Charttechnische Verfassung des Dax nach Angaben von Händlern sehr gut
Dax dürfte wieder Fahrt aufnehmen (19.08.2005)
Unterstützt von einem nachgebenden Ölpreis sollte der deutsche Aktienmarkt nach Einschätzung von Börsianern am Donnerstag mit Kursgewinnen in den Handel starten.
HB FRANKFURT. Der Deutsche Aktienindex (Dax) wird nach Berechnungen von Banken und Handelshäusern mit einem Plus von 0,2 % auf 4880 Zähler eröffnen und damit die Talfahrt vorerst stoppen. „Angesichts des Preisrückgangs beim Öl sollte der Markt einen Tick besser reinkommen“, sagte ein Händler.
„Die Wall Street hat sich recht gut gehalten, allerdings wurde der Markt von Einzeltiteln gestützt, nicht von Kursgewinnen in der Breite“, erklärte ein weiterer Händler. Auch die Volumina hätten nur leicht zugelegt. Unterstützung erhielten die Aktien auch aus Tokio, wo vor allem Banken- und vereinzelte Technologiewerte Aufschläge verzeichneten. Stützend wirke auch der Ölpreis, der deutlich zurückgekommen sei. „Ein klares Signal, wohin jetzt die Reise geht, gibt es heute früh aber nicht“, sagt der Händler. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl notierte am Morgen bei 63,40 Dollar und entfernte sich weiter von seinem Rekordhoch von mehr als 67 Dollar am vergangenen Freitag. Die US-Börsen hatten den Handel am Mittwoch mit Kursgewinnen beendet.
Die Helaba hält auf kurze Sicht das Rückschlagpotenzial für die Aktienseite für „überschaubar“. Es gebe kaum attraktive Anlagealternativen. „Insgesamt empfehlen wir, Gewinne in Einzeltiteln noch laufen zu lassen, aber breite Neuengagements erst einmal zurückzustellen“, lautet die Startegieempfehlung.
Die charttechnische Verfassung des Dax ist nach Angaben von Händlern sehr gut. Der Index habe am Vortag genau auf einer wichtigen Haltemarke eine „Punktlandung“ hingelegt. Am Berichtstag sei zunächst Platz bis knapp unter die 4 900 Punkte und anschließend bis zum Widerstand bei 4 935 Stellen. Nach unten sei der Dax bei 4 842 Zählern solide abgesichert, erklären Marktteilnehmer. Marktteilnehmer erwarten im Schnitt einen Schlussstand von 4 891 Punkten.
Im Fokus der Anleger dürften vor allem Werte aus der zweiten Börsenreihe stehen. Der im MDax gelistete Finanzdienstleister AWD gab für das zweite Quartal einen überraschenden Umsatzrückgang bekannt und verfehlte auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten. Im vorbörslichen Geschäft fielen die AWD-Titel um über vier Prozent.
Der ebenfalls im Nebenwerteindex gelistete Autozulieferer Beru veröffentlichte für das erste Geschäftsquartal 2005/06 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Gewinn. Dabei profitierte Beru von neuen Produkten bei der Kaltstarttechnik von Dieselmotoren und im Geschäftsfeld Elektronik.
Das Auftragsplus von 40 % im ersten Halbjahr bei MAN Roland beurteilen Händler positiv. Die Sparte sei immer noch so etwas wie ein Problemkind von MAN, von daher sollte die gute Auftragslage helfen, das Ziel - Breakeven bei MAN Roland in 2005 - zu erreichen. Entscheidender seien aber weiterhin die Zerschlagungsfantasien bei dem Wert.
Berichten in der Presse zufolge will die Deutsche Bank zusammen mit der DBS in die chinesische Guadong Developement Bank einsteigen. Beide wollen demnach 1,78 Mrd. Euro investieren, aber keine Kontrolle übernehmen. Strategisch befindet sich die Deutsche Bank damit nach Angabe eines Händlers auf einem guten Weg. „Sich im Osten, also in Russland, und in China zu positionieren, ist angesichts der Größe der Märkte zukunftsweisend“, so ein Beobachter.
Im TecDax dürften einmal mehr Freenet.de und Mobilcom das Interesse auf sich ziehen. Auslöser sind Medienberichte widersprüchlichen Inhalts. So schreibt die FAZ nach einem Gespräch mit Andrew Dechet vom Investor Texas Pacific (TPG), TPG dränge nicht auf eine Sonderausschüttung, sondern sehe das fusionierte Unternehmen als Wachstumswert. Es gehe um Wertsteigerungen und einen besseren Aktienkurs und nicht darum, dem Unternehmen Geld zu entziehen. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires hat Dechets dagegen gesagt, TPG könne sich eine Sonderdividende oder Aktienrückkäufe durchaus vorstellen. Ein Analyst spricht von einem „Rauschen“ im Vorfeld der mit großer Spannung erwarteten Hauptversammlung.
Am Nachmittag dürften neue Konjunkturdaten aus den USA die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen. Um 16 Uhr (MESZ) werden die Frühindikatoren für Juli erwartet. Schon um 14.30 Uhr stehen die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Gegen 18 Uhr wird der Industrieindex der Philadelphia Fed für August erwartet.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 18. August 2005, 08:35 Uhr
...be invested
Der Einsame Samariter
Dax dürfte wieder Fahrt aufnehmen (19.08.2005)
Unterstützt von einem nachgebenden Ölpreis sollte der deutsche Aktienmarkt nach Einschätzung von Börsianern am Donnerstag mit Kursgewinnen in den Handel starten.
