Je weniger man über Aktien weiß, desto besser

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Je weniger man über Aktien weiß, desto besser

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06.11.06 06:32
HANDELSBLATT, Montag, 6. November 2006, 06:00 Uhr
Neues Erfolgrezept für das Agieren an den Finanzmärkten?

Je weniger man über Aktien weiß, desto besser

Von Norbert Häring

Für die meisten Anleger sind mehr Informationen über das Börsengesehen nicht nur nutzlos, sondern sogar schlecht. Das ist das provokante Ergebnis einer neuen Studie, die zeigt: Je mehr Aufwand ein Anleger betreibt, um seinen Wissenstand zu verbessern, desto schlechter ist die risikobereinigte Performance seines Portfolios.


Je mehr ein Akteur auf den Finanzmärkten weiß, desto besser ist dies für ihn – dies ist ein Grundpfeiler der traditionellen ökonomischen Theorie. Schließlich kann ein gut informierter Anleger eher vermeiden, Aktien von schlechten Unternehmen zu kaufen. Und er hat eine größere Chance, die künftigen Gewinner herauszupicken.

Nach der Lesart der klassischen Finanzmarkt-Theorie würde ein rationaler Investor sich so viel Informationen beschaffen, bis er nicht mehr der Meinung ist, dass eine zusätzliche Information ihm mehr einbringt als sie ihn kostet. Wäre die Information nichts wert, wäre ein Anleger nicht bereit, Geld oder Zeit dafür zu opfern. Würden Investoren nach diesem Prinzip handeln, müsste es also einen positiven Zusammenhang zwischen Portfolioerträgen und Informationskosten, die ein Anleger auf sich nimmt, geben.

In einer neuen Studie ziehen der renommierte italienische Ökonom Luigi Guiso und sein Koautor Tullio Japelli genau dies in Zweifel. Sie stellen fest: Für die meisten Anleger sind mehr Informationen nicht nur nutzlos, sondern sogar schlecht. Je mehr Aufwand sie betreiben, um ihren Wissenstand zu verbessern, desto schlechter ist die risikobereinigte Performance ihres Portfolios.

Die beiden Wirtschaftswissenschaftler verwendeten für ihre Untersuchung Kundendaten einer großen italienischen Bank. Ihnen lagen Informationen darüber vor, wie viel Zeit die Kunden der Bank für die Informationsbeschaffung aufwendeten. Außerdem konnten sie die Erträge von deren Finanzportfolios auswerten.

Ihr Bewertungsmaßstab war die „Sharp Ratio“. Diese gibt an, wie viel Ertragseinheiten man für ein bestimmtes Risiko erhält. Das bedeutet: Ein Wertpapier, dessen Kurs stark schwankt, muss eine höhere Rendite abwerfen, um auf die gleiche „Sharp Ratio“ zu kommen wie risikoarme Alternativen, zum Beispiel Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit.

Das Ergebnis der statistischen Analyse hat es in sich: Investoren, die zwischen zwei und vier Stunden pro Woche aufwendet, um Finanzinformationen zu sammeln, hat eine um ein viertel niedrigere "Sharp Ratio" als diejenigen, die gar keine Zeit dafür aufwenden.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2:Warum gut informierte Anleger auch ihr Risiko zu wenig streuen

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Rational wäre solch ein Verhalten für einen Anleger nur dann, wenn er die Informationsbeschaffung – zum Beispiel Kauf und Lektüre von Anlegermagazinen – nicht als Kosten betrachtet, sondern es ihm Spaß macht. Dafür finden die Autoren aber keine Indizien.

Eine ganze Reihe von Indizien deutet darauf hin, dass das Ergebnis auf übermäßiges Selbstvertrauen der Anleger zurückzuführen ist. So wurde in Laborversuchen immer wieder festgestellt, dass Männer eher zur Selbstüberschätzung neigen als Frauen. Dazu passt, dass zusätzliche Informationsaufnahme sich bei Männern ungünstiger auf die Rendite auswirkt als bei Frauen. Zudem stellen die Forscher fest: Je mehr Information die Investoren sammeln, desto häufiger kaufen und verkaufen sie. Wären die Anleger rational, müsste dieses auch zu höheren Renditen – genauer gesagt: zu einer besseren „Sharp Ratio“ – führen.

