6. Jahrgang - Ausgabe 283 (14.10.2004)
3. MORPHOSYS - mit Antikoerpern aus den roten Zahlen
vorgelegt - ein Mittel gegen Multiples Myelom. Der Antikoerper,
kann. Er richtet sich gegen ein bestimmtes Zielmolekuel mit dem
ueberrepraesentiert ist. Im Tierversuch verzoegerte MOR202 in al-
len Faellen das Wachstum des Tumors. In einigen Faellen bildeten
sich die Tumore sogar zurueck.
die kostspieligen Tests an Patienten uebernimmt. In aller Regel
gibt es zum Start eine Zahlung im einstelligen Millionenbereich.
werden. In den USA hat das Biotech-Unternehmen fuer den neuen
Antikoerper bereits mehrere Patentanmeldungen eingereicht. Noch
schen Phasen scheitern 90 Prozent der Medikamente. Neben der Er-
forschung des Antikoerpers MOR202 hat Morphosys weitere Antikoer-
per in der Pipeline: Einer davon ist ein Antikoerper mit der Be-
zeichnung MOR101. Dieser soll zur Behandlung von Brandverletzun-
gen dienen. Der dritte Antikoerper im Bunde, der MOR102, soll in
einem ersten Schritt gegen Schuppenflechte eingesetzt werden.
HuCAL dient nicht nur der eigenen Forschung
Bei der Entwicklung neuer Antikoerper greift Morphosys auf HuCAL
zurueck. So ist die firmeneigene Bibliothek benannt, die mehr als
12 Milliarden verschiedene Antikoerper enthaelt. Einblicke in die
Antikoerper-Datenbank gewaehren die Martinsrieder auch ihren Ko-
operationspartnern, wofuer Morphosys Lizenzgebuehren in die Kasse
fliessen. Mit HuCAL will MorphoSys nun auch dem japanischen Markt
Fuss fassen. Erste Schritte sind bereits gemacht: Im vergangenen
Monat unterzeichnet die Biotech-Firma eine strategische Ver-
triebskooperation mit dem japanischen Unternehmen GeneFrontier
Corporation. Ziel ist, den japanischen Life-Science-Markt zu er-
obern. Die Partnerschaft sieht Investitionen beider Partner vor.
Gemeinsam will man neue Kunden gewinnen und in neue Marketing-
Massnahmen investieren. Dabei ist Japan, der zweitgroesste Phar-
mamarkt der Welt, besonders attraktiv - vor allem fuer Biotech-
Unternehmen. Das asiatische Land ist fuer seine liberale Gesetz-
gebung bekannt, noch dazu greift die japanische Regierung der
heimischen Biotech-Branche mit Milliardenbetraegen unter die Ar-
me.
Morphosys arbeitet mit einer Reihe grosser Pharmakonzerne zusam-
men - ein Zeichen dafuer, dass das Unternehmen in Branchenkrei-
sen grosses Vertrauen geniesst und moeglicherweise bald neue lu-
krative Forschungsdeals einfaedeln kann. Im Mai dieses Jahres
hat Morphosys einen Kooperationsvertrag mit Novartis unterzeich-
net. Nur wenige Monate zuvor hatten die Muenchner eine aehnliche
Partnerschaft mit dem US-Branchenfuehrer Pfizer besiegelt. Und
noch mehr: Das deutsche Pharma-Schwergewicht Schering haelt zum
Beispiel 6,6 Prozent an Morphosys. Gut moeglich, dass von diesen
Kooperationen eine Signalwirkung auf weitere Pharmafirmen ausge-
hen koennte, wodurch moeglicherweise weitere Zahlungen winken.
Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch die erwartete Zahlung
von zwei Millionen Euro durch die ebenfalls in Martinsried an-
saessige GPC Biotech. Diese Summe ist Morphosys sicher, wenn der
entwickelte Antikoerper gegen Lymphzellenkrebs in die erste kli-
nische Testphase geht.
Schwarze Zahlen zum Greifen nahe
Das Geschaeftsmodell Morphosys scheint also zu fruchten, wie
sich auch in den juengsten Zahlen des Unternehmens widerspie-
gelt. Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz um mehr als 20
Prozent auf 8,8 Mio. Euro, der Netto-Verlust wurde um 84 Prozent
auf 0,8 Mio. Euro gesenkt. Fuer das Gesamtjahr peilt die Bio-
tech-Firma einen Erloes von 21 Mio. Euro an, das waeren fast 40
Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Unter dem Strich prognos-
tizieren die Martinsrieder ein Minus von 1,8 Mio. Euro. Es ist
aber auch gut moeglich, dass es besser kommt. Denn bislang waren
die Morphosys-Prognosen stets konservativer Natur. Eine schwarze
Null scheint von daher beim Ergebnis nicht ausgeschlossen.
Auch an der Boerse machte Morphosys in den vergangenen Monaten
keine schlechte Figur. Binnen Jahresfrist hat sich der Kurs der
Aktie mehr als verdreifacht. Der Boersenstart des Biotech-Un-
ternehmens im Jahr 1999 fiel in die Boomphase am Neuen Markt.
Der Kurs kletterte auf astronomische Hoehen, in der Spitze auf
bis zu 360 Euro. Nachdem die Boersenblase geplatzt war, war die
Morphosys-Aktie auf dem Kurszettel aber gerade mal noch 4,77
Euro wert. Seitdem setzte die Aktie des Biotech-Unternehmens zum
langsamen Wiederaufstieg an. Und seit Jahresbeginn hat sich der
Kurs der Aktie mehr als verdreifacht. Und noch mehr: Im Septem-
ber feierten die Martinsrieder den Aufstieg in den TecDAX. Auf-
grund des zu erwartenden positiven Nachrichtenflusses kommt die
Aktie durchaus als Beimischung fuer ein chancenorientiertes Ak-
tienportfolio in Betracht.
Fuer fundamental ausgerichtete Anleger kommt das Papier indes
noch nicht in Frage, da der Titel mit einem KUV von 7-8 recht
ambitioniert bewertet scheint, so liegt die KUV-Bewertung bei
Amgen, dem hochprofitablen, weltgroessten Biotechwert mit meh-
reren eingefuehrten Produkten und umfangreicher Produktpipeline
etwa auf dem gleichen Niveau. Fundamental ausgerichtete Anleger,
die im Biotech-Sektor engagiert sein wollen, bevorzugen enstpre-
chend eine Investition in die Amgen-Aktie.
KENNZAHLEN
MORPHOSYS/ ISIN:
DE0006632003, WKN:
663200Marktkapitalisierung: 153,61 Mio. EUR
Kurs XETRA 13.10.04: 28,38 EUR
52-Wochen-Hoch: 28,44 EUR
52-Wochen-Tief: 8,50 EUR
Unser Anlage-Urteil: " Long Term Buy"
Grüße
ecki
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