"Muskelprotz Deutschland"

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"Muskelprotz Deutschland"

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19.08.05 15:11
HANDELSBLATT, Freitag, 19. August 2005, 14:17 Uhr


"The Economist"


Lobeshymnen auf "Muskelprotz Deutschland"


Das britische Wirtschaftsmagazin dürfte über jeden Zweifel erhaben sein, es sei hart im Urteil und objektiv in der Sache. Doch nun loben die Londoner Journalisten Deutschland über den grünen Klee - den Kanzler wird's freuen. Kritik muss ausgerechnet die Opposition einstecken.

 
HB LONDON/BERLIN. Der einflussreiche "Economist" begeistert sich in seiner neuesten Ausgabe für "Deutschlands überraschende Wirtschaft". Als Symbol für die deutsche Stärke prangt auf dem Titelblatt der Bundesadler, der die Arme spannt und seine Muskeln spielen lässt. "Deutschland ist superwettbewerbsfähig", lautet das Urteil des renommierten Magazins. Angloamerikanische Ökonomen halten das Potenzial der deutschen Wirtschaft für unterschätzt.

Tatsächlich haben die Reformen der vergangenen Jahre den Standort attraktiver gemacht. Lange Zeit war Deutschland der teuerste Wirtschaftsplatz Europas. Seit Ende 90er Jahre sind die Lohnstückkosten aber um zehn Prozent gefallen, weil die Löhne kaum noch stiegen. "Deutschland hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien aufgeholt und einen Wettbewerbsvorteil erzielt“, sagt der Chefvolkswirt der amerikanischen Citigroup, Jürgen Michels.

"In Deutschland ist man betriebsblind"

Für ausländische Unternehmen gehört Deutschland zu den attraktivsten Standorten der Welt. Nach einer Umfrage des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Ernst & Young unter 670 ausländischen Firmen belegt Deutschland in diesem Jahr den fünften Platz in der Welt. In Europa erfreue sich nur Polen größerer Beliebtheit als "Germany".

Gute Noten erteilten die Investoren der Infrastruktur, der Ausbildung von Arbeitskräften und der Rechtssicherheit. "Viele Vorteile werden in Deutschland als selbstverständlich betrachtet. Da ist man betriebsblind", sagt Peter Englisch von Ernst & Young.

Einen großen Vorteil hat nach Expertenansicht in den vergangenen Jahren die Lohnzurückhaltung gebracht. Die umstrittenen Hartz-IV-Reformen brachten den Arbeitsmarkt in Schwung. Die Arbeitnehmer plagt die Angst vor Jobverlust. "Das hat die Verhandlungsposition der Firmen bei neuen Tarifabschlüssen gestärkt und die Macht der Gewerkschaften geschmälert", schreibt der "Economist". Die Dax-Unternehmen konnten ihre Bilanzen sanieren, und der über Jahre kränkelnde Bankensektor habe seine Kosten unter Kontrolle gebracht.



Ökonomen warnen aber vor zu viel Euphorie. "Der Patient Deutschland ist auf dem Weg der Genesung, aber er ist immer noch krank", sagt der Europa-Chefvolkswirt der Bank of America, Holger Schmieding. "Deutschland muss noch lange die Medizin nehmen, um wirklich gesund zu werden." Notwendig sei ein zweiter kräftiger Reformschub. Die Löhne müssten weiter niedrig bleiben. Auf der Wunschliste stehen auch eine Lockerung des Arbeitsrechts, Öffnungsklauseln für Tarifverträge und eine Steuerreform.

Es bleibt noch viel zu tun. "Auch wenn Deutschland nicht mehr das Schlusslicht in Europa ist, können wir noch nicht vorne mitspielen“, sagt Chefvolkswirt Michels. Im Wettbewerb um Investitionen aus den USA verliert Deutschland als Produktionsstandort gegenüber den osteuropäischen Nachbarn rapide an Boden. Das ist das Ergebnis einer Studie der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland. Danach planen in diesem Jahr die Hälfte der in Deutschland aktiven US-Unternehmen eine Verlagerung einzelner Geschäftstätigkeiten nach Osteuropa. "De Firmen würden stärker in Deutschland investieren, wenn die Binnennachfrage anspringen würde" heißt es. Der private Konsum bleibt aber im vierten Jahr in Folge schwach.

Warnung vor Mehrwertsteuer-Erhöhung

Als große Gefahr für den Standort sehen Ökonomen die Pläne der Unions-Parteien, die Mehrwertsteuer im Fall eines Wahlsieges von 16 auf 18 Prozent zu erhöhen. "Eine isolierte Anhebung würde den Konsum dämpfen und die Preise erhöhen - das wäre rein kontraproduktiv", sagt der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater. Notwendig sei eine umfassende Reform auch der Einkommens- und Unternehmenssteuer.

Nur die Politik kann dem Aufschwung in Deutschland laut "Economist" noch im Weg stehen: "Die Nachrichten aus Deutschland könnten überraschend gut werden, vorausgesetzt die Politiker vermasseln es nicht nach der Wahl im nächsten Monat."


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Wir wollen keine Pessimismus mehr

 
11.10.05 21:44
HANDELSBLATT, Dienstag, 11. Oktober 2005, 16:14 Uhr


Wirtschaftsreaktionen zur großen Koalition


Investoren sind deutschen Pessimismus leid


Die geplante große Koalition stößt bei Wirtschaftsverbänden auf ein geteiltes Echo. Die Branchenvertreter sehen zwar Chancen in der Zusammenarbeit, befürchten aber zugleich zu viele Kompromisse bei Sachthemen. Dagegen mahnen ausländische Investoren, sich endlich von dem verbreiteten Pessimismus im Land zu verabschieden.

 
Ein Investor in Deutschland: Der Elektronik-Konzern Motorola. Foto: dpa  

HB FRANKFURT. „Wir sehen das Ganze nicht mit jubelnden Tönen, aber durchaus mit einer gewissen Zuversicht“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Ludolf von Wartenberg, im Deutschlandradio Kultur. „Das, was bisher herausgekommen ist, auch das Team, das sich im Kabinett wiederfindet, verspricht doch ein starkes Team zu werden“. Eine Wiederbelebung der Spitzengesprächsrunde „Bündnis für Arbeit“ halte er aber nicht für angebracht.

Der Präsident des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, äußerte sich skeptisch zu den Perspektiven einer großen Koalition: „Man einigt sich, das fürchte ich, auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.“ Ohoven forderte von der neuen Bundesregierung, mehr unternehmerische Freiheit und Eigenverantwortlichkeit zu ermöglichen.

„Die größte Innovationsbarriere für den Mittelstand ist und bleibt die Bürokratie“, sagte er. Um die Rahmenbedingungen für das Entstehen von Innovationen zu verbessern, sei die Wirtschaft außerdem auf ein leistungsfähiges Bildungssystem angewiesen. Es gebe zu viele Schulabgänger, die nicht richtig schreiben und rechnen könnten.

Der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen, unterstrich: “Die große Koalition hat große Aufgaben zu bewältigen. Die lange Zeit des Stillstandes muss jetzt enden“. Er rief die Parteien auf, aufeinander zu zu gehen und schnellstens Klarheit über das Regierungsprogramm zu schaffen.



Die große Koalition müsse keinen Reform-Stillstand bedeuten, erklärte die Dresdner Bank. „Unter dieser Konstellation wird sich 2006 und 2007 einiges bewegen“, sagte der Chefvolkswirt der Dresdner Bank/Allianz-Gruppe, Michael Heise. Konsens bestehe zwischen SPD und CDU/CSU bei der Steuerpolitik, der Umsetzung des Job-Gipfels, der Beitragssenkung zur Arbeitslosenversicherung und der Lockerung des Kündigungsschutzes.

„Wenn die Regierung das durchsetzt, ist Deutschland gut vorangekommen.“ Reformen der Krankenversicherung und die Liberalisierung des Arbeitsmarktes seien dagegen nicht konsensfähig. „Mittelfristig sind die Aussichten für Reformen unter der Großen Koalition nicht günstig.“

„Wir erwarten von einer großen Koalition, dass sie große Probleme löst“, sagte der Präsident des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Edward Krubasik. Durchgreifende Reformen seien schwierig, aber möglich. Allerdings dürften sich CDU/CSU und SPD nicht auf „Kompromisse aus Image- Gründen“ einlassen. Stattdessen sollten sich die Parteien „die Freiheit nehmen, auch alternative Koalitionen auszuloten“, meinte Krubasik, der Mitglied im Siemens-Zentralvorstand ist. Mit mehr als 800 000 Beschäftigten ist die Elektronikbranche der zweitgrößte Industriezweig in Deutschland.

Der ZVEI-Präsident warnte die Politiker davor, bei Reformen „nur auf Restrukturierungsthemen“ zu setzen. Um durch Wachstum Arbeitsplätze zu schaffen, müsse auch überlegt werden, wie neue Investitionen in Deutschland getätigt werden könnten. Sinnvoll seien dabei freundlichere Rahmenbedingungen für Unternehmensgründer, zum Beispiel durch weniger und bessere Regulierung.



Amerikanische Investoren sehen in einer großen Koalition dagegen eine Chance, dass der begonnene Reformkurs in Deutschland fortgesetzt wird. „Es gibt gute, fähige Leute in allen Parteien in Deutschland. Im Vier-Augen-Gespräch sind alle sehr vernünftig“, sagte der Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland, Fred Irwin. Die hier zu Lande engagierten US-Firmen blickten nach der Einigung auf Koalitionsverhandlungen optimistisch in die Zukunft.

Der Vize-Präsident der Kammer, der Investmentbanker Lutz Raettig, appellierte an die Verantwortlichen, sich von dem verbreiteten Pessimismus zu verabschieden. „Vieles, was hier abstrakt personell debattiert wird, interessiert im Ausland niemanden. Für ausländische Investoren ist nur wichtig, das die deutsche Bundesregierung 'berechenbar' wird - dass es keine Überraschungen gibt“, meinte Raettig. Herausragende Stärken des Standorts Deutschlands seien hoch qualifizierte und hoch motivierte Arbeitskräfte.

Die Investitionen großer US-Firmen in Deutschland sind 2004 stabil geblieben, konkrete Zahlen wurden nicht genannt. Auf den Top- Positionen in der Liste der umsatzgrößten US-Unternehmen ständen wie in den Vorjahren zwei Automobilhersteller: Die General-Motors-Tochter Adam Opel mit 14,3 Milliarden Euro (plus zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und die Ford Werke mit 13,8 Milliarden Euro (minus ein Prozent) Umsatz in Deutschland.

Der Elektronik-Konzern Motorola auf Platz neun des Rankings konnte seinen Umsatz nach den Angaben im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland sogar um 70 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro steigern. Dieser Zuwachs sei vor allem auf das Wachstum des Mobiltelefonbereichs zurückzuführen. Mit Investitionen in Höhe von insgesamt 120 Milliarden Euro von US-Firmen und den damit verbundenen 850 000 Arbeitsplätzen sei die Bundesrepublik der größte Investitionsstandort in Europa.