Tatsächlich war bei den Kunden der italienischen Bank genau das Gegenteil der Fall. Ein weiteres Indiz für überzogenes Selbstvertrauen ist: Die Aktionäre, die viel Informationen sammeln, diversifizieren ihr Portfolio zu wenig. Sie nehmen Risiken in Kauf, für die sie keine entsprechende Rendite bekommen.

Die Ergebnisse von Guiso und Japelli stützen die Thesen der „Behavioral Finance“. Diese Forschungsrichtung geht davon aus, dass Menschen auch als Investoren nicht immer streng rational handeln – unter anderem, weil sie einen Hang zur Selbstüberschätzung haben: Wir neigen dazu, uns mehr Fähigkeiten bei der Einschätzung der Relevanz von Informationen zuzutrauen, als wir haben. Für einen Aktionär ist dies fatal: Je mehr Informationen ihm zur Verfügung stehen, desto stärker schlägt sein Hang zur Selbstüberschätzung durch. Die Investoren denken, die hätten die Fähigkeit, gute Aktien herauszufischen – tatsächlich aber sind sie genau dazu nicht in der Lage. Die Konsequent: Sie trauen dem Rat von anderen weniger, streuen ihr Risiko zu wenig, und kaufen und verkaufen häufiger – das produziert nicht nur Transaktionskosten, sondern auch Fehler.


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RealDOJO:

bei mir wars auch so...

3
06.11.06 07:57
als Anfänger habe ich mehr kohle gemacht ;o)... jetzt hält es sich in Grenzen...
KTM 950:

Tja Permanent...

 
06.11.06 08:20
wie setzen wir die Studie um? Sollen wir 70% der Postings vom Biotestthread löschen lassen?


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Es ist schon über so viele Dinge Gras gewachsen, dass ich keiner grünen Wiese mehr traue !

Gruß
KTM 950
permanent:

Ich bin mit meiner Anlagestrategie eigentlich

 
06.11.06 08:56
recht zufrieden wobei ich mir von Biotest in diesem Jahr sicherlich mehr versprochen hätte.

Gruß

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Was würde man mit der ganzen

2
06.11.06 10:47
Zeit anfangen, wenn man sich nicht mehr mit dem Markt beschäftigen würde?

Gruß

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MaxGreen:

Die Börse ist doch nur ein großes Kasino

4
06.11.06 11:02
wo der mit der meisten Kohle die Richtung vorgibt. Warum fiel der DAX als es gute Zahlen zum deutschen Arbeitsmarkt gab und warum steigt er heute wo es keine Meldungen gibt. Warum steigen bei schlechten Arbeitsmarktdaten in US die Börsen? Als gut informierter Börseninteressierte geht man vom Gegenteil aus. Hinterher werden immer Begründungen geliefert die man in den Müll werfen kann. Wenn einen Monat später die Zahlen auch schlecht ausfallen und man setzt auf steigende Kurse, dann fällt die Börse.
Auch an der Börse gilt, die dümmsten Bauer ernten die größen Kartoffeln?  Eher doch die klügsten und reichsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln. Der Rest schlägt sich so lala über die Erntesaison.
permanent:

Da gebe ich dir vollkommen recht, die Börse ist

 
06.11.06 11:11
in der Tat ein großes Casino oder das größte legalisierte Glückspiel. Eine moderne Volkswirtschaft würde ohne Börse allerdings nicht funktionieren.

Gruß

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KTM 950:

permanent, sollte keine Kritik sein,

 
06.11.06 12:20
bei langfristigen Investitionen (über 1 Jahr), informiere ich mich auch gut und will wissen in was ich mein Geld anlege. Bei kurzfristigen Anlagen oder Trades kann es sein dass ich auch nur mal nach dem Chart oder letzten AdHoc mich entscheide.

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Es ist schon über so viele Dinge Gras gewachsen, dass ich keiner grünen Wiese mehr traue !

Gruß
KTM 950
permanent:

@KTM950

 
06.11.06 12:50
Ich habe deinen Beitrag auch nicht als Kritik aufgefasst. Bei größeren Investments -die ich in aller Regel auch über einen längeren Zeitraum behalte denke ich ist es notwendig eine vernünftige Recherche zu betreiben-. Die Tagesaktuellen Marktschwankungen vorherzusagen ist unmöglich, zumindest mir.