HB FRANKFURT. Der Deutsche Aktienindex (Dax) wird nach Berechnungen von Banken und Handelshäusern mit einem Plus von 0,2 % auf 4880 Zähler eröffnen und damit die Talfahrt vorerst stoppen. „Angesichts des Preisrückgangs beim Öl sollte der Markt einen Tick besser reinkommen“, sagte ein Händler.
„Die Wall Street hat sich recht gut gehalten, allerdings wurde der Markt von Einzeltiteln gestützt, nicht von Kursgewinnen in der Breite“, erklärte ein weiterer Händler. Auch die Volumina hätten nur leicht zugelegt. Unterstützung erhielten die Aktien auch aus Tokio, wo vor allem Banken- und vereinzelte Technologiewerte Aufschläge verzeichneten. Stützend wirke auch der Ölpreis, der deutlich zurückgekommen sei. „Ein klares Signal, wohin jetzt die Reise geht, gibt es heute früh aber nicht“, sagt der Händler. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl notierte am Morgen bei 63,40 Dollar und entfernte sich weiter von seinem Rekordhoch von mehr als 67 Dollar am vergangenen Freitag. Die US-Börsen hatten den Handel am Mittwoch mit Kursgewinnen beendet.
Die Helaba hält auf kurze Sicht das Rückschlagpotenzial für die Aktienseite für „überschaubar“. Es gebe kaum attraktive Anlagealternativen. „Insgesamt empfehlen wir, Gewinne in Einzeltiteln noch laufen zu lassen, aber breite Neuengagements erst einmal zurückzustellen“, lautet die Startegieempfehlung.
Die charttechnische Verfassung des Dax ist nach Angaben von Händlern sehr gut. Der Index habe am Vortag genau auf einer wichtigen Haltemarke eine „Punktlandung“ hingelegt. Am Berichtstag sei zunächst Platz bis knapp unter die 4 900 Punkte und anschließend bis zum Widerstand bei 4 935 Stellen. Nach unten sei der Dax bei 4 842 Zählern solide abgesichert, erklären Marktteilnehmer. Marktteilnehmer erwarten im Schnitt einen Schlussstand von 4 891 Punkten.
Im Fokus der Anleger dürften vor allem Werte aus der zweiten Börsenreihe stehen. Der im MDax gelistete Finanzdienstleister AWD gab für das zweite Quartal einen überraschenden Umsatzrückgang bekannt und verfehlte auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten. Im vorbörslichen Geschäft fielen die AWD-Titel um über vier Prozent.
Der ebenfalls im Nebenwerteindex gelistete Autozulieferer Beru veröffentlichte für das erste Geschäftsquartal 2005/06 einen deutlichen Anstieg von Umsatz und Gewinn. Dabei profitierte Beru von neuen Produkten bei der Kaltstarttechnik von Dieselmotoren und im Geschäftsfeld Elektronik.
Das Auftragsplus von 40 % im ersten Halbjahr bei MAN Roland beurteilen Händler positiv. Die Sparte sei immer noch so etwas wie ein Problemkind von MAN, von daher sollte die gute Auftragslage helfen, das Ziel - Breakeven bei MAN Roland in 2005 - zu erreichen. Entscheidender seien aber weiterhin die Zerschlagungsfantasien bei dem Wert.
Berichten in der Presse zufolge will die Deutsche Bank zusammen mit der DBS in die chinesische Guadong Developement Bank einsteigen. Beide wollen demnach 1,78 Mrd. Euro investieren, aber keine Kontrolle übernehmen. Strategisch befindet sich die Deutsche Bank damit nach Angabe eines Händlers auf einem guten Weg. „Sich im Osten, also in Russland, und in China zu positionieren, ist angesichts der Größe der Märkte zukunftsweisend“, so ein Beobachter.
Im TecDax dürften einmal mehr Freenet.de und Mobilcom das Interesse auf sich ziehen. Auslöser sind Medienberichte widersprüchlichen Inhalts. So schreibt die FAZ nach einem Gespräch mit Andrew Dechet vom Investor Texas Pacific (TPG), TPG dränge nicht auf eine Sonderausschüttung, sondern sehe das fusionierte Unternehmen als Wachstumswert. Es gehe um Wertsteigerungen und einen besseren Aktienkurs und nicht darum, dem Unternehmen Geld zu entziehen. Im Gespräch mit Dow Jones Newswires hat Dechets dagegen gesagt, TPG könne sich eine Sonderdividende oder Aktienrückkäufe durchaus vorstellen. Ein Analyst spricht von einem „Rauschen“ im Vorfeld der mit großer Spannung erwarteten Hauptversammlung.
Am Nachmittag dürften neue Konjunkturdaten aus den USA die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich ziehen. Um 16 Uhr (MESZ) werden die Frühindikatoren für Juli erwartet. Schon um 14.30 Uhr stehen die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe auf der Agenda. Gegen 18 Uhr wird der Industrieindex der Philadelphia Fed für August erwartet.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 18. August 2005, 08:35 Uhr
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Der Einsame Samariter