Übernahmeangebot für Beiersdorf geplant
Hamburg - Im Kampf um die Übernahme des Hamburger Körperpflege- und Konsumgüterherstellers Beiersdorf hat jetzt der französische Kosmetikkonzern L'Oréal die nächste Runde eingeläutet. Das Unternehmen, das immer wieder als einer der potenziellen Käufer neben Procter & Gamble, der Tchibo-Holding oder dem japanischen Konzern Kao genannt worden ist, bereitet offenbar ein Übernahme-Angebot für Beiersdorf vor. Die Offerte soll eine Größenordnung von 13 Mrd. Euro haben. Einzelheiten dazu sollen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden. Das berichtete am Sonntag die britische Zeitung "Independent".
Das Blatt beruft sich dabei auf L'Oréal nahestehende Kreise. Im Falle einer Übernahme würden die Franzosen sich allerdings von einigen Beiersdorf-Segmenten wie beispielsweise dem Verbands- oder Pflastersegment trennen, hieß es weiter. Nach Angaben von Analysten würde Beiersdorf mit seiner wichtigsten Marke Nivea das Produktangebot von L'Oréal, das sich überwiegend auf den Haarmarkt konzentriert, "hervorragend ergänzen".
Beiersdorf-Sprecher Klaus Peter Nebel bestätigte am Montag zwar die Absicht des Großaktionärs Allianz, sich von Anteilen des Unternehmens trennen zu wollen. Aber zugleich sagte er der WELT: "Uns ist seit Freitag nichts Neues bekannt. Außerdem würde uns die Allianz über einen möglichen Abschluss informieren."
Ein Sprecher der Allianz wollte die Gerüchte nicht kommentieren. Wie die WELT aus Branchenkreisen erfuhr, will sich die Allianz zwar von der Beteiligung trennen. Doch ist keine Eile geboten, da es sich "bei Beiersdorf um ein kerngesundes Unternehmen handelt".
Der Aktienmarkt reagierte auf den Zeitungsbericht erwartungsgemäß mit einem deutlichen Kursfeuerwerk. Der im M-Dax notierte Wert legte um mehr als acht Prozent auf 136,20 Euro zu. Ein Händler meinte, das Gebot von L'Oréal entspreche einem Wert von 155 Euro pro Beiersdorf-Aktie. Mit einer Marktkapitalisierung von rund zehn Mrd. Euro ist das Hamburger Unternehmen der schwerste M-Dax-Wert und gilt als aussichtsreicher Kandidat für einen Aufstieg in den Deutschen Aktienindex (Dax).
Bei einer Steigerung des Freefloat sei eine Notierung in dem Segment der deutschen Blue-Chips noch eher zu erreichen, so Analyst Oliver Luckenbach von Dresdner Kleinwort Benson. Dieses Ziel könne schon erreicht werden, wenn Beiersdorf-Mehrheitsgesellschafter Allianz nur einen Teil ihrer 46,3-prozentigen Beteiligung in den Markt gebe. Falls die Allianz sich komplett von ihrem Paket trennen sollte, würde das nach Angaben aus Beiersdorf-Kreisen bis zu 15 Mrd. Euro kosten.
Beim Einstieg eines neuen Investors profitierten auch freie Aktionäre. Da dieser Käufer dann erstmals die 30-Prozent-Schwelle überschreiten würde, müsste ein verbindliches Abfindungsangebot abgegeben werden, so die Analysten von M.M. Warburg. Sollte die ebenfalls an der Übernahme der Allianz-Anteile interessierte Tchibo-Holding den Zuschlag bekommen, wären die freien Aktionäre nicht betroffen, da Tchibo vor dem Jahreswechsel schon 30 Prozent der Beiersdorf-Aktien hielt. Ein Abfindungsangebot wäre daher nicht erforderlich. FBi/pos
Hamburg - Im Kampf um die Übernahme des Hamburger Körperpflege- und Konsumgüterherstellers Beiersdorf hat jetzt der französische Kosmetikkonzern L'Oréal die nächste Runde eingeläutet. Das Unternehmen, das immer wieder als einer der potenziellen Käufer neben Procter & Gamble, der Tchibo-Holding oder dem japanischen Konzern Kao genannt worden ist, bereitet offenbar ein Übernahme-Angebot für Beiersdorf vor. Die Offerte soll eine Größenordnung von 13 Mrd. Euro haben. Einzelheiten dazu sollen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden. Das berichtete am Sonntag die britische Zeitung "Independent".
Das Blatt beruft sich dabei auf L'Oréal nahestehende Kreise. Im Falle einer Übernahme würden die Franzosen sich allerdings von einigen Beiersdorf-Segmenten wie beispielsweise dem Verbands- oder Pflastersegment trennen, hieß es weiter. Nach Angaben von Analysten würde Beiersdorf mit seiner wichtigsten Marke Nivea das Produktangebot von L'Oréal, das sich überwiegend auf den Haarmarkt konzentriert, "hervorragend ergänzen".
Beiersdorf-Sprecher Klaus Peter Nebel bestätigte am Montag zwar die Absicht des Großaktionärs Allianz, sich von Anteilen des Unternehmens trennen zu wollen. Aber zugleich sagte er der WELT: "Uns ist seit Freitag nichts Neues bekannt. Außerdem würde uns die Allianz über einen möglichen Abschluss informieren."
Ein Sprecher der Allianz wollte die Gerüchte nicht kommentieren. Wie die WELT aus Branchenkreisen erfuhr, will sich die Allianz zwar von der Beteiligung trennen. Doch ist keine Eile geboten, da es sich "bei Beiersdorf um ein kerngesundes Unternehmen handelt".
Der Aktienmarkt reagierte auf den Zeitungsbericht erwartungsgemäß mit einem deutlichen Kursfeuerwerk. Der im M-Dax notierte Wert legte um mehr als acht Prozent auf 136,20 Euro zu. Ein Händler meinte, das Gebot von L'Oréal entspreche einem Wert von 155 Euro pro Beiersdorf-Aktie. Mit einer Marktkapitalisierung von rund zehn Mrd. Euro ist das Hamburger Unternehmen der schwerste M-Dax-Wert und gilt als aussichtsreicher Kandidat für einen Aufstieg in den Deutschen Aktienindex (Dax).
Bei einer Steigerung des Freefloat sei eine Notierung in dem Segment der deutschen Blue-Chips noch eher zu erreichen, so Analyst Oliver Luckenbach von Dresdner Kleinwort Benson. Dieses Ziel könne schon erreicht werden, wenn Beiersdorf-Mehrheitsgesellschafter Allianz nur einen Teil ihrer 46,3-prozentigen Beteiligung in den Markt gebe. Falls die Allianz sich komplett von ihrem Paket trennen sollte, würde das nach Angaben aus Beiersdorf-Kreisen bis zu 15 Mrd. Euro kosten.
Beim Einstieg eines neuen Investors profitierten auch freie Aktionäre. Da dieser Käufer dann erstmals die 30-Prozent-Schwelle überschreiten würde, müsste ein verbindliches Abfindungsangebot abgegeben werden, so die Analysten von M.M. Warburg. Sollte die ebenfalls an der Übernahme der Allianz-Anteile interessierte Tchibo-Holding den Zuschlag bekommen, wären die freien Aktionäre nicht betroffen, da Tchibo vor dem Jahreswechsel schon 30 Prozent der Beiersdorf-Aktien hielt. Ein Abfindungsangebot wäre daher nicht erforderlich. FBi/pos