Gruß

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permanent:

Ahnungslose Anleger fahren besser

 
06.11.06 20:10
HANDELSBLATT, Montag, 6. November 2006, 20:04 Uhr
Neues Erfolgrezept für Aktieanlagen?

Ahnungslose Anleger fahren besser

Von Norbert Häring

Je mehr ein Akteur auf den Finanzmärkten weiß, desto besser ist dies für ihn – dies ist ein Grundpfeiler der traditionellen ökonomischen Theorie. Eine neue Studie kommt zu einem anderen Ergebnis: Für die meisten Anleger sind mehr Informationen über das Börsengesehen nicht nur nutzlos, sondern sogar schlecht.


Je weniger man über Aktien weiß, desto besser 2892925
Je weniger man über Aktien weiß, desto besser 2892925
Je weniger man über Aktien weiß, desto besser 2892925
Wer sein Depot mit vielen Informationen absichern will, fährt dabei noch lange nicht besser als Anleger, die sich wenig Mühe mit der Informationsbeschaffung geben.

Je mehr ein Akteur auf den Finanzmärkten weiß, desto besser ist dies für ihn – dies ist ein Grundpfeiler der traditionellen ökonomischen Theorie. Schließlich kann ein gut informierter Anleger eher vermeiden, Aktien von schlechten Unternehmen zu kaufen. Und er hat eine größere Chance, die künftigen Gewinner herauszupicken.

Nach der Lesart der klassischen Finanzmarkt-Theorie würde ein rationaler Investor sich so viel Informationen beschaffen, bis er nicht mehr der Meinung ist, dass eine zusätzliche Information ihm mehr einbringt als sie ihn kostet. Wäre die Information nichts wert, wäre ein Anleger nicht bereit, Geld oder Zeit dafür zu opfern. Würden Investoren nach diesem Prinzip handeln, müsste es also einen positiven Zusammenhang zwischen Portfolioerträgen und Informationskosten, die ein Anleger auf sich nimmt, geben.

In einer neuen Studie ziehen der renommierte italienische Ökonom Luigi Guiso und sein Koautor Tullio Japelli genau dies in Zweifel. Sie stellen fest: Für die meisten Anleger sind mehr Informationen nicht nur nutzlos, sondern sogar schlecht. Je mehr Aufwand sie betreiben, um ihren Wissenstand zu verbessern, desto schlechter ist die risikobereinigte Performance ihres Portfolios.

Die beiden Wirtschaftswissenschaftler verwendeten für ihre Untersuchung Kundendaten einer großen italienischen Bank. Ihnen lagen Informationen darüber vor, wie viel Zeit die Kunden der Bank für die Informationsbeschaffung aufwendeten. Außerdem konnten sie die Erträge von deren Finanzportfolios auswerten.

Ihr Bewertungsmaßstab war die „Sharp Ratio“. Diese gibt an, wie viel Ertragseinheiten man für ein bestimmtes Risiko erhält. Das bedeutet: Ein Wertpapier, dessen Kurs stark schwankt, muss eine höhere Rendite abwerfen, um auf die gleiche „Sharp Ratio“ zu kommen wie risikoarme Alternativen, zum Beispiel Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit.

Das Ergebnis der statistischen Analyse hat es in sich: Investoren, die zwischen zwei und vier Stunden pro Woche aufwendet, um Finanzinformationen zu sammeln, hat eine um ein viertel niedrigere "Sharp Ratio" als diejenigen, die gar keine Zeit dafür aufwenden.

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Lesen Sie weiter auf Seite 2:Warum gut informierte Anleger auch ihr Risiko zu wenig streuen

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Rational wäre solch ein Verhalten für einen Anleger nur dann, wenn er die Informationsbeschaffung – zum Beispiel Kauf und Lektüre von Anlegermagazinen – nicht als Kosten betrachtet, sondern es ihm Spaß macht. Dafür finden die Autoren aber keine Indizien.

Eine ganze Reihe von Indizien deutet darauf hin, dass das Ergebnis auf übermäßiges Selbstvertrauen der Anleger zurückzuführen ist. So wurde in Laborversuchen immer wieder festgestellt, dass Männer eher zur Selbstüberschätzung neigen als Frauen. Dazu passt, dass zusätzliche Informationsaufnahme sich bei Männern ungünstiger auf die Rendite auswirkt als bei Frauen. Zudem stellen die Forscher fest: Je mehr Information die Investoren sammeln, desto häufiger kaufen und verkaufen sie. Wären die Anleger rational, müsste dieses auch zu höheren Renditen – genauer gesagt: zu einer besseren „Sharp Ratio“ – führen.

