie bisher:

Limitieren Sie alle Käufe 1 - 2 oder auch 3 $ niedriger, je nach Kurshöhe. Ich schätze, daß Sie im Schnitt 10 % billiger gegenüber den Kursen vom Freitag letzter Woche hereinkommen.

Frankfurt zeigt das gleiche Bild, siehe oben. Erfreulich ist, daß sich einige Titel davon absondern können. So Fresenius Medical Care, die heute ihre sehr guten Zahlen herausbringen. Diese Aktie ist zusammen mit der Mutter (Fresenius) eine der technisch stärksten Aktien im gesamten Markt. Lesen Sie dazu bitte die letzte AB. Gleiches gilt auch für Degussa, Henkel und bedingt für Schering. Völlig abgekoppelt von dem Verhalten aller anderen verhalten sich auch E.ON und RWE.

Im MDAX achten Sie bitte auf die täglichen Börsenumsätze. Diese sagen teilweise mehr als die Kurse. So gibt es einige Titel, die erstaunlich hohe Umsätze zeigen, aber sich kaum richtig bewegen. Zu einigen habe ich schon Stellung genommen. Auf die Besonderheiten hinter dem Kurs von Rheinmetall wies ich in der letzten AB hin. Gestern plus 7 % mit fast 100.000 Stück Umsatz, was für diese Aktie viel ist. Die zurückgenommene Prognose für Software ändert meine Einschätzung nicht. Doch auch hier geht es wie im Jo-Jo zu: Schwankung des Kurses in 4 Tagen um 20 % zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Kurs. Die Puma-Hochstufung durch einige Analysten ist im Grundsatz richtig, aber schon leicht überzogen. Kursgewinn in diesem Jahr 109 %, und ich ziehe deshalb Adidas Salomon mit KGV 10 der Puma-Aktie vor, was insbesondere für Neukäufe gilt. Ich hatte beide Aktien mehrfach empfohlen und favorisiere jetzt erneut Adidas.

Heute ist VW-Tag. Die Zahlen zum 30.9. sind eine Art Dreifachtest. a) Für die Konjunktur, b) für die internationale Auto-Tendenz und c) für die Art und Weise, wie man ohne spektakuläre Deals auf seriöse Weise ein sehr gutes betriebswirtschaftliches Ergebnis erreicht. So etwas ist in der letzten Zeit häufig in Vergessenheit geraten. Was die Piech-Mannschaft in den letzten drei Jahren erreicht hat, ist beeindruckend. Es folgen Celanese und Continental sowie die beiden Fresenius-Gesellschaften, siehe oben. Der Quartalsbericht von Hannover Rück wird natürlich durch New York geprägt sein. Er ist deshalb nur bedingt aussagefähig.

Auf der internationalen Ebene bin ich gespannt auf die Zahlen von Procter & Gamble, meiner alten Blue-Chip-Empfehlung in New York. Was L'Air Liquide in Paris bietet, ist für uns weniger wichtig. Allerdings steckt darin ein Fingerzeig für die Linde-Geschäfte.

Der Dollar mußte gestern wieder nachgeben. Der Euro überwand kurzfristig 90 Cents, und damit ist die Korrektur, die bis 87 Cents hätte gehen können, vorerst abgeblasen. Ich bin ohnehin nicht der Meinung, daß in diesem Verhältnis im Moment sehr viel steckt.

Das wär's für heute,

herzlichst Ihr

Hans A. Bernecker
 




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major:

@cap blaubär

 
19.11.01 14:15
schade dass du mir am 26.09 nicht ein einfaches ja/nein gepostet hast :-( .. ein ja  .. waere mittlerweile 60% , nix fuer unguad .. gruss tom ..  
cap blaubär:

Asche auf mein Haupt o.T.

 
19.11.01 15:24
major:

wer nix macht, macht nix verkehrt

 
19.11.01 15:28
.. habe meine nokia's gluecklich fuer 21 verklopft und jetzt 29 :-( .. stell dir vor es ist herbstrally und keiner merkt's, gruss tom
Trendscout:

aha ...

 
02.05.12 22:57
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