AT&S plant neue Werke 27.01.2006
Salzburger Nachrichten
Indien oder Osteuropa – Prüfung bis Ende März
Graz (SN). Der börsenotierte steirische Leiterplattenproduzent AT&S will bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres – also bis Ende März 2006 – über weitere zusätzliche Expansionsschritte entscheiden. Sie sollen entweder in Indien oder in Osteuropa gesetzt werden. Beide Märkte würden sich für Wachstumsinvestitionen empfehlen, „das heißt aber nicht, dass man beides gleichzeitig macht“, sagte AT&S-Chef Harald Sommerer am Donnerstag. Der Bau der zweiten Fabrik in Shanghai, die ab August hochfährt, läuft plangemäß.
AT&S hat mit der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr (plus 13 Prozent Umatzt, 1,1 Euro Gewinn pro Aktie) bekräftigt. Die Dividendenausschüttung sollte nicht negativ beeinflusst werden, sagte Sommerer.
AT&S setzt auf breite Kundenbasis 27.01.2006
Wiener Zeitung
- Schwierigkeiten bei der Übersiedlung sowie in Indien.
- Weitere Expansion für heuer geplant.
Wien. (sei) Die Werksübersiedlung von Fohnsdorf nach Leoben und die Restrukturierung in Indien haben in den vergangenen Monaten dem österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S zu Schaffen gemacht. In den ersten neuen Monaten des Geschäftsjahres 2005/2006 lag das Periodenergebnis mit 20,1 Mio. Euro um 18 Prozent unter dem Vorjahr. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf 278,5 Mio. Euro, gab AT&S am Donnerstag bekannt.
Der Eigentümerwechsel bei einem wichtigen Kunden von AT&S, der Siemens-Handysparte, hat anscheinend keine Lücke hinterlassen: „Der Level, den wir vorher bei Siemens gehabt haben, den haben wir jetzt auch“, sagte der AT&S-Vorstandsvorsitzende Harald Sommerer mit Verweis auf das stark steigende Geschäft des neuen Eigentümers BenQ.
Neuer Kunde: Liefern für Sony in Japan
Ein wesentliches Ziel von AT&S sei es, die Kundenbasis zu verbreitern, um das Risiko zu streuen, sagte Sommerer. Einen Erfolg verzeichne das börsenotierte Unternehmen diesbezüglich in Japan: AT&S konnte sich als Lieferant für die Digitalkameras von Sony in Japan qualifizieren. Es seien günstige Leiterplatten mit hoher Qualität gefragt, „da konnten wir mit unserem Werk in China punkten“, erklärte der Firmenchef.
AT&S will jedenfalls weitere Werke bauen, Ob in Indien oder Osteuropa bzw. wo zuerst, werde aber erst im Laufe des Jahres entschieden. Äuch Nordamerika liege weiter im Visier des Unternehmens, nur der geeignete Übernahmekandidat fehle dort nach wie vor.
Werke produzieren auf Hochtouren, Umsatz und EBIT steigen 27.01.2006
Wirtschafts Blatt
AT&S: Sony öffnet Tür nach Japan
Wien. Geschafft: Erstmals in seiner Geschichte hat sich der österreichische Leiterplattenhersteller AT&S für einen japanischen Elektronikkonzern als Zulieferer qualifiziert. Die Sony-Division für digitale Fotoapparate hat an AT&S das begehrte Audit vergeben. Für AT&S-Chef Harald Sommerer ein Erfolg, denn bisher war den Österreichern der Zugang zum japanischen Markt versperrt. Das soll sich nun ändern.
Dazu kommt, dass der Markt für digitale Fotoapparate nach den Mobiltelefonen als eines der größten Wachstumssegmente in der Elektronikindustrie gilt.
Markt wächst weiter
Das Wachstum von AT&S wird derzeit nur durch die Produktionskapazitäten eingeschränkt. Die existierenden Werke laufen auf Hochtouren und sind voll ausgelastet. Nicht zuletzt deshalb bauen die Österreicher ein zweites Werk in Shanghai, das im August die Produktion aufnehmen wird. Gerade rechtzeitig, um vom erwarteten Wachstum bei Mobiltelefonen – AT&S erzielt rund 60 Prozent seines Umsatzes als Zulieferer in diesem Bereich – zu profitieren. Handy-Weltmarktführer Nokia rechnet heuer mit einem Marktwachstum von mehr als zehn Prozent.
In den ersten neuen Monaten des laufenden Geschäftsjahres steigerte AT&S den Umsatz um zwölf Prozent und das EBIT um 13 Prozent. Belastet wurde das Ergebnis von einmaligen Restrukturierungskosten (Indien) und Sondereffekten wegen der Übersiedlung des Werkes Fohnsdorf. Beim Nettoergebnis und dem Ergebnis je Aktie verzerren Hedging-Gewinne aus dem Vorjahr das Bild.