Leo Kirch muss offenbar um Kontrolle bangen

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mothy:

Leo Kirch muss offenbar um Kontrolle bangen

 
25.03.02 13:49
 
Reuters
- Von Sabine Bub und Mirko Wollrab -

München/Frankfurt (Reuters) - Der Medienunternehmer Leo Kirch muss nach wochenlangen Verhandlungen mit den Gläubigerbanken über eine Rettung der hoch verschuldeten Kirch-Gruppe offenbar die Mehrheit an seinem Kerngeschäft abgeben.

In der jüngsten Verhandlungsrunde am Sonntag in München sei deutlich geworden, dass die Kirch-Minderheitsgesellschafter, darunter der italienische Konzern Mediaset und der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch, die Mehrheit an der Filmproduktions- und Rechtegesellschaft KirchMedia übernehmen wollten, erfuhr Reuters am Sonntagabend aus Verhandlungskreisen. Die Banken stünden dieser Möglichkeit aufgeschlossen gegenüber und auch der Widerstand des 75-jährigen Firmengründers schwinde. Die Gespräche würden am Montag fortgesetzt. Eine Einigung sei noch in dieser Woche möglich.

Die mit mindestens 6,5 Milliarden Euro verschuldete Kirch-Gruppe ringt schon seit Wochen mit den Gläubigerbanken um ein Sanierungskonzept. Dabei wurde schnell klar, dass sich Kirch von Randaktivitäten wie seiner Beteiligung am Hamburger Axel Springer Verlag, dem spanischen TV-Sender Telecinco und wahrscheinlich auch seinem Engagement bei der Formel 1 trennen muss. Nun wird Leo Kirch wohl auch noch die Kontrolle über das Kerngeschäft - die Filmproduktion, den Rechtehandel und die Senderfamilie ProSiebenSat.1 Media - verlieren.

KIRCH-MINDERHEITSGESELLSCHAFTER WOLLEN MEHRHEIT

An den Gesprächen am Sonntag nahmen den Angaben zufolge Vertreter des Medienkonzerns, Kreditexperten der Bayerischen Landesbank, der HypoVereinsbank, der DZ Bank und der Commerzbank und die Minderheitsgesellschafter unter der Führung von Mediaset teil. "Die Investoren haben deutlich gemacht, dass sie die Mehrheit wollen. Die Banken stehen dem nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber", hieß es in Verhandlungskreisen.

Jahrelang hatten die Kreditinstitute einen Einstieg bei Kirch mit der Begründung abgelehnt, das Filmgeschäft sei zu undurchsichtig und riskant. "Die Banken drängen sich da nicht rein. Wenn es ohne uns geht - um so besser. Wir verstehen nichts vom Filmgeschäft", kommentierte ein Bankenvertreter die Gespräche. Im Zuge einer Kapitalerhöhung von 800 Millionen Euro solle KirchMedia eine Finanzspritze erhalten, um operativ handlungsfähig zu bleiben. Die Anteile Kirchs, der zusammen mit seinem Sohn Thomas rund 79 Prozent an KirchMedia hält, würden dadurch auf jeden Fall auf unter 50 Prozent verwässert.

Die Minderheitsgesellschafter - Murdoch, der Mediaset-Konzern des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der Handelskonzern Rewe, die Finanzinvestoren Lehman Brothers und Capital Research sowie der saudische Prinz Al Waleed - halten zusammen rund 21 Prozent an KirchMedia. In welchem Verhältnis sich die Gesellschafter und die Banken an der Kapitalerhöhung beteiligen oder ob die Kreditinstitute überhaupt ein Kapitalengagement eingehen würden, sei noch unklar, hieß es in Finanzkreisen. Grundsätzlich wäre ein Einstieg der Banken höchstens für zwei bis drei Jahre gedacht.

LEO KIRCHS WIDERSTAND SCHWINDET

Auch Leo Kirch, der mit dem Kauf der Rechte an dem Fellini-Klassiker "La Strada" in den 50er Jahren in die Branche eingestiegen und zum größten Filmrechtehändler und TV-Unternehmer Deutschlands avanciert war, muss sich offenbar dem Druck der Gläubigerbanken und der Minderheitsgesellschafter beugen. "Kirch könnte sich vorstellen, seinen Widerstand gegen den Verlust seiner Mehrheit aufzugeben", hieß es in Verhandlungskreisen. "Kirch muss natürlich dafür eine finanzielle Kompensation erhalten."