Tatsächlich war bei den Kunden der italienischen Bank genau das Gegenteil der Fall. Ein weiteres Indiz für überzogenes Selbstvertrauen ist: Die Aktionäre, die viel Informationen sammeln, diversifizieren ihr Portfolio zu wenig. Sie nehmen Risiken in Kauf, für die sie keine entsprechende Rendite bekommen.

Die Ergebnisse von Guiso und Japelli stützen die Thesen der „Behavioral Finance“. Diese Forschungsrichtung geht davon aus, dass Menschen auch als Investoren nicht immer streng rational handeln – unter anderem, weil sie einen Hang zur Selbstüberschätzung haben: Wir neigen dazu, uns mehr Fähigkeiten bei der Einschätzung der Relevanz von Informationen zuzutrauen, als wir haben. Für einen Aktionär ist dies fatal: Je mehr Informationen ihm zur Verfügung stehen, desto stärker schlägt sein Hang zur Selbstüberschätzung durch. Die Investoren denken, die hätten die Fähigkeit, gute Aktien herauszufischen – tatsächlich aber sind sie genau dazu nicht in der Lage. Die Konsequent: Sie trauen dem Rat von anderen weniger, streuen ihr Risiko zu wenig, und kaufen und verkaufen häufiger – das produziert nicht nur Transaktionskosten, sondern auch Fehler.

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Wilhelm Busch zum Thema

6
06.11.06 20:15
Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt. (Wilhelm Busch)
permanent:

Zum Thema Gewinn

4
06.11.06 21:23
"Gewinn ist so notwendig wie die Luft zum Atmen, aber es wäre schlimm, wenn wir nur wirtschaften würden, um Gewinne zu machen, wie es schlimm wäre, wenn wir nur leben würden, um zu atmen."
Hermann Josef Abs
permanent:

JMK

3
06.11.06 21:24
"Das Geheimnis des erfolgreichen Börsengeschäftes liegt darin, zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, daß der Durschnittsbürger tut."
John Maynard Keynes

permanent:

Kostolany

2
06.11.06 21:25
"Börsenerfolg ist eine Kunst und keine Wissenschaft."
Andre Kostolany

TraderonTour:

Sehr weise und wahre Zitate, die ich hier lese o. T.

 
06.11.06 21:33
hotte39:

# 2: Mir ging es ebenso!

 
06.11.06 21:46

Kassiere gegenwärtig nur niedrige Zinsen.

Will immer einsteigen, aber die Kurse laufen davon.

Und ich nicht hinterher!

permanent:

La Bruyere

 
07.11.06 07:48
Alles ist möglich und auch das Gegenteil  von allem. (La Bruyére)
permanent:

Kostolany

2
07.11.06 07:52
Der Tag, an dem der sonst hartnäckige Optimist zum Pessimisten wird, ist höchstwahrscheinlich der Wendepunkt in der Kurstendenz. Und natürlich auch umgekehrt. Wenn der eingefleischte Pessimist zum Optimisten wird, muss man so schnell wie möglich aus der Börse aussteigen. (André Kostolany)
permanent:

Kostolany

 
07.11.06 13:38
Falsche Nachrichten sind gefährlich, aber falsche Auslegung richtiger Nachrichten ist noch gefährlicher. (André Kostolany)
permanent:

Isaac Newton

 
07.11.06 13:40
Ich kann die Bahn der Himmelskörper berechnen, nicht aber, wohin eine verrückte Menge die Kurse treibt. (Isaac Newton)
Anti Lemming:

Andere Hypothese

2
01.04.09 09:16

"Die Ergebnisse von Guiso und Japelli stützen die Thesen der „Behavioral Finance“."

 

Wie wäre es denn mit: Die Hypothesen der "Behavioral Finance" beeinflussten den Entwurf des Studie  von Guiso und Japelli in der Weise, dass genau die a-priori-Vermutungen herauskamen.

Man findet, was man sucht.


Kostolanya:

Am Besten scheint: Man weiß gar nichts!

 
02.04.09 02:37
Denn: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!

Tja, je weniger man weiß, desto weniger Gedanken macht man sich, desto entspannter ist man, desto weniger schlaflose Nächte hat man. Ein scheinbar höchst angenehmes Leben also mit "Nichtwissen"...

