TR ONE-News: MorphoSys und Heptares vereinbaren Zusammenarbeit für die Entwicklung therapeutischer Antikörper gegen GPCR-Moleküle
Datum: 13.02.13
Uhrzeit: 07:31
MorphoSys und Heptares vereinbaren Zusammenarbeit für die Entwicklung therapeutischer Antikörper gegen GPCR-Moleküle
MorphoSys AG / MorphoSys und Heptares vereinbaren Zusammenarbeit für die Entwicklung therapeutischer Antikörper gegen GPCR-Moleküle . Verarbeitet und übermittelt durch Thomson Reuters ONE. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
MorphoSys erschließt mit Hilfe der StaR-Technologie von Heptares neue Zielmoleküle für therapeutische Antikörper basierend auf der Ylanthia-Bibliothek
Die MorphoSys AG (Frankfurt: MOR; Prime Standard Segment, TecDAX) und die britische Heptares Therapeutics Ltd., ein führendes Unternehmen im Bereich der Wirkstoffsuche gegen G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GPCRs), haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um neuartige therapeutische Antikörper gegen die Membran-ständigen GPCR-Proteine zu entwickeln. GPCRs sind für eine Vielzahl an biologischen Prozessen und Erkrankungen ausschlaggebend.
'GPCR-Moleküle repräsentieren die größte Klasse an krankheitsrelevanten Zielmolekülen für pharmazeutische Wirkstoffe, die sich derzeit am Markt befinden. Technische Hindernisse haben dazu geführt, dass GPCRs für therapeutische Antikörper bislang kaum zugänglich waren. Wir glauben, durch die Kombination unserer Antikörpertechnologie mit der StaR-Plattform von Heptares, die stabilisierte GPCR-Antigene liefert, diese Hindernisse überwinden und das immense medizinische Potenzial von Antikörpern gegen GPCRs freilegen zu können', erklärte Dr. Simon Moroney, Vorstandsvorsitzender von MorphoSys.
'Mit Hilfe unserer StaRs-Technologie können wir der größten Herausforderung begegnen, der sich Medikamentenentwickler mit chemischen und biotechnologisch generierten Wirkstoffen gegen GPCRs gegenübersehen. Dies hat es uns ermöglicht, Allianzen mit führenden Pharmakonzernen und Biotechnologieunternehmen in beiden Bereichen einzugehen und unsere eigene Pipeline aufzubauen. Wir sind deshalb sehr erfreut, diese neue Allianz mit MorphoSys einzugehen, einer der weltweit führenden Firmen im therapeutischen Antikörpersegment, um die Stärken der StaR- Plattform in diesem Bereich ausspielen zu können', kommentierte Malcolm Weir, Vorstandsvorsitzender von Heptares.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Heptares stabilisierte Rezeptoren (StaRs) als Antigene für eine von MorphoSys zu treffende Auswahl an GPCR-Zielmolekülen entwickeln. MorphoSys kann anschließend seine Ylanthia-Antikörperbibliothek einsetzen, um therapeutische Wirkstoffkandidaten gegen diese Zielmoleküle zu entwickeln. MorphoSys hat das Recht, den Zugang zu diesen Zielmolekülen in Verbindung mit therapeutischen Antiköperprogrammen an Partner weiter zu lizensieren. Heptares wird hierfür eine Einmal- sowie Forschungszahlungen erhalten und an zukünftigen Umsätzen aus verbundenen Lizenzverträgen von MorphoSys beteiligt werden. Heptares hat sich ferner dazu entschlossen, einen therapeutischen Antikörper basierend auf der Ylanthia-Bibliothek von MorphoSys gegen ein eigenes GPCR-Zielmolekül zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wird MorphoSys Lizenzzahlungen sowie Meilensteine und Umsatztantiemen erhalten.
Heptares' StaR-Technologie bietet einen einzigartigen Weg, das Kernproblem bei der Antikörperentwicklung gegen GPCR-Moleküle zu lösen, nämlich die Herstellung dieser Proteine in gereinigter und korrekt gefalteter Form als Ausgangsmaterial (Antigen) für die Antikörperselektion. Die StaR-Technologie erreicht dies, indem der Anteil der GPCR-Proteine, der sich außerhalb der Zellmembran befindet, in seiner korrekten Form stabilisiert wird. Damit konserviert der Heptares-Ansatz die biologisch relevanten Bindungsstellen (Epitope) des Proteins, gegen die anschließend eine Vielzahl funktioneller Antikörper generiert werden kann. Dies hat sich in der Vergangenheit für GPCR-Moleküle als sehr schwierig erwiesen, da GPCRs ihren Aufbau und funktionelle Struktur häufig verlieren, wenn sie aus ihrer natürlichen Lage innerhalb der Zellmembran herausgenommen und isoliert bearbeitet werden.
MorphoSys' Ylanthia-Bibliothek ist die derzeit größte, bekannte Antikörper- Bibliothek im Fab-Format mit mehr als 100 Milliarden unterschiedlichen, vollständig humanen Antikörpern. Ylanthias genetischer Aufbau soll zu einer bislang unerreichten strukturellen Vielfalt und verbesserte Entwicklungseigenschaften resultierender Antikörper führen. Die Diversität der Bibliothek soll es ferner ermöglichen, Antikörper gegen bislang unerreichbare Zielmoleküle zu liefern und eine einzigartige Abdeckung aller möglichen Ansatzstellen zu erzielen.
Die Klasse der G-Protein-gekoppelte Rezeptoren stellt die größte und wichtigste Familie der krankheitsrelevanten Zielmoleküle im menschlichen Organismus dar. GPCRs spielen eine zentrale Rolle bei einer Vielzahl biologischer Prozesse und stehen in Verbindung mit zahlreichen Krankheitsbildern. GPCRs finden sich in jeder Zelle des Körpers, um Signale aus der Zellumgebung durch die Membran ins Zellinnere auf nachgeschaltete Signalkaskaden zu übermitteln sowie die Kommunikation zwischen Zellen und Organen zu ermöglichen. Das menschliche Genom enthält die Informationen für mehr als 375 nicht-chemosensorische GPCR-Proteine von denen 225 bekannte Bindungspartner (Liganden) haben und in 150 Fällen der Interaktionspartner noch unbekannt ist. GPCR-Zielmoleküle bilden die Angriffspunkte für 25% bis 30% der derzeit zugelassenen Medikamente. Sechs der zehn bzw. 60 der 200 umsatzstärksten Medikamente in den USA im Jahr 2010 zielten auf G-Protein-gekoppelte Rezeptoren. Sieben der rund 37 im Jahr 2012 durch die US-Gesundheitsbehörde FDA neu zugelassenen Wirkstoffe binden an GPCRs. Am Jahresende 2012 waren rund 37 therapeutische Antikörper weltweit am Markt zugelassen. Bis heute bindet jedoch nur einer der zugelassenen therapeutischen Antikörper an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren.
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