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Auch in Deutschland ist es schön

 
13.10.05 17:31
HANDELSBLATT, Donnerstag, 13. Oktober 2005, 16:12 Uhr


Maschinenbau


Unternehmen besinnen sich auf die Heimat


Von Wolfgang Gillmann


Jahr für Jahr wandern Arbeitsplätze ins Ausland ab, sogar in der Entwicklung. Doch nicht selten fallen die Unternehmer jenseits der Grenze auf die Nase und kehren reumütig heim. Denn auch in Deutschland lässt sich günstig produzieren.



BERLIN. „Jedes Jahr werden in Deutschland Arbeitsplätze in der Größe der Stadt Nürnberg ins Ausland verlagert.“ Horst Wildemann von der Technischen Universität München sieht den Trend zur Abwanderung der Arbeitsplätze auch im Maschinenbau ungebrochen. 27 Prozent der deutschen Maschinenbauer haben nach seinen Untersuchungen Arbeitsplätze ins Ausland verlagert, 58 Prozent planen dies. „Dies Verlagerungen betreffen inzwischen nicht nur die Fertigung, sondern auch die Entwicklung“, sagte er auf dem Deutschen Maschinenbau-Gipfel in Berlin.

Die Gründe sind vor allem die hohen Kosten in Deutschland, so Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA. Dazu komme die Erschließung neuer Märkte. „Wer wachsen will, muss das im Ausland.“ Die bevorzugten Regionen für Investitionen in neue Fertigungen liegen vor allem in Osteuropa und China. Dies führte dazu, dass die Branche 2004 – trotz Rekordproduktion in Deutschland – nur noch 885 000 Personen beschäftigte, 7000 weniger als im Vorjahr. Im Ausland sind es bereits 200 000.

Doch der Umzug ins Ausland ist nicht immer erfolgreich. „Rund zehn Prozent der Verlagerungen werden nach wenigen Jahren wieder revidiert“, sagt Wildemann. Über die Hälfte der Verlagerungen von Stellen in der Forschung und Entwicklung erreichten nicht die Gewinnschwelle.



Einige Unternehmen sind deshalb vorsichtig geworden und versuchen, ihre Kosten in Deutschland zu senken, um bestehen zu können. „Durch konsequente Sanierungen hier, könnte oft eine gleich hohe Produktivität wie im Ausland erzielt werden. Doch viele Unternehmer scheuen die dann entstehenden Auseinandersetzungen“, sagt Wildemann.

So hat der Laserspezialist Trumpf bereits 1995 eine erste Arbeitszeitregelung mit Arbeitszeitkonten eingeführt und dadurch die Arbeitskosten um zehn Prozent gesenkt. Inzwischen hat Trumpf drei weitere Bündnisse für Arbeit abgeschlossen und die jährliche Arbeitszeit um 70 Stunden erhöht. Die Beschäftigten arbeiten flexibel zwischen 30 bis 48 Stunden pro Woche. Dafür gilt eine Beschäftigungsgarantie, eine Beteiligung am Gewinn und die betriebliche Altersversorgung wurde ausgebaut. „Wir haben die Zahl der Mitarbeiter um 25 Prozent gesteigert und die Geschossfläche am Standort Ditzingen verdoppelt“, sagt Gerhard Rübling, Personalchef bei Trumpf. „Die Mitarbeiter stehen hinter uns, denn wir haben für die Einsparungen immer auch etwas gegeben.“

Noch radikaler geht die Multivac aus Wolfertschwenden im Allgäu vor. Der Hersteller von Maschinen für Vakuumverpackungen mit rund 400 Mill. Euro Umsatz und weltweit 2000 Beschäftigten fertigt und entwickelt ausschließlich an seinem Stammsitz. „Wir holen Arbeit zurück ins Haus und haben 2004 rund 70 Mitarbeiter eingestellt“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Boeckstegers. „Die Lohnkosten spielen nur eine geringe Rolle.“ Ein einziger Standort sei kostengünstiger. Dafür arbeiten die Beschäftigten durchgehend 45 Stunden und auch am Sonnabend, kommen bei Notfällen sogar nachts in die Fabrik. Und die Stadt verlegt vorsichtshalber eine Straße – damit die Fabrik expandieren kann.


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sprudelnde Gewinne

 
13.10.05 19:24
'Handelsblatt': Steuereinnahmen im September stark gestiegen



DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Bund und Länder haben im September einem Bericht zufolge
deutlich mehr Steuern eingenommen als im Vorjahr. Insgesamt seien die Einnahmen
um 4,3 Prozent gestiegen, erfuhr das 'Handelsblatt' (Freitagausgabe) aus dem
Bundesfinanzministerium. Der Fiskus habe gut 40 Milliarden Euro eingenommen, das
sind rund 1,6 Milliarden Euro mehr als im September 2004. Damit habe sich ein
Trend bestätigt, der sich schon in den Sommermonaten abgezeichnet habe, hieß es
in Steuerschätzerkreisen. Verantwortlich für das Einnahmeplus sind nicht zuletzt
die sprudelnden Gewinne der Unternehmen.

Mit diesem 'sehr guten Ergebnis' werde es nun immer wahrscheinlicher, dass bei
der Steuerschätzung am 3. November die Einnahmen nicht erneut nach unten
korrigiert werden müssen, sagten Experten. Zuletzt hatten die Steuerschätzer
ihre Prognose neunmal in Folge revidiert.

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Im Einzelnen legten dem 'Handelsblatt'-Bericht zufolge die Einnahmen aus den
Gemeinschaftsteuern, etwa der Lohn- und Umsatzsteuer, um 4,5 Prozent zu. Die
Gemeinschaftsteuern tragen rund zwei Drittel zum Gesamtaufkommen bei. Die
Bundessteuern stiegen um 2,4 Prozent, die Ländersteuern um 3,9 Prozent. Die
Gemeindesteuer werden von der Monatsstatistik nicht erfasst.

Der September ist für die Finanzminister einer der vier wichtigen Monate im
Jahr: Jeweils im letzten Quartalsmonat leisten Unternehmen und
Einkommensteuerzahler ihre Vorauszahlungen, so dass die Einnahmen deutlich höher
sind, als in den übrigen Monaten.

Der starke Anstieg der gewinnabhängigen Steuern sei auf die gute Ertragslage der
Unternehmen zurückzuführen. Die Körperschaftsteuer legte im September um zwölf
Prozent zu. Die veranlagte Einkommensteuer, die vor allem Unternehmer zahlen,
stieg um fast zehn Prozent. Günstig entwickelte sich auch die Umsatzsteuer mit
einem Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts der
Steuersenkungen zum Jahresbeginn fiel der Rückgang der Lohnsteuer um zwei
Prozent moderat aus./zb

Quelle: dpa-AFX
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Viel Schwung

 
25.10.05 11:45
ROUNDUP: ifo Signal für Erholung der deutschen Wirtschaft - 'viel Schwung'



MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Oktober überraschend deutlich verbessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg von 96,0 auf 98,7 Punkte, teilte das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag in München mit. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem leichten Anstieg auf 96,1 Punkte gerechnet. 'Die konjunkturelle Erholung scheint sich damit zu festigen', sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Die Signale für eine Erholung der deutschen Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte mehren sich nach Einschätzung von Ökonomen mit der zweiten Stimmungsaufhellung in Folge. Der deutlich gestiegene ifo Geschäftsklimaindex ist nach Einschätzung der Commerzbank eine 'sehr starke positive Überraschung'. Der Index signalisiere auch eine Erholung der Binnenkonjunktur, sagte Commerzbank-Volkswirt Matthias Rubisch. Trotz des starken Ölpreisanstiegs habe sich die Stimmung im deutschen Einzelhandel verbessert.



'SEHR VIEL SCHWUNG'

'Die Chancen sind gut, dass das Wachstum ein, zwei oder sogar drei Quartale über der Potenzialrate liegen wird', sagte Ökonom Andreas Scheuerle von der DekaBank. Die Wirtschaft gehe mit 'sehr viel Schwung' in das vierte Quartal, so dass bis in das erste Halbjahr 2006 hinein mit Quartalswachstumsraten von rund 0,5 Prozent zu rechnen sei. Für einen tragfähigen Aufschwung fehle allerdings noch eine solide binnenwirtschaftliche Entwicklung. Erstmals seit Jahren dürfte das Wachstum in Deutschland aber wieder über mehrere Quartale hinweg über der Potenzialrate liegen.

Im Oktober beurteilten die befragten Unternehmen sowohl ihre Lage als auch ihre Erwartungen für die kommenden Monate deutlich besser als im September und von Volkswirten erwartet. Insbesondere die Aussicht auf gute Exporte stimmte die Unternehmen optimistischer. Ihre aktuelle Lage stuften die befragten Unternehmen nochmals spürbar günstiger ein. Dieser Indikator legte von 96,5 Punkte auf 98,9 Punkte zu, während Ökonomen 96,4 Punkte erwartet hatten. Der Indikator für die Erwartungen erhöhte sich von 95,5 Punkte auf 98,5 Punkte und damit zum fünften Mal in Folge. Experten hatten nur 95,8 Punkte prognostiziert

EURO WIEDER ÜBER 1,20 DOLLAR

Das ifo Institut ermittelt den Geschäftsklimaindex einmal monatlich aus einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen. Er gilt als wichtigster deutscher Frühindikator. An der Frankfurter Börse gab der Deutsche Aktienindex nach Veröffentlichung der ifo-Zahlen seine Gewinne ab und lag am Vormittag im Vergleich zum Vortag unverändert bei 4.901,91 Punkten. An den Devisenmärkten konnte der Euro wieder die Marke von 1,20 US-Dollar überwinden und am Rentenmarkt rutschte der Bund-Future tiefer in die Verlustzone./jha/js/sk

Quelle: dpa-AFX
Abenteurer:

Deutschland zählt zu den reichsten Ländern

 
25.10.05 12:05
der Welt, trotzdem wird viel zu oft rumgejammert. Wie gut es uns geht erfährt man meist nur durch die ausländische Presse.

Viele Grüße Abenteurer


infolive! Aktuelle Nachrichten

Muskelprotz Deutschland 2189323

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Deutsche Konjunktur fängt an zu brummen

 
04.11.05 14:42

Politik  > Konjunkturdaten  



HANDELSBLATT, Freitag, 04. November 2005, 13:32 Uhr


Inlandsnachfrage bleibt schwach


„Deutsche Konjunktur fängt an zu brummen“


Die deutsche Industrie hat im September überraschend viele Aufträge verbucht und dabei von einem guten Auslandsgeschäft profitiert.

 


HB BERLIN. Wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag mitteilte, erhöhte sich die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen gegenüber dem Vormonat vorläufigen Angaben zufolge preis- und saisonbereinigt um 2,8 %. Analysten hatten mit einem Anstieg der Aufträge um 1,3 % gerechnet, wobei die Daten sogar die optimistischste Prognose übertrafen.

