US-Wett-Entscheidung stürzt Online-Glücksspiel in die Krise
LONDON (Dow Jones)--Nachdem der US-Senat am Wochenende überraschend ein Gesetz zum Verbot von Online-Glücksspiel verabschiedet hat, sind britische Wettanbieter am Montag erheblich unter Druck geraten.
Die Aktie von PartyGaming plc, weltweit der größte Anbieter von Glücksspiel und Sportwetten im Internet, verlor am Montagmorgen um 56%. Die Kurse der Konkurrenten Sportingbet plc und 888 Holdings plc stürzten um 61% bzw 34% ab. Die Aktien der österreichischen BWIN Interactive Entertainment AG in Wien verzeichnete einen Kursverlust von knapp 19%. Betroffen war auch die Onlineüberweisungsplattform NETeller plc, deren Aktie um 60% zurückfiel.
Mit dem am 30. September verabschiedeten "Unlawful Internet Gambling Act of 2006" will der amerikanische Gesetzgeber das Geschäft mit Online-Glücksspiel bekämpfen. Mit Inkrafttreten des Gesetzes ist es Banken und Finanzinstitutionen untersagt, Zahlungen von Spielern an die Wettanbieter zu überweisen. US-Präsident George W. Bush will den Entwurf noch vor den Kongresswahlen am 7. November unterzeichnet. Damit wären US-, aber auch ausländische Wettanbieter gezwungen, ihr lukratives Geschäft in den USA aufzugeben.
"Das ist ein erheblicher Rückschlag für unser Unternehmen, die Aktionäre, die Spieler und die gesamte Branche", kommentierte Mitch Garber, CEO von PartyGaming, die Entscheidung in einem Statement. Durch den drohenden Verlust des US-Geschäfts rechnet PartyGamning damit, dass die Ergebnisse für 2006 und 2007 deutlich hinter den Prognosen zurückbleiben werden.
Das Board von Sportingbet zweifelt in einem Statement die Rechtmäßigkeit des Verbots an. Man wolle prüfen, ob das Gesetz möglicherweise gegen das "General Agreement in Trade and Services", ein grenzüberschreitendes Handelsabkommen der Welthandelsorganisation WTO, verstößt. Die Übernahmeverhandlungen mit dem Konkurrenten World Gaming plc wurden indessen abgebrochen.
Auch 888 will das Geschäft mit Sportwetten in den USA einstellen, bewertet die Situation auf seiner Homepage aber nicht als hoffnungslos: "Wir prüfen derzeit die Rechtslage des Unlawful Internet Gambling-Act, um eine Strategie zu entwickeln, die es unseren Spielern ermöglicht, weiterhin auf legalem Wege an Online-Sportwetten teilzunehmen. Derzeit können wir nicht voraussagen, ob dies möglich sein wird. Wir werden aber weiterhin in den USA unsere Geschäftsbereiche ausbauen, die nicht betroffen sind." Pferdewetten, so genannte Fantasy Sports und Lotterien sind von der neuen Regelung ausgenommen.
LONDON (Dow Jones)--Nachdem der US-Senat am Wochenende überraschend ein Gesetz zum Verbot von Online-Glücksspiel verabschiedet hat, sind britische Wettanbieter am Montag erheblich unter Druck geraten.
Die Aktie von PartyGaming plc, weltweit der größte Anbieter von Glücksspiel und Sportwetten im Internet, verlor am Montagmorgen um 56%. Die Kurse der Konkurrenten Sportingbet plc und 888 Holdings plc stürzten um 61% bzw 34% ab. Die Aktien der österreichischen BWIN Interactive Entertainment AG in Wien verzeichnete einen Kursverlust von knapp 19%. Betroffen war auch die Onlineüberweisungsplattform NETeller plc, deren Aktie um 60% zurückfiel.
Mit dem am 30. September verabschiedeten "Unlawful Internet Gambling Act of 2006" will der amerikanische Gesetzgeber das Geschäft mit Online-Glücksspiel bekämpfen. Mit Inkrafttreten des Gesetzes ist es Banken und Finanzinstitutionen untersagt, Zahlungen von Spielern an die Wettanbieter zu überweisen. US-Präsident George W. Bush will den Entwurf noch vor den Kongresswahlen am 7. November unterzeichnet. Damit wären US-, aber auch ausländische Wettanbieter gezwungen, ihr lukratives Geschäft in den USA aufzugeben.
"Das ist ein erheblicher Rückschlag für unser Unternehmen, die Aktionäre, die Spieler und die gesamte Branche", kommentierte Mitch Garber, CEO von PartyGaming, die Entscheidung in einem Statement. Durch den drohenden Verlust des US-Geschäfts rechnet PartyGamning damit, dass die Ergebnisse für 2006 und 2007 deutlich hinter den Prognosen zurückbleiben werden.
Das Board von Sportingbet zweifelt in einem Statement die Rechtmäßigkeit des Verbots an. Man wolle prüfen, ob das Gesetz möglicherweise gegen das "General Agreement in Trade and Services", ein grenzüberschreitendes Handelsabkommen der Welthandelsorganisation WTO, verstößt. Die Übernahmeverhandlungen mit dem Konkurrenten World Gaming plc wurden indessen abgebrochen.
Auch 888 will das Geschäft mit Sportwetten in den USA einstellen, bewertet die Situation auf seiner Homepage aber nicht als hoffnungslos: "Wir prüfen derzeit die Rechtslage des Unlawful Internet Gambling-Act, um eine Strategie zu entwickeln, die es unseren Spielern ermöglicht, weiterhin auf legalem Wege an Online-Sportwetten teilzunehmen. Derzeit können wir nicht voraussagen, ob dies möglich sein wird. Wir werden aber weiterhin in den USA unsere Geschäftsbereiche ausbauen, die nicht betroffen sind." Pferdewetten, so genannte Fantasy Sports und Lotterien sind von der neuen Regelung ausgenommen.