Korrigiere mich bitte mit Einzelheiten, jopius, aber als Nicht-IMH-Aktionär bin ich mit den einzelnen Beteiligungen noch nicht so befaßt, sondern habe meine Infos u.a. aus unten stehendem Interview, daß ich aus dem WO-Board kopiert habe. Dort ist die Rede von Internet- und Technologietiteln.
22.09.00 (HANDELSBLATT)
Die Chancen in Asien sind riesig
FRAGE Herr Hoffmann, ein Blick auf den Kursverlauf Ihrer Aktie müsste
Ihnen seit Monaten Angst und Schrecken einjagen.
[ANTWORT]So schlimm ist es zum Glück nicht. Der Kurs ist zwar stark
gefallen, dennoch hat sich die Aktie lediglich parallel zu den Papieren
ähnlicher Firmen wie CMGI oder Softbank entwickelt. Seit unserer
Hauptversammlung Ende Juli stellen wir uns nun aber ganz zielgerichtet als
Beteiligungsgesellschaft wie Knorr oder UCA auf. Umsätze und Profite
kommen dabei aus dem Verkauf von Beteiligungen.
[Frage]Die Börse hat darauf noch nicht reagiert.
[Antwort]Leider hat der Markt diese Entwicklung noch nicht in den Kurs eingearbeitet.
Die Investoren honorieren derzeit auch nicht, dass wir bereits in diesem Jahr zum ersten
Mal mit Gewinn abschließen werden, ein Jahr früher als zum Börsengang im Juli 1999
versprochen.
[Frage]Die Kurse der Technologiewerte sind dennoch anhaltend niedrig.
[Antwort]Der Markt reagiert derzeit mit einer starken Übertreibung nach unten. Es herrscht
absolute Kaufunlust. Wir rechnen jedoch mit einer Erholung im vierten Quartal und der Rückkehr
zu einer realistischen Beurteilung der guten High-Tech-Werte. Bedauernswerterweise
differenziert der Finanzmarkt nicht zwischen echten Substanzwerten und aufgeblasenen
Scheinwerten.Alles wird in einen Topf geworfen.
[FRAGE]Ihr Geschäft lebt davon, Anteile von Internet- und Technologiefirmen, an denen Sie
beteiligt sind, mit ordentlicher Rendite zu verkaufen. Nach einigen spektakulären Internetpleiten
und Kursen, die weit unter dem Emissionspreis liegen, dürfte das immer schwieriger werden.
[ANTWORT]
Wir haben einige Kandidaten für Börseneinführungen im Portfolio, die in den kommenden sechs
Monaten aufs Parkett kommen. Bei allen diesen Firmen gilt, dass wir großen Wert auf die
Profitabilität legen. Das heißt, die Unternehmen müssen in absehbarer Zeit Gewinn erzielen.
Darüber hinaus ist uns wichtig, die Anteile zu einem fairen Preis anzubieten, um so die Grundlage
für eine gute Kursperformance zu legen. Internet-Media-House erwirtschaftet aber auch gute
Renditen mit den Investments, wenn kein Börsengang erfolgt. Nicht alle unserer über 20 Beteili-
gungen sind Börsenkandidaten.
[FRAGE]Sie haben das Internet-Media-House gegründet und aufgebaut. Zu Beginn dieses
Monats haben Sie nun den Vorstand verlassen, um eine Tochter in Asien aufzubauen. Was zieht
Sie nach Hongkong?
[ANTWORT]
Wir haben schon lange nach Asien geschaut und dort Gespräche geführt. Die Chancen in
Asien für unser Unternehmen sind riesig: Die Region ist, was die Entwicklung des Internets
anbetrifft jetzt noch zwei Jahre hinter Europa zurück. Die Zahl der Internetnutzer steigt rasant,
und die asiatischen Volkswirtschaften boomen. Dies ist also der richtige Zeitpunkt einzusteigen.
[FRAGE]Verbirgt sich hinter den großen Chancen nicht auch ein riesiges, nur schwer kalkulier-
bares Risiko?
[ANTWORT]
Asien besteht aus vielen Teilmärkten, die natürlich nicht alle unser Interesse finden. Wir wollen
uns nicht verzetteln, sondern werden bei der Auswahl der Märkte und Firmen vorsichtig vorgehen
und nur in die zukunftsträchtigen Bereiche Beratung, Technologie, B2B- und Financial
Services-Plattformen investieren. Das Ziel ist, diese jungen Unternehmen innerhalb von zwei bis
drei Jahren in die Gewinnzone zu führen. Um das Risiko für den Fondsanleger zu begrenzen, werden
wir Anteile aber auch schon vor Börsengängen der Firmen wieder verkaufen.
[FRAGE]Der Growth Enterprise Market (GEM), die Wachstumsbörse in Hongkong, spielt eine
wichtige Rolle in ihrer Asienstrategie.
[ANTWORT]
Der GEM ist in zweierlei Hinsicht wichtig: Erstens, weil wir Firmen aus der Region dort an die
Börse bringen können. Zweitens, weil wir die Asien-Töchter deutscher Internet-Firmen dort aufs Parkett
begleiten wollen. Ein Listing an der GEM kann bei Firmen aus Europa mit Geschäft in Asien also
durchaus vor einem Listing am Neuen Markt stattfinden.
[Frage]Haben nicht-asiatische Firmen dort überhaupt eine Chance?
[Antwort]Bei der Beurteilung bedarf es sicherlich der Marktkenntnis. wir bringen nur erfolgreiche
europäische und amerikanische Firmen nach Asien, wenn ihre Produkte dort Chancen haben.
Wir listen sie erst dann an der Hongkonger Wachstumsbörse GEM, wenn sie in Asien entsprechen-
de Umsätze erwirtschaftet haben.
[FRAGE]Zur Finanzierung der Asienexpansion gehen Sie einen ungewöhnlichen Weg: Sie legen
einen Fonds auf.
[ANTWORT]
Wir sind die erste deutsche Beteiligungsgesellschaft, die das macht. Der Fonds richtet sich
hauptsächlich an institutionelle Anleger, die mindestens eine Million Euro mitbringen müssen. Auch
Privatanleger können einsteigen, die Mindestsumme beträgt 500 000 Euro . Vom Gewinn fließen
80 Prozent an die Investoren, der Rest an Internet-Media-House (IMH) Asia. Insgesamt wollen wir
maximal 50 Millionen einsammeln. Auch die Internet-Media-House Asia Ltd. selbst wird sich an dem
Fonds beteiligen. Da die IMH Asia eine Beteiligung der IMH-Muttergesellschaft ist, profitieren unsere
Aktionäre hier zu Lande auch direkt von der Entwicklung.
[FRAGE]Neben dem Engagement in Asien haben Sie bereits ein halbes Dutzend Beteiligungen in
den USA aufgebaut. Ferner investieren Sie im europäischen Ausland. Sind Sie dabei, sich zu
verzetteln?
[ANTWORT]Nein, wir wissen genau was wir tun, und haben die Verantwortlichkeiten klar geregelt.
Ich als früherer Vorstandsvorsitzender kümmere mich um das Asiengeschäft. Mein Kollege Matthias
Düwel, früher ebenfalls im Vorstand, kümmert sich um die Expansion in Europa und den USA. Im
Übrigen gilt auch und gerade für das Internetgeschäft: Um erfolgreich zu sein, muß man auch global
wachsen.
Die Fragen stellte Joachim Hofer.
Gruß, S.Lord