„Die deutsche Konjunktur fängt an zu brummen“, kommentierte Postbank-Volkswirt Brian Mandt. Nach dem Auftragseinbruch von 3,8 % im August verzeichneten die Firmen nun wieder überdurchschnittlich viele Großaufträge. So konnten die Hersteller von Investitionsgütern den Angaben zufolge einen besonders kräftigen Anstieg der Bestellungen verbuchen (plus 5,1 %). Die Aufträge aus dem Ausland legten um 5,2 % zu, die Nachfrage aus Deutschland stieg lediglich um 0,4 %. Bei den Investitionsgütern nahmen die Auslandsaufträge sogar um 9,0 % zu. „Es gibt zwar leichte Aufwärtstendenzen, aber bisher ist der Funke aus dem Ausland noch nicht entscheidend auf die Investitionstätigkeit im Inland übergesprungen“, sagte Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim.

Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonats-Vergleich (August und September gegenüber Juni und Juli) nahm das Ordervolumen in der Industrie wegen des kräftigen Rückgangs im August leicht ab (minus 0,4 %). Die Inlandsnachfrage verringerte sich dabei um 0,9 %, während die Auslandsnachfrage mit plus 0,1 % fast unverändert blieb.

Das entsprechende Vorjahresniveau überschritten die Bestellungen in der Industrie im August und September um 8,1 %. Volkswirte hatten hier mit einem Plus von 5,8 % gerechnet. Die Auslandsaufträge erhöhten sich im Jahresvergleich um elf Prozent und die Inlandsaufträge um 5,4 %. Mit der wieder deutlichen Belebung der Nachfrage nach Industriegütern im September sei die zwischenzeitliche Abschwächung im August nahezu wieder ausgeglichen worden, schrieb das Ministerium. Insgesamt befinde sich die Bestelltätigkeit auf hohem Niveau. Die maßgeblichen Nachfrageimpulse kämen nach wie vor aus dem Ausland.



Nach den verbesserten Frühindikatoren wie dem Ifo-Geschäftsklima passen die Auftragsdaten nach Ansicht von Analysten in das zuletzt positive Bild. Der Auftragseingang lag im dritten Quartal 4,7 % über dem Vorquartal. „Der Aufwärtstrend in der Industrie ist ungebrochen. Die hohe Auslandsnachfrage ist auch Ausdruck der gewonnenen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie“, sagte WestLB-Chefvolkswirt Ulrich Hombrecher. „Die Inlandsnachfrage kommt immer noch nicht so richtig in Schwung.“

Unter den drei Hauptgruppen der Industrie konnten die Hersteller von Investitionsgütern mit 5,1 % den stärksten Zuwachs verbuchen, gefolgt von den Vorleistungsgüterproduzenten mit 1,0 %. Der Wermutstropfen kam aus dem Konsumgütersektor: Hier verbuchten die Produzenten wie schon im August einen Rückgang, sie erhielten 1,9 % weniger Bestellungen.

Der Auftragseingang ist neben der Produktion einer der wichtigsten Konjunkturindikatoren für Deutschland, kann aber wegen Großaufträgen von Monat zu Monat stark schwanken. Wegen des kräftigen Rückgangs im August lag der Auftragseingang im Zwei-Monats-Vergleich im August/September um 0,4 % unter den beiden Monaten zuvor. Nach Ministeriums-Angaben wird sich die dynamische Entwicklung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten fortsetzen. „Alles in allem zeigt sich, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem moderaten Aufwärtstrend befindet, der auch in das Jahr 2006 reichen wird“, sagte auch Kastens. Die Bundesregierung erwartet wie auch die führenden Wirtschaftsforscher für kommendes Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,2 % nach 0,8 % 2005.


thuhn01:

Kann ich nur...

 
04.11.05 14:44
bestätigen.
Auch bei mir gab es rund 30% mehr Aufträge als im Vormonat.

Grüßles

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Produktion im September erholt sich überraschend d

 
07.11.05 12:28
Deutschland: Produktion im September erholt sich überraschend deutlich



BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Produktion hat sich im September dank einer spürbaren Belebung in der Industrie unerwartet deutlich erholt. Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes stellten saisonbereinigt 1,2 Prozent mehr her als im August, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit am Montag nach vorläufigen Berechnungen in Berlin mit. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Im August war die Produktion noch um 1,5 Prozent eingebrochen. Zum Vorjahresmonat erhöhte sich der Ausstoß bereinigt um die unterschiedliche Zahl der Arbeitstage um 3,1 Prozent.

Das Ministerium geht von einer anhaltenden Erholung aus. 'Vor dem Hintergrund der lebhaften Entwicklung der Bestelltätigkeit in der Industrie sowie der positiven Stimmungslage in der Wirtschaft (...) ist auch in den kommenden Monaten mit einer dynamischen Entwicklung der Produktionstätigkeit in der Industrie zu rechnen', hieß es.

Die kräftige September-Belebung geht vor allem auf die Industrie zurück. Hier stieg die Produktion um 1,4 Prozent zum Vormonat. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den kräftigen Zuwachs bei Investitionsgütern (+2,8%). Damit wurde der Rückgang des Vormonats (-3,2%) nahezu wieder ausgeglichen. Bei den Produzenten von Vorleistungsgütern (+0,7%) und Konsumgütern (+0,6%) stieg die Produktion ebenfalls.

Das Bauhauptgewerbe verzeichnete den Angaben zufolge nach kontinuierlichen Produktionsanstiegen in den vergangenen Monaten diesmal einen Rückgang von 2,5 Prozent. Die Energieerzeugung legte um 0,7 Prozent zu.

Im weniger schwankungsanfälligen Zweimonatsvergleich (August/September gegen Juni/Juli) nahm die Gesamterzeugung saisonbereinigt um 0,4 Prozent ab. Während sich die Produktion in der Industrie (-0,3%) und im Energiebereich (-1,8%) verringerte, stieg sie im Bauhauptbewerbe um 0,8 Prozent. Innerhalb des Industriesektors verringerte sich die Erzeugung von Investitionsgütern um 1,8 Prozent. Vorleistungsgüter verzeichneten einen Zuwachs um 0,9 Prozent. Bei Konsumgütern gab es nur eine geringe Veränderung (+0,1%)./rw/jkr

12.00 Uhr

Deutschland

Industrieproduktion, September

Monatsvergleich +1,0 -1,5

Jahresvergleich +3,1 +2,0

Quelle: dpa-AFX
permanent:

Exporte sind kräftig gestiegen

 
09.11.05 10:33
 

12,8 Prozen mehr Ausfuhren

Deutsche Exporte sind kräftig gestiegen


Die deutschen Exporte haben im September wegen der robusten Weltkonjunktur wieder kräftig zugelegt. Besonders deutlich wuchs der Handel mit EU-Ländern, die nicht der Eurozone angehören und mit Staaten außerhalb der Union.


HB WIESBADEN. Die Ausfuhren erhöhten sich um 12,8 Prozent zum Vorjahr auf 69,5 Mrd. Euro, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden nach vorläufigen Berechnungen mit. Kalender- und saisonbereinigt war das ein Plus von 2,5 Prozent zum August. Die Importe erhöhten sich um 9,8 Prozent zum Vorjahr auf 54,5 Mrd. Euro. Im Monatsvergleich nahmen die Einfuhren dagegen um 1,2 Prozent ab.

Für die Handelsbilanz ergibt sich daraus ein Überschuss in Höhe von 15,0 (Vorjahr: 11,9) Mrd. Euro. Kalender- und saisonbereinigt lag er bei 14,8 Mrd. Euro. Volkswirte hatten mit 13,1 Mrd. Euro gerechnet.

Die Leistungsbilanz schloss im September nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank mit einem Überschuss von 7,4 (4,9) Mrd. Euro ab. Volkswirte hatten 5,0 Mrd. Euro erwartet. Bei den Ergänzungen zum Warenverkehr (-1,3 Mrd Euro), Dienstleistungen (-4,2 Mrd Euro) sowie den laufenden Übertragungen (-2,9 Mrd Euro) stand jeweils ein Fehlbetrag zu Buche. Beim Erwerbs- und Vermögenseinkommen wurde ein Überschuss von 0,8 Mrd. Euro erzielt.

Volkswirte sagten zu den Daten in ersten Reaktionen:

Christiane Seyffart, Dresdner Bank: „Wir haben nach wie vor eine gute Exportkonjunktur in Deutschland. Der Anstieg ist weiter robust. Das zeigt, dass die Auslandsnachfrage nach wie vor gut läuft und wird auch belegt durch die Auftragseingänge und die Stimmungsindikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima. Das ist ein Trend, der sich in die nächsten Monate hineinzieht. Von der Exportseite hat Deutschland gute Unterstützung.

Bei den Importen haben wir monatliche Schwankungen, aber auch hier läuft die Entwicklung eigentlich gut. Dies ist auch ein Zeichen leichter Belebung der Binnennachfrage. Die Investitionen sind angesprungen. Wir hatten eine deutliche Belebung der Konjunktur im dritten Quartal. Die Delle aus dem zweiten Quartal ist überwunden, das ist klar. Wir erwarten für das dritte Quartal ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent.“

Lothar Hessler, HSBC Trinkaus & Burkhardt: „Im Quartalsvergleich dürfte es vom Außenhandel einen Wachstumsbeitrag im dritten Quartal gegeben haben. Wir rechnen mit einem Wachstum von 0,4 Prozent. In den letzten Jahren hat der Export das Wachstum getragen. Im Augenblick ist die Zusammensetzung des Wachstums in den kommenden Monaten schwer zu prognostizieren, das hängt auch von den Entscheidungen der Politik ab. Wir erwarten für kommendes Jahr ein Wachstum von 0,9 Prozent. Auf absehbare Zeit bleibt aber wohl der Außenhandel die treibende Kraft.“

Alexander Koch, Hypo-Vereinsbank:

„Die Exporte waren wieder sehr stark. Damit haben wir einen sehr großen Sprung im Quartalsvergleich. Da wir keine größeren Preissteigerungen hatten, dürfte der reale Wert hoch sein, im Gegensatz zum Import, wo die Energiepreise den nominalen Wert stark erhöhten. Wir dürften also einen kräftigen Außenbeitrag im dritten Quartal gehabt haben.

Wir hatten sehr schwache Einzelhandelsumsätze, aber wir haben einen positiven Trend bei den Investitionen. Das könnte einen leicht negativen Effekt von der Binnennachfrage im dritten Quartal ergeben haben, der aber vom Außenhandel überkompensiert wurde. Wir rechnen mit einem Wachstum von 0,5 Prozent.

Bis Jahresende haben wir noch die sehr starken Auftragseingänge aus dem Ausland. Das dürfte in den kommenden Monaten zu kräftiger Produktion und Auslandsumsätzen führen. Wir erwarten auch im vierten Quartal einen kräftigen Wachstumsbeitrag vom Außenhandel. Die Exporte in die Haupthandelspartner wie die USA und die alte EU zeigen abnehmendes Wachstum. Wir erwarten, dass mit dem Ende des Hausbooms dort sich die Nachfrage nach deutschen Gütern abschwächt und das die Exporte begrenzt.“


HANDELSBLATT, Mittwoch, 09. November 2005, 09:20 Uhr

permanent:

Senkung der Lohnnebenkosten

 
09.11.05 10:38


Politik  > Deutschland  



HANDELSBLATT, Mittwoch, 09. November 2005, 10:30 Uhr


Einigung


Senkung der Lohnnebenkosten beschlossen


Union und SPD haben sich auf eine Senkung der Lohnnebenkosten geeinigt. Laut Unions-Fraktionsvize Ronald Pofalla soll der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung um zwei Prozentpunkte fallen. Weiter setzten CDU und CSU eine Lockerung des Kündigungsschutzes durch.

