Nordex -Aussagen im gestrigen Conference Call zu den Q2-Zahlen, die ich für interessant/wichtig halte
- zu der aktuellen Corona Gesamtsituation sagt Nordex folgendes:
Die schwierige Situation wegen Corona hat sich verbessert. Jedoch hat man noch keine vollständige Gewissheit darüber, wie und wann sich die Dinge vollständig erledigen werden. Es gibt immer noch viele Faktoren, die außerhalb der eigenen Kontrolle liegen. Es wird aber definitiv nicht der Fall sein, dass es in Q3 so schlecht laufen wird wie in Q2. Die Lieferketten haben sich verbessert.
>> Kurzum: Nordex ist sich nicht sicher ob es auch im 2. Hj. zu weiteren Zusatzkosten kommen wird wegen Corona. Vor allem macht die Logistikseite Kostenprobleme
- Nordex Chef Blanco betont, dass man mit der N149-Turbine eine höhere Marge von 3 bis 5% erzielen wird, wenn alle Probleme inkl. der neuen N149 Rotorblattproduktionen beseitigt sind und die eigenen neuen N149-Rotorblattproduktionen in Mexiko, Indien und Spanien auf Volllast arbeiten
- Thema Rotorblätter, das für mich ein zentraler Punkt bei der Profitabilität von Nordex ist:
Bei den Rotoblätter arbeitet Nordex wegen Corona aktuell in einem Task Force-Modus um Verzögerungen und zusätzlichen Kosten zu verringern. Die Situation bei den Rotorblätter Inhouse wie auch Outsource ist noch nicht stabil, aber man macht Fortschritte um die Situation bei den Rotorblätter zu stabilisieren
- in Q3 werden mehrere große US Aufträge erwartet in einer Größenordnung von um die 1 GW. Man ist noch bei weiteren US Aufträge in Verhandlungen, aber allzu viel kann man da nicht mehr annehmen, da man vor allem beim Rotorblatt für die N149 an Fertigungskapazitätsgrenzen kommt. Darum ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass in Q4 nur noch mit einem kleinen Auftragseingang aus den USA zu rechnen ist
- für Auftragseingänge in Europa und Lateinamerika im 2. Halbjahr gibt sich Nordex sehr optimistisch
- Nordex verteidigt die hohen Investitionen damit, dass man ein Mühlenbauer werden will mit jährlichen Auslieferungen von 6 bis 7 GW und das geht ohne hohe Investitionen nicht
- RWE wird die ersten 2 bis 3 Jahre die realisierten Projekte aus dem verkauften Nordex Projektgeschäft mit Nordex Turbinen bauen
- mit dem Verkauf des Projektgeschäftes an RWE wird die Kapitalstruktur von Nordex gestärkt werden
finance.yahoo.com/news/...FJ&_guc_consent_skip=1597390131
>>> Alles in allem gibt sich das Nordex Management meines Erachtens recht entspannt. Die zwei größten Probleme sind aktuell die Rotorblätter, da es da offenbar wegen Corona zu einem größeren Engpass gekommen ist, und die Installationsmitarbeiter, die nicht so einfach von Land zu Land reisen können um die errichteten Turbinen in Betrieb nehmen zu können. Bezüglich der Finanzausstattung ist man bei Nordex sehr zuversichtlich aufgrund der ganzen Finanzmaßnahmen der letzten 2 Wochen mit dem neuen Kredit, der staatliche Bürgschaft und dem Verkauf des Projektgeschäftes. Sehr optimistisch gibt sich was weitere Auftragseingänge betrifft für die nächsten Quartale >>>