Frei nach dem Motto: " Wissen ist Macht - Nichts wissen macht auch nichts!"

Interessant finde ich, dass ich erst heute, rein zufällig, irgendwie auf diesem Thread gelandet bin, der ja schon seit 2006 existiert - aber trotzdem m.M.n. noch höchst aktuell ist.

Was nützen einem vermeintliche Kenntnisse über Aktien?

Wohl tatsächlich herzlich wenig. Denn Fakt scheint, dass wir alle, egal wie viel wir über Aktien lesen, uns Infos über Blättchen, Magazine, andere Medien wie FS etc. , Internet usw. einholen, de fakto nach wie vor nichts wissen. Punkt.

Denn wir alle, als kleine Kleinanleger haben keinerlei Zugang zu den wirklich zeitnahen, relevanten, wichtigen Daten, die Börsenkurse bestimmen können. Das, was wir heute in der Zeitung oder in einem Magazin lesen, im TV sehen etc. ist für die wahren Insider längst Schnee von vorvorgestern.

Man sollte sowohl Analysten mehr als äußerst skeptisch gegenüber stehen als auch den veröffentlichten Bilanzen der jeweiligen Aktien-Unternehmen - aber wohl genau so gut den veröffentlichten Staatsdaten bzw. Statistiken jeweiliger Staaten bezüglich Staatsverschuldung, Handelsdefiziten, Arbeitslosenzahlen etc., etc. - egal aus welchem Land.

Denn - wie heißt es so schön: "Traue niemals einer Bilanz oder einer Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast..."


Wenn Analysten nun also eine Aktie massiv zum KAUF anpreisen bzw. empfehlen, bedeutet dieses meistens, nicht immer, aber wohl recht häufig,  dass große Bestände eben jener Aktie eigentlich bald von bestimmten Institutionen und Großaktionären verkauft werden wollen - der Preis aber noch ein bisschen in die Höhe getrieben werden soll... so dass das "dumme Volk" animiert wird, überteuerte Aktien zu noch teureren Preisen zu kaufen, damit die vorgenannten Nutznießer diese dann gewinnträchtig abstoßen können...

Umgekehrt ist es natürlich genau so: Empfehlen Analysten eine Aktie massiv zum VERKAUF, so hoffen anscheinend manche oder gar viele Großinvestoren, Institutionelle etc. darauf, dass das "dumme Volk" auch teilweise gute Aktien weit unter Wert verkauft, damit dann die vorgenannten Nutznießer später diese billigen Aktien schön billig einsammeln können um diese dann später wieder teuer dem "dummen Volk" verkaufen zu können, in dem sie die Aktien wieder massiv zum KAUF anpreisen...

Grundsätzlich neige ich nicht dazu, ALLES über den Kamm zu scheren. So gibt es sicherlich auch bei Analysten und Analysen zu Aktien und Fonds etc. Ausnahmen. Ausnahmen bestätigen nach wie vor immer die Regel.

Sprich: Das eine oder andere Mal mögen bestimmte Analysen sicherlich halbwegs seriös zutreffen - jedoch sind sie leider sehr oft wohl eher korrupter und geldgieriger Natur.

Fakt scheint: Egal, wie viel man in welchen Tageszeitungen, Magazinen, Börsenblättchen, Internetforen etc. liest und sich informiert - man weiß nach wie vor - auch ohne diese vermeintlichen Infos - herzlich wenig.

Jede Bank, jedes Unternehmen, jeder Staat kann für die allgemeine Öffentlichkeit seine Bilanzen, Auftragseingänge, alle relevanten Zahlen wie Wirtschaftswachstum, Staatsverschuldung, BIP-Zahlen etc., etc. so unendlich fälschen...

Wer von uns sollte und könnte das jemals halbwegs auf Richtigkeit überprüfen können? NIEMAND!

Keiner von uns hätte je die Möglichkeit, einen Wirtschaftsprüfer in die Banken, Unternehmen, gar "in den Staat" ;-) zu schicken, um da mal gewisse Dinge zu durchleuchten und aufzudecken...selbst dann nicht, wenn wir bereit und in der Lage wären, dieses selbst zu bezahlen!

