Man muss ja nicht mal davon ausgehen, dass Elop den expliziten Auftrag hatte, MS die Nokia-Sparte zuzuführen. Aber faktisch hat er sich schlicht und einfach so verhalten, als wäre es sein Auftrag gewesen. Das dokumentiert sich besonders deutlich in seiner Rhetorik, an der man sehen kann, dass er primär die Interessen von MS repräsentiert hat und sich deren Sache zu eigen gemacht hat ("We are the challenger" uswusf). Und ob Verschwörung oder nicht: Am Ende ist es ziemlich genau so abgelaufen, wie es die Verschwörungstheoretiker vorausgesagt haben. Zumindest das würde ich als Fakt bezeichnen.
Elop hat seine Stelle angetreten als Nokia Marktführer auf Grundlage der Devices-Sparte war. Am Ende seiner Regentschaft wird diese Sparte (vermutlich) für einen lächerlichen Preis verkauft. Auch das ist ein Fakt. Gründe für diese Entwicklung liegen in meinen Augen in klaren strategischen Fehlentscheidungen von Elop und Board (die an anderer Stelle aufgezählt sind), nicht in einer fatalistischen Zwangsläufigkeit, wie börsianer gerne betont.
Elop nun auch noch auf ein Podest zu stellen, ist wirklich zuviel des Guten. Vor allem wenn man, wie börsianer, zuvor nur Spott übrig hatte für diejenigen, die auf einen Verkauf an MS spekuliert haben. Jetzt, nach dem Verkauf, wird das nun zur Heldentat stilisiert und die Smartphone-Sparte als unnötige Last bezeichnet. Sowas könnte man ja fast schon als Geschichtsklitterung bezeichnen :-)
p.s.: zahnloser: Danke für die Blumen. Aber Salzburger tust du glaube ich ein wenig Unrecht. Man muss ja nicht alles teilen, was er sagt, aber gerade seine Beiträge zum allgemeinen Börsengeschehen oder zu bestimmten Finanzinstrumenten sind ziemlich interessant. Da merkt man, dass man es mit einem alten Börsenfuchs zu tun hat. Habe ich schon einiges gelernt davon als Börsen-Rookie. Daher habe ich auch überhaupt nichts dagegen, mit ihm in einen Topf geworfen zu werden.