Regierungschef Berlusconi lässt Gesetze maßschneidern, um Strafverfahren zu entgehen. Seine Anwälte sitzen als Abgeordnete im Parlament.
Drinnen, im römischen Senat, ging es vorigen Donnerstag hoch her: "Schande", brüllten die einen, "Lügner", die anderen. Draußen vor den Türen skandierten Tausende aufgebrachter Bürger "Mafiosi" und "Widerstand".
Nur einer verstand die ganze Aufregung nicht. Silvio Berlusconi hatte sich um das Gesetz, das seine Koalitionsmehrheit mit Brachialgewalt durch den Senat peitschte, überhaupt nicht gekümmert - das jedenfalls sagte er. Weder habe er begriffen, warum seine Leute es so eilig hatten, noch, warum die Opposition so tobte. Es seien "keine persönlichen Interessen im Spiel". Wer anderes behaupte, lüge.
Da wird die Überraschung groß sein, wenn Italiens Regierungschef feststellt, dass der Gesetzentwurf Carrara-Cirami - wie üblich benannt nach den Volksvertretern, die den Vorschlag formell einbrachten - ihm große persönliche Erleichterung verschaffen kann: in Mailand, vor Gericht.
Dort steht Berlusconi nämlich unter der Anklage, er habe 1986 bei der Übernahme der Lebensmittelkette SME Richter bestochen. In einem Parallelverfahren wird das auch seinem früheren Anwalt, dem späteren Verteidigungsminister und heutigen Abgeordneten Cesare Previti vorgeworfen. Der Berlusconi-Getreue soll zwischen 1988 und 1990 einen Richter mit üppigen Geldspenden überzeugt haben, den Erwerb des größten italienischen Buchverlags Mondadori durch Berlusconis Fininvest juristisch abzunicken.
Drinnen, im römischen Senat, ging es vorigen Donnerstag hoch her: "Schande", brüllten die einen, "Lügner", die anderen. Draußen vor den Türen skandierten Tausende aufgebrachter Bürger "Mafiosi" und "Widerstand".
Nur einer verstand die ganze Aufregung nicht. Silvio Berlusconi hatte sich um das Gesetz, das seine Koalitionsmehrheit mit Brachialgewalt durch den Senat peitschte, überhaupt nicht gekümmert - das jedenfalls sagte er. Weder habe er begriffen, warum seine Leute es so eilig hatten, noch, warum die Opposition so tobte. Es seien "keine persönlichen Interessen im Spiel". Wer anderes behaupte, lüge.
Da wird die Überraschung groß sein, wenn Italiens Regierungschef feststellt, dass der Gesetzentwurf Carrara-Cirami - wie üblich benannt nach den Volksvertretern, die den Vorschlag formell einbrachten - ihm große persönliche Erleichterung verschaffen kann: in Mailand, vor Gericht.
Dort steht Berlusconi nämlich unter der Anklage, er habe 1986 bei der Übernahme der Lebensmittelkette SME Richter bestochen. In einem Parallelverfahren wird das auch seinem früheren Anwalt, dem späteren Verteidigungsminister und heutigen Abgeordneten Cesare Previti vorgeworfen. Der Berlusconi-Getreue soll zwischen 1988 und 1990 einen Richter mit üppigen Geldspenden überzeugt haben, den Erwerb des größten italienischen Buchverlags Mondadori durch Berlusconis Fininvest juristisch abzunicken.
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