 
Einigung zwischen Union und SPD: Der gesetzliche Kündigungsschutz soll künftig erst nach zwei Jahren wirksam werden. Foto: dpa  

HB BERLIN. HB BERLIN. Eine Verringerung um einen Prozentpunkt solle aus den Mitteln der Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Eine Senkung um einen weiteren Prozentpunkt könnte über die Mehrwertsteuer finanziert werden, sagte Pofalla auf n-tv.


Die Arbeitsmarktexperten von Union und SPD einigten sich nach Aussage Pofallas zudem auf die Lockerung des Kündigungsschutzes. Der gesetzliche Kündigungsschutz soll - wie von CDU/CSU gewünscht - bei Neueinstellungen erst nach zwei Jahren wirksam werden. „Wir werden die Wartezeit oder Probezeit auf 24 Monate erweitern und sind damit an einem ganz entscheidenden Punkt weiter gekommen“, so Pofalla weiter.

Der SPD-Arbeitsmarktexperte Klaus Brandner ergänzte, innerhalb dieser zwei Jahre seien Kündigungen aber nur mit Fristen und unter Beteiligung der Betriebsräte möglich. Damit werde Willkür verhindert. Zugleich räumte er ein: „Wir haben beim Kündigungsschutz Federn gelassen.“

Nach Medienberichten sollen zudem bei der Arbeitsmarktreform Hartz IV vier Milliarden Euro eingespart werden. Zuvor waren 1,8 Milliarden Euro im Gespräch gewesen. Eine Lösung für den Streit um betriebliche Bündnisse sei in der Arbeitsgruppe nicht gefunden worden.

In der Frage der umstrittenen Laufzeiten für Atomkraftwerke konnte sich laut „Süddeutscher Zeitung“ die SPD durchsetzen. Beide Seiten hätten das geltende Gesetz „zur Kenntnis genommen“, berichtete das Blatt. Nach dem Atomkonsens der rot-grünen Regierung mit den Energiekonzernen müssen die Meiler rechnerisch nach 32 Jahren Laufzeit abgeschaltet werden.



Nachdem sich die zuständigen Arbeitskreise nicht einigen konnten, verhandelten zuletzt die beiden designierten Minister Sigmar Gabriel (Umwelt, SPD) und Michael Glos (Wirtschaft, CSU) sowie die Vize- Fraktionsvorsitzenden Klaus Lippold (CDU) und Ludwig Stiegler (SPD) über die strittige Frage. Die Gruppe habe sich auch darauf verständigt, die Erforschung sicherer Reaktoren nicht nur fortzusetzen, sondern auszubauen.

Die designierte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gab indes harten Sparanstrengungen Vorrang vor Steuererhöhungen. Sie sagte am Dienstag in Berlin: „Erst dann kann man überhaupt über Einnahmeverbesserungen sprechen.“ Die Debatte über eine so genannte Reichensteuer und eine Mehrwertsteuererhöhung hielt dennoch an. Auf Kritik stießen geplante Einschnitte für Beamte.

Das Sparpaket in Höhe von 15 Milliarden Euro, das Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) und der designierte Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) vorgelegt haben, wird angeblich in der Union als zu gering betrachtet. Bis 2007 muss eine Lücke von 35 Milliarden Euro im Bundeshaushalt gestopft werden. Beide Seiten streben am Freitag eine Einigung in allen Sachfragen an.

Die Einigung über die Mehrwertsteuer kommt nach Worten Steinbrücks erst in der Schlussrunde. Dann sei klar, „was wir auf der Ausgabenseite wirklich erbringen können“. Die Union hält eine Anhebung von 16 auf 19 Prozent für wahrscheinlich. Auch die „Reichensteuer“ wird in der Union nicht mehr als Tabu angesehen. Koch sagte aber, sie sei weiter umstritten. Der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) meinte im Deutschlandfunk, am Ende könne auch über eine „Sonderbelastung höherer Vermögen“ diskutiert werden.

Die SPD will eine „Reichensteuer“ als Gegenleistung für die Zustimmung zu einer Mehrwertsteuererhöhung. Der scheidende SPD-Chef Franz Müntefering erwägt, das Konzept zu verschärfen. Merkel betonte in der Unions-Fraktionssitzung, dass CDU und CSU auf einer Absenkung der Lohnzusatzkosten bei einer Mehrwertsteuererhöhung beharren.


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mehr Schwung

 
15.11.05 08:17
Deutschland: Wirtschaftswachstum gewinnt im dritten Quartal wieder an Schwung



WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Konjunktur hat im dritten Quartal wieder an Schwung gewonnen. Das bereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Sommer um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mit. Im zweiten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung um revidiert 0,2 (ursprünglich 0,0) Prozent zugelegt. Im Jahresvergleich erhöhte sich die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal um 1,3 Prozent. Ein positiver Kalendereffekt lag im Gegensatz zum zweiten Quartal (+1,6 Prozent) nicht vor.

Das Wachstum war damit stärker als von Experten erwartet. Die von AFX News befragten Ökonomen hatten im Durchschnitt im Quartalsvergleich nur ein Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozent erwartet.

Die Dynamik des Außenhandels habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Sie wirke auf Grund eines kräftigen Anstiegs der Exporte im Berichtszeitraum wieder positiv auf das saisonbereinigte Wirtschaftswachstum, hieß es. Weitere Impulse seien von den im Vergleich zum Vorquartal deutlich gestiegenen Investitionen gekommen. Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres sei der Außenbeitrag dagegen nahezu allein für den Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsquartal verantwortlich. Die inländische Verwendung habe dagegen kaum zum Wirtschaftswachstum im Vorjahresvergleich beigetragen.

Die ausführlichen Ergebnisse werden am 22. November veröffentlicht./jha/sk

Quelle: dpa-AFX
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Optimismus

 
21.11.05 14:31
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HANDELSBLATT, Montag, 21. November 2005, 13:39 Uhr

Umfrage des IW-Institutes Muskelprotz Deutschland 2236776
Deutsche Wirtschaft gibt sich optimistisch Muskelprotz Deutschland 2236776
Die deutsche Wirtschaft beurteilt ihre Lage deutlich positiver als noch im Frühjahr. Auch mit Blick auf 2006 sei sie sehr zuversichtlich, teilte das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW/Köln) am Montag in Berlin mit. Muskelprotz Deutschland 2236776
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HB BERLIN. Im kommenden Jahr sei ein Wirtschaftswachstum von bis zu 1,5 Prozent möglich. Fast ein Drittel der Betriebe wolle künftig mehr und nur ein Drittel weniger investieren, habe eine IW-Befragung von 1804 Unternehmen ergeben.

Der unverändert boomende Export rege mehr und mehr die Investitionstätigkeit an, sagte IW-Direktor Michael Hüther, der von insgesamt „erstaunlich guten Nachrichten“ sprach. „Wir sehen die Chance für einen zugkräftigen Aufschwung, und wir sehen sogar Potenzial nach oben.“

Auf Basis der Herbstumfrage und neuer Statistiken setzte das Institut seine Konjunkturprognose für 2006 deutlich nach oben. Statt 1,0 Prozent Wirtschaftswachstum erwarten die Forscher nun „bis zu 1,5 Prozent“. Doch bereits im Jahr 2007 ist laut Hüther wieder mit einem „deutlich schwächeren Wachstum“ von lediglich knapp einem Prozent zu rechnen - unter anderem wegen der dann vorgesehenen Mehrwertsteuererhöhung um drei Prozentpunkte. „Das kann die deutsche Wirtschaft nicht so locker verkraften“, warnte er.

Ein nennenswerter Abbau der Massenarbeitslosigkeit ist weiter nicht in Sicht. Rund 25 Prozent der befragten Unternehmen wollen künftig Personal abbauen, dagegen planen nur 20 Prozent Neueinstellungen.

In Westdeutschland deutet sich nach den Worten Hüthers eine Erholung auf breiter Front an. 45 Prozent der Unternehmen erwarten für das kommende Jahr eine höhere Produktion, nur 15 Prozent einen Rückgang. Sogar im seit gut zehn Jahren darbenden Baugewerbe werde 2006 „möglicherweise die Bodenbildung“ erreicht, sagte Hüther. Sein Fazit: „Die Industrie bleibt das konjunkturelle Zugpferd, die Dienstleistungen fassen Tritt und der Bau wird weniger bremsen.“

Auch in Ostdeutschland sei ein flächendeckender Auftrieb erkennbar, sagte Hüther. Hier erwarten 38 Prozent der Unternehmen eine steigende Produktion im kommenden Jahr, und nur noch 22 Prozent gehen von einer rückläufigen Produktion aus. Wie im Westen blicken auch hier die Hersteller von Investitionsgütern am optimistischsten in die Zukunft. Die düsterste Stimmung herrscht in der Baubranche: 53 Prozent der ostdeutschen Baufirmen gehen von einer rückläufigen Produktion aus, nur sieben Prozent erwarten eine Verbesserung im Jahr 2006.

Dynamisch bleibt hingegen die Entwicklung im Export. Laut der IW-Umfrage erwarten fast 42 Prozent der deutschen Unternehmen 2006 weiter steigende Ausfuhren, bei nur 7,5 Prozent sind die Erwartungen schwächer. „Der Exportmotor rollt ungebremst weiter“, sagte Hüther. Die Belastungen der vergangenen Monate durch hohe Ölpreise und Wechselkursschwankungen seien aus Sicht der Firmen offenbar inzwischen berechenbarer geworden. Befragt wurden 570 Firmen aus dem Osten und 1.234 aus dem Westen.

Das Institut wies zugleich auf Risiken hin. Dazu gehören laut Hüther Rückschläge im Welthandel, eine weitere Ölpreisrallye „oder ein hausgemachter Torpedo in Form überzogener Tarifabschlüsse“.

Das deutliche Signal der Europäischen Zentralbank für eine bald bevorstehende Erhöhung der Leitzinsen im Euroraum bewertete Hüther als „nicht plausibel“. Es sei gut, „Warntafeln“ zu errichten, doch sei die Zeit für eine Erhöhung noch nicht gekommen.

Muskelprotz Deutschland 2236776
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Viele Chancen in Deutschland

 
24.11.05 16:34
HANDELSBLATT, Donnerstag, 24. November 2005, 15:44 Uhr


INTERVIEW


Lehman: "Viele Chancen in Deutschland"


Lehman Brothers will im deutschen Investmentbanking kräftig zulegen. Das verkündetet Vorstands-Chef Richard Fuld im Handelsblatt-Interview.


Handelsblatt: Herr Fuld, Sie haben stark in ihr Deutschlandgeschäft investiert. Was interessiert Sie an diesem Standort mit geringem Wachstum und stockender Reformpolitik?

