Wenn mehr Geld gedruckt wird, erhöht sich natürlich auch die Umlaufgeschwindigkeit, bezogen auf eine Währungseinheit (z. B. 1 Dollar).
Verdoppelt sich der Brotpreis, so sind für die Brotkäufe doppelt so viele Dollars im Umlauf als vorher. Weshalb aber verdoppelt sich der Brotpreis? Wäre der Grund der, dass die Fed die Papiergeldmenge verdoppelt hat, so würde der um 100 % erhöhte Brotpreis lediglich dem alten Brotpreis - korrigiert um die Inflation - entsprechen.
Der Bäcker könnte sich von den eingenommenen Dollars also genauso viel leisten (in anderen Geschäften) wie vor der Preisverdoppelung. Der Wert seiner Arbeit wurde nicht gemindert. Würden alle anderen Geschäfte mitziehen, so bliebe trotz der Preisverdoppelung "alles beim alten". Der Bäcker muss freilich auch seinen Angestellten das Doppelte zahlen, damit die nicht "außen vor bleiben". (Das geschieht übrigens nicht in gleichem Maße, es gibt in USA einen "Reallohn-Abbau".)
Leider ist da aber noch die Sache mit dem "Außenwert" des Dollars. Die Scheichs können sich von den werthalbierten Dollars beim Umtausch in Euro und Käufen in Europa nur noch die Hälfte von dem leisten, was sich sich vorher von ihrem Öl-Verkäufen leisten konnten. Folglich treiben sie den Ölpreis hoch. Verdoppelt er sich (in Dollar), so haben sie für ihre "Währung Öl" wieder in Europa die alte Kaufkraft (und in USA die doppelte! - daher jetzt die massiven Beteiligungen an Banken usw.).
Dieses teure Öl muss aber nun auch der US-Verbraucher von seinen entwerteten Dollars an US-Zapfsäulen kaufen - auf diesem Weg dringt die Inflation ins Land und schadet der Wirtschaft, weil das Geld für das teurere Benzin anderswo im Kreislauf fehlt.
"Positiv" (aus der Sicht der Amis, aber nicht der Rest-Welt) ist die mit der Inflationierung erfolgende "Schuldenabbau". Ein Ami muss bei Dollarwert-Halbierung nur noch halb so lange arbeiten, um einen Dollar Schulden, den er vor Jahren in China gemacht hat, zurückzuzahlen. Daher zählen auch die Chinesen und andere US-Gläubiger (praktisch die ganze Rest-Welt, inkl. dt. Anleger mit US-Aktien) zu den Dummen.
Die Umlaufgeschwindigkeit war im Hyper-Inflationsjahr 1923 in Deutschland übrigens riesig. Der Staat druckte Unmengen von Geld, um die Schulden aus Kriegsanleihen, die deutsche Bürger vor dem Krieg gekauft hatten, loszuwerden (ähnlich wie USA jetzt in China, aber "nach innen"). Man musste damals das Geld eilends auf eine Schubkarre packen und damit zum Bäcker rasen, weil der Brotpreis sonst im Laufe des Vormittags von 2 Milliarden (!) Mark auf 2,5 Milliarden Mark steigen könnte. In diesem Fall ist Inflation ein klares Wettrennen: Die Notenpresse rennt um die Wette mit den "Verbrauchern", die ihr Geld noch schnell zum Bäcker karren wollen.
Insgesamt halte ich die Umlaufgeschwindigkeit aber für keine besonders relevante Größe. Weit wichtiger sind Geldmengen wie M1, M2, M3 und deren Zuwachs im Vergleich zum BIP-Zuwachs.