Merrill zahlt 100 Mio. $ - Kein Schuldeingeständni

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Merrill zahlt 100 Mio. $ - Kein Schuldeingeständni Peet

Merrill zahlt 100 Mio. $ - Kein Schuldeingeständni

 
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Dienstag, 21. Mai 2002
Kein Schuldeingeständnis
Merrill zahlt 100 Mio. Dollar  

Die US-Investmentbank Merrill Lynch wird im Zusammenhang mit den Vorwürfen Analystenempfehlungen frisiert zu haben, voraussichtlich eine Geldstrafe in Höhe von 100 Mio. Dollar zahlen. Dafür will die New Yorker Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen einstellen. Wie Merrill Lynch betonte, handelt es sich bei dem Vergleich nicht um ein Schuldgeständnis. Damit sind weitere Klagen ausgeschlossen.

Wie aus dem Umfeld der Staatsanwaltschaft verlautete, bekommt der Bundesstaat New York 48 Mio. Dollar, die restlichen 52 Mio. Dollar gehen an verschiedene Bundesstaaten. Wie Merrill Lynch ferner mitteilte, sollen Analysten künftig keine Zahlungen mehr direkt aus den Einnahmen des Investmentbanking bekommen. Außerdem soll ein unabhängiges Kommittee die Aktivitäten überwachen.

Der Übereinkunft zwischen Merrill Lynch und der Generalstaatsanwaltschaft gingen elf Monate juristische Ermittlungen voraus. Auch die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat diesen und ähnliche Fällen, wo es zu einem augenscheinlichen Interessenskonflikt zwischen den Investment- und Forschungsabteilungen der Geschäftsbanken gekommen ist, bereits unter die Lupe genommen. Die Abteilungen sollen theoretisch strikt voneinander getrennt arbeiten, um die Unabhängigkeit der Analysten zu sichern.

Der Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer begrüßte die Einigung mit Merrill. Die von der Bank angestrebten Reformen setzten einen neuen Standard für die gesamte Branche und sollten daher als Vorbild dienen, erklärte er. Als eine der ersten Reaktionen kündigte Goldman Sachs am Dienstag kurz nach der Merrill-Mitteilung eine Überprüfung des Vergütungssystems seiner Analysten an.

Den Banken wird besonders seit der Internet-Krise vorgeworfen, die Objektivität der Analysten den Geschäftsinteressen geopfert zu haben. Um sich Verträge mit den Börsenunternehmen zu sichern, stellten die Analysten oft unrealistisch positive Aktienprognosen für diese Unternehmen aus.

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