Richard Fuld: Wir reden über ein Land, das seine Probleme erkannt hat und sie jetzt ernsthaft anpackt; über ein Land, das bereits eine Menge von Reformen auf den Weg gebracht hat. Ich sehe für Lehman viele Chancen in Deutschland - vom Handel mit notleidenden Krediten über zukünftige Infrastruktur-Projekte, Übernahmen und Fusionen bis zu Wachstumsperspektiven beim Handel mit Anleihen und Aktien.

Welche Rolle kann Lehman in diesen Bereichen spielen?

Mit der Platzierung notleidender Kredite am Kapitalmarkt befreien wir die Bilanzen deutscher Banken von Altlasten. Das hilft den Banken, wieder neues Geschäft aufzunehmen, und das hilft wiederum der deutschen Wirtschaft. Beim Thema Infrastruktur denke ich an mögliche öffentlich-private Partnerschaften bei Autobahnen und Flughäfen, aber da kennen sich unsere Experten vor Ort besser aus. In ganz Europa beobachte ich zudem einen Trend, der Wachstumschancen für uns birgt: Unternehmen, die sich einst nur über Bankkredite finanzieren, zapfen zunehmend direkt den Kapitalmarkt an.

Setzen Sie in Deutschland auf Wachstum aus eigener Kraft oder suchen Sie auch Akquisitionsziele?

In Deutschland und Europa haben wir in den vergangenen Jahren viel Geld in neue Leute und neue Kapazitäten investiert. Jetzt liegt der Fokus auf organischem Wachstum. Falls ich jedoch ein passendes Übernahmeziel fände, zum Beispiel in der Anlageverwaltung, dann würde ich schon morgen zuschlagen. Habe ich morgen gesagt? Falsch, ich würde noch heute loslegen!



Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit hat Lehman seinen Rivalen in den vergangenen Jahren Marktanteile abgejagt. Was steckt dahinter?

Seit Lehman 1994 vom US-Finanzdienstleister American Express abgetrennt wurde, haben wir uns vom Anleihehaus zur viertgrößten Investmentbank der Welt gewandelt. Seit sechs Jahren haben wir im Investmentbanking jedes Jahr Marktanteile gewonnen. Wie? Ich antworte gerne mit einem Zitat aus dem alten US-Film "Feld der Träume". Darin baut ein Mann irgendwo mitten auf dem Acker ein Baseball-Stadium. Auf die Frage, wie um Gottes Willen er Spieler und Zuschauer in die Einnöde bringen will, antwortet er: "Wenn du es baust, werden sie kommen." Das Gleiche gilt für Lehman Brothers.

Was heißt das konkret?

In Europa zum Beispiel beschäftigen wir heute 4600 Banker. Das sind fast 50 Prozent mehr als vor drei Jahren. Damals rangierten wir im europäischen Wertpapierhandel und im Investmentbanking unter ferner liefen. Heute haben wir eine absolut konkurrenzfähige Plattform, und wir liegen auf Platz eins im Aktienhandel auf dem Xetra-System der Deutschen Börse, wir sind die Nummer eins an der London Stock Exchange und die Nummer zwei an der Euronext in Paris.

Wie steht Lehman im europäischen Investmentbanking da?

Wir haben mehr Kunden denn je. Beim Einfädeln von Fusionen und Übernahmen haben wir zuletzt für den Aufsichtsrat der Hypo-Vereinsbank zur Fusion mit Unicredito beraten. Wir helfen der niederländischen Bank ABN Amro bei der Übernahme der Banca Antonveneta in Italen. Damit sind wir an zwei der wichtigsten Fusionen im europäischen Finanzgewerbe beteiligt. Das hätte uns vor drei Jahren niemand zugetraut.



Das klingt nach einem langwierigen, riskanten Projekt mit hohen Anlaufkosten. Bekamen Sie keinen Druck von Lehmans Aktionären?

Druck herrscht immer. Aber entweder man glaubt an das, was man tut, oder nicht. Alles Weitere ist keine Magie: Man braucht ein klar formuliertes Ziel, das man ansteuert; eine Strategie, um dorthin zu kommen; und die richtigen Leute, um die Strategie umzusetzen. Der letzte Punkt ist entscheidend. Ohne die richtigen Leute könnte ich in meinem Büro schlaue Reden halten, aber passieren würde nichts. Wenn meine Leute gute Leistung bringen, umarme ich sie, und ich bezahle sie fair.

Und wenn jemand die Erwartungen nicht erfüllt?

Dann finde ich jemand anders, der den Job erledigt. Wir haben zum Beispiel 1997 unser Aktiengeschäft von Grund auf erneuert und dabei 26 der 29 Führungskräfte ausgewechselt. Lehman Brothers galt damals als reines Anleihehaus. Bis wir in der Aktiensparte die Gewinsschwelle erreichten, vergingen zwei schwierige Jahre, aber heute ernten wir die Früchte: Das Magazin Institutional Investor kürte Lehman kürzlich zum besten Aktienhändler, an der New Yorker Börse und an der Nasdaq.

Was wird Lehmans nächstes großes Expansionsprojekt?

Das verrate ich nicht. Aber ich komme gerade zurück von einer Reise durch China, Hongkong und Korea. Asien hat enormes Potenzial. In den vergangenen Jahren haben wir dort Unternehmen geholfen, ihre Bilanzen zu restrukturieren, zum Beispiel über den Verkauf notleidender Kredite. Im nächsten Schritt bauen wir unsere Investmentbanking-Kapazitäten in der Region aus. Auch im asiatischen Wertpapierhandel stecken enorme Wachstumschancen, weil viele regionale Finanzmärkte noch in einer frühen Entwicklungsphase stehen.



Können Sie sich weltweit auch Übernahmen vorstellen?

Falls wir eine Gelegenheit finden, die alle unsere Kriterien erfüllt - ja. Wir wollen uns vor allem in Bereichen verstärken, in denen Wachstum aus eigener Kraft an Grenzen stößt. Das gilt für Hedge-Fonds, Anlageverwaltung und für die Vermittlung von Hypotheken-Darlehen. Jede Akquisition muss jedoch drei Kriterien erfüllt: Sie muss strategisch Sinn machen, die Unternehmenskultur muss zu uns passen, und der Preis muss stimmen.

Wie bewerten Sie die Aussichten für die Finanzbranche insgesamt?

Die Leitzinsen sind vor allem in den USA deutlich gestiegen, aber im Unterschied zu früheren Zinserhöungszyklen haben die Finanzmärkte bislang wenig darunter gelitten. Ich erwarte, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA nächstes Jahr etwas verlangsamt, auf immer noch robuste zwei bis zweieinhalb Prozent Jahr. Europa scheint langsam aus der Flaute zu segeln, Japans Wirtschaft sieht stark aus, und der Rest Asiens stützt das globale Wirtschaftswachstum. Damit stehen die Chancen gut für anhaltendes, kräftiges Wachstum im Wertpapierhandel und im Investmentbanking.

Investmentbanken mit starker Anleihesparte wie Lehman profitierten lange vom Boom bei US-Hypothekenanleihen. Droht dort ein Einbruch?

Manche Leute erwartet einen Rückgang beim Volumen neuer Hypothekenanleihen nach den Rekorden der vergangenen Jahre. Die Sorge ist berechtigt. Denn so lange die Zinsen sanken, schuldeten zahlreiche US-Hausbesitzer ihre Baukredite um, weil sie günstigere Kreditkonditionen erhielten. Diese Refinanzierungen fallen wegen der höheren Zinsen nun weg.



Was bedeutet das für Lehman?

Wir werden dieses Jahr vielleicht zehn, vielleicht Prozent weniger Hypothekendarlehen vermitteln als 2004. Aber wir haben ein breit diversifiziertes Anleihegeschäft, um das ich mir keine Sorgen mache. Denn wenn die Zinsen steigen und dadurch die Märkte stärker schwanken, werden die zuletzt stark geschrumpften Gewinnmargen im Handel mit Hypothekenanleihen wieder wachsen. Davon profitiert unsere Handelssparte.

Wie schlägt Lehman als reinrassige Investmentbank sich gegenüber ungleich größeren Universalbanken im Wettbewerb um Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die immer größere Finanzierungen brauchen?

Größe ist nicht entscheidend. Je umfangreicher Private-Equity-Transaktionen werden, desto mehr beobachte ich einen Trend zu so genannten "Gruppen-Deals": Auf der einen Seite schließen sich mehr Beteiligungsfirmen zusammen, um das Risiko riesiger Übernahmen breiter zu streuen. Auf der anderen Seite schließen sich mehr Banken zu Konsortien zusammen, um die Finanzierung zu organisieren. So lange wir gute Ideen liefern, werden wir dort unseren Platz finden.

Noch vor zwei Jahren dachten viele Analysten, reinrassige Wertpapierhäuser hätten auf Dauer keine Chance gegen Finanzriesen wie Citigroup und Deutsche Bank. Werden Sie doch irgendwann geschluckt?

Diese Debatte hat sich aus meiner Sicht erledigt. Die reinrassigen Investmentbanken haben gelernt, ihr Kapital intelligent einzusetzen. Beim Wettbewerb um Kunden entscheiden Ideen, nicht Größe. Ich glaube, dass Kopfarbeit sich immer auszahlen wird. Nebenbei: Lehman hat 80 Mrd. Dollar Eigenkapital und eine Bilanzsumme von fast 400 Mrd. Dollar. Dieses Geld setze ich sehr aggressiv, aber gezielt dort ein, wo es für Lehman und unsere Kunden Sinn macht. Dabei kann ich jederzeit mit den Universalbanken konkurrieren.


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Investitionsbereitschaft steigt

 
13.12.05 11:34
Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen Dezember steigen stärker als erwartet



MANNHEIM (dpa-AFX) - In Deutschland haben sich die Konjunkturerwartungen von Anlegern und Analysten im Dezember deutlich stärker aufgehellt als erwartet. Der entsprechende ZEW-Index sei um 22,9 Punkte auf 61,6 Zähler gestiegen, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mit. Von AFX befragte Volkswirte hatten hingegen nur mit einem Anstieg auf 41,0 Punkte gerechnet.

Damit liege der Index weit über seinem historischen Mittelwert von plus 34,5 Punkten, hieß es in der Mitteilung weiter. Ein wesentlicher Faktor für den aufkommenden Optimismus dürfte die zunehmende Investitionsbereitschaft der deutschen Unternehmen sein. Diese spiegele sich auch in erneut gestiegenen inländischen Auftragseingängen für Investitionsgüter wider. Daneben stützten der Euro-Dollar-Wechselkurs sowie eine breite weltwirtschaftliche Dynamik die Exportaussichten für die kommenden sechs Monate. Im Vergleich zu den letzten Umfragen sei außerdem die Unsicherheit über den zukünftigen wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland entfallen.



