Der Kursverlauf des Goldes auf Stundenbasis erinnert in den letzten zwei Wochen eher an die Ausschläge eines EKG als an einen normalen Kursverlauf. Besonders schwierig ist das Handling eines solchen Kursverhaltens, das zwischen Lethargie und plötzlicher Hyperaktivität schwankt, wenn es zu Ausschlägen kommt, die unmittelbar danach in umso heftigere Bewegungen in die Gegenrichtung übergehen. So gesehen am Montag letzter Woche, als bei uns wegen Ostermontag geschlossen war und am Donnerstag. Da sackte Gold zuerst durch die Unterstützung bei 1.279 US-Dollar durch, drehte aber unmittelbar danach nach oben und stieg umso deutlicher bis an die 20-Tage-Linie, die hier in blau mit eingezeichnet ist. Nach einer erneuten Phase völliger Reglosigkeit setzte sich Gold dann am Freitagnachmittag über die 20-Tage-Linie in Marsch und schloss, wie im Tageschart zu sehen, damit auch minimal über der 200-Tage-Linie und direkt am kurzfristigen Abwärtstrend, der bei 1.302 US-Dollar verläuft. Aber das ist eben nicht nur ein Sprungbrett für einen neuen Aufwärtsschub, sondern genauso eine mögliche Basis, um einen neuen Abwärtsimpuls zu starten. Entschieden wird das zweifellos bereits heute – aber erst der Schlusskurs dürfte angesichts dieser erratischen Schwankungen Klarheit bringen. Wir würden daher den Stoppkurs für Positionen auf der Short-Seite umgehend eng auf 1.305 US-Dollar nachziehen, es gilt aber explizit der Schlusskurs per 22 Uhr. Denn auch, wenn das bedeuten kann, im Fall eines tragenden Ausbruchs nach oben deutlich höher aussteigen zu müssen, zeigen die EKG-Ausschläge der letzten Tage doch deutlich, dass sich kurze Impulse schlagartig ins Gegenteil verkehren können und damit das Arbeiten mit einem Stop-Loss schlicht mehr Risiken birgt, unglücklich ausgestoppt zu werden, als ein Stoppkurs auf Schlusskursbasis das Risiko eines ungünstigen Ausstiegskurses bietet. Einen Switch auf die Long-Seite würden wir indes erst vornehmen, falls Gold im Fall eines Ausbruchs nach oben auch noch die Widerstandszone 1.310/1.321 US-Dollar mit Kursen über 1.325 US-Dollar auf Schlusskursbasis hinreichend deutlich überwinden würde. www.ingmarkets.de/insights/243286/hauen-und-stechen