Daher scheint es mir persönlich tatsächlich komplett total egal, wie viel "WISSEN" ich über eine Einzel-Aktie oder einen Fonds oder einen Staat habe - da ich - egal, was ich bis dato gelesen habe, ich definitiv nichts wirklich weiß, da ich mir schon darüber im Klaren bin, dass uns vorgenannte Institutionen komplett nach Lust und Laune an der Nase herum führen können...

Was mich ganz persönlich betrifft, so ist es bei mir aber tatsächlich so, dass ich mir, trotz des ganzen Wissens über das Nichtwissen bezüglich Aktien und anderer Wertpapiere trotz div. medialer Infos bewusst bin, mir TROTZDEM Wirtschafts- und Finanznachrichten in jeglicher Form tagtäglich genüßlich "reinziehe". WARUM??? Aus Interesse, aus Spaß, aus Neugier, aus Leidenschaft...Wirtschaft & Börse sind mein viertes Hobby geworden...

Nun ja - wie es scheint, ist es letztlich wohl total egal, ob man irgend etwas weiß oder auch nicht in Sachen Aktien, Fonds etc. - Et kütt wie et kütt - wie der Kölner so sagt...

Zwar habe ich tatsächlich mit "GROSSEM NICHTWISSEN" zwischen 2006-2007 kleine Gewinne (ca. 13%) einfahren können (allerdings mit sehr, seeeehr viel Glück und mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung dabei - nicht mein Verdienst... ) und danach mit "WENIG WISSEN" immerhin noch das Jahr 2008 mit etwa 6-7% MINUS bezogen auf das Gesamtvermögen.  Das ist zwar nicht gerade ein sehr erquickliches Ergebnis - jedoch, wenn ich mir so manchen Fonds in meinem Depot betrachte, so "MINUS 63%" oder so - na - dann sind so 6-7% Minus gar nicht sooooo schlecht....

Nun ja, jetzt haben wir April 2009 - und ich weiß natürlich rein theoretisch und ein wenig praktisch auch schon wesentlich mehr als noch 2008 oder gar 2007 über Wirtschaft und Börse und so...

Bin jetzt aber selbst sehr gespannt, ob mir dieses kleine bisschen Mehrwissen mal irgendwann irgend etwas an "Mehr" im Depot bringen könnte ;-)

Ich glaube es, ehrlich gesagt, aber eher nicht.  Es ist doch einfach wohl eher so, dass der Markt, die gesamte Welt, das psychologische Massenverhalten der Menschen, die Menschen selbst, die Regierungen, die Unternehmen, die Banken etc., etc.  relativ unberechenbar in ihren Verhaltensweisen und Entscheidungen sind.

Bedeutet - wir alle können nur halbwegs Dinge erahnen - niemals vorhersehen - das kann übrigens meiner Meinung nach auch kein Computer und kein HS, kein Chart oder sonst was - Börse und Kurse haben meiner Meinung nach nur sehr bedingt was mit dem persönlichen Wissen über Wirtschaft, Finanzen, Einzelaktien und Fonds des Klein- oder gar Großanlegers zu tun. Börse hat natürlich recht viel von Casino, Poker und Würfelspiel. Aber auch sehr viel von Monopoly und Skat.

Sprich - bei beiden Spielen - Monopoly und Skat braucht man zwar auch sehr viel Glück, kann aber auch gewisse Dinge selbst noch bedingt beeinflussen...im Gegensatz zu reinen Würfelspielen, Casino oder Poker (okay, die Banken haben hoch gepokert, viel geblufft und größtenteils leider trotz schlechter Karten am Ende doch noch gewonnen, in dem sie zwar einerseits fast alles verloren, andererseits aber leider den eigenen Verlust auf den Steuerzahler abwälzen konnten...bääh...scheiß Spiel...)

Hmmmh, wie dem auch sei. Mir scheint es jedenfalls so, dass, was Aktien und Fonds etc. betrifft, wir fast ALLE bei Ariva, egal in welchem Thread unterwegs, relativ ahnungslos und unwissend sind - außer natürlich diejenigen, die hier inkognito als Vorstandsvorsitzender der Bank oder des Unternehmens XY hier heimlich und verdeckt mit posten ;-)

Ach ja, wie heißt es so schön:

"Wissen ist Macht!" - aber "NICHTS WISSEN MACHT AUCH NICHTS!" :---)))

In diesem Sinne - schlaft schön
Kosto
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