INVESTITIONSBEREITSCHAFT - EINE SÄULE DER INLÄNDISCHEN NACHFRAGE

'Die Investitionsbereitschaft, eine Säule der inländischen Nachfrage, scheint sich zu beleben', sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. 'Damit diese Belebung in einen Beschäftigungsaufbau und einen nachhaltigen Aufschwung mündet, muss sie jedoch flankiert werden von einer Flexibilisierung am Arbeitsmarkt, einer Senkung der Unternehmenssteuerbelastung im Rahmen einer großen Unternehmenssteuerreform, einer Reform der Systeme der sozialen Sicherung und einer Konsolidierung der öffentlichen Haushalte.“

Nach einer weiteren Zunahme der Industrieproduktion schätzten die Experten die aktuelle Konjunktursituation in Deutschland im Dezember deutlich optimistischer ein. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage stieg von minus 55,2 Punkten auf minus 44,4 Punkte.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verbesserten sich im Dezember ebenfalls. Der Euro-Indikator legte zum Vormonat 11,2 Punkte auf plus 51,2 Zähler zu. Auch der entsprechende Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich im laufenden Monat. Er stieg um 8,7 Punkte auf minus 16,8 Punkten./he/sk

Quelle: dpa-AFX
Wärna:

sende diese Artikel doch an Electrolux und Conti

 
13.12.05 11:57
Die haben davon noch nichts mitbekommen...

Gruß
Wärna
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positives Signal

 
16.12.05 10:51
ROUNDUP: Stimmungsaufhellung in deutscher Wirtschaft - Positives Signal



MÜNCHEN (dpa-AFX) - In Deutschland hat sich die Stimmung in der Wirtschaft im Dezember überraschend deutlich aufgehellt. Der ifo-Geschäftsklimaindex sei von 97,8 Punkten im November auf 99,6 Zähler geklettert, teilte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung am Freitag in München mit. Von AFX befragte Volkswirte hatten im Schnitt hingegen nur mit einem Anstieg auf 98,1 Punkte gerechnet. Die Firmen beurteilten sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten für die kommenden Monate besser.

'Die neuen Daten bestätigen den seit diesem Frühjahr anhaltenden Aufwärtstrend', sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Auch nach Einschätzung der Commerzbank sind die Aussichten für die Wirtschaft für 2006 'zweifellos gut'. Gleichwohl sollte der kräftige Anstieg des ifo-Index nicht überinterpretiert werden, sagte Ökonom Matthias Rubisch.



Aus Sicht des Bankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt reiht sich der ifo-Index in eine ganze Folge guter Konjunkturdaten ein. Im vierten Quartal sei mit einem 'ordentlichen' Wachstum zu rechnen, sagte Volkswirt Rainer Sartoris. Auch im ersten Halbjahr 2006 werde sich die Konjunktur gestützt durch den Export freundlich entwickeln. Der Konsum bleibt den Experten zufolge trotz einer leichtn Belebung aber ein Sorgenkind.

'EXTREMER GLEICHLAUF'

Der 'extreme Gleichlauf' von Lage- und Erwartungskomponente signalisiert nach Ansicht der Commerzbank einen 'extrem kurzen' Vorlauf des Indikators. Möglicherweise spiegele der ifo-Index derzeit lediglich die sehr gute Entwicklung in der Industrie. Im Dezember legten sowohl der Lage- als auch der Erwartungsindikator im Gleichklang jeweils von 97,8 auf 99,6 Punkte zu.

Die Reaktion der Finanzmärkte auf die Daten war eindeutig. Der Euro kletterte zeitweise mit 1,2026 US-Dollar wieder über die Marke von 1,20 Dollar und erreichte sein Tageshoch. Der Rentenmarkt stand etwas unter Druck, während der Aktienmarkt seine Kursgewinne ausbaute.

Das ifo Institut ermittelt den Geschäftsklimaindex einmal monatlich aus einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen. Er gilt als wichtigster deutscher Frühindikator./jha/he

Quelle: dpa-AFX
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Deutschland auf der Überholspur

 
01.01.06 19:39
     
     
     

HANDELSBLATT, Sonntag, 01. Januar 2006, 18:01 Uhr


Handelsblatt-Umfrage

Standort Deutschland holt auf


Deutschland startet in das Jahr 2006 auf der Überholspur. Die Bundesrepublik hat aus Sicht europäischer Führungskräfte seine Wettbewerbsfähigkeit als einzige der vier großen Wirtschaftsnationen Europas im abgelaufenen Jahr verbessern können. Auch die deutschen Manager halten wieder mehr von ihrem heimischen Standort.


 

HB DÜSSELDORF. Zum zweiten Mal in Folge bewerteten die befragten Führungskräfte die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands besser als im Jahr zuvor. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Handelsblatts (Montagsausgabe) und der Unternehmensberatung Droege & Comp. unter rund 1200 Top-Managern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Großbritannien.

Auf einer Skala von eins (sehr gut) bis fünf (sehr schlecht) kommt die Bundesrepublik nun auf eine Durchschnittsnote von 2,8, nach einer 2,9 im Vorjahr und einer 3,4 im Jahr 2003. Damit liegt Deutschland gleichauf mit dem EU-Durchschnitt. Die Schweiz, Österreich sowie Großbritannien rangieren zwar mit einer 2,6 auf höherem Niveau – für die Briten bedeutet das aber Stillstand gegenüber dem Vorjahr, für die anderen beiden Länder wurden 2005 erstmals Daten erhoben. Die Italiener, die sich wie die Franzosen verschlechtert haben, liegen mit einem Wert von 3,3 ganz hinten – eine Position, die noch vor zwei Jahren Deutschland belegte. Unangefochten an der Spitze liegt weiter China (1,9).

Während für das verbesserte Urteil über den Standort Deutschland bei der letzten Umfrage noch die ausländischen Top-Manager sorgten, sind nun auch deutsche Führungskräfte zuversichtlicher für ihren heimischen Standort: Nach einer 3,3 im Jahr 2004 bewerteten sie die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands 2005 jetzt immerhin mit einer 3,1.

Die 1212 Spitzenmanager aus Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien sowie erstmals aus Österreich und der Schweiz wurden im Auftrag des Handelsblatts und der Unternehmensberatung Droege und Comp. von Marktforschern interviewt, von dem Hamburger Psephos-Institut und Innofact telefonisch sowie von Marktagent.com online.

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positive Signale vom Arbeitsmarkt

 
03.01.06 13:11
HANDELSBLATT, Dienstag, 03. Januar 2006, 10:32 Uhr


Dezember-Zahlen

Arbeitslosenzahl steigt weit geringer als üblich


Die Zahl der registrierten Arbeitslosen hat sich um Dezember zwar wie am Jahresende üblich erhöht - allerdings deutlich geringer als üblich. Die Nürnberger Bundesagentur musste lediglich einen Zuwachs 75 000 auf 4,606 Millionen verkünden.

HB NÜRNBERG. Das war der geringste saisonale Anstieg in einem Dezember seit der Wiedervereinigung. Der Vorjahresabstand hat sich binnen Monatsfrist nahezu halbiert. Er beträgt jetzt noch 142 000. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Punkte auf 11,1 Prozent. Ohne die Aufnahme erwerbsfähiger Sozialhilfeempfänger in die Arbeitslosenstatistik zu Beginn des Jahres 2005 würde die Zahl der Erwerbslosen deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.

Saisonbereinigt habe es sogar einen erfreulich starken Rückgang der Arbeitslosenzahl gegeben, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, am Dienstag in Nürnberg. „Die Entwicklung der letzten Monate gibt uns Zuversicht für das jetzt begonnene Jahr 2006“, betonte Weise. Bereinigt um witterungsbedingte Einflüsse errechnete die Bundesagentur für Arbeit einen Rückgang der Arbeitslosenzahl binnen Monatsfrist um 110 000 auf 4,638 Millionen. Im Westen lag das Minus bei 82 000, im Osten bei 28 000.

Unbereinigt wurden in Westdeutschland im Dezember 3 120 000 Arbeitslose gezählt. Das waren 40 000 mehr als im November und knapp 260 000 mehr als im Dezember 2004. In Ostdeutschland waren im Dezember 1 486 000 Männer und Frauen ohne Beschäftigung, 36 000 mehr als im November, aber fast 120 000 weniger als am Ende des Jahres 2004. Die Arbeitslosenquote liegt im Westen bei 9,5 Prozent (Vorjahr: 8,7 Prozent), im Osten bei 17,3 Prozent (Vorjahr 18,5).






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Zunahme der Inlandsbestellungen für die Industrie

 
03.01.06 13:12
HANDELSBLATT, Dienstag, 03. Januar 2006, 12:30 Uhr


RBS/BME-Einkaufsmanagerindex

Deutsche Industrie bekommt wieder Aufträge aus dem Inland


Auch das Inland fragt wieder Waren aus Deutschland nach. Das hat der heimischen Industrie zum Jahresende neuen Schub verliehen. Deshalb legte der deutsche RBS/BME-Einkaufsmanagerindex für Dezember von 52,7 auf 53,6 Punkte zu.

HB BERLIN. Viele der 500 befragten deutschen Firmen wollten wieder mehr investieren und schafften sogar zunehmend neue Arbeitsplätze, berichtete das britische Forschungsinstitut NTC am Dienstag. Dabei habe die neue Regierung für wachsende Zuversicht gesorgt. Wegen der volleren Auftragsbücher fuhren die Unternehmen ihre Produktion so kräftig hoch wie zuletzt vor fast eineinhalb Jahren.

Analysten hatten mit einem Anstieg des Einkaufsmanagerindex auf 53,5 Punkte gerechnet, da sich zuletzt auch andere Konjunkturbarometer wie etwa das Ifo-Geschäftsklima deutlich verbessert hatten. Der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone kletterte um 0,8 auf 53,6 Punkte und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen der Experten.

Die Industrie stellte unterm Strich so viel Personal ein wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Der Stellenaufbau kam wegen der hohen Energiepreise und der scharfen Konkurrenz zwar zunächst nur zögerlich voran, wie der Anstieg dieses Index um 0,8 auf 50,9 Zähler zeigte. NTC-Chefvolkswirt Chris Williamson äußerte jedoch die Hoffnung, dass die neuen Arbeitsplätze die aufkeimende Zuversicht der Verbraucher stärkt und dadurch die inländische Nachfrage weiter befeuert. Zudem gebe es eindeutige Zeichen dafür, dass die Firmen auch in Zukunft Mitarbeiter einstellen müssen: Sie können die anschwellenden Auftragsbücher nicht bewältigen und haben immer weniger fertige Waren auf Lager. „Mit ihren gegenwärtigen Produktionsanlagen können sie einfach nicht genug herstellen“, fasste Williamson zusammen.