Trotz der erneuten Vertagung der Verhandlungen wird in den Kreisen mit einer recht schnellen Einigung gerechnet: "So wie es heute ausschaut, ist es nicht ausgeschlossen, dass das nächste Woche in trockenen Tüchern ist." Sollte schon am Montag der Durchbruch bei den Verhandlungen gelingen, könnten die Ergebnisse am Dienstag den Vorständen der Banken auf ihren turnusmäßigen Sitzungen zur Genehmigung vorgelegt werden.
mothy:

Gläubiger erhöhen Druck auf Leo Kirch

 
25.03.02 14:06
Aus der FTD vom 25.3.2002  
Gläubiger erhöhen Druck auf Leo Kirch
Von unseren Korrespondenten

Die Gläubigerbanken der hoch verschuldeten Kirch-Gruppe haben den Druck auf Firmengründer Leo Kirch verstärkt, die Mehrheit an seinem Kerngeschäft Kirch Media abzugeben.
Nach Informationen aus Verhandlungskreisen reisten Vertreter der Bayerischen Landesbank, der HypoVereinsbank, der Commerzbank und der DZ Bank am Sonntag mit der Forderung zu Gesprächen mit Kirch-Managern, der Medienunternehmer solle im Gegenzug zu einer Kapitalerhöhung von 800 Mio. Euro die Mehrheit an der Filmproduktions- und Rechtehandelsgesellschaft aufgeben. Andernfalls drohe die Insolvenz des Unternehmens. Die Kirch-Gruppe hat Schulden von mindestens 6,5 Mrd. Euro.

Die Banken strebten nun einen Anteil von 60 Prozent an der Kirch Media an, berichteten die "Süddeutsche Zeitung" und das Nachrichtenmagazin "Focus". Damit würden die Banken auch die unternehmerische Führung übernehmen.


Allerdings gibt es auch bei den Minderheitsgesellschaftern der Gesellschaft Begehrlichkeiten. Parallel zu den Gesprächen mit Kirch verhandelten die Banken deshalb auch mit Investoren. Zu ihnen gehören der australische Medienunternehmer Rupert Murdoch und der italienische Konzern Mediaset von Ministerpräsident Silvio Berlusconi.



Kirch muss Machtanspruch aufgeben


Die Haltung von Leo Kirch blieb zunächst offen. Der 75-Jährige hält 72 Prozent der Kirch Media und führte sein Unternehmen bisher wie ein Alleinherrscher. Kirch scheint aber zu wissen, dass er die Insolvenz nur abwenden kann, wenn er diesen Machtanspruch in Teilen aufgibt.


Einer Einigung müssten noch die Vorstände der Banken zustimmen. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge würde das Engagement der Kreditinstitute nicht über zwei bis drei Jahre hinausgehen. Mittelfristig könnten die Anteile an die Börse gebracht, an Kirch zurückverkauft oder an einen Investor abgegeben werden.


Selbst wenn der Rettungsplan der Banken Zustimmung findet, ist die Zukunft der Kirch-Gruppe noch nicht gesichert. In dem Paket nicht enthalten ist etwa das erfolglose Bezahlfernsehen Premiere. Der Australier Murdoch kann im Oktober seinen Anteil an Kirch zurückgeben. Dies würde ihn zusätzlich mit 1,7 Mrd. Euro belasten.


Pro Sieben Sat 1 Media hielt derweil an ihrem Plan fest, ihre Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. Ungeachtet der geplatzten Fusion mit Kirch Media habe dieser Vorstandsbeschluss Gültigkeit, sagte Vorstand Jürgen Doetz. Die Umwandlung bedeutet, dass sämtliche Aktionäre von Pro Sieben Sat 1 künftig ein Stimmrecht in der Gesellschaft haben. Zudem wird Kirch Media lediglich noch eine knappe Mehrheit an Pro Sieben Sat 1 halten. Mit Aufgabe der Fusionsabsichten wurden laut Doetz auch die geplanten Personalveränderungen nichtig.
Hiob:

Berlusconi steigt ein und wird Bundeskanzler!!!

 
25.03.02 14:23
Wie man hört (spiegel online) wird Berlusconi sich einen Happen aus dem Kirch-Nachlaß schnappen. Wahrscheinlich küßt ihm Stoiber dafür nicht nur die Füße, sondern räumt für ihn gleich auch noch seinen Platz als Kanzlerkandidat der Union.

Das wäre doch mal ein Szenario .... wie es schauriger kaum sein könnte, aber aus einer Baziperspektive vielleicht gar nicht so abwegig erscheinen mag. Oder sieht ein bescheidenes Nordlicht das ganz falsch?
cap blaubär:

Hiob da liegste leider Falsch Barilla der Nudelzar

 
25.03.02 15:22
kauft Kirch Stoiber und die Bundesrepublik um sie mit seiner berühmten Bolognese Souce übergossen zu verspeisen
blaubärgrüsse
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