Der Auftragszuwachs beschleunigte sich am Jahresende, der entsprechende Index legte um knapp 2 auf 56,2 Punkte zu. Dies verdankten die Firmen Bestellungen aus Deutschland, denn die Nachfrage aus dem Ausland nahm etwas langsamer zu als im November. „Es gibt sehr klare Anzeichen für einen kräftigen Anstieg der heimischen Investitionsnachfrage“, erläuterte Williamson. „Dies signalisiert, dass neben der Erholung im Konsumbereich auch die Investitionen steigen. Das ist ein gutes Vorzeichen für die Qualität und die Nachhaltigkeit des Aufschwungs.“

Das Barometer für die Produktion sprang um knapp 2 auf 56,6 Zähler. Die siebte Produktionserhöhung in Folge in der Euro-Zone reichte dennoch nicht aus, um den deutlichsten Auftragsanstieg seit knapp anderthalb Jahren abzuarbeiten. Dabei war das Wachstum in Deutschland erstmals seit sieben Monaten am kräftigsten. Die Vorräte an fertigen Waren schrumpften im letzten Vierteljahr so deutlich wie noch nie seit Umfragebeginn 1997. Wie in Deutschland setzte sich auch in Italien die Erholung schwungvoll fort: Hier nahmen sowohl Produktion als auch Aufträge so deutlich zu wie seit fünf Jahren nicht mehr. Die Entwicklung in Frankreich war dagegen vergleichsweise gedämpft: Im Gegensatz zu Italien, Deutschland und Spanien entließen die Firmen hier Mitarbeiter.

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21 % Orderpuls Masch- und Anlagenbau

 
05.01.06 09:53
Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau steigt im November um 21 Prozent

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist im November um 21 Prozent gestiegen. Das Inlandsgeschäft habe im Vorjahresvergleich um 15 Prozent angezogen, die Auslandsnachfrage habe um 25 Prozent zugelegt, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt mit.

Zwischen September und November betrug der Zuwachs damit 14 Prozent. Die Inlandsnachfrage kletterte um vier Prozent, die Bestellungen aus dem Ausland um 20 Prozent.

'Die Auslandsnachfrage setzt ihren Expansionskurs unbeirrt fort. Die eigentlich gute Nachricht für mich ist jedoch, dass die Inlandsbestellungen nach dem schwachen Oktober erfreulich schnell zum Aufwärtstrend zurückfanden', sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers./tb/fd

Quelle: dpa-AFX
KTM 950:

Industrieaufträge steigen im November zum dritten

 
05.01.06 12:29
Deutschland: Industrieaufträge steigen im November zum dritten Mal in Folge

BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie hat im November überraschend mehr Bestellungen erhalten. Der Auftragseingang sei preis- und saisonbereinigt um 1,7 Prozent und damit den dritten Monaten in Folge gestiegen, teilte das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie am Donnerstag in Berlin mit. Die Zahl der Großaufträge fiel dabei erneut überdurchschnittlich aus. Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet, nachdem die Bestellungen im Oktober um 2,0 Prozent zugelegt hatten.

Die stärksten Impulse kamen erneut aus dem Ausland, wo die Nachfrage um 2,3 Prozent zunahm. Die Inlandsnachfrage legte mit 1,1 Prozent erneut zu."Die allmähliche Zunahme der Inlandsnachfrage nach industriellen Erzeugnissen nährt (...) die Hoffnung auf eine Verbreiterung der konjunkturellen Erholung", so das Ministerium.

Von der Belebung profitierten alle drei Hauptgruppen. Die Hersteller von Konsumgütern meldeten ein Plus von 1,9 Prozent, während bei Vorleistungs- und Industriegütern ein Zuwachs von 1,6 Prozent verzeichnet wurde. Bei Investitionsgütern stagnierte die Inlandsnachfrage, gleichzeitig legten die Auslandsorders um 2,8 Prozent zu.

Im aussagekräftigeren Zweimonatsvergleich (Oktober/November gegen August/September) erhöhte sich der Auftragseingang um 4,3 Prozent. Aus dem Ausland wurde ein Plus von 6,2 Prozent gemeldet und aus dem Inland von 2,4 Prozent. Davon profitierten die Hersteller von Vorleistungsgütern (+2,9%) ebenso wie die Produzenten von Investitionsgütern (+5,3%) und Konsumgütern (+3,7%)./rw/jha/
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Herausragende Inlandsnachfrage

 
01.02.06 09:31
VDMA: Herausragende Dezember-Inlandsnachfrage für Maschinen- und Anlagenbauer
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau ist wegen der außerordentlich starken Nachfrage in Deutschland im Dezember um 12 Prozent angezogen. Das Inlandsgeschäft sei im Vorjahresvergleich um 28 Prozent gestiegen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch in Frankfurt mit. Die Auslandsnachfrage legte um sechs Prozent zu.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Oktober bis Dezember 2005 ergibt sich insgesamt ein Zuwachs von 17 Prozent im Vorjahresvergleich. Dazu trugen das Inland mit einem Plus von 13 Prozent und das Ausland mit 19 Prozent bei.


'Das Jahr 2005 endete im Maschinenbau mit einem dicken Plus der Inlandsorders. Ursächlich sind zum einen eine ganze Reihe von Großaufträgen, zum anderen ein Basiseffekt: Der Dezember 2004 war einer der schwächsten Monate des Jahres', sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Der lang ersehnte Aufschwung im Inlandsgeschäft scheine sich zu festigen./tb/kro
Quelle: dpa-AFX
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Deutscher Industrieaufschwung gewinnt an Breite

 
01.02.06 10:34
HANDELSBLATT, Mittwoch, 01. Februar 2006, 10:30 Uhr


RBS/BME-Index

Deutscher Industrieaufschwung gewinnt an Breite


Der Industrieaufschwung in Deutschland hat zum Jahresbeginn weiter an Breite gewonnen und das Wachstum der Wirtschaft in der Euro-Zone stabilisiert. Der RBS/BME-Einkaufsmanagerindex für Deutschland stieg im Januar auf 55,0 von 53,6 Punkten im Vormonat.


HB LONDON. Wie das britische Forschungsinstitut NTC am Mittwoch mitteilte, steht der wichtigste Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung auf dem höchsten Stand seit fast eineinhalb Jahren. Getragen wurde die Verbesserung von einem stärker gestiegenen Auftragseingang, vor allem aus Asien und den USA. Allein die Binnennachfrage nach Konsumgütern hängt wegen der schwachen Einzelhandelskonjunktur noch durch. Die hiesige Industrie wuchs stärker als in Italien, Spanien und Frankreich. Dank Deutschland sank der Gesamtindex für die Euro-Zone nur minimal um 0,1 Punkte auf 53,5 Zähler.

Angetrieben wurde das Industriewachstum in Deutschland von der noch einmal dynamischeren Auslandsnachfrage vor allem nach Investitionsgütern wie Maschinen und Anlagen. Aber auch Vorleistungs- und Konsumgüter wurden mehr aus dem Ausland bestellt. Mit 59,0 Punkten erreichte der Indikator Exportorders auf dem höchsten Stand seit dem Boomjahr 2000. Lediglich die Konsumgüterbestellungen aus dem Inland gingen zurück. NTC-Chefvolkswirt Chris Williamson warnte jedoch: „Der Januar ist sehr schwankungsanfällig, man sollte in den Rückgang bei den inländischen Konsumgüterbestellungen nicht zu viel hineinlesen.“

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg des Index für Deutschland auf 54,5 Punkte gerechnet. Den Index für die Euro-Zone hatten sie bei 54,1 Zählern erwartet. Werte über 50 deuten auf ein Wachstum im Industriesektor hin. Die rund 500 befragten deutschen Firmen stellten per saldo den vierten Monat in Folge Personal ein. Zwar war die Dynamik mit 51,1 Punkten nicht sehr ausgeprägt, aber immerhin erreichte der Indikator den höchsten Wert seit über viereinhalb Jahren.

Williamson sagte, man könne nicht mehr allein von einem exportgetriebenen Aufschwung sprechen. Aus der Binnenwirtschaft kämen ebenfalls positive Impulse, wie der Anstieg des Indikators für die Beschäftigung zeige. Dennoch standen die Unternehmen erneut am Rande ihrer Kapazitäten, der Auftragsbestand nahm zum fünften Mal in Folge zu, die Lager wurden weiter abgebaut. Probleme gab es erneut bei den Kosten, vor allem für Energie und Öl. Zugleich erhöhten die Firmen aber auch die Verkaufspreise leicht zum zweiten Mal in den vergangenen zehn Monate. Dies weist darauf hin, dass die Firmen allmählich wieder Preiserhöhungen durchsetzen können; noch standen die Margen aber unter Druck.

Das Wachstum in der Euro-Zone verlor dank der Dynamik in Deutschland nur wenig an Schwung. Die 3000 befragten Firmen weiteten ihr Neugeschäft aus, wenn auch langsamer als zuletzt. Der Produktionsindex stieg um 0,1 auf 55,9 Punkte, wobei alle acht befragten Länder die Anlagen hochfuhren.

Allerdings war nach NTC-Angaben der Unterschied zwischen den vier großen Ländern in der Euro-Zone seit eineinhalb Jahren nicht mehr so groß. „Ein beschleunigtes Wachstum mit einem lebhaften 18-Monats-Hoch in Deutschland steht im Gegensatz zu einer ausgeprägten Verlangsamung in Frankreich, wo die Wachstumsrate auf ein 7-Monats-Tief fiel.“ In Frankreich sank der Index auf 50,7 von 52,2 Punkten, in Italien auf 53,5 von 54,1 Punkten und in Spanien auf 52,6 von 53,0 Zählern.

Die Beschäftigung sank in der Euro-Zone insgesamt wieder, der Index rutschte unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Arbeitsplatzabbau in Frankreich war der stärkste seit September 2003. Die Kosten für die Industrie stiegen so stark wie seit rund einem Jahr nicht mehr - vor allem wegen teurer Energie und Rohstoffen wie Metallen. Die Firmen konnten im Schnitt immerhin einen kleinen Teil der gestiegenen Kosten an ihre Kunden weiterreichen.

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Deutschland ist besser als sein Ruf

 
02.02.06 18:13
HANDELSBLATT, Donnerstag, 02. Februar 2006, 18:07 Uhr


Handelsblatt-Zukunftsatlas

Deutschland ist besser als sein Ruf


Mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland geht es bergauf. Nach einer Handelsblatt-Studie verzeichnen einige Branchen sogar einen Beschäftigungsboom. Dabei hat sich vor allem eine Region zu einem Magneten für Wirtschaft und Forschungseinrichtungen entwickelt.



HB DÜSSELDORF. Besondere Dynamik gibt es in der Luft- und Raumfahrtindustrie, bei Pharmaherstellern, Anbietern von Medizintechnik und bei Dienstleistungsfirmen für Forschung und Entwicklung. In bestimmten Regionen stieg in diesen Branchen die Zahl der Arbeitsplätze zwischen 2000 und 2004 um bis zu 30 Prozent.

Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Prognos im Auftrag des Handelsblatts (Freitagsausgabe). Die Untersuchung mit dem Titel „Zukunftsatlas 2006 – Welche Branchen in Deutschland Wachstum bringen“ zeigt: Vor allem im Süden und Südwesten haben sich Landkreise zu Magneten für Wirtschaft und Forschungseinrichtungen entwickelt.

Die Studie belegt, dass solche so genannten Branchen-Cluster ein Schlüssel für den Erfolg von Wirtschaftsräumen sind: Einige Städte und Kreise haben es wegen der Spezialisierung auf zukunftsträchtige Wirtschaftszweige geschafft, sich von der negativen Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung abzukoppeln. Dabei komme es zu sich selbst verstärkenden Effekten, sagt Prognos-Geschäftsführer Christan Böllhoff: „Unternehmen und Forschungseinrichtungen einer Branche befruchten sich gegenseitig.“

Neben den großen Industrien als Rückgrat der deutschen Wirtschaft haben sich in den vergangenen zehn Jahren auch IT- und Softwaredienstleister zu einer Leitbranche entwickelt, zeigt die Studie. Mit 361 000 Beschäftigten arbeiten dort inzwischen fast halb so viele Menschen wie in der Autobranche. Zwischen 2000 und 2004 ist die Zahl der Vollzeitjobs in der IT- und Softwarebranche um fast 14 Prozent gestiegen – in der Gesamtwirtschaft war der Trend dagegen negativ.

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Deutschlands Kraftzentren

 
04.02.06 11:13
Unternehmen  > Zukunftsatlas Zukunftsatlas 2006: Überblick  

HANDELSBLATT, Freitag, 03. Februar 2006, 17:06 Uhr

Branchen und Regionen im FokusMuskelprotz Deutschland 2370560
Deutschlands KraftzentrenMuskelprotz Deutschland 2370560
Von Dieter Fockenbrock und Olaf Storbeck Muskelprotz Deutschland 2370560
Wenn Unternehmer, Wissenschaftler und Politiker ihre Kräfte bündeln, profitieren sowohl die Wirtschaft als auch der Staat. Erfolgreiche „Cluster“ gedeihen vor allem im Südwesten, zeigt eine Prognos-Studie.Muskelprotz Deutschland 2370560
Muskelprotz Deutschland 2370560bc22.vhb.de/pshb?fn=relhbi&sfn=cn_load_bin&id=1182230" style="max-width:560px" align=left vspace=20 border=0>Muskelprotz Deutschland 2370560

HB DÜSSELDORF. Der berühmte britische Nationalökonom Alfred Marshall geriet bei dem Thema ins Schwärmen: „Die Geheimnisse der Gewerbes verlieren das Geheimnisvolle, sie liegen dort sozusagen in der Luft“, schrieb der Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaften im Jahre 1890 über die Vorteile „industrieller Distrikte“, in denen sich die Textilindustrie von Manchester ballte. Den Begriff „Cluster“ sollte zwar erst der Harvard-Professor Michael E. Porter diesem Phänomen 100 Jahre später geben – das Grundprinzip hatte Marshall aber bereits glasklar erkannt: Unternehmen aus einer Branche, die sich in einer Region konzentrieren und miteinander kooperieren, haben enorme Vorteile.

Davon profitieren nicht nur die Unternehmen, sondern auch die betreffenden Regionen – durch steigende Beschäftigung, höhere Einkommen und sprudelnde Steuereinnahmen. In Zeiten von fünf Millionen Arbeitslosen, wachsendem Standort-Wettbewerb und rasantem wirtschaftlichen Strukturwandel genießt die Bildung und Förderung wirtschaftlicher Kompetenzzentren bei Wirtschaftspolitikern oberste Priorität. Auch in der Provinz hat sich Porters Empfehlung herumgesprochen, dass „Cluster eine wichtige Komponente überregionaler und lokaler Wirtschaftspolitik sein sollten“.

Der Zukunftsatlas 2006, den das Beratungsinstitut Prognos für das Handelsblatt erstellt hat, macht deutlich: Regionen mit einer überdurchschnittlichen Dichte an Unternehmen aus Leit- und Wachstumsbranchen stehen in aller Regel wirtschaftlich besser da. Vor allem im Südwesten Deutschlands gibt es in einer Reihe wichtiger Branchen Kompetenzzentren von internationaler Bedeutung.

Das lässt sich vor allem an der Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze messen. Und da überragen einige Regionen in Deutschland alle Erwartungen: Im Raum Ulm ist beispielsweise die Zahl der Jobs in der Pharmaindustrie innerhalb weniger Jahre um mehr als 30 Prozent gestiegen – trotz heftigen politischen Gegenwinds für die gesamte Branche durch das Hin und Her in der Gesundheitspolitik. Eine vergleichbare Erfolgsgeschichte findet sich in der Luft- und Raumfahrt. An der Unterelbe wuchs das Angebot an Jobs binnen weniger Jahre so rasant, wie in kaum einer anderen Region. Treiber ist hier der Ausbau der Airbus-Endmontage. Weitgehend unbekannt ist bislang, dass zwischen Tübingen und Tuttlingen fast 11 500 Menschen hochqualifizierte Jobs in zahlreichen medizintechnischen Unternehmen finden.

Insgesamt macht der Zukunftsatlas deutlich: Deutschland ist nach wie vor ein Industrieland – obwohl die Industrie nur noch rund ein Drittel zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung beiträgt. Im Schatten dieser florierenden industriellen Kerne haben sich allerdings zunehmend moderne Dienstleister angesiedelt.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Viele Regionen nutzen ihre Potenziale nach Einschätzung von Prognos allerdings nicht vollständig aus.

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Im Südwesten der Republik hat sich dadurch eine weltweit nahezu einzigartige Mischung ergeben: „Grundlagenforschung und angewandte Ingenieur-Dienstleistungen, Produktion und Logistik konzentrieren sich dort auf engem geografischen Raum“, sagt Prognos-Geschäftsführer Christian Böllhoff. „Zusammen mit hoch qualifizierten Mitarbeitern ergibt sich dadurch für Deutschland im internationalen Standortwettbewerb ein entscheidender Vorteil.“ Viele Regionen nutzen ihre Potenziale nach Einschätzung von Prognos allerdings nicht vollständig aus. „Mit der richtigen Strategie könnten sie wirtschaftlich mehr aus sich machen“, unterstreicht Böllhoff.

Allerdings warnen Wissenschaftler vor zu großer Euphorie: „Die Hoffnungen, die in das Thema Clusterstrategie gesetzt werden, sind teilweise übertrieben“, sagt Rolf Sternberg, Professor für Wirtschaftsgeographie an der Universität Hannover. „Wenn man in einigen Jahren eine Bilanz des Clusterthemas zieht, wird man feststellen: Es wurden in manchen Regionen fahrlässig zu hohe Erwartungen geweckt.“ Nicht jeder Standort habe das Zeug zum Cluster – und ein Cluster sei auch nicht zwingende Voraussetzung für wirtschaftliche Prosperität. „Die Politik kann einen Cluster nicht auf dem Reißbrett für die grüne Wiese planen“, betont Sternberg.

Dabei gilt die Bildung und Förderung von Clustern als Königsdisziplin der Wirtschaftsförderer. „Jede Region, jeder Bürgermeister will einen eigenen Cluster haben“, sagt Prognos-Experte Olaf Arndt. „Man kann kein Cluster aus dem Nichts kreieren. Der Versuch, im Emsland einen Biotechnik-Cluster aufzubauen, wäre sehr teuer und mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt.“ Die Politik könne nur fördern. Ein erfolgreicher Cluster entsteht aber nur, wenn sich eine ausreichend große Zahl von Unternehmen einer Branche für ein und denselben Standort entscheidet.

Unterschieden werden zwei Formen solcher Cluster. Zum einen gibt es Kompetenzzentren, die von einem Großunternehmen getragen werden. „Das agiert dann quasi wie eine Spinne im Netz“, sagt Arndt. Ein Beispiel dafür ist Siemens mit seinem weltweiten Kompetenzzentrum für Medizintechnik in Erlangen, das die Region für Zulieferer und Konkurrenten interessant macht.

Aber es geht auch ohne ein Großunternehmen, das die Richtung vorgibt. In Dortmund etwa bildete sich im Laufe der vergangenen Jahre ein Logistik-Zentrum aus Dutzenden von Unternehmen. Sie nutzen die verkehrsgünstige Lage, aber auch die großen brachliegenden Industrieareale. Hinzu kommt die wissenschaftliche Unterstützung durch die Universität Dortmund mit ihrem Studiengang Logistik.

Lesen Sie weiter auf Seite 3: Die Methodik der Prognos-Untersuchung.

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Die Methodik der Prognos-Untersuchung

Welche Regionen in Deutschland haben welche Cluster in wichtigen Zukunftsbranchen? Um diese Frage zu beantworten, haben die Forscher von Prognos für den Zukunftsatlas 2006 ein dreistufiges Analyseverfahren entwickelt. Damit identifizieren sie sowohl die Leitbranchen als auch die am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweige und die überregional bedeutsamen Kompetenzzentren.

Stufe eins

In einem ersten Schritt suchte Prognos die im europäischen Vergleich wichtigsten Leit- und Wachstumsbranchen Deutschlands. Dafür analysierte das Institut Beschäftigung und Umsatz in Deutschland und in der EU. Als Leitbranchen definieren die Prognos-Experten Bereiche, in denen Umsatz- und Beschäftigung im Vergleich zur EU überproportional groß ist. Von einer Wachstumsbranche sprechen sie, wenn Umsatz und Beschäftigung sich in den letzten Jahren in Deutschland besser entwickelten als in der EU.

Stufe zwei

Im zweiten Schritt untersuchten die Forscher, wie diese Leit- und Wachstumsbranchen in Deutschland geografisch verteilt sind und wie sie sich in den verschiedenen Regionen in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Zu diesem Zweck wurde ein so genannter Clusterindex konzipiert. Dieser setzt sich aus den drei Merkmalen Stärke, Dynamik und Spezialisierungsgrad der Kreise und kreisfreien Städte zusammen. Als Indikator für die Stärke werden die Daten über die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einer Region und Branche herangezogen. Merkmal für die Dynamik ist die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Zeitraum zwischen 2000 und 2004. Als Indikator für den Spezialisierungsgrad fungiert der so genannte Lokalisationskoeffizient – der regionale Anteil der Beschäftigung in der jeweiligen Branche im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. In die Berechnung des Clusterindexes gehen diese drei Indikatoren zu gleichen Anteilen ein. Anhand der branchenspezifischen Clusterindizes können über alle 439 Kreise und kreisfreien Städte hinweg die führenden Regionen für Deutschlands Leit- und Wachstumsbranchen identifiziert werden.

Stufe drei

In einem dritten Untersuchungsschritt hat Prognos für fünf ausgewählte Wachstumsbranchen – Pharmaindustrie, Luft- und Raumfahrtindustrie, Logistik, F&E-Dienstleister und Medizintechnik – komplexe regionale Detailanalysen erstellt. Dabei identifizierte Prognos die örtlich jeweils wichtigen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und andere wesentliche Akteure. Neben quantitativen berücksichtigen sie dabei auch zahlreiche qualitative Informationen. Das Handelsblatt stellt in der kommenden Woche täglich eine dieser Wachstumsbranchen vor.

Datenbasis

Die Analysen der ersten beiden Untersuchungsschritte erfolgte auf Ebene der Wirtschaftsabteilungen und der Gruppen der gültigen Wirtschaftszweigsystematik. Die von Prognos verwendeten Daten stammen vom Europäischen Statistikamt Eurostat, von der Bundesagentur für Arbeit sowie dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden.

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